OT zu "Hufdisaster mit Bockhuf, Hornspalt und Hufbeinsenkung

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OT zu "Hufdisaster mit Bockhuf, Hornspalt und Hufbeinsenkung

Beitrag von Pferdefreund » Fr 3. Jan 2014, 17:01

DIe Beiträge wurden abgetrennt aus: Hufdisaster...


Kelte, hier kannst Du lesen warum die Sohle immer duenner wird, wenn man die Trachten zu stark kuerzt.

http://www.thehorse.com/articles/21124/ ... -club-foot


Why would this happen? The deep digital flexor will actually tighten as it resists the tension applied by taking the heel off. This load transfers to the apex (toe) of the coffin bone, pushing it against the sole corium (growth center) beneath it, which compromises the blood flow responsible for sole growth. The thin, soft rim of the coffin bone starts to bend due to the unrelenting force, forming a lip. This load-induced bone remodeling will get considerably worse unless deep digital flexor tension is significantly reduced.

The excessive pull on the bone also pushes the extensor process at the top forward into the coronary band (see the red arrows on the radiographs below), compromising blood flow there and greatly reducing horn growth. As the horn growth slows in the toe, it accelerates in the heel, as the heel is totally unloaded and has adequate blood supply. The vicious cycle is on the way.

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Pferdefreund
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Re: Hufdisaster mit Bockhuf, Hornspalt und Hufbeinsenkung

Beitrag von Pferdefreund » Fr 3. Jan 2014, 17:04

kelte hat geschrieben:Du verstehst es noch immer nicht, es geht nicht um den Huf, nicht ums gehen, oder sonst etwas, es geht um die Stellung des Hufbeines.

Grüße

Uebrigens, brauchst Du mir nicht zu sagen, was ich verstehe und was ich nicht verstehe!

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Re: Hufdisaster mit Bockhuf, Hornspalt und Hufbeinsenkung

Beitrag von kelte » Fr 3. Jan 2014, 18:14

Ich kann das mit dem einzeichnen leider nicht (bekennender Computer-Idiot).

Ich hätte nicht erkannt, daß das Zerfallshorn 1mm dick ist. Aber selbst wenn man die Trachten nur 1mm einkürzen könnte, dann wäre das grob gerechnet fast 1 Grad weniger Hufbeinrotation.

Grüße

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SilentDee
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Re: Hufdisaster mit Bockhuf, Hornspalt und Hufbeinsenkung

Beitrag von SilentDee » Sa 4. Jan 2014, 02:08

Ich hab jetzt nur die erste Seite und die Letzte gelesen, möchte daher erst mal nur kurz zur Unterscheidung zwischen Bockhuf und Rehehuf was schreiben.

Ein echter Bockhuf ist definiert als ein Huf, der einen Zehenwandwinkel von mehr als 60° hat bei gebrochener Achse (wie ein Rehehuf nach Hufbeinrotation), allerdings mit verbundener Zehenwand.

Hier ist die Zehenwand definitiv nicht komplett angebunden.

Es kommt also dem Bild eines Rehehufes näher, aber ob es ein Rehehuf ist, würde man aufgrund dieses Fotos nicht eindeutig klären können. Denn der hätte ja eine vorangegangene Rehe als Ursache.

Ob nun die Ursache für diesen Huf eine Rehe oder ein echter Bockhuf bei mechanisch abgetrennter Zehenwand ist, müsste man vor Ort klären.

Fakt ist, dass die Hufbeinspitze weniger Druck haben sollte, und Fakt ist, dass man schauen muss, ob da eine Ursache im Strahlbeinbereich zu finden ist. Manche Hufe haben ne Strahlbeinzyste, Lollipops mit Gelenkbeteiligung oder Sehnenflächenbeteiligung, habt Ihr das auch röntgenologisch abgeklärt?
Sind die Schultern frei? Oft sind vorangegangene Probleme in dem Bereich des Rätsels Lösung, wie man dieser Hufproblematik Herr werden kann. Oder Gelenkchips weiter oben?

