Huf mit "Fenster"

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Re: Huf mit "Fenster"

Beitrag von Laddie » Do 25. Sep 2014, 23:22

Meine Idee war, zunächst mal zu sehen wie das Pferd auf den Böden, die es täglich bewältigen muß, klarkommt. Wie ich es sehe müßte das Pferd entweder ebenen harten oder weichen Boden hinkriegen. Die Besi würde aber schon mitmachen was nötig ist.

Nach meinen jüngsten Erfahrungen habe ich grad irgendwie keine Lust mehr, Duplos auf kaputte Hufe zu nageln. Klar könnte ich jetzt mal kleben lernen, aber wenn das Pferd irgendwie ohne das alles zu Rande käme würde mir das momentan am besten passen :D

Klar, Doku mache ich bei so einem Fall natürlich :mrgreen: Aber anfangen werde ich ja erst Mitte Oktober.
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Re: Huf mit "Fenster"

Beitrag von TinaH » Do 25. Sep 2014, 23:26

Ich weiß, daß es dazu sehr konträre Meinungen gibt, aber ich persönlich habe bei 2 verschiedenen Pferden wirklich sehr gute Erfahrungen mit Keralit Huffestiger gemacht. Alle 2 Tage auf Tragrand und unteres Drittel der Wand aufgetragen ergab sehr festes Horn, was wirklich abriebfester wurde und irgendwie insgesamt "stabiler" (die Nagellöcher brachen beim Runterwachsen nicht aus).

Vielleicht auch noch ne Idee.
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Re: Huf mit "Fenster"

Beitrag von kelte » Fr 26. Sep 2014, 07:45

Servus!

Solche Fälle hatte ich schon einige Male. Bei Allen ist das absolut problemlos barhuf und ohne Hilfsmittel herausgewachsen.
Wichtig ist m.E., daß die restliche Wand komplett aus der Last genommen wird. Ist der Boden, auf dem das Pferd lebt nicht extrem "unfreundlich", dann spielt die Sohle gut mit. In den schlimmsten Fällen ist das Pferd einige Tage sehr vorsichtig, aber die Sohle wächst in solchen Fällen unglaublich schnell.

Das sieht alles immer sehr dramatisch aus, wenn so große Wandteile fehlen, aber in allen meinen und mir bekannten Fällen, ist das überraschend komplikationslos heraus gewachsen, wenn man den Huf nur in Ruhe lässt.

Grüße

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Re: Huf mit "Fenster"

Beitrag von TinaH » Fr 26. Sep 2014, 12:18

Hier sind es aber nicht nur die fehlenden Wandteile, hier is es ja auch der gruselige Zustand der Hufe, der noch erschwerend hinzu kommt :?

Ich glaube nicht, daß solche Hufe es so einfach kompensieren können, wenn sie nur zum Teil tragfähig sind (was gesunde Hufe problemlos können, das weiß ich schon auch).

Aber Arinane wirds sicher gründlich dokumentieren und ich freu mich sehr drüber, wenn ich mich geirrt habe :lol:
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Re: Huf mit "Fenster"

Beitrag von Martin » Fr 26. Sep 2014, 13:55

Laddie hat geschrieben:Meine Idee war, zunächst mal zu sehen wie das Pferd auf den Böden, die es täglich bewältigen muß, klarkommt. Wie ich es sehe müßte das Pferd entweder ebenen harten oder weichen Boden hinkriegen. Die Besi würde aber schon mitmachen was nötig ist.

Nach meinen jüngsten Erfahrungen habe ich grad irgendwie keine Lust mehr, Duplos auf kaputte Hufe zu nageln. Klar könnte ich jetzt mal kleben lernen, aber wenn das Pferd irgendwie ohne das alles zu Rande käme würde mir das momentan am besten passen :D

Klar, Doku mache ich bei so einem Fall natürlich :mrgreen: Aber anfangen werde ich ja erst Mitte Oktober.
Ich würde es wie Kelte sehen, dass solche Hufe in der Regel barhuf wenig Problem mi der Regeneration haben.

Sollte es nicht ohne Beschlag gehen, dann kannst Du auch an EasyShoe Performance N/G denken. Ich bin immer wieder erstaunt wie massiv darunter Hufe wachsen.
Ich bin mir mittlerweile sicher, dass Hufe unter diesen Beschlägen wesentlich schneller und gleichmäßiger wachsen als unter Duplos. Das Nageln ist etwas schwieriger, aber wirklich nur etwas. Dafür ist der Kunststoff wesentlich abriebfester.

