Leider kann man das Röntgen nicht ersetzen, und selbst wenn geröngt wird, dann unbedingt mit den erforderlichen Markierungen (vorher zum Thema einlesen und den TA drauf drängen dass er die Markierungen korrekt anbringt). Ein Indiz für eine Hufbeinsenkung wäre (meinen nicht-professionellen Kenntnissen zufolge) schon mal eine sehr flache Sohle mit wenig oder gar keiner Wölbung, geringe Sohlenstärke (messbar an der Strahlfurchentiefe an der Strahlspitze), und wenn dazu dann noch eine gezerrte WL kommt, dann liegt der Verdacht einer Senkung schon ziemlich nahe.
Coup hat geschrieben: ..Ich überlege derzeit es einmal mit der "radikalen" mustang-roll zu probieren, um ihn gut über die saison zu bringen.
Was bezeichnest du als "radikale Mustangroll"? Wenn du den Wandüberstand auf Sohlenniveau raspelst und dann noch 'ne fette Roll anbringst, ist dein Pferd lahm, da du es damit voll auf die Sohle stellst, die evtl eh schon zu dünn und platt ist (ich nehme an das könnte die Ursache der Fühligkeit sein. Wenn du die Sohle also noch mehr belastest, wird's Pferd gar nicht mehr laufen können, - - ausser wenn du ein korrektes Rehepolster anbringst, das der Sohle die Mehrbelastung im wahrsten Sinne des Wortes "erträglich" macht. Dann aber für längere Zeit nicht mehr reiten, denn die Sohle hat an dem Pferdegewicht dann schon genug zu tragen und sollte nicht noch mit zusätzlichem Gewicht (Reiter) belastet werden.
Fange am besten damit an, erstmal ausreichend Huffotos zu machen (Anleitung was gebraucht wird zur Beurteilung und wie zu fotografieren ist, steht irgendwo hier im Forum. Kann jemand der weiss wo's steht, grad mal den link posten? Ich weiss es nicht auf Anhieb und hab grad keine Zeit zum Rumsuchen). Falls wir da nicht ausreichend Auffälligkeiten dran sehen, als nächsten Schritt vielleicht Röntgen lassen (viele TÄ machen das auch schon am Hof, da brauchste nichtmal in die Klinik zu fahren, und sooo teuer ist das auch nicht.). Ich würd an deiner Stelle nicht einfach "testweise" drauflosraspeln. Und schon gar nicht "radikal". Man sollte sich überlegen,
warum man dies oder das tut, und wie die Chancen stehen, dass es genau das bewirkt was man möchte. Und zawr überlegen BEVOR man die Raspel in die Hand nimmt.
Coup hat geschrieben:.. Ich gehe eher von einer "normalen" white-line-disease aus. Die Pilz/Bakteriengefahr ist dort aufgrund des Bodens leider enorm hoch. ...
Was ist eine "normale" white line disease?
Und nochmals : Pilze und Bakterien befallen nicht einfach so mal gesunde Strukturen. Ein intaktes Immunsystem wird damit fertig ohne zu erkranken.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.