Bearbeitung bei defekten der weißen Linie (Steinchen)

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Mascha
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Re: Bearbeitung bei defekten der weißen Linie (Steinchen)

Beitrag von Mascha » Fr 1. Mai 2015, 19:56

polldi hat geschrieben:Zum Einen der Tragrandüberstand, der keine ausreichende Abnutzung der Sohle zuließ, zum Anderen der ständige nächtlich Buckelfrost, dernach weiterem Schutz der Sohle geschrien hat?!
Also, meiner Erfahrung nach entstehen Probleme selten durch doppelte Sohlen, aber doppelte Sohlen häufig durch Probleme, die der Huf damit zu bewältigen versucht. Mal abgesehen von doppelten Sohlen nach Hufgeschwüren. Nach dem Winter haben viele Pferde doppelte Sohlen, die dann irgendwann rausbröseln. Über den Winter haben sie das Horn als Schutz vor hartem Boden gebraucht. Oft sieht man es auch bei Pferden, die z.B. von Betonboden auf Weide umgestellt werden, egal zu welcher Jahreszeit.

Im Gegensatz zu übergelegten Eckstreben verursachen doppelte Sohlen meiner Erfahrung nach selten Druckstellen, da der Huf ja auch einen entsprechend lang gewachsenes Wandhorn ringsum hat und es keinen punktuellen Druck gibt.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

Dianne
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Re: Bearbeitung bei defekten der weißen Linie (Steinchen)

Beitrag von Dianne » Fr 1. Mai 2015, 21:31

Sani: Wie genau schneidest Du das frei?
Nur in der weissen Linie (dann entstünde eine Rinne) oder incl Tragrand?
Eine Stelle, vorn rechts die richtig grosse Ausbuchtung, hab ich komplett weggeschnitten bekommen, wollte das aber nicht überall machen, denn auf irgendwas muss sie ja laufen.

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Re: Bearbeitung bei defekten der weißen Linie (Steinchen)

Beitrag von Dianne » Fr 1. Mai 2015, 22:26

Mascha, ja, sie schien auch null Problem nach dem kompletten Abheben der doppelten Sohle zu haben.
Neue Sohle liess sich nur vorn an den Stellen mit den Einblutungen etwas eindrücken, der Rest war hart.
Wäre die Sohle über den Einblutungen nicht auch mit dem Finger abzuheben gewesen, wäre sie auch erstmal dran geblieben.

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Re: Bearbeitung bei defekten der weißen Linie (Steinchen)

Beitrag von Dianne » Sa 2. Mai 2015, 18:23

Aufgrund des Hinweises bzgl. der tiefen mittleren Strahlfurche hab nun auch ich erkannt, dass es neben Bakterienbefall inzwischen auch Pilz "gibt" ;)

Mit Pilzbefall hat Connemara generell immer wieder mal Last.Und wir deswegen immer reichlich Imaverol im Haus :roll:
Also gab's eben Imaverol Hufbäder über 2h in ihren Gloves.
Durch das Ausweichen ist nun wiederum die Strahlfurche nicht mehr eng und tief, sondern schön weit auseinandergezogen :roll:

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Sani
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Re: Bearbeitung bei defekten der weißen Linie (Steinchen)

Beitrag von Sani » Sa 2. Mai 2015, 20:06

polldi hat geschrieben:Sani: Wie genau schneidest Du das frei?
Nur in der weissen Linie (dann entstünde eine Rinne) oder incl Tragrand?
Beispielhaft ein Foto vom Okt. 2014, ich schneide nur die Tragrandtrennung aus, so gut es geht.

Bild

Keralit Huffestiger habe ich damals 2x pro Woche aufgetragen, das hat gut geholfen. Mein Pferd hat vorne eine enorme Sohlenwölbung, die Sohle trägt relativ wenig mit. Ich denke, daher kommen seine Tragrandtrennungen, die immer mal wieder kommen. Allerdings läuft er schon immer barhuf auf jedem Boden jedes Tempo, er hatte noch nie Hufprobleme.
Eine Stelle, vorn rechts die richtig grosse Ausbuchtung, hab ich komplett weggeschnitten bekommen, wollte das aber nicht überall machen, denn auf irgendwas muss sie ja laufen.
Du sollst das ja auch nicht überall machen. Der Strahl muß mit tragen, dafür ist er gedacht, dazu müssen bei Deinem Pferd wohl die Trachten gekürzt werden. Kannst ja mal vergleichen zu Deinem Pferd (Foto vom 17.04.2015):

Bild
Barbie und Nepomuk, Haflinger, 17 Jahre, LAG-Stall, Sommer: Magerweide, Futterstroh/Heu
Winter: Bio-Heu
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Re: Bearbeitung bei defekten der weißen Linie (Steinchen)

Beitrag von Dianne » Di 5. Mai 2015, 10:30

Nach dem Regen sieht die Strahlfurche wieder fast gut aus. Schiebe es also mehr auf die wochenlange Trockenheit (vielleicht in Verbindung mit monatelangem Dauerregen) als auf Fäule/Pilz.
Nichtsdestotrotz badet sie zur Sicherheit alle 2 Tage in Imaverol.

