Eckstreben
Verfasst: So 11. Dez 2011, 10:20
Ich hab mal für die Eckstrebensache einen extra Thread gemacht, da es wohl allgemein interessant ist und nicht nur mit dem speziellen Fall im Ausgangsthread zu tun hat.
saskia hat geschrieben:Zitat aus dem ersten Posting dieses Threads :Wie äussern sich diese Probleme konkret? Laufen die Pferde fühlig? Wenn ja : wieso meinst du dass die Eckstreben die Ursache dieser Fühligkeit sind?Allerdings bin ich nach diesem Seminar nicht mehr hundertprozentig überzeugt von der Arbeit unseres bisherigen Hufschmiedes, da einige Pferde im Stall Probleme haben mit viel zu hohen Eckstreben, flacher Sohle, langer Zehe, zu steilen Hufen,...
Warum hatte die Hufpflegerin bei dem Kurs die Eckstreben weggeschnitten? Man tut ja nichts ohne Grund, und diese Gründe würden mich halt interessieren.
Schau mal hier http://www.barhufpflege-niedersachsen.d ... reben.html , da steht einiges Interessante über die Funktion der Eckstreben. Eben anhand dieses Artikels sehe ich das Wegschneiden/starkes Kürzen ziemlich skeptisch. Es mag Gründe geben warum man es in bestimmten Fällen tun sollte, aber diese Gründe versuche ich erst zu verstehen, bevor ich das Rumschnippeln zulasse.
Dein HS lässt sie ja auch stehen, und Pferd läuft prima damit, oder?
Ibn Kamsin hat geschrieben:Eben, das ist es ja, was mich stutzig macht...![]()
Sie meinte, die Eckstreben wären die Ursachen der meisten Probleme, wenn sie drücken und zu lang werden, sich umbiegen usw. und das sie auf die Hälfte der Höhe des Strahls gekürzt werden müssen.
Und dass die Eckstreben Probleme machen können, sagt mein HS ja auch. Aber er nimmt nicht so viel weg von den Eckstreben. Das ist dann wohl wieder der Unterschied in den Bearbeitungsmethoden. Mein Hufschmied sagt selbst, er arbeitet nach keiner bestimmten Methode, hat sich aber über alle informiert (Natural Hoof Care, Ramey, Jackson,...) und sucht sich das beste raus.
Viele Pferde bei uns laufen fühlig und brauchen einen Beschlag oder Hufschuhe. Wobei die meisten Pferde eher Probleme haben, wenn sie neu zu uns kommen und vorher rein auf der Wiese standen, bei uns sind ja doch verschiedene Bodenverhältnisse im Offenstall vorhanden (Beton, Schotter, Lehm,...) Und Hufgeschwüre haben einige Pferde sehr häufig. Das ist ja auch ein Indiz für eine falsche Bearbeitung, oder? Bei manchen Pferden legen sich schon die Eckstreben über die Sohle, allerdings liegt das mMn auch daran, dass die Besitzer die Bearbeitungsintervalle zu lang hinauszögern, wofür der HS ja nix kann.
Vielen Dank für deinen Link, werd ich mir gleich durchlesen!
Soweit die Zitate aus dem anderen thread.Wurzl hat geschrieben:Es gibt Hufe, bei denen lass ich die - meist sehr breiten, starken - Eckstreben fast bis zum Bodenkontakt dran. Das sind dann aber auch welche, die stehen wie ne Wand. Bei den Pferden hab ich das Gefühl, die brauchen die zusätzliche Unterstützung von innen, da der Hufbeinträger nicht alle Last übertragen kann.Ibn Kamsin hat geschrieben:Sie meinte, die Eckstreben wären die Ursachen der meisten Probleme, wenn sie drücken und zu lang werden, sich umbiegen usw.
Normalerweise kürze ich ähnlich wie den Tragrand auf ca 2-3 mm über Sohle, im 90° Winkel zur Wachstumsrichtung der Eckstreben.
