Osteolytischer Spat und Trachtenerhöhung

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Lilli
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Osteolytischer Spat und Trachtenerhöhung

Beitrag von Lilli » Fr 22. Mai 2015, 09:43

Hallo ihr Lieben,

bei meiner 15 jährigen Russischen Traki-Stute wurde nun HL Osteolytischer Spat festgestellt. Betroffen ist das letzte kleine Gelenk und es fand schon Knochenabbau statt :(

Die Hufe sind hinten recht normal und unauffällig. Bis darauf natürlich, daß sie derzeit vermehrt am betroffenen Bein die Zehe abschleift.

Das Pferd läuft schon immer barhuf. Ist ein Beschlag mit Trachtenerhöhung sinnvoll?

Hat schon jemand Erfahrung mit der sonstigen Behandlung?

TA rät erstmal Gelenk mit Coritson und Hyaloron spritzen und evtl. Tildren. Ich bin geneigt dem zu folgen.
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Cate
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Re: Osteolytischer Spat und Trachtenerhöhung

Beitrag von Cate » Fr 22. Mai 2015, 12:09

Ich kann nur aus meiner Erfahrung mit einem Spatpferd berichten, dass ein Beschlag mit Trachtenerhöhung bei uns damals völlig kontraproduktiv war. :(
Wir gerieten in einen Teufelskreis aus immer flacher werdenden, unterschiebenden Trachten, immer höheren Trachtenerhöhungen und schließlich einem Pferd, dass nicht mal mehr mit Schmerzmedis zu beschlagen war. Irgendwann haben wir aus lauter Verzweiflung die Eisen abgelassen, die Hufe anfangs gepolstert - ist schon eine Weile her, von Duplos oder Hufschuhen war damals noch nicht die Rede - die Zehen gut kurz gehalten und das Pferd geschont, bzw. auf die Weide gestellt, bis es wieder halbwegs komfortabel lief.
Mein Wallach war damals auch schon 14j. mit diesem Spatbeschlag versehen, so hatte ich ihn übernommen, als er etwa 20 war, haben wir die Eisen weg, erst hinten, ein paar Monate später auch vorne, und er lief noch etliche Jahre unterm Reiter. Mit 28 hab ich ihn endgültig in Reit-Rente geschickt, mit knapp 30 mußten wir ihn wg. eines Sehnenrisses einschläfern - zugezogen beim Toben auf der Weide, der alte Depp ;) . Es kann definitiv auch ohne gehen!
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Re: Osteolytischer Spat und Trachtenerhöhung

Beitrag von Lesley » Fr 22. Mai 2015, 12:13

Wenn es mein Pferd wäre, würde ich mich auch informieren, was man alternativmedizinisch machen kann.
Meine Stute hat auch Spat, zwar keinen osteolytischen, aber ich habe ihr allgemeines Befinden und den Laufcomfort dadurch sehr erheblich verbessern können.

Wichtig finde ich auch eine physiotherapeutische Betreuung - hat bei uns auch sehr viel gebracht.

Ob Beschlag oder nicht, Trachtenerhöhung ja oder nein, ist sicher eine individuelle Entscheidung. Da würde ich mich nicht pauschal auf ein Konzept festlegen.
Du könntest es ausprobieren und schauen, ob es Verbesserungen bringt.
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Re: Osteolytischer Spat und Trachtenerhöhung

Beitrag von Pat » Fr 22. Mai 2015, 12:32

Ich bin ja auch eher von der naturheilkundlichen Fraktion und würde mich mal von einem guten THP beraten lassen.

Was den Beschlag betrifft gibt es auch hier keine allgemein gültige Lösung. Bei sachgerechter Bearbeitung laufen viele Pferde bestens barhuf.
Bei einigen ist ein Duplobeschlag ein wahrer Jungbrunnen, weil ihnen die Dämpfung gut tut.

Ob mit oder ohne Trachtenerhöhung zeigt das Pferd oft an in der Art, wie es seinen Huf stellt. Manchmal versuchen sie irgendwie die Zehe tiefer zu bekommen. Das wäre dann einen Versuch mit Erhöhung wert. Das kann erstmal ein Polster sein, ähnlich einem Rehepolster oder eine kleine Keilplatte zwischen Duplo und Huf, die hinten so ca 3mm höher ist. Also nicht gleich übertreiben mit der Erhöhung!
Wenn das nicht der Fall ist oder nicht wirklich offensichtlich, würde ich es erstmal ohne Trachtenerhöhung versuchen und schauen, wie sie mit dem einfachen Duplo läuft.

Jede dieser technischen Maßnahmen kann man ausprobieren und wenn es nicht funktioniert einfach wieder lassen oder ändern.

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Re: Osteolytischer Spat und Trachtenerhöhung

Beitrag von Lilli » Di 26. Mai 2015, 09:27

Hach, ja...natürlich bekommt sie Kräuter, Magno-Arthro, Kieselerde, jetzt dann noch MSM + die üblichen Verdächtigen. Blutegel möchte ich noch anwenden, allerdings erst nach der Gelenkbehandlung. Noch jemand gute Erfahrung mit anderen Dingen gemacht?

Es ist halt schon deutlich Knochen abgebaut, deshalb habe ich mich für eine direkte Gelenkspritze entschieden.

Die Hufe werde ich wohl kurz halten und erstmal so belassen. Reiten ist dieses Jahr eh nicht mehr und das Rutschen auf der Wiese mit den Duplos erspare ich ihr jetzt. Aber natürlich teste ich mal die Erhöhung mit Schuhen. Ein Eingraben der Zehe konnte ich nicht beobachten. Ja, Pat, da hast du Recht, wenn jemand in der Gegend ist, der Duplos beschlägt. Da werde ich dann nächstes Jahr doch mal ernsthaft mit Kleben üben anfangen 8-)

Osteo und Physio sind auch schon dran ;)

Ja! Sonst fällt mir auch nicht mehr ein, was ich tun könnte. Ideen? Erfahrungen mit anderen Behandlungen?
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Re: Osteolytischer Spat und Trachtenerhöhung

Beitrag von Cate » Di 26. Mai 2015, 09:56

Unabhängig von den Hufen - warmhalten! Bei kaltem, sehr windigem oder nassen Wetter hilft eindecken meistens, dass die Arthrosepferde nicht gar so schlecht laufen.
Ich deck meine mittlerweile sogar bei Dauerregen im Sommer ein ... :shifty:
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Re: Osteolytischer Spat und Trachtenerhöhung

Beitrag von Lilli » Di 26. Mai 2015, 10:13

Jawoll! Machen wir schon seit Jahren :D
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