Nachdem ich vorn den Tragrand so -in meinen Augen- radikal gewinkelt hab, hat sie keine Steine mehr in der weißen Linie.
Und die Sohle, durch Tragrand bearbeiten in Verbindung mit Regen, fängt nun auch an, mehr Zerfallshorn abzustoßen/abschaben zu lassen. Vorher waren zwar kleine Risse erkennbar, aber alles betonfest.

Hinterhufe hatte ich hier noch nicht drin - sind nun auch bearbeitet, der Strahl fledderte auch ganz leicht, bei Bearbeitung hab ich alles gekürzt und am Strahl nur Fledder weggeschnitten.
Inzwischen hat sich der Strahl durch wieder mehr Kontaktfläche auch schön selbst geglättet. Interessant das Wechselspiel von Huhn und Ei zu beobachten. Was bewirkt was. Welche Bearbeitung schafft die Grundlage für "natürliche Weiterbearbeitung".

Beim Connemara werde ich in ein paar Tagen den Tragrand/die Trachten weiter kürzen - zuviel auf einmal wollte ich nicht machen, sondern bei kleineren Veränderungen schauen, wie sie sich entwickelt.

Dem Shetty mit der doppelten Sohle geht's weiter gut, da wage ich mich nachher mal dran, den Tragrandüberstand (den sie so mag) nun nach und nach zu verringern.

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Re: Bearbeitung bei defekten der weißen Linie (Steinchen)

Beitrag von Dianne » Mi 13. Mai 2015, 10:32

Noch mal eine Verständnis-/Bearbeitungsfrage:

Der Huf wurde ja hier als allgemein zu lang "bemängelt". Und inzwischen ist er noch länger.

WIE kürze ich? ICH sehe bis hinten zu den Trachten nirgends einen Tragrandüberstand.

Irgendwie sehe ich mich in dem Dilemma, die Sohle bei ihr nicht antasten zu wollen/können, weil sie aktuell mal nicht so fühlig läuft.
Zerfallshorn, was ich mit Kratzer oder Messerrückseite abschrappen könnte, vermag ich auch nicht auszumachen - kann aber auch an der aktuellen "Dürreperiode" liegen, am und im Huf ist alles scheinbar aus Beton.
Da ist nichts "abschrappbar".

Im Trachtenbereich find ich's easy, da sehe ich einen Tragrandüberstand, den ich nun weiter reduzieren möchte/kann.
Aber das würde letztlich nur dazu führen, daß die Zehe lang/länger bleibt, während ich nur hinten bearbeite. Gerade die Zehe würde ich aber gern kürzen.

Wie geht Ihr mit Betonhufen um?

:?: :?: :?: :?: :?: :?: :?: :?:

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Re: Bearbeitung bei defekten der weißen Linie (Steinchen)

Beitrag von Mascha » Mi 13. Mai 2015, 11:22

Ich persönlich wäre einfach mit den Hufen so zufrieden. ;)

Es können dir 100 Leute sagen, dass die Hufe zu lang sind, wenn das Pony was anderes sagt, dann hör besser auf das Pony.
Viele Grüße, Mascha
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Re: Bearbeitung bei defekten der weißen Linie (Steinchen)

Beitrag von Dianne » Mi 13. Mai 2015, 11:57

Ok - dank' Dir. Dann geht's nur ein paarmal ohne Floatings raus und regelt sich hoffentlich ohne neue "Steinesammlung" von allein ;)

Nun muß ich nur noch entscheiden, ob ich das Makita Flexschätzchen zur Bearbeitung behalte oder doch lieber bei der Raspel bleibe.
(Ich find's schei... schwer - verstehe gar nicht, wie einige hier das als "wird leichter beim Anmachen" empfinden können. Und ich hab schon gut was in den Ärmchen...)

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Re: Bearbeitung bei defekten der weißen Linie (Steinchen)

Beitrag von Helga » Mi 13. Mai 2015, 13:05

Bei Betonhufen ziehe ich die Hufschuhe über (Gloves) und lasse Wasser reinrinnen. Das reicht normalerweise. Außerdem lernen meine Ponys gerade, die Beine in einen Wasserkübel zu stellen.

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