F-Balance

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Martin
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Re: F-Balance

Beitrag von Martin » Mi 7. Mär 2012, 23:55

Pat hat geschrieben:
Ganz wichig ist, dass nicht nur die Trachten gekürzt werden! Die ganze Seite bis zur Zehe muß präzise gekürzt werden.
Oh, ich mache F-Balance? Das wußte ich noch nicht. :D

Allerdings entspricht diese Art der Korrektur auch der Viertel-Theorie (heißt vermutlich nicht so, aber ich nenne es mal so).

Dabei teilt man den Huf von unten in vier Viertel ein und betrachtet jedes Viertel ersteinmal individuell.
Erst im zweiten Schritt überlegt man, welche Konsequenzen die Maßnahme in einem Viertel auf die 3 anderen Viertel hat.
Im Idealfall passen sie gut zusammen, sprich ergänzen sich.

Martin

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Pat
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Re: F-Balance

Beitrag von Pat » Do 8. Mär 2012, 00:15

@SilentDee
Zum Bananatrimm findest du ab Seite 385 im neuen Ramey Buch was. Er geht darum, den Abrollpunkt zurückzusetzen und die Trachten zu rocken, und zwar im Einklang mit den inneren Strukturen.
Ich denke, Caro wird beim Treffen auch gerne was dazu sagen. Die hat diese Art des Trimmens ziemlich ausgebaut. ich bin da erst am Anfang und übe noch... :)

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SilentDee
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Re: F-Balance

Beitrag von SilentDee » Do 8. Mär 2012, 02:26

Tja, das neue Ramey-Buch war mir bisher viel zu teuer. ;) Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass es diesem Preis wirklich gerecht wird, kostet es doch fast so viel wie ein Studienbuch an der Uni...

Und das auf Verdacht bestellen, was mir irgendwie zu riskant. Man kann ja nicht mal erst reingucken, bevor man solch eine Ausgabe tätigt.

Ich wäre also begeistert, wenn auf unserem Treffen der Bananentrimm mal genauer dargestellt wird, und wenn evtl. irgendwer das Buch mithat, damit ich mal kurz reingucken kann, um zu entscheiden, ob es das Geld wert ist.

Zu meinem Hufbeispiel: Wie verhindert er denn, dass die ursprünglich hinter der Senkrechten stehenden Seite weiter hinter der senkrechten bleibt? Ich will ja nicht nur die Ballen (die sich innerhalb von Stunden setzen können, also sehr flexibe sind und nicht wirklich fest am hufbein und damit der Beinachse fixiert sind) und damit den Huf schnell optisch gerade bekommen, sondern die ganze Hufkapsel, die über längere Zeit durch Falschbelastung deformiert wurde, wieder entspannen und passend zur Beinachse nachwachsen lassen. Wenn ich die mehrbelastete, schon kollabierte Seite kürze, wird sie doch noch mehr belastet... :think:
Mache ich den Huf und somit das Bein nicht nur kurzfristig und optisch hübsch?

Wenn die Wand noch nicht kollabiert ist, klaro, aber sobald sie annähernd an die Senkrechte kommt, ist mir die Ballenregion erst mal egal. Macht er da wirklich keinen Unterschied?

*grübel*

Dann klingt das wieder nach einer neuen Methode eines Schema F. Jedenfalls für mich, die nicht auf dem Seminar war... :roll: Ich lasse mich natürlich total gerne vom Gegenteil überzeugen. Das Pony von dem Foto belastet nach meiner gegenteiligen Methode den Huf sehr gleichmäßig, und wenn beide Wände wieder natürlich stehen, dann wird auch die Ballenregion sich gesetzt haben. Die Beine werden jetzt jedenfalls schon mal unter den Schwerpunkt gesetzt und auch im Gang wirkt es nicht mehr krummbeinig, was es laut röntgen auch nicht ist. Da war die Hufkapsel die ursache für das schief erscheinend Bein.
Früher habe ich auch mal die höher geschobene Seite gekürzt, das war aber nicht in jedem Fall sinnvoll, nur, wenn es sich lediglich um gequetschte, hochgeschobene Ballen handelte. Und die Wände an sich nicht kollabiert sind.
Die reagieren ja schon unterschiedlich, manche flügeln, manche schieben hoch und stauchen, manche reissen.... Und ein hochgeschobener Ballen hat ja auch verschiedene Ursachenvarianten

Lieben Gruß

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Re: F-Balance

Beitrag von Silke & Abai » Do 8. Mär 2012, 09:16

Ich habe auch ein Pferd mit nach innen laufender Außenwand. Alles an diesem Huf sagt mir, ich solle die Außenseite kürzen, ich habe es jahrelang so gemacht und keinerlei Besserung erreicht. Wenn man mit Weg A nicht weiterkommt, muss man einen anderen Weg gehen. Also habe ich angefangen, die Innenseite deutlich zu kürzen und stark zu rollen. Inzwischen stehen die Wände von vorne gesehen nahezu senkrecht, wenn jetzt der Strahl mal mittragen würde, hoffe ich auf eine Entspannung des Zwangs und dass der Huf (nach Röntgen ist er innerlich nicht schief) dann in eine echte Balance kommt.

