Re: Tragrand Hornspalt ewig da: Besitzer verantwortlich?
Verfasst: Di 4. Aug 2015, 19:18
Hallo,
meiner Meinung nach bin ich als Hufbearbeiter letztlich immer für die Hufsituation "meiner" (Kunden)pferde verantwortlich.
Zum Einen durch die direkte Arbeit am Huf und zum zweiten durch meine Einschätzung, welche Maßnahmen bei Bearbeitungsabständen, Haltung, Pflege usw nötig sind. Auf die Bearbeitung habe ich natürlich direkten Einfluss, während ich bei Haltung/Pflege usw. den Besitzer nur beraten kann. Hier ist es letztlich meine Entscheidung als Bearbeiter, ob und welche Kompromisse ich für sinnvoll und akzeptabel halte und demnach mittragen will und welche nicht.
Wenn ein Kunde z.B. nicht bereit ist, ein stark übergewichtiges Pferd weniger zu füttern oder auf sehr langen Abständen besteht, dann versuche ich ihn zu beraten und zu überzeugen. Wenn das nicht funktioniert, trenne ich mich. Ich bin mir nämlich in diesen Fällen sicher, dass meine Arbeit keinen Erfolg haben wird. In weniger krassen Fällen gehe ich natürlich auch Kompromisse ein (z.B. Stallhygiene --> Strahlfäule) kommuniziere aber in diesen Fällen deutlich, dass unter den Randbedingungen ein optimales Ergebnis unmöglich zu erreichen ist.
Auf den ersten Blick mag das sich das nach einer radikalen Vorgehensweise anhören, die ich ungestraft nur ausleben kann, weil ich von der Hufbearbeitung in keiner Weise leben muss. Allerdings führt diese konsequente Vorgehensweise keineswegs zu "weniger" Kunden - im Gegenteil! Miese Ergebnisse, weil man unter sehr schlechten Randbedingungen meint arbeiten zu müssen, schaden dem Ruf und bringen Kundenverlust. Immer, wenn ich bei einem Kunden die Beine in die Hand genommen habe, war ich im Nachhinein froh darüber...
Bezüglich Hufbearbeitung sollte man selbstkritisch bleiben, auch wenn es schwer fällt. Wenn die Hufe vor Bearbeitungsbeginn trotz Vernachlässigung/langen Abständen weniger Risse hatten als jetzt, liegt es nahe, dass an der Hufbearbeitung etwas nicht stimmen wird. Überprüfe deine Vorgehensweise und frage vielleicht einen Kollegen - vielleicht hast du etwas übersehen, was ein dritter sofort erkennt.
Gruß Tina
meiner Meinung nach bin ich als Hufbearbeiter letztlich immer für die Hufsituation "meiner" (Kunden)pferde verantwortlich.
Zum Einen durch die direkte Arbeit am Huf und zum zweiten durch meine Einschätzung, welche Maßnahmen bei Bearbeitungsabständen, Haltung, Pflege usw nötig sind. Auf die Bearbeitung habe ich natürlich direkten Einfluss, während ich bei Haltung/Pflege usw. den Besitzer nur beraten kann. Hier ist es letztlich meine Entscheidung als Bearbeiter, ob und welche Kompromisse ich für sinnvoll und akzeptabel halte und demnach mittragen will und welche nicht.
Wenn ein Kunde z.B. nicht bereit ist, ein stark übergewichtiges Pferd weniger zu füttern oder auf sehr langen Abständen besteht, dann versuche ich ihn zu beraten und zu überzeugen. Wenn das nicht funktioniert, trenne ich mich. Ich bin mir nämlich in diesen Fällen sicher, dass meine Arbeit keinen Erfolg haben wird. In weniger krassen Fällen gehe ich natürlich auch Kompromisse ein (z.B. Stallhygiene --> Strahlfäule) kommuniziere aber in diesen Fällen deutlich, dass unter den Randbedingungen ein optimales Ergebnis unmöglich zu erreichen ist.
Auf den ersten Blick mag das sich das nach einer radikalen Vorgehensweise anhören, die ich ungestraft nur ausleben kann, weil ich von der Hufbearbeitung in keiner Weise leben muss. Allerdings führt diese konsequente Vorgehensweise keineswegs zu "weniger" Kunden - im Gegenteil! Miese Ergebnisse, weil man unter sehr schlechten Randbedingungen meint arbeiten zu müssen, schaden dem Ruf und bringen Kundenverlust. Immer, wenn ich bei einem Kunden die Beine in die Hand genommen habe, war ich im Nachhinein froh darüber...
Bezüglich Hufbearbeitung sollte man selbstkritisch bleiben, auch wenn es schwer fällt. Wenn die Hufe vor Bearbeitungsbeginn trotz Vernachlässigung/langen Abständen weniger Risse hatten als jetzt, liegt es nahe, dass an der Hufbearbeitung etwas nicht stimmen wird. Überprüfe deine Vorgehensweise und frage vielleicht einen Kollegen - vielleicht hast du etwas übersehen, was ein dritter sofort erkennt.
Gruß Tina