Hilfe. Pony tritt sich die Eisen ab

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Kathy71
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Re: Hilfe. Pony tritt sich die Eisen ab

Beitrag von Kathy71 » Sa 3. Jan 2015, 10:57

Ich geb jetzt mal meinen Senf dazu...ohne Anspruch drauf in irgendeiner Form Recht zu haben...
Püschel hat geschrieben:Ich bin aktiv im Distanzreiten, mache aber auch regelmäßig Lehrgänge im VS und Dressurbereich, Sitzschulung.
Mein Pony mit sehr schwungvollen Gängen und viel Raumgriff vom Hinterbein tritt sich jegliche Eisen vorne runter, Rechts wie auch links.
Ich bin auch aktiv im Distanzreiten, d.h. ich kenne Deine Probleme (Wettkampf, Böden, arabisches Hüpftier). Auch mein Pferd hatte früher durchgängig Eisen (Duplos) drauf und dabei massive Probleme mit dem sog. "Schmieden" (also in die Unterseite reintreten, ohne jedoch das Eisen runterzuziehen). Schon mein damaliger Schmied sah die Ursache primär in der Synchronisation des Abfußens...daran kann man durch entsprechende Bearbeitung (Abrollpunkt) was ändern. Sehr viel gebracht hat außerdem konsequente Dressurausbildung (ich habe Profi-Beritt) über 2 Jahre à 3x pro Woche...mhm, muss man wollen, selber können oder bezahlen können, lohnt sich aber. Bei meinem kam nämlich die Vorderhand nicht weg, weil die HH nicht ausreichend untergetreten ist, das ganze Pferd war vorhandlastig...auch nicht so doll, wenn man an den Verschleiss denkt (grade auf längeren Distanzen).
Zurückgeblieben ist nun das abgekapselte Hämatom. Lahm ist sie z Zt nicht, aber das Bein wird immer wieder dick, sobald sie mal mehr tobt. Reiten habe ich gar nicht erst wieder probiert, Bis vor 4 Wochen haben wir die Eisen noch immer drauf machen lassen, da sie ohne vorne sehr fühlig ist.
Ich habe meinen auch in einer "Stehpause" (ich war im Krankenhaus) auf barhuf umgestellt. Der arme konnte die ersten beiden Wochen über die Schotterwege zur Koppel echt nur kriechen...war nicht schön anzusehen, ich lag ja zum Glück im KH und hab es nicht selbst gesehen. Dann bekam er (eigentlich wg. etwas anderem) 1 Woche Metacam und danach war es ausgestanden...zumindest Stall, Auslauf, Koppel.

Reiten kann ich hier in BaWü nur mit Hufschutz, d.h. im Training Hufschuhe, im Wettkampf Duplos (wobei die nur für das Ritt-WE drauf kommen und danach gleich wieder runter).

Und dann habe ich gelernt, dass es einen Unterschied zwischen "fühlend" und "fühlig" gibt. Ersteres ist die gesunde Reaktion, wenn Pferd auf einen spitzen Stein tritt, den Huf gleich wieder wegzuziehen (beugt allerlei anderem Übel vor), letzteres ein extrem verkürzter Gang auf harten Böden bzw. die Unwilligkeit auf solchen zu laufen. Ersteres wirst Du in BaWü bei einem (sensiblen) Arabärchen immer haben, letzteres darf nicht auftreten.
Ich habe sie seitdem sie 2 jährig ist und schon damals war es ein Problem, dass die Hufe kaum Wachstum hatten. Blutbild etc. wird regelmäßig gemacht, ergab aber keinen Mangel. Die Substanz an sich ist fest. Nicht faulig, weich oder ähnliches.
Der Schmied weiß nun auch nicht mehr weiter. Er hat letztesmal schon bedenken gehabt zu nageln, weil er meinte, dass die Füße einfach schon sehr kurz sind. Ich bin total frustriert und habe kaum noch Hoffnung, dass wir das Problem in den Griff bekommen, auch Hufschuhe waren bisher nicht die Lösung, da sie meiner Meinung nach im Moment 24 Std Schutz braucht, damit nicht alles was nachwächst gleich wieder abgelaufen wird.
"Füße" zu kurz...Du lebst auch in BaWü, oder??? Schwierig dort einen guten Schmied zu finden...im Bereich der Hufpfleger gibt es Hoffnung..

Der permanente Abrieb ist eigentlich gar kein Problem, sondern eher der Idealzustand (nur minimale Hufbearbeitung in größeren Intervallen erforderlich), sofern es nichts an der Hufform zu korrigieren gibt. Wildpferde haben ja auch keinen Hufschmied und trotzdem keine überlangen Hufe.

Ich hatte im ersten barhuf-Winter nach langer Zeit des Dauerbeschlags auch die Angst, dass durch unsere befestigten Ausläufe die Hufe von meinem Pferd zu kurz würden...war aber dann wirklich kein Problem.
Hinzu kommt: Was ist kurz?!? Die moderne Hufbearbeitung kürzt (im max. 4 Wochen Rhythmus) die Wand bis auf Sohlenniveau!

