F-Balance

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Lesley
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Re: F-Balance

Beitrag von Lesley » Fr 20. Apr 2012, 12:31

Daniel spricht schon deutsch, hat aber manchmal etwas Schwierigkeiten mit den Begrifflichkeiten. Vielleicht ist das dadurch entstanden.
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde

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Re: F-Balance

Beitrag von diala » Sa 21. Apr 2012, 20:58

saskia hat geschrieben: Dass DER davon überzeugt ist, glaub ich ja, aber wie gesagt, der Bildtext von dem Artikelschreiber klang für mich nicht so eindeutig überzeugt, und man ist dann doch eher an neutralen kompetenten Kommentaren interessiert als an dem, was der Urheber einer Methode propagiert.
Preisfrage: wer kennt die Auswirkungen der Methode besser - der, der sie "erfunden " hat, oder der neutrale kompetente Kommentator? ;)
Übrigens fand ich noch einen Satz komisch : "die Lücke auf der flachen Seite bezeichnet man als Schwebe. Wie gross sie ausfällt, hängt davon ab, wie stark die Fehlstellung des Pferdes war." - Wie, wo Lücke? Das wird auch weder durch Fotos noch durch Text weiter erklärt. Ist Schwebe nicht = Senke?

Ich habe den Artikel nicht gesehen; aber ziemlich sicher meint er die Lücke zwischen Tragrand und Eisen. Wenn die Ballen ungleich hoch waren, werden die Seiten auf gleiche Höhe zurückgenommen. Dadurch schwebt die stärker gekürzte Seite im ersten Moment, bis sich die Spannungsverhältnisse im Huf normalisiert haben, und der ursprünglich zu hohe Ballen herunter kommt.

Die fehlenden Bilder wären wohl diese gewesen (wohlgemerkt wird danach wie üblich genagelt):
Bild
Bild
und hier noch der zubereitete schiefe Huf (für barhuf wie vor dem beschlagen):
Bild

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Re: F-Balance

Beitrag von saskia » Sa 21. Apr 2012, 22:06

Danke für die Fotos! So wird's zumindest deutlich :)
diala hat geschrieben:Preisfrage: wer kennt die Auswirkungen der Methode besser - der, der sie "erfunden " hat, oder der neutrale kompetente Kommentator? ;)

Das meinte ich ganz allgemein. Z.B. auch unter den Trainer-Promis. Da gibt's Trainer, die eine Methode entwickelt haben und dabei aber selbstkritisch bleiben und im Laufe ihrer Entwicklung auch zugeben können, dass sie dies oder jenes nicht optimal gemacht und gelehrt hatten und inzwischen dazugelernt haben und ihre Methoden in Details geändert und verbessert haben (solche Leute scheinen aber eher die Ausnahme zu sein). Und dann gibt's da Jene (die in der Mehrheit zu sein scheinen), die irgendwann mal ihre eigene Methode entwickelt haben, es aber weder vor sich selber noch vor Anderen zugeben können, dass es nicht optimal ist. Und die dann trotzdem verbissen drauf rumhämmern, dass ihre Methode wirklich immer und überall absolut die Beste ist. Man muss sich ja "verkaufen", - man kann den Leuten nicht erzählen "ihr habt meine Bücher, DVDs gekauft, meine Kurse bezahlt, und jetzt muss ich euch leider sagen dass ich euch dafür leider Mist beigebracht hab." Also wird der Trainer aus Image- und werbetechnischen Gründen behaupten müssen, dass seine Methode echt genial ist.

