ich habe auch nochmal ein bisschen recherchiert und einige Zitate gefunden:
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http://www.hufnet.de/Wissen/Huforthopad ... padie.html
"Plane Fußung
Bei der planen Fußung berührt der gesamte Tragerand des Hufes den Boden gleichzeitig und zwar bei Betrachtung von vorne, von hinten und von der Seite! Diese Art der Fußung wird angestrebt und gilt als die physiologische Form, wobei auch eine geringe Trachtenfußung (mit dem Auge kaum erkennbar!) als physiologisch angesehen wird.
Eine deutliche Trachtenfußung (Trachte zuerst am Boden, sichtbares „Nachklappen“ der Zehe) und eine Zehenfußung (Zehenbereich zuerst am Boden) deuten auf krankhafte Veränderungen hin und müssen eingehender untersucht werden.
Eine Seitenfußung (Fußen auf der inneren oder äußeren Seite des Hufes) kann auch auf eine Erkrankung der Gliedmaße hindeuten. Manche Stellungen und Gangbilder bedingen jedoch auch mehr oder weniger starke Seitenfußungen. So bedingt eine stark bodenengen Stellung, bei der die Gliedmaße im Bogen nach innen geführt wird, ein Fußen auf der äußeren Hufseite.
Es ist klar, dass ein möglichst gleichmäßiges Aufkommen aller Bereiche der Hornkapsel die Belastung beim Aufprall am besten auffängt."
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http://www.equinet.ch/de/lecture/d_foru ... _id=141016
"Da ich einfach noch zu wenig vom Ganzen verstehe,....
habe ich um professionelle Meinung nachgefragt. Hier die Antwort meines Hufpflegers:
Grundsätzlich muss man unterscheiden allerdings, welche der Gliedmaßen man meint. Die vorderen oder die hinteren.
Und noch dazu bei welcher Stellung. Was man auch nicht vergessen darf, ist die Rasse des Pferdes.
Die erste Meinung macht für mich keinen Sinn.
Bei einer Trachtenfussung wird sie TBS (Tiefe Beuge Sehne) eher entlastet. Dafür aber, wird die Strecksehne überlastet.
Das Aufsetzen des Vorder- oder Hinterhufes hat vor allem auf die Gelenksflächen und Bänder starke Auswirkung.
Die Sehnen kommen erst bei der Belastung ins Spiel d.h. nach dem das Pferd den Huf vollständig mit der gesamten Auflagefläche den Boden berührt hat.
Die zweite Theorie, dass die Hufe Strukturen im Trachtenbereich haben die zu „Erstbelastung ausgerichtet sind, macht wenig Sinn wenn man diese Strukturen genauer betrachtet haben sie schlicht weg eine stützende Funktion.
Eine ähnliche Theorie hatte vor ca. 20 Jahren Frau Strasser vertreten. Sie hat behauptet, dass der Strahl Bodenkontakt braucht, um besser durchblutet zu sein, was deren Wachstum und die Fähigkeit zur Gewichtaufnahme verbessern soll. Nach diesem Prinzip hat man massenweise den Pferdehufen die Trachten gekürzt, damit eben der Strahl mehr Bodenkontakt hat.
Die folge waren überlastete Beugesehnen und die Strukturen über welche sie gleiten müssen.
Was ich nicht ganz verstanden habe ist die Art der Hufzubereitung nach NHC, dass der Trachtenfussung Theorie widerspricht. Die Trachten werden ja sehr wohl gerne gekürzt, was die Fußung eher Richtung Zehe verändert.
Ich denke, wenn die Trachten oder Zehen oder Seitenfussung so wichtige Strukturen vorwiegend für das Auffussen hätten, wäre der Huf in den letzten 50 Millionen Jahren eher wie ein Kamel Fuß geformt.
So, der Vortrag ist gleich zu Ende.
Ich beobachte bei meiner Arbeit viele Arten der Fußung und bin überzeugt, dass sehr viel Einfluss die Vererbung hat.
Gut gemeinten Korrekturen können allerdings, wenn sie gegen die individuellen und vom Pferd „angebotenen“ Anfälligkeiten Erbracht werden, zu folge Schäden an den Gelenken, Bändern und Sehnen führen.
Die Funktion der Vordergliedmasse ist tatsächlich das Stützen des Körpers. Die vorderen Hufe werden schon alleine durch den Aufbau der Gliedmasse anders am Boden aufgesetzt als die hinteren.
