Hufwand einseitig innerhalb der Senkrechten

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kelte
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Hufwand einseitig innerhalb der Senkrechten

Beitrag von kelte » Fr 5. Dez 2014, 18:40

Grüß Euch!

Habe einen Fall, bei dem sich eine Hufwand hartnäckig weigert nach außen zu gehen. Die innere Seitenwand ist ab etwa der Hälfte bis zur Trachte innerhalb der Senkrechten.
Ob es Sinn macht, diesen Wandbereich einmal mit Hufhorn von außen aufzubauen, damit sich die Belastungssituation verbessern kann?
Gibt es dazu Erfahrungen?

Grüße

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Feuerhuf
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Re: Hufwand einseitig innerhalb der Senkrechten

Beitrag von Feuerhuf » Fr 5. Dez 2014, 18:56

Schick mal ein Bild. Das Pferd auf härteren Boden stellen. Wie lange gibt es diesen Zustand schon, oder hat er sich erst in dem letzten Jahr entwickelt? Ist zu der übersteilen Wand in der Trachtenwand bevor sie übersteil wird noch ein vertikaler Hornstress oder angedeuteter Riss zu sehen? Vergiss erst mal Hufhorn, da gibt es unter Umständen einen spezial Schnitt, der Dir weiter helfen könnte.

kelte
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Re: Hufwand einseitig innerhalb der Senkrechten

Beitrag von kelte » Fr 5. Dez 2014, 19:02

Habe keine Bilder.
Boden aus Rasten mit sehr dichter Sandfüllung, also hart.
Zustand laut Besi immer schon.
Keinerlei Risse oder Stauchungen.

Aber eigentlich wollte ich Gedanken oder sogar Eigenerfahrungen mit dem von mir angedachten Wandaufbau.

Grüße

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Re: Hufwand einseitig innerhalb der Senkrechten

Beitrag von Pat » Fr 5. Dez 2014, 22:03

Hallo Kelte,
ich hab grad einen ähnlichen Fall. Negative mediale Wand, Minihüfchen (126 Duplo bei 177 cm Stockmaß). Da stand der Duplo bestimmt 7-8mm innen über. Da mir das gut gefallen hat, dass der Beschlag da schön weit liegt, die Gefahr des Abtretens doch sehr groß ist, hab ich die mediale Wand mit Super fast um diesen Überstand verstärkt.
Optisch ein Traum :lol: Das sah hinterher wie ein richtiger Huf aus und nicht wie ne Gurke ;)

Aber ob's was bringt, kann ich leider noch nicht sagen. Das war erst vor 3 Wochen.

Bei diesen Hufen vermute ich ein verkümmertes Hufbein durch Aufzuchtsfehler (Bewegungsmangel), denn der Ballen war für einen größeren Huf konzipiert. An der Hufgröße wird sich wohl nichts ändern, aber vielleicht ja die negative Wand.

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Re: Hufwand einseitig innerhalb der Senkrechten

Beitrag von Wurzl » Fr 5. Dez 2014, 22:26

Ich zeig euch mal vergurkt und schief mit negativem Wandwinkel.
Fotos alle vom gleichen Vorderhuf.

Heute würd ich da wohl radikaler rangehen und besser balancieren.
Bearbeitung ist schon ein paar Jährchen her.

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Sabeth
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Re: Hufwand einseitig innerhalb der Senkrechten

Beitrag von Sabeth » Do 11. Dez 2014, 22:26

meiner hat das auch "schon immer"... stellungsfehler in kombination mit weichstem wiesenboden, schulterblockade und seltenster hufbearbeitung in der aufzucht.

am steileren (angeblich bockhuf, aber war nur die schulterblockade -> schulter hochgezogen, huf steil) ist das ganz gut im griff, die ballenverschiebung auch deutlich besser geworden, da war ja einfach genug substanz, um die trachten wöchentlich zu bearbeiten und da habe ich mich auch schon in den letzten wachstumsjahren getraut.
am anderen sieht bzw. sah es aus wie auf den fotos von Wurzl, da traue ich mich seit einigen wochen, außen radikal zu kürzen (ich nehme auch minimal lebende sohle mit weg, so dass ein ca 1cm breiter mittragender sohlenrand entsteht, die schnabelnde wand wird gestreckt und berundet), damit herr pferd den huf wieder unter den schwerpunkt stellt und nicht seitlich nach außen. ist die äußere wand entsprechend steil und am hufbein nachgewachsen, kann ich mich vorsichtigst daran machen, die innere abzusenken, ohne das das pferd den huf wieder nach außen stellt im bestreben beide hufhälften möglichst gleichmäßig zu belasten.