Bei den Hufbearbeitungsrichtungen gibt es da ja wohl auch Beispiele von Techniken, die nicht optimal sind, aber deren "Erfinder" nichts wissen mag von Verbesserungen, und mit "den Fingern in den Ohren" weiter seine Methode wie gehabt propagiert. Daher meinte ich, dass ein kompetenter, neutraler Fachmann, der sich mit allen Bearbeitungsrichtungen auskennt, eine neue Methode evtl objektiver beurteilen kann als Jemand, der drauf erpicht ist, sie zu vermarkten. Ich will nicht behaupten, dass ich einen Reporter für eine solche kompetente Fachkraft halte, sondern nur, dass ich als Leser es mir gewünscht hätte, wenn ein solcher Fachmann kommentiert hätte. (In gewisser Weise haben das ja zum Schluss 2 Leute getan, aber nur ganz kurz.)
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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Re: F-Balance

Beitrag von diala » So 22. Apr 2012, 05:41

saskia hat geschrieben: Und die dann trotzdem verbissen drauf rumhämmern, dass ihre Methode wirklich immer und überall absolut die Beste ist. Man muss sich ja "verkaufen", - man kann den Leuten nicht erzählen "ihr habt meine Bücher, DVDs gekauft, meine Kurse bezahlt, und jetzt muss ich euch leider sagen dass ich euch dafür leider Mist beigebracht hab." Also wird der Trainer aus Image- und werbetechnischen Gründen behaupten müssen, dass seine Methode echt genial ist.)
natürlich hast du recht, drum der Smiley! ( ;) ) sorry, wenn das Zwinkern zu wenig deutlich war.

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Re: F-Balance

Beitrag von radieschen » Di 24. Apr 2012, 14:42

So, das war der Fred, der mich überhaupt erst hier her gelotst hatte; nun hab ich es mal geschafft, ihn mir durchzulesen.

Mir stellt sich aber eine Frage: Pete Ramey betont immer wieder, dass der Haaransatz am ballen sich sehr leicht verschieben kann, nach oben und nach unten, wenn eine Stress-Situation am Huf herrscht, sodass das Messen von Haaransatz bis Trachtenende nicht zwangsläufig zuverlässige Ergebnisse liefert.
Er weist im Gegenzug darauf hin, dass die Strahlfurchentiefe ein viel zuverlässigeres Maß bietet, an dem man sich orientieren solle.

Hat mal jemand den Vergleich gestartet, ob nun Anz' Methode zu den gleichen Ergebnissen kommt, wie Rameys Strahlfurchentiefe-Ansatz? Also dass bei einer hochgedrückten Seite automatisch auch die Strahlfurche an dieser Seite tiefer ist?

Ich habe mir letzte Woche erstmal so einen Präzisionszirkel organisiert und einfach an verschiedene Pferde drangehalten um ein Gefühl dafür zu bekommen. Fühle mich aber noch nicht in der Lage, danach jetzt auch zu bearbeiten. Strahlfurchentiefe lässt sich ja eher mit einer Schublehre bestimmen, da hab ich allerdings grad keine da. Werd das die Tage mal weiterverfolgen und erstmal unsere sechs hinterm Haus durchmessen ;-)

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Re: F-Balance

Beitrag von Voegelchen » Di 24. Apr 2012, 17:24

Nach den Berichten hier hab ich mir auch flink die neue Bild ... äh ... Cavallo besorgt und interessiert gelesen. Im Prinzip versteh ich das Messen mit dem Zirkel ja, aber eine Strecke lässt sich doch leicht verändern, indem ich etwas schräg messe. Wie ist sicher gestellt, dass man grade hoch misst vom Ende der Strahlfurche aus? Nur nach Augenmaß oder gibt es Hilfslinien/-mittel. Grade bei sehr eingedrehten Hufen (also echte Fehlstellung) kann einen die Optik ja arg täuschen, weswegen ein Messen (mit Verstand) verlockend klingt.
Wir lernen und lernen und lernen ....

Neuigkeiten vom Krummbein hier: https://picasaweb.google.com/101126478638499918145

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Re: F-Balance

Beitrag von Lesley » Fr 21. Sep 2012, 19:33

Ich habe gerade eine Infomail erhalten:

1. Akademie
Ende Oktober findet der erste 3-Tages-Intensiv-Kurs an der F-Balance-Akademie in Thüringen/Deutschland statt. Weitere Informationen s. Anhang! (Den Anhang kann ich gern weiterleiten, wenn jemand Interesse hat.)

