Banana trim

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Baliosa
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Banana trim

Beitrag von Baliosa » Mo 4. Aug 2014, 17:04

Hallo liebe Huffreunde :mrgreen:

könnte mir jemand erklären was der Unterschied zwischen dem sogenannten "Banana trim" und dem "bevel" ist?
Und dann frage ich mich noch wann, bzw. in welchen Situationen wendet man es üblicher Weise an?

Ich habe bei meinem Pferd vor kurzen an einem Hinterhuf vorsichtig bei einer Trachte eine leichte Abschrägung nach hinten angebracht und er ist danach deutlich angenehmer gestanden. Vorher hatte er diesen Fuß immer entlastet, als ich die Schräge (Bevel? Bananatrimm?) angebracht habe hat er sofort freiwillig den Huf belastet und sogar abgeschnauft und gekaut. :dance:
Ich habe es nur einseitig an einer Trachte angewendet weil diese etwas kollabiert ist, aufgrund eines am Kronrand aufgebrochenen Abszesses, der in einen waagrechten Riss an der Seitenwand heruntergewachsen ist und dann leider unten angekommen, weggebrochen ist. Hier trägt jetzt die Seitenwand nicht mehr durchgehend mit und die Trachte auf dieser Seite hat sich daraufhin nach vorne/innen verbogen und schaut jetzt den Strahl an (zwangig). Der einseitige "Bevel"/Banana-was weiß ich" hat dem Pferd so gefrallen, dass es mich jetzt wirklich neugierig gemacht hat.
Kann mir jemand die Theorie (Anwendung und Wirkung) im Detail erklären?

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Re: Banana trim

Beitrag von Baliosa » Di 5. Aug 2014, 16:25

Weiß es keiner?

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Re: Banana trim

Beitrag von Pat » Di 5. Aug 2014, 16:37

Hast du das letzte Buch, das dicke, von Pete Ramey (Care and Rehab.of the Equine Foot)? Dort erklärt er den Banana-Trim. Er selbst nennt ihn nicht so - zumindest hab ich den Begriff nirgends bei ihm gefunden. Der Unterschied zu einem heel-bevel liegt mMn darin, dass bei einen heel-bevel nur die heels gebevelt werden... :D sorry, ich bin grad in Kasperlaune... :mrgreen:
Also nur eine Abschrägung an den Trachten.
Der Banana-Trimm setzt sich an der ganzen Hufseite entlang fort, ähnlich wie diese Gesundheitsschuhe, auf denen man so schaukeln kann. das entlastet die Zehe und das Pferd kann sich den Punkt, wo es an den Trachten stehen möchte, selbst aussuchen. Wird gerne bei Bockhufen und chron.Rehe angewandt.

Ich schau mal, ob ich Fotos finde.
Noch Fragen? :)

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Re: Banana trimm

Beitrag von Baliosa » Di 5. Aug 2014, 16:46

beim heel bevel werden nur die heels gebevelt :D *Daumen hoch smilie fehlt* ich liebe ja solche Wortwitze, also gern weiter so hihi

Ich hab das Buch von Ramey leider nicht, das ist ja auch recht teuer und insgeheim hoffe ich irgendwie mal auf eine Übersetzung, warum kanns das denn nicht auf Deutsch geben, manno :pray:
Oke also dann war das was ich an der linken Trachte bei einem Hinterhuf gemacht habe definitiv ein bevel!
Das der Banana trimm den ganzen Huf betrifft war mir nicht klar! Wäre unter umständen bei den Vorderfüßen interessant für mich, weil wir da grad einen Rehe Schub ausheilen.
Oke den Banana Trimm macht man also dafür dass das Pferd sich selber aussuchen kann wo es auf der Trachte stehen möchte, verstanden *check*
aber wozu genau dient dann der bevel allein? (Ich dachte nämlich das dies beim bevel der fall wäre, also das selber aussuchen können)

jaaa Fotos, immer gern!