Im worst case: Es gibt auch Hufschuhe, die man u.U. 24/7 drauflassen kann...
Wie gesagt Hufbilder kommen morgen.
Da werden Dir die Profis hier dann mehr sagen können... :-)

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Re: Hilfe. Pony tritt sich die Eisen ab

Beitrag von Püschel » Sa 3. Jan 2015, 11:33

ich danke dir schon mal :)
ich komme aus niedersachsen :) unsere reitwege sind eigentlich wirklich barhuffreundlich, dass kann ich nicht anders sagen, aber auch damit kommt sie einfach ohne schutz nicht zurecht. je mehr abrieb sie hatte, desto schlimmer wurde es. es war einfach so, dass sie wirklich anfing zu lahmen, wenn es mal kein grasboden war, oder da ein paar steinchen lagen. deswegen haben wir dann beschlagen lassen, sie läuft jetzt z zt auf weide "ok" würde ich sagen, sehr flach, kurz und vorsichtig. auf anderem boden kann ich es nicht sagen, sie hat ja pause. ich hatte schon renegades epics und backcountry und floating boots probiert, alle verursachten auf kurz oder lang scheuerstellen in der fesselbeuge. ich bekomme die tage turf kings zum ausprobieren, habe die hoffnung, dass ich die vllt wenigstens in der zeit nachts drauflassen kann, wo sie auf dem gepflasterten teil laufen können. dressurmäßig bilden wir uns wirklich immer konsequent weiter, ich achte sehr auf durchlässigkeit etc. aber vorderhand lastig ist sie tatsächlich. z zt stehen wir zwischen a und l niveau , wobei ich aber letztes jahr auf kein fn turnier mehr gefahren bin, weil mich da viele sachen aufregen, bin dann lieber ausgeritten :D ich nehme 1x die woche unterricht. ich behaupte mal, dass ich den teil ganz gut selbst machen kann, habe auch immer wieder mal ponys in korrektur und zum anreiten hier. vllt ist es einfach eine sache, wo mehrere faktoren zusammenspielen, die ich finden und beheben muss

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Re: Hilfe. Pony tritt sich die Eisen ab

Beitrag von TinaH » Sa 3. Jan 2015, 11:54

Ich könnte mir vorstellen, daß sie sich Ursachen in den Griff kriegen lassen, wenn die Hufe gut bearbeitet werden. Die Fotos finde ich nicht wirklich gut, aber ich meine zu lange Trachten zu sehen und insgesamt einen zu langen Huf. Sohlenwölbung scheint ja recht gut vorhanden zu sein.
In Niedersachen sollte sich doch jemand finden lassen... wo denn genau?
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Re: Hilfe. Pony tritt sich die Eisen ab

Beitrag von Ramona1974 » Sa 3. Jan 2015, 12:50

Püschel, könntest Du mal ein Bild von der Seite und von vorne vom gesamten Pferdchen dazu einstellen?

Am besten ohne das Pferd "künstlich" aufzustellen, sondern so, wie es sich alleine hinstellt.

Die Hufe finde ich alles in allem nicht katastrophal, sie scheinen eine anständige Grundsubstanz zu haben,
der Strahl ist gut ausgeprägt, obwohl das Pferd längere Zeit beschlagen war.

Insgesamt relativ hohe Hufe, aber alles Dinge, die sich gut korrigieren lassen sollten.
Wahrscheinlich sollte das mit regelmäßiger Hufpflege und Optimierung des Abrollpunktes in den Griff zu bekommen sein.

Hast Du evtl. noch Bilder mit Beschlag drunter, so dass man sich ein Bild davon machen kann, wo das Problem gelegen haben könnte (mit dem runter treten)?

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Re: Hilfe. Pony tritt sich die Eisen ab

Beitrag von Kathy71 » Sa 3. Jan 2015, 14:28

Niedersachsen, Distanzreiter: Lass Martin Bösel draufgucken!!!

Vorhandlastigkeit: Überdenke Deine Reitweise. Auch vorwärts-abwärts ist nicht per se gesund. Meiner hatte die Rübe immer schön unten, latschte aber trotzdem auf der VH und ohne aktive HH. Bei mir hat damals der "richtige" Reitlehrer den Durchbruch gebracht.

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Re: Hilfe. Pony tritt sich die Eisen ab

Beitrag von Püschel » Sa 3. Jan 2015, 17:00

Die rüber unten, so ist es nicht. Ich achte schon sehr darauf, dass vor allem die hinterhand schiebt, dass funktioniert vor allem im Trab manchmal auch zu gut sozusagen, vor allem im Gelände, wenn sie ihr Tempo läuft, dann ist sie quasi hinten zu weit voraus und haut sich rein. Ich könnte ja keine 60 km mit Nase auf der Erde reiten. Die selbsthaltung muss da gut erarbeitet werden, aber wir arbeiten dran. Ich denke gerade an mein erstes Jahr reiten auf ihr zurück, wo wir aber nie flott draußen waren, da hat sie nie ein Eisen verloren, nur einmal auf der Wiese. Standfotos kommen. Werde versuchen Herrn bösem zu kontaktieren. Bin aus der Nähe von Verden

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Re: Hilfe. Pony tritt sich die Eisen ab

Beitrag von Püschel » Sa 3. Jan 2015, 17:10

Kann mir jmd die Kontaktdaten zu Martin bösel geben?

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Re: Hilfe. Pony tritt sich die Eisen ab

Beitrag von Püschel » Sa 3. Jan 2015, 17:17

Ich versuche nochmal bessere Bilder von unten zu machen. Sie ist recht steil gefesselt und steht auch ziemlich steil. Der hzf von unten ist sozusagen platt, also die eckstreben stehen nicht über oder so. Finde die trachten auch recht hoch, aber kann man die noch flacher machen? Dann läuft sie quasi nur noch auf dem strahl?

Martin
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Re: Hilfe. Pony tritt sich die Eisen ab

Beitrag von Martin » Sa 3. Jan 2015, 17:24

Püschel hat geschrieben:Kann mir jmd die Kontaktdaten zu Martin bösel geben?
Hast eine PN.

Martin

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Re: Hilfe. Pony tritt sich die Eisen ab

Beitrag von Püschel » Sa 3. Jan 2015, 19:20

Bild

ich finde vorne links kippt sie irgendwie nach innen weg

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