Foto vom 17.08.2011
Bild
Der Huf ist außen höher, aber er driftet im Gesamten nach innen weg. Das zeigt dieses Foto ziemlich deutlich:
Bild
Ich weiß, dass in dieser Perspektive, der innere Ballen hochgeschoben wirkt, das war "in echt" aber nicht so, wie dieses Ballenbild zeigt:
Bild

Inzwischen sieht das so aus (06.03.2012):
Bild
Leider habe ich an dem Tag Ballen- & Sohlenansicht "schief" erwischt. Trotzdem kann man wohl erkennen, dass die beiden Hufhälften sich angeglichen haben (wenn man mit dem Blick der weißen Linie folgt und nicht der Außenwand):
Bild
Viele Grüße

Silke

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Re: F-Balance

Beitrag von Pat » Do 8. Mär 2012, 09:27

Also, das P. R. Buch ist jeden Cent wert! Meine Meinung, aber natürlich kannst du dann reinschauen. Ich bring's mit.

Zu deinem Beispiel: Ich glaube, du siehst das zu kompliziert. :) Dieser Huf, den du da gezeigt hast, ist viel unkomplizierter als du denkst. Er wächst ja schon gerade und im richtigen Winkel nach. Ja, er ist im unteren Bereich noch hinter der Senkrechten, aber das wird sich ändern, wenn er die richtigen Informationen bekommt.
Ich bezweifle nicht, dass es möglicherweise auch anders geht, auch wenn ich ehrlich gesagt deine Methode nicht richtig verstanden habe... :oops: Vielleicht würde mir da ein Sohlenbild helfen, wo du die Bearbeitung einzeichnest.

Jedenfalls erscheint mir die Methode, eine zu lange Wand zu kürzen und nicht eine eh schon kurze Wand noch mehr zu kürzen, logischer.

Oh, neue Bilder!
Hm, Sikle, du schreibst:
"Ich weiß, dass in dieser Perspektive, der innere Ballen hochgeschoben wirkt, das war "in echt" aber nicht so, wie dieses Ballenbild zeigt:"
Ich sehe da den äßeren Ballen hochgschoben. :think: Hast du dich da verschrieben? Ich sehe den bildseitig linken Ballen höher.
Bild

Gehen wir mal davon aus, dass es so ist. Die äußere Seite ist höher, schiebt dadurch den Ballen hoch. D.A. würde wohl bei diesem Huf an der inneren Wand etwas Tragrand stehen lassen, so 2-3mm, denn außen kann er nichts mehr wegnehmen, da ist ja schon die Sohle.
Ich interpretiere deine Arbeit mal so, dass du beide Seiten auf Sohlenniveau gebracht hast und das Ergebnis durch die genaue Mustangroll erreicht hast. Das geht wahrscheinlich auch, dauert nur länger.

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Re: F-Balance

Beitrag von saskia » Do 8. Mär 2012, 09:58

@Silke : frontal sieht's ja besser aus, aber ich finde, der Trachtenzwang ist schlimmer geworden, siehe eingezeichnete Linien.

Ich hab grad an 1 Huf eine ähnliche Tendenz, wenn auch (noch) nicht so schlimm wie bei dir : erst driftete der Huf einseitig weg, nach Korrektur langsam eine bessere Optik frontal, aber dafür leicht zunehmende Tendenz beim Zwang. Ich überleg mir gerade, ob meine Korrektur (die ich so wie du angelegt hatte) falsch war oder ob ich irgendwas übersehen habe, was ich zusätzlich zu der bisherigen, evtl richtigen Korrektur hätte machen müssen.
Und ebenso wie bei dir hat sich bei uns die Hufform von vorher Tendenz rund zu Tendenz oval verschoben :|
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: F-Balance

Beitrag von Silke & Abai » Do 8. Mär 2012, 10:24

Hallo Pat,
mein Satz mit dem scheinbar innen hochgeschobenen Ballen betraf das Bild darüber mit der Sohlenansicht. Die Ballenansicht sollte dann beweisen, dass es sich dabei um eine optische Täuschung handelt und in Wirklichkeit der äußere Ballen hochgeschoben ist, so wie du es auch eingezeichnet hast. Entschuldige, das war doof formuliert von mir.
Ich habe mich jahrelang streng an die Bearbeitung anhand der Sohlenansicht gehalten und danach entstand halt der Huf mit hochgeschobenem Ballen außen. Hier mal ein Bild aus 2007, wo man vielleicht ganz gut erkennt, wie sehr die Außenwand nach innen driftet:
Bild