Grundsätzlich gilt:
Karpalbereich biegt sich nach vorne und dadurch wird der Huf, zumindest im Schritt, von oben nach unten Aufgesetzt.
Die optimale Belastung wäre dann erzeugt, wenn der Huf gleichmäßig und gleichzeitig die gesamte Tragefläche abstützen könnte (in der Praxis passiert das allerdings relativ selten). Das heisst nicht die Zehe oder die Trachten oder die Seitenwände zuerst, sondern eben alle Gleichzeitig.
Bei letzt erwähnten Fussungsarten entstehen nämlich punktuelle Beschleunigungen die unter Anderen nur ganz kleine Bereiche der Gelenke oder Bänder überlasten. Und das bei jedem Schritt.
Mann muss sich vorstellen, dass die Gelenksfläche der "hufnahen" Gelenke nur so gross ist wie die unseren Fusses, und dass bei etwa 8-10-fach mehr Gewicht als bei uns Menschen.
Ein Beispiel:
Fusst das Pferd mit dem vorderem Huf zuerst mit den Trachten auf (z.B.. ein Tinker, Friese, Kaltblut...), belastet es die Gelenksflächen wie folgt:
Palmare Gelensfläche des Hufbeins wird punktuell belastet (gequetscht), durch die dagegen "schlagende" distalo-palmare Gelenksfläche des Kronbeins .
Die dorsalen Gelenksflächen des Kronbeins im proximalem Bereich "schlagen" passiv gegen die distale Fläche der Fessel und werden bei jedem Trachtenschritt ebenfalls punktuell überlastet.
Mich überrascht immer wieder , dass viele Spezialisten es verallgemeinern und die Hufe des Pferdes wie Räder eines Autos betrachten.
Grundsätzlich führen sie aber nicht einmal das Pferd vor oder nach der Bearbeitung vor, um zu sehen wie jedes einzelne Pferd seine Hufe aufsetzt und die Gliedmassen führt.
Der Huf ist nicht nur für das Auffussen ausgerichtet sondern vor allem auf stützen und beschleunigen (das Abfussen).
Und mein Ziel ist es die natürlichen und individuellen Eigenschaften die die Pferde mit sich auf die Welt bringen tolerant zu betrachten und überlegt zu korrigieren. Halt wie im normalem Leben auch."
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http://www.equinet.ch/de/lecture/d_foru ... _id=141016
"Dass ein Barhufpferd hinten anders fusst als vorne ist für mich persönlich schon lange klar. Ich sehe den Grund darin, dass der Vorderhuf eher etwas "ertasten" muss wieder Untergrund so ist und der Hinterhuf dann weit problemloser nachgeführt werden kann. Auch hat jedes Pferd auf der Vorhand immer mehr Gewicht als auf der Hinterhand (vor allem Wildpferde).
Ich selber habe nun aber keine Wildpferde und die Fussung ist stark rassebedingt. Meine Pferde versuche ich seit über 20 Jahren möglichst plan laufen zu lassen. Alle hatten noch NIE irgendwelche Probleme mit Gelenken, Sehnen, Bändern etc. Die viel gelobt "Mustangrolle" hat man schon vor 20 Jahren wohl einfach aus gesundem Menschenverstand heruas gemacht Wink
Ich möchte auf jeden Fall nicht, dass meine Pferde in der Vorhand mit den Trachten zuerst auffussen. Am liebsten plan, hinten in der Regel eher Trachtenfussung aus den oben vermuteten Gründen.
Der Paso-Peruano z.Bsp. hat einen starken Termino (eine Drehbewegung aus der Schulter heraus) und sollte von Zucht wegen möglichst "katzenhaft" laufen. Diese Pferde setzen eher mit der Hufspitze auf. Schön zu sehen bei meiner Stute auf dem Foto:"
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Den letzten Beitrag mit dem Termino fande ich interessant. Denn meine Stute (Western Pleasure gezuechtetes AQHA) hat auch so einen aehnlichen Gang (sehr bequem zu sitzen), und obwohl ich von ihr auch kein Video habe glaube ich nicht, dass sie vorne in eine Trachtenlandung kommen kann, im Schritt. Fuer sie ist das maximale eine plane Fussung, wohingegen mein Wallach schon leichte Trachtenfussung zeigen koennte. Also definitiev abhaengig vom Pferd.