Hufwand einseitig innerhalb der Senkrechten

[Lesley]

@ kelte: Könntest du mal genauer beschreiben, was du machen möchtest?
Nachdem ich drüber nachgedacht habe, gefällt mir deine Idee gut.

[bine_mn]

Grüß Euch!

Habe einen Fall, bei dem sich eine Hufwand hartnäckig weigert nach außen zu gehen. Die innere Seitenwand ist ab etwa der Hälfte bis zur Trachte innerhalb der Senkrechten.
Ob es Sinn macht, diesen Wandbereich einmal mit Hufhorn von außen aufzubauen, damit sich die Belastungssituation verbessern kann?
Gibt es dazu Erfahrungen?

Grüße

Hallo.
Bei meinem Pony wurde das gemacht. Bei diesen Hufen: http://forum.keinhorn.de/viewtopic.php? ... nico#p6187
Er bekam in Absprache mit TA und Hufpfleger einen Vettec Super Fast -Aufbau an den Innenseiten der Vorderhufe. Es wurde quasi aus diesem Kunsthorn eine Hufwand modelliert, damit der Huf innen eine Auflagefläche erhält, die weiter nach außen steht. Es wurde von unten auf den Tragrand geklebt und außen am Huf hoch modelliert. Im Nachhinein in dieser Ausführung absolut sinnfrei. Bei einem Huf hielt es nur kurz, bei dem anderen ein bischen länger. Dadurch dass man das Vettec unten ankleben musste, wurde die eh schon zu lange und hochgestauchte Hufwand noch mehr verlängert. Das Horn wuchs unter dem Vettec auch abriebfrei nach, im Gegensetz zur äußeren Hufwand - ohne Vettec - mit Abrieb, was dieses Problem der ungleichen Wände noch verstärkte. Ich kann nur sagen, der Versuch war sehr teuer und hat der Hufkorrektur nichts gebracht. Ob die Ausführung der Maßnahme einfach nicht ausgereift war oder schlecht durchgeführt, kann ich nicht wirklich beurteilen.

Wenn gewünscht suche ich die Fotoserie dazu raus.

Gruß Sabine

[Lesley]

Danke für den Erfahrungsbericht. Fotos wären klasse!

[kelte]

Grüß Euch!

So wie der beschriebene Fall, stelle ich mir das vor, allerdings OHNE von unten aufzubauen. Das das stauchen muß, habe ich mir gedacht.
Ich denke sogar daran, die beklebte Hufwand von innen etwas auszudünnen. Und jetzt mit diesem Erfahrungsbericht werde ich auch sehr sorgfältig einen event fehlenden Abrieb durch häufiges beraspeln auszugleichen versuchen. Danke Sabine!

Da ich im Moment einige solcher Fälle habe, werde ichs wohl einmal versuchen. Vor allem bei einem Fall, wo der ganze Huf schief steht, weil ein Fesselbruch schief zusammengeheilt ist. Dieses Pferd hat derzeit einen Hufschuh von mir, welcher innen so aufgebaut wurde, daß er die Schiefe ausgleicht und tagsüber auf der Koppel getragen wird. Das Pferd fühlt sich damit zur Zeit sehr wohl.

Grüße

[Nupur]

Auf meine eigentliche Frage hat niemand etwas zu sagen?

Oh doch. Sensationell. Entspricht der wirkungsweise jedes Beschlages.

[kelte]

Du rundest mein Bild vom präpotenten Hufschmied wirklich ab.....

[Lewitzer Flummi]

Verlagert ein Eisen/Beschlag mit innen weiterem Schenkel denn wirklich die Belastung von der überlasteten Wand weg, weiter nach innen unters Pferd??
Kürzt man dazu die Trachte/schiefe Seitenwand, damit sie in der Luft hängt?
Ich kann mir die Wirkung nicht so recht vorstellen... Und vor allem nicht, dass das eine gewisse Zeit am Huf bleibt.
Den Vorschlag habe ich nämlich auch schon zu hören bekommen.

[bine_mn]

Hallo. Mein Hufpfleger sagte damals, dass das Vettec nur außen anmodeliert nicht halten würde, daher das umgeklappte Kunsthorn auch unter dem Tragrand. Allerdings war ihm sowieso nie bewusst dass die Innenwand zu lang war, daher sah er wahrscheinlich auch kein Problem darin, noch mehr Horn drunterzupacken.

Ich suche mal die Fotos...

Gruß Sabine

[bine_mn]

Ausgangssituation (aus meiner PDF Datei kopiert, die damals den Fall dokumentierte):

Im März 2011 wurde bei Nico beidseitig vorne ein Sehnenschaden festgestellt.

Diagnose Tierarzt: Es befinden sich Auffaserungen/mehrere kleiner Löcher im Unterstützungsband der Tiefen Beugesehne.

Ursachenmöglichkeiten: Durch die fehl-gestellten Hufe bzw. die Ungleichbelastung und Mehrbelastung der inneren Hufwand sinkt der Huf dort vermehrt in den Untergrund und die Sehnen werden dadurch überdehnt.

Empfehlungen Tierarzt:
Beschlag mit verbreitertem Schenkel innen (Schneeschuh-Prinzip)
Separate Haltung in Einzelpaddock, harter Boden
Führen auf hartem Boden, kein Reiten

Mein Hufpfleger und ich haben uns gegen einen Beschlag entschieden.
Auch blieb Nico weiterhin in der Herde mit Sandpaddock, gepflasterten Fress-Plätzen,Weidegang. Er wurde nicht mehr geritten.
Mein Hufpfleger erarbeitete eine Lösung mit „Vettec Superfast“ Kunsthorn. Dabei wurden die Innenwände der Vorderhufe (die mehr belasteten Hufseiten) mit Kunsthorn verbreitert, um das verstärkte Einsinken im Boden zu verhindern. Die Hufwand war außerdem vor Abrieb geschützt und konnte dadurch ungestört nachwachsen. Gleichzeitig erhielten die äußeren Hufseiten, die sonst eher keine Belastung erfuhren, einen Abrieb, weil der Huf in deren Richtung leicht gekippt wurde.

Alle Fotos vom 26.03.2011 (Sorry für die Größe der Fotos):







VR







VL







Nachfolgende Fotos sind vom 19.04.2011.
Da sieht man, dass sich das Vettec teilweise von der Außenwand des Hufes schon ablöst.









VL





VR





Das Kunsthorn löste sich selbständig ab.
VL nach 4 Wochen.
VR nach 6 Wochen.

Danach kein neues Kunsthorn.

Nicos Sehnenschaden war nach 1/2 Jahr Reitpause völlig auskuriert (Ultraschallkontrolle).

Zu meiner Schande muss ich sagen, dass ich damals dieses Forum hier noch nicht kannte und mir die Bearbeitung der Hufe nicht negativ auffiel. Jetzt im Nachhinein finde ich die Bilder mega-gruselig Nico lief irgendwann in den Folgemonaten (wo wir wieder bischen am Reiten waren) nicht mehr gut, worauf ich nochmal Röntgenbilder machen ließ und dann kam ich in dieses Forum und mir wurde hier die F-Balance empfohlen. Dies versuche ich in Eigenregie seit nun ca. 2,5 Jahren.

Gruß Sabine

[Lewitzer Flummi]

Hallo Sabine,

mich würden aktuelle Bilder Deines Ponys interessieren.
Hast Du da irgendwo welche online? In Eurem Thema sind die letzten Aufnahmen vom Oktober 2013.


Es ist echt traurig, dass manche Profis nicht sehen, welche Seite tatsächlich zu lang ist.