Tja, Saskia, da hast du in der Tat recht. Ich weiß mir da aber ehrlich gesagt auch keinen Rat mehr gegen. Ich habe ja seit letzten Herbst angefangen radikal die zu hohen Trachten runterzuholen, gegen jeden Rat der Hufleute und TÄ (Pferd ist schon 24 Jahre). Leider macht der Strahl uns immer noch einen Strich durch die "Trag-jetzt-bitte-mit"-Rechnung. Was mir allerdings positiv auffällt, ist dass die Strahlspitze näher an die Zehe rutscht. Früher passten da locker zwei Daumen zwischen Strahlspitze und weiße Linie. Inzwischen ist es nur noch einer (gut, ein dicker Männerdaumen, aber immerhin). Dass der Strahl damals breiter wirkte, liegt an einem damals vom Pfleger gemachten Öffnungsschnitt, die zangenartigen Enden der Trachten waren damals gerade weggeschnitten. Der Ballen wirkte damals allerdings wirklich entspannter.
Hier der Huf früher:
Bild
Und so sieht es heute aus:
Bild
Viele Grüße

Silke

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Re: F-Balance

Beitrag von Silke & Abai » Do 8. Mär 2012, 10:48

Sodele, Saskia, das hat mir ja keine Ruhe gelassen und ich habe jetzt noch mal alle alten Fotos durchgeschaut. Leider sind ja trotz alle Bemühungen die Perspektiven nicht immer gleich. Trotzdem beruhigt mich glaube ich dieser Vergleich zwischen 2007 und 2012.
Bild

Bild
Viele Grüße

Silke

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Re: F-Balance

Beitrag von SilentDee » Do 8. Mär 2012, 12:13

Na, das sieht doch schon echt gut aus, die Entwicklung. Jetzt muss der Strahl kommen, und das ist ein Kampf, der manchmal echt zermürbt, oder? :(

Ich habbe ja mit dem Vettec CS die besten Strahlerfolge, innerhalb von 3 Wochen hat sich der Ballenbereich und der Strahl geweitet, massiver Wachstumsschub, aber nur drei Wochen reichen eben nicht aus. Leider ist das Pferd, bei dem ich das gemacht habe, echt gestraft mit seinen beidseitig nach innen drifttenden Wänden und ist echt sehr schlecht gelaufen. Daher scheut sich die Besi, das noch mal zu machen. Bringt lieber temporär mal Strahlpolster aus Schaumstoff ein in die Hufschuhe und pflegt und schmiert und tamponiert usw., leider nur mit mäßigem Erfolg.
Ich glaube, wenn wir Menschen mal nicht jedes fühlige Gehen gleich mit Wattebäuschchen unter den Hufen bekämpfen würden, bekäme der Huf viel mehr Notwendigkeit, sich wirklich schnell zu helfen. Wie diese Stute in der australischen Untersuchung, die sich gaanz schnell die Hufe umgebaut hatte. Die hatte auch zwischenzeitlich keine Polsterung und wird anfangs auch schlecht gelaufen sein. Nur wir lieben unsere Pferde so sehr, dass wir sie nicht leiden sehen wollen. (Geht mir ja genau so - und deswegen mache ich auch immer lieber den Wattebausch-Weg, auch wenn es länger dauert. ;) ) Wenn ein Pferd aber lange Zeit massive Schmerzen hat, und der längere Weg einfach längere Zeit an Schmerzen bedeutet, würde ich doch mal Augen-zu-und-durch-Methode anwenden. Immer in Kontrolle, damit nichts schlimmes passiert, aber eben doch mal fühlig laufen lassen für eine Zeit. Man muss halt immer die Risiken abwägen und auch Prioritäten setzen.