2. Zertifizierung
Jedes letzte Wochenende eines Monats besteht im Anschluss an den Kurs die Möglichkeit zur Prüfung und Zertifizierung als F-Balance Anwender.

3. Studie
Die große Vergleichs- und Verlaufs-Studie der Uni Leipzig hat Halbzeit und bestätigt bereits die F-Balance.
Den weiteren Verlauf können Sie hier verfolgen: http://www.atcomhorse.de/index.php?studie-leipzig

4. Luwex-Tagung 2012
Am Freitag, 18. 10.2012 referiert Daniel Anz über die F-Balance und Frau Dr. Jenny Hagen von der Uni Leipzig über die Zwischenergebnisse der Studie.

5. Buch
Neuauflage des Buches von Daniel Anz auf Spanisch. Die deutsch-sprachige Version erscheint Mitte 2013.
http://danielanz.com/podologia-equina/

6. Webseite
In Kürze wird die Webseite der F-Balance freigeschaltet. Hier können sich Pferdebesitzer informieren und F-Balance-Anwender suchen, Kollegen Erfahrungen austauschen und sich über neue Projekte informieren
http://f-balance.com/
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Re: F-Balance

Beitrag von Mascha » Do 14. Feb 2013, 15:40

Ich habe mal eine Frage. Dieses unreflektierte "ge-Anze" geht mir ja mittlerweile schon ziemlich auf den Geist. Ich sehe immer mehr Pferde, die offensichtlich "ge-Anzt" wurden, obwohl die Ballen gar nicht verschoben waren. Dadurch kann man die Hufe innerhalb von kürzester Zeit (Stunden) derart aus der Balance bringen, dass ein Pferd lahm geht! Wenn diese Prozedur dann in regelmäßigen Abständen wiederholt wird, geraten ehemals hübsche Hufe vollkommen aus der Form.

Einseitiges Trachtenkürzen macht doch nur Sinn, wenn die Hufe aus der Balance sind. Ein Huf kann auch mit zwei verschiedenen hohen Trachten balanciert sein. Wenn die Ballen hübsch gerade und nicht verschoben sind und man kürzt dann eine vermeintlich zu lange Trachte, bringt man den Huf aus der Balance.

Anz kürzt doch Trachen sicherlich auch nur einseitig, wenn der Huf offensichtlich aus der Balance ist (verschobene Ballen), oder? Der kürzt doch nicht an einem balancierten Huf eine Trachte nur weil die länger ist als die andere, oder? :o
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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Re: F-Balance

Beitrag von Lesley » Do 14. Feb 2013, 16:16

Ich denke, das kommt, wenn man Methoden unreflektiert übernimmt und dann sich darauf "einschießt".
Die Methode hat sicher ihre Berechtigung, aber man sollte den Einsatz gut überdenken.
Aber so geraten solche Dinge in Verruf.
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Re: F-Balance

Beitrag von Laddie » Do 14. Feb 2013, 19:52

Mascha hat geschrieben:...Ich sehe immer mehr Pferde, die offensichtlich "ge-Anzt" wurden, obwohl die Ballen gar nicht verschoben waren. Dadurch kann man die Hufe innerhalb von kürzester Zeit (Stunden) derart aus der Balance bringen, dass ein Pferd lahm geht! Wenn diese Prozedur dann in regelmäßigen Abständen wiederholt wird, geraten ehemals hübsche Hufe vollkommen aus der Form.
Ich anze auch gerne mal, aber wirklich nur wenn die Ballen verschoben sind. Wieso kürzt man denn Trachten so, daß die Ballen sich entweder verschieben oder verschoben bleiben??? :shock: Begegnet Dir das häufiger, und gibt es eine bestimmte Sorte HPs, die das so machen?

Ich finde auch nicht, daß da viel Raum für Reflektion ist, für mich ist es klar eine Maßnahme bei verschobenen Ballen und nichts anderes. Es funktioniert auch nicht immer so prompt wie ich es gerne hätte, je nachdem was sonst noch so vom Pferd kommt. Aber als eine Maßnahme in der Trickkiste ist es schon gut zu gebrauchen finde ich.
Viele Grüße, Ariane

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