ABC natural hoofcare

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Feuerhuf
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ABC natural hoofcare

Beitrag von Feuerhuf » Sa 30. Aug 2014, 20:59

Ich habe diesen Link mal kopiert aus dem Punkt „Termine“:
http://www.hoofmechanics.com/Old%20Webs ... 20Ring.pdf

Ich finde es schon interessant, wenn man eine man eine Hufzubereitungsmethode zum Patent anmeldet. Hier wird mit Schablonen und einer Schlauchschelle gearbeitet mit Anlehnung an eine amerikanische NHC Form.
Alles einfach beschrieben, vieles einfach falsch, oder besser gesagt noicht zielführend im Sinne eines freudig laufenden Barhufers. Der beste Satz nach der Erläuterung einer Zehenkürzung die als Rehabilitation angesehen wird, ist frei übersetzt:
„Nach dieser Art des Trims ist es angebracht den Huf mit Hufschuhen zu versehen.“
Neben diversen anderen Hinweisen, wieder eine sichere Methode Pferde platt zu schneiden.
Zuletzt geändert von Feuerhuf am So 31. Aug 2014, 15:28, insgesamt 1-mal geändert.

Saskia & Facu
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Re: Hoofmechanics

Beitrag von Saskia & Facu » So 31. Aug 2014, 00:32

Ui. Die Anleitung kannte ich noch nicht :? :techie-studyinggray:

Man bemerke das erste Bild unter Step 9 / Quarter Relief :shock:
... tja wenn Hufbearbeitung so einfach wäre wie eine Schlauchschelle ... :text-nocomment:

Huffreak
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Re: Hoofmechanics

Beitrag von Huffreak » So 31. Aug 2014, 01:07

Bei mir geht der Link nicht :(
Aber ich denke ich kenne das von Facebook- das müsste dieses ABC Hoofcare sein. :cry:

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Pferdefreund
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Re: Hoofmechanics

Beitrag von Pferdefreund » So 31. Aug 2014, 02:05

nur kurz zur Klaerung: Hoofmechanics is eine Dame, die Cheryl's Schuelerin ist/war. Sie verkauft den sole marker und auch ein paar Videos. Ihr trim ist 100% identisch mit dem ABC trim, den Cheryl Henderson propagiert. Es ist der ABC trim, der noch ausfuehrlicher in dem Manual beschrieben ist. Das muss man kaufen (habe ich leider gemacht).
http://www.abchoofcare.com/training-manual.html

Der trim ist, sagen wir mal so, sehr kontrovers. Die Gegner haben sich letztens auf einer Facebook Seite organisiert:
https://www.facebook.com/groups/1416068495329404/

Woraufhin Cheryl Henderson ihre eigene "Testimonials" Seite aufgesetzt hat, auf der Leute ihre positiven Erfahrungen mit dem trim mitteilen.
https://www.facebook.com/groups/1446280312276569/

Ich denke mal es laeuft daraus hinaus, dass es eben mache Pferde gibt, bei denen der trim funktioniert, insbesondere wenn der Anwender schon genuegend Erfahrung besitzt um zu wissen wann er/sie das Messer weg legen muessen. Wenn man den trim aber so anwendet, wie es im Manual steht, fuehrt er sehr haeufig zu lahmen Pferden, die vorher absolut gesund waren, und absolut keine Probleme hatten.

kelte
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Re: Hoofmechanics

Beitrag von kelte » So 31. Aug 2014, 08:30

Grüß Euch!

Hatte neulich die erste Berührung mit dieser Methode. Wurde zu einem Notfall in einen Stall gerufen. 2 Besis haben sich aus D eine "Henderson-Tussi" kommen lassen und nun lahmten beide Pferde seit Tagen heftig.
Die Hufe waren zu zusammengeschnitten, daß ich nicht das Geringste nacharbeiten/verbessern konnte. Daher schnell mit Polstern gecastet um Zeit zu haben Klebeschalen zu besorgen. Nach 6 Wochen war dann endlich so viel Material nachgewachsen, daß ich halbwegs etwas zu bearbeiten hatte. Es war hauptsächlich an der Balance zu tun, denn die schien bei dieser Henderson-Bearbeitung offenbar keinerlei Rolle zu spielen. Da wurde beinhart eine einzige Form herausgeschnitzt, ohne Rücksicht auf Stellung, Gangmechanik, oder individuelle Besonderheiten. Wahrscheinlich hatte die Bearbeiterin nur eine Größe Rohrschelle mit ;)
Dabei soll das nach Angaben der Besis eine sehr gute (und teure) Bearbeiterin gewesen sein.