ich gehe allerdings davon aus, das das hufbein entsprechend schief ist, ist ja alles im wachstum versaubeutelt worden. der huf ist also für die schiefe optimal auszubalancieren, die ballenverschiebung möglichst auszuschalten und die eingezogene wand wird nur wenig/extremlangsam zu ändern sein. mein bestreben ist klar, das der huf sich gleichmäßig abläuft und ich nicht alle 7-10 tage nachkorrigieren muss, wie früher.

ich mache das jetzt bewusst in der matschpaddock-kein abrieb-sohlenpolster aus lehmboden-phase des jahres, in der ich auch wenig reite...im frühjahr weiß ich dann wohl mehr :)

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Re: Hufwand einseitig innerhalb der Senkrechten

Beitrag von Lesley » Do 11. Dez 2014, 22:34

Ich habe einen Traber in der Kundschaft, der das auch hat. Als ich den übernommen habe, war die negative Wand zudem auch noch verbogen. Er hat allerdings auch eine massive Fehlstellung (O-beinig).
Ich habe die Wand nicht aus der Negativen rausbekommen, aber die Wände sehen inzwischen gleichmäßig belastet aus. Da das Pferd damit super läuft, nehmen wir den Zustand jetzt so hin. Er hat allerdings auch keine Ballenverschiebung. Ich muss mal gucken, ob ich Fotos von dem habe.
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Re: Hufwand einseitig innerhalb der Senkrechten

Beitrag von kelte » Fr 12. Dez 2014, 08:34

Grüß Euch!

Auf meine eigentliche Frage hat niemand etwas zu sagen?

Grüße

Lewitzer Flummi
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Re: Hufwand einseitig innerhalb der Senkrechten

Beitrag von Lewitzer Flummi » Fr 12. Dez 2014, 10:00

kelte hat geschrieben:Grüß Euch!

Habe einen Fall, bei dem sich eine Hufwand hartnäckig weigert nach außen zu gehen. Die innere Seitenwand ist ab etwa der Hälfte bis zur Trachte innerhalb der Senkrechten.
Ob es Sinn macht, diesen Wandbereich einmal mit Hufhorn von außen aufzubauen, damit sich die Belastungssituation verbessern kann?
Gibt es dazu Erfahrungen?

Grüße
Als ich in November 2013 nahe Dresden auf dem Hufkurs mit Christoph S. und Martin war, hatte ich für Jack's überlastete und negativ verkippte Innenwand die gleiche Idee.
Sie wurde aber aus Kostengründen und weiteren Überlegungen verworfen bzw. Nicht weiter verfolgt. Dabei hätte ich das bei einmaligem Einsatz vermutlich bezahlt, wobei wir nie über den Preis als solches gesprochen haben.
Die frage ist ja: Wie lange hält das zeug wirklich am Huf?
Zuletzt geändert von Lewitzer Flummi am Fr 12. Dez 2014, 12:14, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße

Martin
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Re: Hufwand einseitig innerhalb der Senkrechten

Beitrag von Martin » Fr 12. Dez 2014, 10:24

kelte hat geschrieben:Grüß Euch!

Auf meine eigentliche Frage hat niemand etwas zu sagen?

Grüße
Kanst Du nochmals beschreiben was Du genau wegnehmen willst?

Ich habe zusammen mit einem Hufschmied in den USA einstmals bei 3 Pferdes den negativen Trachten-/Wandanteil komplett weggenommen und dann bei 2 dieser Pferde mit Vettec aufgebaut plus Heartbarbeschlag und bei einem unter einem speziellen Heartbarbeschlag den Huf in dem Bereich in die Luft gehängt. Alle drei Pferde hatten nachher normale Wandwinkel.

Leider weigern sich in Deutschland in der Regel die Hufschmiede entsprechende Eisen zu schmieden bzw. weigern sich die verkippte Wand überhaupt als Problem zu akzeptieren. Das sind aber Fälle, in denen ich ungern ohne handwerklich gute Leute arbeite. Selber schmiede ich zu selten, als dass ich wirklich gut darin bin.

Bei Jack wäre das auch eine Option, aber man sollte es zuerst anders versuchen, weil der Aufwand hoch ist und man eben auch handwerklich gute Schmiede braucht.

Martin

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