Risse in den Hufen

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milli
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Re: Risse in den Hufen

Beitrag von milli » Mo 15. Dez 2014, 23:52

Die Seitenwände haben auf jeden Fall nicht so stark gehebelt und die Trachten waren weniger untergeschoben.
Ich habe leider keine Bilder von dieser Zeit. Würde sie sonst gerne einstellen.

Bitte helft mir nochmals mit der zu langen Zehe. Das habe ich bisher nicht so gesehen.

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Nupur
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Re: Risse in den Hufen

Beitrag von Nupur » Di 16. Dez 2014, 01:33

Alles richtig, was bislang geschrieben wurde. Aber das alleine reicht m.E. nicht, um den Hufzustand zu erklären. Da gibt es wesentlich schlechtere Hufe, ohne Risse. Die diffuse Lokalisation der Risse und der erkennbare Fäulnissbefall, zusammen mit der oberflächlichen Optik, läßt auf wetere Ursachen schließen. Z.B. Witterungsbedingungen, Haltungsbedingungen, Fütterung (insb. Substitution).
Ist in den letzten 2 Jahren in einigen Regionen auch kein Einzelthema - im Gegenteil. Ich sehe einen Zusammenhang mit dem Wetter.

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Laddie
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Re: Risse in den Hufen

Beitrag von Laddie » Di 16. Dez 2014, 10:44

Nupur hat geschrieben:Alles richtig, was bislang geschrieben wurde. Aber das alleine reicht m.E. nicht, um den Hufzustand zu erklären. Da gibt es wesentlich schlechtere Hufe, ohne Risse. Die diffuse Lokalisation der Risse und der erkennbare Fäulnissbefall, zusammen mit der oberflächlichen Optik, läßt auf wetere Ursachen schließen. Z.B. Witterungsbedingungen, Haltungsbedingungen, Fütterung (insb. Substitution).
Ist in den letzten 2 Jahren in einigen Regionen auch kein Einzelthema - im Gegenteil. Ich sehe einen Zusammenhang mit dem Wetter.
Ich habe dieselben Beobachtungen wie Nupur gemacht, allerdings schon seit einigen Jahren, und in extremer Hartnäckigkeit nur bei zwei von drei Pferden, die auf demselben Gelände leben. Vollblüter von der Bahn, leben im Offenstall, viel Wiese. Beide Pferde neigen zu Platthufen und Bildung dieser oberflächlichen Risse, wenn das Intervall zu lang wird, in die sich dann die Bakterien reinsetzen. Bei dem einen habe ich schon mal alles rausgedremelt was ging, ist alles wiedergekommen. Das andere Pferd kam letztes Jahr von der Bahn, und nach ca. 1/2 Jahr neigte es ebenfalls zu diesen Hufen. Allerdings laufen die alle immer gut, daher kann ich auch abmachen, was ich für nötig halte. Trotzdem bin ich mit meinem Latein am Ende. Aus irgendeinem Grund verbiegen sich die Wände, daher die Risse.
Das dritte Pferd hat enge Hufe, die sich dann trotzdem bei zu langen Intervallen unten verbiegen, und es neigt zu üblen tiefen Gammellöchern in der WL. Ich konnte da auch noch kein Muster erkennen, daß das etwa im Frühjahr schlimmer wird o.ä.. Ich hatte immerhin bei den Pferden die Möglichkeit, meine Fähigkeiten am Demel zu verfeinern :mrgreen:

Die Besi hat mal Blutuntersuchungen machen lassen, die angeblich ok waren. Aber das muß ja nicht 100% aussagekräftig sein. Auf den Wiesen steht nicht nur fettes Gras. Die Wiesen werden auch gut gepflegt. Da die Pferde gut laufen wird die Besi sicherlich nicht mit Boden- und Sonstwas-Analysen anfangen. Bleibt also unbefriedigend das Ganze. M.E. könnte der Grund sein, daß sie das Gras wirklich das ganze Jahr fressen, und viel davon. Als VB werden sie davon nicht in dem Sinne fett, aber was da drin ist könnte sich ja irgendwie nachteilig auswirken.
Viele Grüße, Ariane

milli
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Re: Risse in den Hufen

Beitrag von milli » Di 16. Dez 2014, 23:15

Vielen Dank Nupur und Laddie für eure Beiträge. Eure Erfahrungen sind sehr interessant für mich.

