Strahl atrophiert, Trachten zwanghaft - was tun?

Bearbeitungstechniken
Pacheidel
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Strahl atrophiert, Trachten zwanghaft - was tun?

Beitrag von Pacheidel » Sa 14. Okt 2017, 21:15

Ich wüsste gerne Eure Einschätzungen zu den Hufen meines 10-jährigen Warmblut-Wallach (Stkm 1,75m) bzw zuerst seine Vorderhufe, denn die machen mir besonders Sorgen.
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Das ist VL (heute bearbeitet), der Strahl ist medial völlig atrophiert und obwohl ich immer die Trachten Kürze wird es einfach nicht besser. Ich denke er hat Strahlfäule und evtl -pilz dies behandel ich mit Wasserstoffperoxid 3%ig, aber anscheinend ist der Huf selbst so unausbalanciert, dass Heilung nicht möglich ist. Dazu kommt, dass die Blättchenschicht an den Trachten und Seitenwände gezerrt sind (bis in die Trachtenendkanten hinein) auch hier mache ich kaum Fortschritte. Ich bin auch nicht sicher, wie ich am besten vorgehen soll. Wenn ich komplett um den ganzen Huf herum den Tragrand wegrasple und bis zur Sohle hin berunde erziele ich genau so wenig erfolg, wie wenn ich den Rand nicht kürzer als die Sohle raspel und nicht berunde. An der Zehe ist ein Riss/Spalt, den ich nur durch die Schwebe vorne daran hindern kann, weiter einzureißen. Daß Bein vorne links hat eine Fehlstellung, was mich zusätzlich verunsichert. Kann ich die Schiefe mit Hilfe der Hufbearbeitung wegbekommen? Oder sollte ich besser nicht daran gehen? Meines Erachtens kommt die Fehlstellung aus dem Bein und ich muss akzeptieren, dass das nicht mehr zu ändern ist und den Huf entsprechend behandeln.
Mein Pferd läuft mit diesen Hufen so lala (lahmfrei aber eben auch nicht entspannt und raumgreifend), steht aber schon seit ich ihn habe vorne rückständig und hinten vorständig (ähnlich wie die Übung Bergziege) und läuft auf Asphalt vorsichtig, Schotter geht gar nicht (ist ja auch logisch). Insgesamt empfinde ich seinen Gang als eher klamm und wenig raumgreifend.
Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass das Laufverhalten und die Beinstellung im Stand auch schon während der professionellen Bearbeitungen so war....Nur der Strahl ist meine Schuld :'( mich plagt mein schlechtes Gewissen, weil sich der Lerneffekt nicht einstellen wil...Ich begreife einfach nicht, was ich falsch mache? Was verhindert die Heilung? Bitte helft mir, damit es endlich Klick macht. Oder empfehlt mir einen guten Hufbearbeiter/-in im PLZ- Bereich 41... Ich muss nicht auf biegen und brechen alles selber machen, es geht mir nur um das Wohl meines Pferdes!

Liebe Grüße
Ich freu mich auf Eure Nachrichten! :)
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Pacheidel
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Re: Strahl atrophiert, Trachten zwanghaft - was tun?

Beitrag von Pacheidel » Sa 14. Okt 2017, 21:16

Hier noch eine weitere Ansicht:
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Danke im Voraus!
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kelte
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Re: Strahl atrophiert, Trachten zwanghaft - was tun?

Beitrag von kelte » So 15. Okt 2017, 08:13

Servus!

Das sieht mir eigentlich gar nicht so schlecht aus. Ich würde einen Gro0teil der Probleme, die du beschreibst, auf die viel zu hohen Trachten zurück führen. Die °Bergziehenstellung° hat in den meisten Fällen damit zu tun, es ist eine daraus resultierende Kompensationshaltung. Ebenso die Überlastungsanzeichen der hinteren Seitenwandbereiche, denn bei zu hohen Trachten ist die Belastung dort höher. Natürlich ist auch der schwache Strahl, der durch die hohen Trachten zu wenig stimulier wird, dadurch zu erklären. Und nicht zuletzt auch der wenig raumgreifende Gang, mit Stöckelschuhen° ist eben nicht gut ein raumgreifender Schritt zu machen.

Ich würde die Trachten deutlich kürzen (Stichwort Streßpunkt) und die Seitenwände mittels Schwebe etwas entlasten, dann sollten die genannten Probleme von selbst verschwinden.

Grüße

Pacheidel
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Re: Strahl atrophiert, Trachten zwanghaft - was tun?

