Fesselträgerschaden - barhuf unterstützen?

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Laddie
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Fesselträgerschaden - barhuf unterstützen?

Beitrag von Laddie » Di 18. Apr 2017, 11:01

Ein Kundenpferd von mir hat vermutlich einen Fesselträgerschaden, der am Donnerstag in der Klinik abgeklärt wird. Falls es sich bestätigen sollte, gibt es etwas spezielles, das man barhuf tun kann, oder sollte das Pferd unbedingt entsprechend beschlagen werden? Ich vermute man wird der Kundin in der Klinik dazu raten wenn es sich bestätigen sollte.
Viele Grüße, Ariane

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Pat
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Re: Fesselträgerschaden - barhuf unterstützen?

Beitrag von Pat » Di 18. Apr 2017, 11:48

Das hängt vor allem davon ab, wie das Pferd gehalten wird und ob es bewegt werden soll.
Lebt es auf eher hartem Boden, in den es nicht oder kaum einsinken kann, bringt ein Beschlag nicht all zu viel. Ein Beschlag soll ja Fehlbelastungen, die den FT noch mehr strapazieren, verhindern.
Wenn es also im Matsch lebt - was ich persönlich verhindern würde, denn da hilft dann auch kein Beschlag - oder auf einem Sandpaddock, dann würde ich es mit einem Fesselträgereisen (ist an der Zehe verbreitert, um das Einsinken der Zehe abzumildern) oder einem entsprechenden Duplo beschlagen.

Ansonsten gute Barhufbearbeitung und Zeit.
"Gute Barhufbearbeitung" bedeutet, u.a. genau zu schauen, wie hoch die Trachten sein dürfen. Je niedriger, desto besser. Natürlich nicht unnatürlich runter schrubben, sondern eben genau schauen, wo die natürliche Höhe ist.

Martin
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Re: Fesselträgerschaden - barhuf unterstützen?

Beitrag von Martin » Di 18. Apr 2017, 16:58

Laddie hat geschrieben:Ein Kundenpferd von mir hat vermutlich einen Fesselträgerschaden, der am Donnerstag in der Klinik abgeklärt wird. Falls es sich bestätigen sollte, gibt es etwas spezielles, das man barhuf tun kann, oder sollte das Pferd unbedingt entsprechend beschlagen werden? Ich vermute man wird der Kundin in der Klinik dazu raten wenn es sich bestätigen sollte.
Den Fesselträger erreicht man vermutlich mit Beschlag gar nicht. Wäre also unnütze Arbeit und rausgeworfenes Geld.

Aber einige Tierärzte glauben bedingungslos an die Wirkung. In solchen Fällen baue ich was drunter. Da ein paar Wochen Beschlag auf einem guten Barhuf meistens nicht schaden, bin ich da nicht zu dogmatisch.

Martin

samira127
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Re: Fesselträgerschaden - barhuf unterstützen?

Beitrag von samira127 » Di 18. Apr 2017, 19:40

ich kann hier nur aus der sicht des pferdebesitzers sprechen. habe ein pferd was vor vier jahren einen fesselträgerschaden hatte am ursprung. nach einen jahr weide war das ganze komplett ausgeheilt (pferd 4 Jährig) nur in der belastung zeigte er dann doch schwierigkeiten (frühjahr). also kam ein beschlag drauf wie pat es auch geschrieben hatte. anfangs auch polster mit drin. das konnten wir dan nach und nnach abbauen und zum winter hin lief er wieder barhuf. zum nächsten sommer kamen probleme wieder, genau dann wenn die bodenverhältnisse wieder weicher wurden. seit dem hat er im sommer eisen drauf unnd zum winter kommen die wieder runter. er läuft ganz erfolgreich auf L/M Niveau.

Schennue
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Re: Fesselträgerschaden - barhuf unterstützen?

Beitrag von Schennue » Mi 19. Apr 2017, 08:03

Meiner hatte im Dezember auch eine Reizung am Fesselträgerursprung. Kontrollultraschall sah gut aus. Er läuft auf harten Boden eigentlich gut, aber sobald wir in die Longierhalle oder Reithalle gehen, tritt er vorne wieder kürzer.. Er wird natürlich noch nicht longiert, wir arbeiten an Schulterherein und Seitengänge, da er auch Probleme mit der Schulter hat.
Wie würdet ihr so ein Pferd unterstützen? Mit Hufschuhen in der Halle arbeiten, da er damit weniger einsinkt? Beschlagen will ich nur ungern..

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Re: Fesselträgerschaden - barhuf unterstützen?

Beitrag von Laddie » Mi 19. Apr 2017, 08:33

Danke für eure Antworten, das hört sich sehr schlüssig an!
Viele Grüße, Ariane

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greenorest
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Re: Fesselträgerschaden - barhuf unterstützen?

Beitrag von greenorest » Mi 19. Apr 2017, 12:52

Hallo,

@Schennue: In diesem Fall würde ich einfach (noch) nicht auf weichem Boden reiten. Dressurmäßig arbeiten (insbesondere im Sinne von Seitengängen im Schritt) kann man auch auf festen Wegen im Gelände oder einer trockenen Wiese.

Gruß Tina
* http://www.pro-barhuf.de -Vollständig überarbeitete Auflage des Hufbuchs erschienen *

Schennue
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Re: Fesselträgerschaden - barhuf unterstützen?

Beitrag von Schennue » Mi 19. Apr 2017, 20:46

greenorest hat geschrieben:Hallo,

@Schennue: In diesem Fall würde ich einfach (noch) nicht auf weichem Boden reiten. Dressurmäßig arbeiten (insbesondere im Sinne von Seitengängen im Schritt) kann man auch auf festen Wegen im Gelände oder einer trockenen Wiese.

Gruß Tina
Ich darf halt aktuell nur ohne Sattel reiten, da er durch die Pause noch schiefer geworden ist und der Sattel dann auf die eine Seite rutscht und ihm wieder an der Schulter drückt. Deshalb sind wir ohne Sattel unterwegs. So wie der heute gebockt hat, bin ich froh, das ich am Boden war und nicht im Sattel.
Bin aktuell wieder weniger zuversichtlich.. So schlecht wie heute lief er schon lange nicht mehr..
Eine Thermografie steht noch aus..

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Re: Fesselträgerschaden - barhuf unterstützen?

Beitrag von dieter_64 » Do 20. Apr 2017, 08:04

Wenn doch dein Pferd so schief ist hat es womöglich ja auch noch ganz andere Schmerzen...
Vielleicht solltest erst mal dein Pferd nem.... Osteo... Physio... -Menschen vorstellen... bevor Du ans reiten denkst...

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Re: Fesselträgerschaden - barhuf unterstützen?

Beitrag von Schennue » Do 20. Apr 2017, 09:52

dieter_64 hat geschrieben:Wenn doch dein Pferd so schief ist hat es womöglich ja auch noch ganz andere Schmerzen...
Vielleicht solltest erst mal dein Pferd nem.... Osteo... Physio... -Menschen vorstellen... bevor Du ans reiten denkst...
Osteo kommt alle 4 Wochen ;) Ich soll ihn bewegen, auch Reiten! Und deshalb auch ohne Sattel, damit nichts drücken kann..

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