Grüße

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Re: Hoofmechanics

Beitrag von Annette » So 31. Aug 2014, 09:14

Ist das nicht auch die Bearbeitung, die hinterher empfiehlt, für 3 (oder 6?) Wochen zu casten? Da war hier doch auch mal eine im Forum, die das ausprobieren wollte. Hinterher kam aber glaub ich nichts mehr (oder ich habs übersehen).
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Re: Hoofmechanics

Beitrag von Mascha » So 31. Aug 2014, 11:31

Ich habe vor einiger Zeit mal ein paar Youtube-Videos von denen gesehen und dachte auch nur, "Äääh... uuuh... nicht deren Ernst, oder?". Ich kann gar nicht nachvollziehen, wie man versuchen kann, das nachzumachen und sich dann wundert, dass das Pferd lahm ist.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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Re: Hoofmechanics

Beitrag von saskia » So 31. Aug 2014, 13:55

Und noch weniger kann ich verstehen, dass Jemand, der nach eigenen Angaben bereits ausreichend Vorkenntnisse hat, 350 (!) Euro für so 'ne Kursteilnahme ausgibt.... (Der Betrag wurde unter "Termine" genannt). Klar ist es so, dass man nie 100% auf einem Kurs dazulernt, - einen gewissen Prozentsatz wusste man vorher schon, einen weiteren Prozentsatz wird man nicht übernehmen wollen weil man ihn nicht nachvollziehen kann und andere Wege für besser erachtet. Und einen gewissen Prozentsatz wird man als Nutzeffekt des Kurses verbuchen können. Aber wenn man z.B. schon echte Vorkenntnisse mitbringt, aufgrund dessen man 90 % des Kursinhaltes als "nicht verwertbar" in den virtuellen Müll stecken sollte, - ist der Rest, den man evtl als nützlich abspeichert, den Betrag wert? Kann man das Geld nicht effektiver nutzen?

Na ja, jeder wie er will. Hoffentlich hat keiner der Kursteilnehmer eines Tages Ambitionen, sich unter Nutzung des "Gelernten" obendrein als Profi oder hobbymässiger Berater (ggf über Pferdeforen) zu betätigen....
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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Pferdefreund
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Re: Hoofmechanics

Beitrag von Pferdefreund » So 31. Aug 2014, 15:16

@ Feuerhuf, koenntest Du das Thema evtl umbenennen, in "ABC natural hoofcare". Falls mal jemand sucht, und mit hoofmechanics nichts anfangen kann.

Mascha, aus meiner heutigen Sicht kann ich das auch nicht mehr nachvollziehen, dass man so eine Methode durchfuehren will. Aber das Problem sind die Anfaenger, und zumindest in den USA, und evtl auch Teilen von Oesterreich, Deutschland und der Schweiz, wo die Dichte an guten Hufbearbeitern sehr gering ist. Da gibt es dann Leute so wie ich im Januar 2011. Meine Erfahrung war dass jedesmal nach meinem Hufschmied meine Pferde 1-2 Wochen fuehlig waren. Der sagte mir damals das sei normal, oder ich solle Eisen drauf machen, was ich nicht wollte. Dann habe ich den Bearbeiter gewechselt, zu einer Dame, die die Sohle und Eckstreben nicht angeruehrt hat. Da ging die Fuehligkeit nach der Bearbeitung vollkommen weg, und ich war dahingehend zufrieden, aber insbesondere die Vorderhufe meiner Stute liefen aus dem Ruder, ihre Assymetry wurde extrem. Anbei ein Bild. Der VR wurde extrem eng und hoch, und der VL hatte massive flares. Wir wusten damals nicht dass sie VR massive Verknoecherungen der Hufknorpel hatte, was im Prinzip dazu fuehrt dass der Huf keine gute Biomechanik hat, Eckstreben und Sohle sich massiv anhaeuften, bis es zu einem echten Zwanghuf kommt, wenn nicht "genau richtig" bearbeitet wird. Das "genau richtig" bearbeiten ist allerdings das Problem, von dem ich jetzt mal behaupte, es ganz wenige Bearbeiter gibt, die das so hinkriegen, ohne dass sie so bedarfsgerecht handeln koennen wie ich das als Besizter kann, und ohne das Pferd so gut zu kennen wie ich, und ohne es fuehlig zu machen. Denn nicht nur die Sohlendicke und Eckstreben Hoehe muss stimmen, auch die ML Balanz, denn die HKV's verzeien keine Ungenauigkeit.

