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Pest oder Cholera?
Verfasst: Di 24. Jun 2014, 14:44
von Mascha
Hallo,
ich hab bei meinem Pony grad folgende Probleme:
- Wenn ich die Trachten nicht kürze, rollen sie sich ein.
- Wenn ich die Trachten bis zur Sohle kürze, stehen die Hufe sehr flach, das Pony läuft gut, aber nach einiger Zeit fangen die Zehen an, leicht zu verbiegen.
- Wenn ich die Zehen auch mehr kürze oder stärker berunde, wird das Pony fühlig und die Seitenwände verbiegen sich.
- Wenn ich die Trachten und die Zehen kürze und dafür einen Beschlag mit Polster drauf mache, läuft das Pony wunderbar, es verbiegt nichts, aber nach der Abnahme des Beschlags war der Strahl von Einblutungen marmoriert.
In letzter Zeit habe ich die Trachten gekürzt und die Zehe lang gelassen und es in Kauf genommen, dass die Zehen sich halt ein bisschen verbiegen, da mir das der beste Kompromiss schien. Aber irgendwie ist das ja nicht das Non plus ultra.
Was sagt ihr dazu? Was macht ihr mit solchen oder ähnlichen Fällen?
Re: Pest oder Cholera?
Verfasst: Mo 30. Jun 2014, 01:08
von SilentDee
Reagiert es denn auf die Zange? Oder woher, meinst Du, kommt sonst die Sohlenfühligkeit beim Kürzen oder Abrunden der Zehen? Kürzt Du von unten, wenn Du kürzen schreibst, oder von aussen-vorn?
LG
Re: Pest oder Cholera?
Verfasst: Mo 30. Jun 2014, 09:06
von Feuerhuf
„Wenn ich die Zehen auch mehr kürze oder stärker berunde, wird das Pony fühlig und die Seitenwände verbiegen sich“.
Der Druck aufgrund der zu stark geschwächten Zehenwand setzt sich in die Seitenwände fort. Daher das Verbiegen. Die Zehenwand weniger beraspeln.
„Wenn ich die Trachten bis zur Sohle kürze, stehen die Hufe sehr flach, das Pony läuft gut, aber nach einiger Zeit fangen die Zehen an, leicht zu verbiegen.“
Durch das übermäßige Kürzen der Trachten zieht die tiefe Beugesehne das Hufbein steiler, daher der „Schwung“ in der Zehenwand. Die Trachten länger lassen.
„Wenn ich die Trachten nicht kürze, rollen sie sich ein.“
Du musst die Trachtenwand von innen Kontern, bzw. Anschrägen bis an das Trachtenenden, dann rollt nichts mehr.
„Wenn ich die Trachten und die Zehen kürze und dafür einen Beschlag mit Polster drauf mache, läuft das Pony“
Mit einer „Hufanaesthesie“ läuft fast jedes Pferd subjektiv sofort besser.
Und ein paar Bilder in den gewohnten Perspektiven wären nicht schlecht.
Re: Pest oder Cholera?
Verfasst: Mo 30. Jun 2014, 09:50
von Mascha
Woher die Fühligkeit genau kommt, bin ich nicht so sicher. Auf grobem Schotter läuft sie mit kurzer Zehe halt vorsichtig. Aber ich denke immer, das müsste sie ja mit langer Zehe auch tun. Oder?
Trachten länger lassen und von innen Kontern, habe ich ja lange versucht. Hindert die Trachten leider nicht am Einrollen. Die Hufe haben insgesamt sehr dicke Wände und ich habe das Gefühl mit längeren Trachten belastet sie den hinteren Hufbereich nicht so gerne.
Was meinst du mit "übermäßigem" Trachtenkürzen? Bis zur Sohle meinst du ist übermäßig?
Insgesamt bearbeite ich die Hufe im Moment so, dass ich sie von unten rundherum auf Sohlenniveau bringe und dann von oben die Wand ringsum auf die gleiche Dicke bringe. Also den Teil der den Boden berührt. Damit es sich gleichmäßig abnutzt.
Als ich die Trachten länger gelassen habe, hatten sie immer so ca einen Wandüberstand von 2mm.
Als ich die Zehen mehr berundet habe, habe ich hauptsächlich von vorne berundet. Von unten nur abgerundet nach vorne hin.
Fotos werde ich die nächsten Tage mal machen. Meine Pferde sind grad umgezogen und ich hab viel Drumherum zu tüddeln, kann also ein paar Tage dauern. Aber danke schon mal für die Antworten.
Re: Pest oder Cholera?
Verfasst: So 6. Jul 2014, 16:41
von Mascha
Re: Pest oder Cholera?
Verfasst: So 6. Jul 2014, 16:53
von Puschel
Gibts denn Röntgenbilder zu den Hufen? War da mal was mit Rehe?
Re: Pest oder Cholera?
Verfasst: So 6. Jul 2014, 17:02
von Mascha
Röntgenbilder gibt es leider nicht. Rehe hatte das Pony in den letzten 12 Jahre nicht, von davor kann ich nicht sprechen. Diese etwas dickere Blättchenschicht hat es schon seit ich es kenne, da sie aber in der Regel geschlossen ist, habe ich mir darüber noch keine Sorgen gemacht. Die Trennungen zwischen Blättchenschicht und Wandhorn an den Seitenwänden sind noch Überbleibsel aus der Zeit, als ich versuchsweise die Trachten länger gelassen und die Zehe mehr gekürzt hatte.
Re: Pest oder Cholera?
Verfasst: So 6. Jul 2014, 17:16
von Puschel
Mir fällt auf, dass der Huf im Verhältnis zu seiner Größe recht hoch scheint, dazu eine flache Sohle, könnte ein Hinweis auf ein gesunkenes Hufbein sein. Ist das Pony dick, wie stabil ist das Gewicht?
Re: Pest oder Cholera?
Verfasst: So 6. Jul 2014, 18:02
von Mascha
Das Pony ist tendenziell immer etwas zu dünn. Es ist auch schon 26 und hat hin und wieder Zahnprobleme. Im Moment geht es aber gerade ganz gut. Sohlengewölbe ist normal ausgeprägt und erstreckt sich bis zum Rand nach außen. (Siehe die schräg aufgenommenen Bilder) Ich finde, dass der Huf eher zu flach als zu hoch wirkt. Das war ja meine eigentliche Sorge. Findet noch jemand den Huf hoch?
Edit: Das Pony ist übrigens das auf meinem Avatar. Da ist es für seine Verhältnisse "fett". Im Moment ist es leider nicht ohne Sattel reitbar in seinem aktuellen Futterzustand...
Re: Pest oder Cholera?
Verfasst: So 6. Jul 2014, 19:42
von Voegelchen
Ichhatte beim ersten anschauen auch das Gefühl, dass der Huf hoch aufgebaut ist. Also die Kapsel vom Boden bis zum Kronrand lang wirkt.
Woran machst du fest, dass die Blättchenschicht geschlossen ist? Auf den Bildern ist die Farbe nicht gut zu erkennen, aber ich meine schon zwischen Wand und Sohle einen "Graben" erkennen zu können.
Würde mir ein Indiz sein, dass das hufbein nicht fest in der Kapsel aufgehängt ist, ggf. etwas gesunken bei ggf. sxhwachen inneren Strukturen würde das die Symptome erklären?
...was jetzt nicht heiß, dass ich nen einfachen Lösungsvorschlag hätte - siehe Wilko Krummbein der da noch schlechter aufgestellt ist.