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Re: Banana trim

Beitrag von Pat » Di 5. Aug 2014, 17:06

Wahrscheinlich gehe ich für die Veröffentlichung dieser Fotos ein paar Millionen Jahre in den Knast, denn sie sind aus Pete Rameys Buch und das Copyright liegt natürlich ganz bei ihm.
Aber jetzt kannst du mal kurz gucken, wie er das bei einem Rehehuf macht. Nachher nehm ich die Fotos wieder raus.
Zuletzt geändert von Pat am Sa 9. Aug 2014, 11:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Banana trim

Beitrag von Baliosa » Di 5. Aug 2014, 17:13

:shock: Boa das ist wirklich ne Banane! Sieht super interessant und sinnvoll aus. Im Endeffekt ähnlich wie ich es jetzt habe nur in viel ausgeprägterer und rundgelutschterer Ausführung. Das probiere ich mal so Ansatzweise bei der nächsten Bearbeitung. Taste mich da lieber langsam ran.
Worauf steht das Pferd dann auf ebenen Betonboden rein theoretisch im Zehenbereich? auf der Sohlenendkante oder auf dem Anfang der gezerrten Lamina? Gibt es ein Foto von der Sohlenansicht so direkt von oben drauf?
Ah ja und noch eine Frage, man lässt also die gezerrte Lamina also den Keil geschlossen und raspelt nur genau bis zu ihr hin. Also nimmt lediglich vorne die innen -und Außenhufwand komplett in die Schwebe. Oder geht man auch etwas an die Lamina ran (Stichwort "White-line-Strategie)

Vielen Dank Pat!

edit: ach meine Frage ob man in den laminaren Keil hineinfeilt war ja Unsinn, man kann es ja sehen auf dem Foto. Ramey hat schräg in den Keil hineingefeilt bis zur Sohlenendkante nehme ich an. In welchem Winkel? Die üblichen 45° ?

hahahah je länger ich das Bild betrachte desto mehr fragen fallen mir ein:
Was ist nun wenn ich einen Rehehuf mit hochgedrückten Kronrand an der Seite habe? In dem Fall würde man ja eine Seitenwand Senke machen (wenn die Sohle es erlaubt). Aber wenn ich das rein theoretisch am Banana Hoof machen würde, dann wird es ja ein snake-hoof :lol:
Zuletzt geändert von Baliosa am Di 5. Aug 2014, 17:21, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Banana trim

Beitrag von Pat » Di 5. Aug 2014, 17:20

Du mußt natürlich schauen, ob das bei deinem Pferd sinnvoll ist. Magst nicht lieber vorher ein Foto hier einstellen? :shifty:
Der Bananatrimm bringt den Abrollpunkt zurück, wo er hingehört (grüner Pfeil im unteren Bild). Das unterscheidet ihn von einem einfachen Heelbevel.
Das Pferd steht überwiegend auf der Sohle und sollte daher nicht auf Beton stehen.

Alles auf einmal kann man nicht korrigieren. da muß man schauen, was das wichtigere ist. Abrollpunkt hat mNn größere Priorität als hochgestauchte Seitenwände.
Snaketrimm :!: Heißt auf deutsch auch "Massaker-Trimm". Lieber nicht! ;)
Zuletzt geändert von Pat am Di 5. Aug 2014, 17:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Banana trim

Beitrag von Baliosa » Di 5. Aug 2014, 17:24

keine Angst, ich wollte jetzt nicht so krass diesen Huf kopieren, sondern denke darüber nach nur im Milimeterbereich eine etwas "rundgelutschtere flaaaaaaache minibanane" zu machen evtl. Also ich hör da viel auf mein Bauchgefühl. Mache ein zwei Raspelstriche wenn es ums finetuning geht, setze den Huf ab und beobachte die Reaktion den PFerdes bzw. wie sich vll der Kronrandverlauf ändert nach einigen Minuten und so.
Ich schaff es konditionell eh noch nicht hardcore ohne pausen durchzuraspeln :whistle:

Ja ich würde gern mal Fotos einstellen und von euch beurteilen lassen. Aber dafür muss ich vermutlich ein neues Thema eröffnen?

Achso ja, der Herr Pferd muss natürlich nicht mit seinen wehen Hufen auf Beton stehen, der hat gepolsterte RX.
Die Frage habe ich gestellt um zu wissen wie weit Ramey da rangeraspelt hat. Ich habe es auf Beton bezogen, denn wenn ich Fragen würde, worauf das PFerd denn seht, dann macht die Frage ohne Betonboden ja insoweit keinen Sinn, denn sobald es auf Sand steht oder Erde, steht es ja eh auf "allem" an der Unterseite, was sich eben in den Boden eingräbt. Versteht man meine wirren Gedanken? :lol:

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