Ja, das hab ich auch schon gesehen - sozusagen un-informierte Barhufbearbeitung. Da wird zwar eine Schräge / Rundung (aka Mustang Roll) gemacht - aber so unbalanciert und unsymmetrisch, dass einem das Grausen kommt. Ohne Beachtung des Untergrunds auf dem das Hottie lebt ... Da sollen sie lieber ein Eisen (gut) drauf knallen.Mein Hufschmied sagt selbst, er arbeitet nach keiner bestimmten Methode, hat sich aber über alle informiert (Natural Hoof Care, Ramey, Jackson,...) und sucht sich das beste raus.
!In Laufställen mit viel Betonpflaster / Teer ist wichtig, die Rundung gaanz flach zu machen, und ggf. die Eckstreben länger wachsen zu lassen. Sonst kanns sein, dass sie eine Belastungsrehe bekommen oder dass Stückchen vom Hufbeinrand brechen - was nat. zu Lahmheit und Abszessen führt.verschiedene Bodenverhältnisse im Offenstall vorhanden (Beton, Schotter, Lehm,...)Kann sein, kann aber auch von Mineralmangel kommen, von Schmutz, zu wenig Bewegung, ...Und Hufgeschwüre haben einige Pferde sehr häufig. Das ist ja auch ein Indiz für eine falsche Bearbeitung, oder?ja, kann auch sein - das schlimmste an übergelegten Eckstreben find ich, dass sie dann mit der Seitenwand nach aussen drücken und den Huf verformen.Bei manchen Pferden legen sich schon die Eckstreben über die Sohle, allerdings liegt das mMn auch daran, dass die Besitzer die Bearbeitungsintervalle zu lang hinauszögern, wofür der HS ja nix kann.
Bringt es was, die Eckstreben im richtigen Winkel hinzuschnitzen? Wachsen die nicht ständig im falschen Winkel wieder nach, wenn man die Ursache des falschen Winkels nicht findet und korrigiert? Wobei meine Kenntnisse derzeit noch nicht ausreichen, um diverse Ursachen zu definieren, - eine der Ursachen könne vermutlich ein Zwangshuf sein, und den würde man dann mit Trachtenkurzhalten, Strahlpolster usw zum Weiten bringen, und damit würden sich der Winkel der Eckstreben doch von selbst korrigieren?Normalerweise kürze ich ähnlich wie den Tragrand auf ca 2-3 mm über Sohle, im 90° Winkel zur Wachstumsrichtung der Eckstreben.
Da verstehe ich den Zusammenhang zwischen Roll und Hufbeinbrüchen nicht so ganz. Brüche/Risse im Hufbein könnte ich mir vorstellen bei zu dünner Sohle, bei zuviel Wandüberstand/starke Hebel (wenn die Wand dem Hufbeinast nicht ausreichend seitlichen Schutz gewährt und überdies am Hufbeinträger zerrt und der wiederum am Hufbein), aber was die Roll in dem Zusammenhang bewirkt, erschiesst sich mir nicht so ganz. Die Roll soll doch dazu beitragen, dass eine dickere Sohle und eine kräftigere Wand entwickelt wird, indem sie dem Huf suggeriert "wir laufen nicht mehr auf Watte, wir laufen auf Fels, und da müssen wir kräftig Horn entwickeln um in den Gelände gut zu Fuss zu bleiben." So hab ich es bisher zumindest verstanden.In Laufställen mit viel Betonpflaster / Teer ist wichtig, die Rundung gaanz flach zu machen, und ggf. die Eckstreben länger wachsen zu lassen. Sonst kanns sein, dass sie eine Belastungsrehe bekommen oder dass Stückchen vom Hufbeinrand brechen - was nat. zu Lahmheit und Abszessen führt.
Schmutz? Dem sind Pferde ständig ausgesetzt. Der kann doch nur zu Problemen IM Huf beitragen, wenn er da rein kommt. Und um da reinzukommen, braucht er einen bereits geschädigten Huf, d.h. die Ursache muss woanders liegen und der Schmutz bzw die darin enthaltenen Bakterien haben sich nur sekundär die primäre Ursache (falsche Bearbeitung, Verletzung) zunutze gemacht.Kann sein, kann aber auch von Mineralmangel kommen, von Schmutz, zu wenig Bewegung, ...