Ich möchte die Hufe meines Pferdes bestimmt nicht schön reden und der eine oder andere Riss mag vielleicht auch von der Dysbalance kommen.
Aber ich denke auch, dass es noch eine andere Ursachen geben könnte. Und natürlich möchte ich den Zustand der Hufe bessern und dafür hilft es mir versch. Ursachen von Rissen zu kennen.

Ich bin mir sehr sicher, dass die Risse jeweils im Sommer viel stärker wurden. Und ich dachte immer das wären Trockenrisse. Aber ist das nicht auch sehr ungewöhnlich?
Gibt es überhaupt Trockenrisse?

Die Hinterhufe habe ich mir heute nochmals genau angesehen. Dort hat er jeweils an der Zehenmitte ein Riss, der aber nicht bis ganz unten reicht.
Hinten flügeln die Hufe ja auch. Bei Youtube gibt es Videos, ich meine sogar von einer Hufschule, die veranschaulichen welche Art von Rissen bei einer zu langen Zehe und welche bei hebelnden Wänden entstehen. Hat gerade einer von euch die Links parat und kann mir helfen?
Ich meine, dass Risse an der Zehenmitte durch eine zu lange Zehe entstehen. Ich finde ja nicht, dass er hinten zu lange Zehen hat. Sein Problem sind ja die Flügel. Müsste er dann nicht eher die stärkeren Risse an der Seitenwand haben?

Noch zur Haltung: Das Pferd stand die letzten beiden Jahre im Sommer nur auf der Weide. Bei viel Nässe kommen sie allerdings rein in den Stall. Stehen also nie wirklich im Gatsch. Im Winter steht er im Offenstall. Die Böden sind zum Großteil befestigt, aber ein bisschen Matsch bei viel Regen gibt es schon.

Wie sollte man die Risse behandeln? Oder überhaupt? Mein Schmied hat manche Risse ein wenig geöffnet. Diese besprühe ich von Zeit zu Zeit mit einerm Strahlfäulemittel.

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Re: Risse in den Hufen

Beitrag von Fjorda » Do 18. Dez 2014, 23:14

Die Nummer mit den Trockenrissen verstehe ich immer nicht so ganz. Wir hatten hier die letzten 4 Monate bis letzte Woche kaum Niederschläge. Sämtliche Gräben und Teiche waren ausgetrocknet. Es war trockener als in den 50 Jahren zuvor... Seit dem Julischnitt ist überhaupt kein Gras mehr nachgewachsen, weil einfach kein Niederschlag war. Meine vier Ponys hatten meiner Meinung nach nicht einen Trocken- oder anderen Riss (Pat möge mich korrigieren, wenn da neulich doch welche waren).

Gibt es die Dinger wirklich oder ist das nur ein Mythos? Es werden immer wieder Mustangs angeführt für natürlich Hufe. Die müssten ja total "vertrockenrisste" Hufe haben, so trocken wie die stehen.

Kann mich mal jemand aufklären?

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Re: Risse in den Hufen

Beitrag von Wurzl » Fr 19. Dez 2014, 09:06

Ich glaub, die oberflächlichen Rissen in den Hufen haben nur am Rande oder nur gelegentlich was mit Trockenheit zu tun.
Eher ist es ein Wechsel feucht-trocken oder zu viel Feuchtigkeit, was die Risse entweder entstehen lässt oder was sie - durch leichten Gammelbefall in den Rissen - eher sichtbar macht.
Hufe die viel auf Wiese leben habe eher Risse und Furchen.
Hufe die nicht sauber stehen auch.
Und Pferde, die zu viel Gras und Zusatz-Futter bekommen haben auch eher alle möglichen Risse, Furchen, ...

Und dann war da noch das problem mit der Mineralstoffversorgung, mit der Balance u.v.m.

Diese ganz feinen Risse in der Oberfläche sind Ergebnis davon, wenn viel von Aussen geraspelt wurde (Wand dünn geraspelt).

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Re: Risse in den Hufen

Beitrag von Fjorda » Fr 19. Dez 2014, 22:34

Meine standen die ganzen letzten Monate nur auf Wiese und wurden ausschließlich von Gras ernährt. Generell war es sehr trocken. Bei Regen dann natürlich absolut nass, weil keine Befestigung zum Trockenstehen vorhanden war... Also da auch Wechsel.... Kein Riss bei vier Ponys.

Risse gab es früher - bei der vorigen Bearbeiterin. Da gab es aber auch ordentliche Verbiegungen.

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