Nun habe ich mich damals im Januar 2011 im Internet umgesehen und da findet man jemanden, der einem spontan hilft und sagt (auch ohne die X rays gesehen zu haben), dass man alle Probleme loest wenn man nur Sohle und Eckstreben massiv bearbeitet und Schablonen anlegt um die ML Balanz hinzubekommen. Wenn ich das nicht tue bekommt mein Pferd Hufrollenprobleme. Dann ist da das andere camp, welches behauptet mann darf diese Strukturen nie bearbeiten. Woher soll der Besizter wissen was richtig ist? Es gab wenig bis gar keine Information fuer den Pferdebesitzer, keine case studies, die auch nur annaehernd meine Situation reflektiert haetten, und ich konnte auch keine anderen Hufbearbeiter finden, die nicht 100te von Kilometern haetten fahren muessen und von dem ich ja auch nicht wusste wie sich das dann entwickelt. Also habe ich beschlossen, ich probiere das mit dem Eckstreben rausschneiden und Sohle bearbeiten.

Bei meiner Stute war es anfangs auch genau das richtige, zumindest fuer den Zwanghuf. Leider wusste ich nicht wo ich auffhoeren muss. Denn ich hatte ja keinerlei Erfahrung. Und von Cheryl Henderson und Kollegen hatte man immer nur gesagt bekommen, dass immer noch Eckstreben Material in einer Schicht ueber der gesamten Sohle lag (was falsch war!). Und bei meinem Wallach hat die Methode sowieso ueberhaupt nicht funktioniert, der wurde von trim zu trim fuehliger. Der hatte allerdings auch vorher absolut keine Probleme, denn seine Hufe sind gesund.

Na ja, lange Rede kurzer Sinn: es gibt viele Leute "out there", die HABEN Probleme mit ihren Pferden, und evtl niemand der ihnen helfen kann. Denen wird dann versprochen, dass mit der Methode alle Probleme geloest sind, und leider wenige bis gar keine andere Alternativen. Wenn man mal in der Gruppe ist, dann ist das "Sektenhafte" das Problem, da wieder rauszukommen, denn Kritiker werden ja nicht erlaubt, und so hoert man immer nur die eine Seite. Und da ist dann noch Cheryl's Kadaver beetle study, der ich meinen blogpost widmen werde, die auch anfangs ganz ueberzeugend zeigt, dass Eckstreben Material ueber die Sohle schmieren kann.

Das andere ganz grosse Problem mit der ABC Methode ist dass sie eben bei den meisten Pferden, die wie Kelte sagt, nicht 100% gerade Beine haben, einfach nicht anwendbar ist, und dass die Leute staendig ermutigt werden, noch mehr wegzuschneiden. Teilweise bearbeiten Leute jede Woche. Das "micromanagen" eines Hufes hat meiner Meinung nach ganz negative Folgen. Es wird halt einfach nicht gelehrt, wie man einen Huf liest, was er im Moment braucht. In 2 Wochen braucht er u.U. was ganz anderes.

Deswegen ist auch dieses Forum so wichtig und gut. Und deswegen schildere ich auch meine Erfahrungen so genau, denn ich erhoffe mir dass andere Leute nicht den gleichen Irrweg laufen wie ich.
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Pferdefreund
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Re: ABC natural hoofcare

Beitrag von Pferdefreund » Di 16. Sep 2014, 21:55

es ist vollbracht:

http://mollyshoofjourney.blogspot.com/2 ... d-bar.html

Anregungen/Verbesserungsvorschlaege sind gerne willkommen!

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