So habe ich das bei diesem Ponyhuf gemacht. Das Pferd hatte schiefe Hufe, eine Seite hinter der Senkrechten, massiv zwangig, und es handelt sich um einen ehemaligen Rehehuf, der durch Rotation doch ganz schön beansprucht wurde in der Vergangenheit. Anfangs war die weitere Seite (außen) massiv länger als die eingerollte Seite, trotzdem war durch die Mehrbelastung (Überbelastung) der Ballen und Kronrand (innen) hochgeschoben auf dieser Seite. Der Huf war von oben nach unten in einer Linie an der eingerollten Seite, da war nichts gerades von oben im Ansatz, die ganzen Beine wurden schräge bewegt und aufgesetzt. Quasi X-beinig im Vorderfußwurzelgelenk. Ich habe die Ballen usw ausser Acht gelassen, weil sie sich am schnellsten entspannen, wenn man die hochgeschobene Seite kürzt, das aber nicht geht, weil die Wand, die eh schon hinter der Senkrechten befindlich war, noch weiter dahin tendieren würde. Also erst immer (3 x im Abstand von 6 Wochen) immer die weitere Seite gekürzt bis auf Sohlenniveau, die Trachten mit gerollt, also die ganze Seite bis zur Zehe, die Zehe rundum massiv zurückgesetzt, denn immerhin ist es ein Rehehuf, der noch perfekt wiederhergestellt werden muss. An der eingerollten Außenseite habe ich so viel Wandüberstand stehen gelassen, dass eben die Wand passend zur Beinachse nicht mehr hinter die Senkrechte gedrückt wird. Und schwupps, waren die Beine nicht mehr so schief, sondern unter dem Schwerpunkt, und beim nächsten Besuch sah man den Absatz oben im obersten Stück, dass die eingerollte Wand fortan nach außen geht und auch die weitere Seite nicht meh so krass nach außen driftet. Und genau diese Bearbeitung werde ich so lange fortführen, bis die Wand unten angekommen ist, dann ist der Zwang der Wand schon mal weg. Automatisch geht jetzt der Ballen und Kronrand auch langsam mit runter, weil die Wand gar nicht mehr so massiv belastet wird wie vorher. Auf dem eingestellten Foto ist der Kronrand im Vergleich zum Anfang schon sehr viel weiter unten, das war viel krasser. Ich muss mal kramen, ob ich Anfangsfotos aus der Perspektive habe, war ja eigentlich wegen Rotation hingerufen worden. Bin grad nicht an meinem Lappi mit der richtigen Foto-Festplatte. :)
Bei diesem Pony ist dieser Weg auf jeden Fall der richtige Weg, denn die Gelenkspalten stehen jetzt gleichmäßig, Huf wächst super nach, Pony läuft so gut wie nie und die neuen Röbis sehen auch echt gut aus mit dem Hufbein. Das scheint alles super so zu wachsen, wie das Bein das braucht.

Wenn ich jetzt nicht hinter der Senkrechten wäre, hätte ich diese extreme Zwangproblematik nicht, dann hätte ich auch die hochgeschobene Seite gekürzt. Damit balanciere ich dann ja den Huf aus. Also dann hätte ich wohl das gleiche gemacht, was der D.A. mit seiner F-Balance bei hochgeschobenen Ballen macht, aber eben nicht in jedem Fall. Da muss man auch differenzieren, denke ich.
Ich behaupte jetzt einfach mal, dass die einseitige Belastung mit dem hochgeschobenen Ballen vielleicht irgendwann unkorrigiert (oder falsch korrigiert) zu dem nach innen gerollten kollabierten Huf führt. Und dann ist ein anderes Herangehen erforderlich, als wenn der Huf noch auf der richtigen Seite sein Wachstum hat. Wieder ein typisches Beispiel für die individuelle Situationsbeurteilung und die Gefahr beim Schema F. :lol: Hach, wie gerne hätte ich dem D.A. meinen nach innen eingerollten Huf vorgestellt ...

Ach, ich finde übrigens, dass die Richtung des Strahlwachstums auch viel zeigt, wie der Huf eigentlich wirklich wachsen möchte... Man darf sich nur nicht durch zerquetschtes Strahlhorn in die Irre führen lassen, muss gucken, wie es vom Ansatz her wächst. ;)

Pat, ich würde mich echt freuen, wenn ich mal reingucken könnte in das Buch! :clap: Wahrscheinlich bestelle ich das dann sofort, wenn da so gut ist, wie Ihr schreibt. :D

Lieben Gruß

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Re: F-Balance

Beitrag von FraukeBF » Do 8. Mär 2012, 14:43

Silke & Abai hat geschrieben:Sodele, Saskia, das hat mir ja keine Ruhe gelassen und ich habe jetzt noch mal alle alten Fotos durchgeschaut. Leider sind ja trotz alle Bemühungen die Perspektiven nicht immer gleich. Trotzdem beruhigt mich glaube ich dieser Vergleich zwischen 2007 und 2012.
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Das ist auf jeden Fall mehr als beruhigend. :clap:

Und wenn du jetzt doch mal Schalen klebst mit CS? Ich glaube ich könnte dir sogar welche leihen. Unsere zwei hatten doch dieselbe Schuhgröße oder? WIr hatten Sky ja auch mal für ein paar Wochen Schalen geklebt mit Sohlenpolster. Die habe ich aufbewahrt.
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