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Re: Huf mit "Fenster"

Beitrag von bergziege » Sa 27. Sep 2014, 10:23

myriell hat geschrieben:Uns sind Hufe in Engl Pantoffeln innerhalb eines Tages so hart geworden, dass eine Bearbeitung gar keinen Spaß mehr gemacht hat :lol:. Bei feuchten Bodenverhältnissen wird es natürlich auch in den Pantoffeln klamm, aber insgesamt haben die schon ein gutes Klima, finde ich.
Kann ich bestätigen, ich musste diese Hufe dann bearbeiten :D
Das Zerfallshorn, das am Tag zuvor noch mit dem Hufkratzer zu entfernen gewesen wäre, war jetzt selbst mit dem Messer Schwerstarbeit. Herr Pferd stand jedoch auch sehr trocken.

Ich würde auf jeden Fall VOR Eisenabnahme Engl Pantoffeln da haben wollen, damit man ggf schnell und ohne viel Aufwand reagieren kann.

Du schreibst ja, die künftige Besi ist zu allen Schandtaten bereit, daraus schliesse ich, dass es nicht so wichtig ist, das das Pferd gleich uneingeschränkt "nutzbar" ist. Das sind doch schon mal sehr gute Voraussetzungen.

Findet dann eine Integration in eine Herde statt? Dann Achtung, kann höhere Abrieb verursachen, aber das weisst du ja auch selbst.

Bin gespannt wie die Hufe nach der Eisenabnahme und VOR der Bearbeitung aussehen.

LG
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Re: Huf mit "Fenster"

Beitrag von greenorest » So 28. Sep 2014, 22:41

Hallo,

ich kann mich kelte anschließen. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich solche Hufe erstaunlich schnell und problemlos regenerieren. Die fehlende Wand ist in der Regel gar kein großes Problem: An der Sohlenseite bildet sich statt Wand eine Art Eratztragrand/Schwiele, die die fehlende Wand kompensiert, bis alles heruntergewachsen ist.

Ich würde die Eisen abnehmen, auf halbwegs freundlichem Boden unterbringen und mal abwarten, was passiert. Zum Reiten Hufschutz verwenden. Wenn das Pferd dann gar nicht läuft, kann man immer noch über Hufschutz nachdenken. Wenn es aber Barhuf funktioniert, regenerieren meiner Erfahrung nach solche Hufe auf diese Weise am schnellsten und einfachsten.

Gruß Tina
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Re: Huf mit "Fenster"

Beitrag von Laddie » Mo 29. Sep 2014, 11:58

Danke für eure Ideen!

Das Pferd steht in einem herkömmlichen Reitstall. Wichtig ist sicher zunächst, daß es ohne die Eisen den Weg zur Wiese bzw. Paddock problemlos schafft. Ich denke das wird klappen. Als ich mir das Pferd neulich angesehen habe waren die Eisen erst 2 Wochen drunter. Da der Schmied scheinbar schon öfter die Hufe "richtig kurz" gemacht hat (Pferd hat nach dem Beschlagen in der Box gelegen :shock: ) habe ich gesagt, ich möchte die Eisen da mind. 6 Wochenn dranlassen, bevor ich eine Umstellung mache.

Ich denke wir versuchen es erstmal ohne Schuhe. Wenn es gut funktioniert und das Pferd reitbar ist können Schuhe dran (es gibt soweit ich es mitbekommen habe noch paar andere Baustellen am Pferd).

Auf dem Bild habe ich mal den Buckel eingekästelt. Wie kann der entstanden sein? Auch durch Fehlbelastung?
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Re: Huf mit "Fenster"

Beitrag von bergziege » Mo 29. Sep 2014, 12:12

greenorest hat geschrieben:Ich würde die Eisen abnehmen, auf halbwegs freundlichem Boden unterbringen ......
Soso, die abgenommenen Eisen auf freundlichen Boden legen???? Was das wohl mit den Eisen machen wird....? :mrgreen: :mrgreen: * duck und wech *
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Re: Huf mit "Fenster"

Beitrag von bergziege » Mo 29. Sep 2014, 12:13

Bzgl. der Delle:

Hab mich auch schon gefragt was das ist und kann nur raten.

Vielleicht ist die Wand darunter auch noch lose (am Kronrand sieht es ja so aus, als würde es ohne Buckel nachwachsen) und wurde durch Druck (von zu langer Zehe?) nach oben grdrückt und hat sich gewölbt, bevor die Wand dort weg genommen wurde....?

Oder ein Geschwür welches von Innen gedrück hat?

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