Beitrag von Pacheidel » So 15. Okt 2017, 08:28

Vielen Dank für Deine Einschätzung! :)
Die Vermutung, dass die Trachten noch zu lang sind hatte ich auch schon, ich hab mich bisher nur nicht getraut, weiter zu kürzen. Ich werde mir die Hufe heute nochmal genauer zur Brust nehmen, Trachten messen und Stresspunkte suchen ;)

Liebe Grüße

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Re: Strahl atrophiert, Trachten zwanghaft - was tun?

Beitrag von Jolly Jumper » Mo 16. Okt 2017, 16:07

.....
Zuletzt geändert von Jolly Jumper am Mo 30. Jul 2018, 16:37, insgesamt 1-mal geändert.

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Nupur
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Re: Strahl atrophiert, Trachten zwanghaft - was tun?

Beitrag von Nupur » Mo 16. Okt 2017, 16:23

Das Strahlkissen sieht bereits so atrophiert aus, da hätte ich keine Hoffnung mehr auf Regeneration. Nur noch Schadensbegrenzung.
Ansonsten stimme ich zu, was die Trachten angeht. Die Seitenwandschwebe entfällt dann auch, denn diese Verbiegung ist nur durch die nach vorne schiebenden Trachten entstanden.

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Re: Strahl atrophiert, Trachten zwanghaft - was tun?

Beitrag von Pacheidel » Mo 16. Okt 2017, 20:00

Hallo und Danke für die weiteren Meinungen.

Gestern habe ich die Trachten tatsächlich noch weiter gekürzt und heute war die Bergziegenstellung beim Fressen schon deutlich weniger ausgeprägt. (Hier das Bild nach der Bearbeitung, ich finde das sieht schon besser aus, oder!?) Ich habe vor, den Huf jetzt erst noch mal zu beobachten, die Trachten könnten ja noch etwas kürzer meine ich, aber das will ich nicht übers Knie brechen.
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Leider heute nur die Sohlenansicht.

Jolly Jumper, mit der Sohle stimme ich dir zu, ich hab mir vorgenommen, die Wand nicht mehr so sehr aus der Last zu nehmen. Kannst Du mir bitte nochmal erklären, wieso der Riss immer weiter ein Problem sein wird, wenn ich die Trachten kürze? Ich stelle mir vor durch die dadurch vermehrte Lastaufnahme der Trachten würde doch die Zehe entlastet, oder sehe ich das falsch?

Nupur, ich hoffe, du irrst dich und der Strahl wird wieder :cry:

Liebe Grüße
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Pacheidel
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Re: Strahl atrophiert, Trachten zwanghaft - was tun?

Beitrag von Pacheidel » Mo 16. Okt 2017, 21:58

Danke für die PN, Jolly Jumper! (Anscheinend kann ich auf Deine PN nicht direkt antworten) Ich werde das mal beobachten und weiter berichten!

kelte
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Re: Strahl atrophiert, Trachten zwanghaft - was tun?

Beitrag von kelte » Di 17. Okt 2017, 08:39

Schade das die Begründung, warum ein Riß mit Sohlenbelast zu tun haben soll per PN erfolgte. DIESES Argument hätte ich auch gerne gehört.
Kürzere Trachten bedeuten jedoch mehr Belastung an der Zehe. rfolgt diese Belastung jedoch für die Kapsel balanciert, dann reißt da nichts.
Weiters gehe ich mit Nupur konform, der Strahl und sein Strahlpolster wird vermutlich nicht mehr seine volle Größe und Stärke erreichen, aber er wird ziemlich sicher gesünder. Zu mindest wenn man Bowkers Untersuchungen glaubt, das das Strahlkissen in jedem Pferdealter wieder zu wachsen und stärken beginnt, wenn es naturgemäß belastet wird.

Grüße

Pacheidel
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Re: Strahl atrophiert, Trachten zwanghaft - was tun?

Beitrag von Pacheidel » Mi 18. Okt 2017, 07:31

Hallo Kelte, wieso Jolly Jumper mir per pn geschrieben hat, weiß ich auch nicht ;)

Aber zurück zum Thema: Ich denke, die Trachten nach Deiner Empfehlung zu kürzen, war der richtige Schritt. Die mittlere Strahlfurche, die auf den Bildern oben sehr schmal ist, hat sich oberflächlich schon etwas geweitet. Ich deute das als Fortschritt ;)
Der Huf erschien mir gestern an der Zehe sohlenseitig länger (also der Huf insgesamt etwas ovaler), hab ich einen Knick in der Optik oder ist das aufgrund der inneren Strukturen die sich verlagern? Die Sohle hat sich nämlich auch gewölbt und die Strahlfurchen an der Strahlspitze hatten etwas totes Horn bzw bilden sich langsam aus (aufgrund des verlagerten Hufbeins richtig?). Diese Entwicklung würde ich mal als erwünscht bezeichnen und dass der Huf ovaler erscheint hängt vielleicht damit zusammen?

Liebe Grüße

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