Wenn da nun tatsächlich eine Hufbeinabsenkung vorliegen sollte, spricht es ja schon für die Rehe...

Ich würde ein paar Röbis machen, vielleicht Sehnen und Schulter untersuchen, und dann eine entsprechende Bearbeitung mit invasiverem Vorgehen durchführen, aber man muss auch wissen, warum man was genau wie invasiv macht - wenn die Bearbeiterin sich das nicht so zutraut, dann ist das besser, als zu viel zu machen, und damit völlig falsch zu liegen. Den Riss würde ich allerdings öffnen...

Ich würde wie Kelte die Hufbeinspitze schützen wollen, Trachten runter nehmen, aber eben nicht bis ganz vorn, eher wie bei einem Rehehuf. Wenn das Pferd das nicht abkann, scheint da was im Argen zu sein, was es abzuklären gälte.

LG

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Re: Hufdisaster mit Bockhuf, Hornspalt und Hufbeinsenkung

Beitrag von katiebell » Sa 4. Jan 2014, 10:22

SilentDee hat geschrieben: Ein echter Bockhuf ist definiert als ein Huf, der einen Zehenwandwinkel von mehr als 60° hat bei gebrochener Achse (wie ein Rehehuf nach Hufbeinrotation), allerdings mit verbundener Zehenwand.
Wenn du dich an die Röbis von meinem Esel erinnerst, war da die Zehenwand auch komplett verbunden. Während die Kapsel nach vorn rotiert war. Also waren die Trachten viel zu hoch, gebrochene Achse, Zehenwand komplett verbunden. Zehenwandwinkel mehr als 60°.
Trotzdem war es kein echter Bockhuf, sondern ein vom Schmied dazu gemachter Bockhuf.
Die Beschreibung oben passt auch prima auf einen "ertrimmten" Bockhuf.

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Re: Hufdisaster mit Bockhuf, Hornspalt und Hufbeinsenkung

Beitrag von SilentDee » Sa 4. Jan 2014, 20:28

Es gibt erworbene und angeborene Bockhufe, das hat mit echt und unecht nichts zu tun.

Echte Bockhufe unterscheiden sich nur von unechten, oft werden hohe und steile Hufe als Bockhufe bezeichnet, obwohl sie eben keine sind. Allein der Zehenwandwinkel macht noch keinen echten Bockhuf, sondern die Rotation in der Beinachse dazu mit der angebundenen Zehenwand.

Es gibt also echte angeborene Bockhufe, die eher selten sind, und echte erworbene Bockhufe. ;)



Zu den Untersuchungen:

Ich lese mir erst mal noch den Thread durch, antworte dann. Hatte ja nur ganz wenig gelesen und das eine Röbi überflogen.

Es geht um die Ursache dieses kurz-Tretens, Zehenfußens, die gilt es herauszufinden. Ich persönlich finde es nämlich echt schwer, einfach durch Barhufbearbeitung so einen Hufzustand zu erhalten oder hinzubauen... ;) Meist sind da andere Ursachen zu suchen und finden.

Denn so mancher nur durch Beschlag oder Bearbeitung gebastelter Bockhuf ist innerhalb von zwei Bearbeitungen weg, das Pferd entspannt sichtbar relativ sofort... der Huf weitet sich usw. Wenn dem nicht so ist, ist meist nicht nur die Bearbeitung die Ursache.

LG

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Re: Hufdisaster mit Bockhuf, Hornspalt und Hufbeinsenkung

Beitrag von katiebell » Sa 4. Jan 2014, 20:49

SilentDee hat geschrieben:Es gibt erworbene und angeborene Bockhufe, das hat mit echt und unecht nichts zu tun.
Ich habe nur auf das geantwortet, was ich von dir zitiert habe. :) Du hattest in deinem Beitrag das als Definition angegeben. Aber ich glaube, ich habe dich nur missverstanden. :oops:

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Re: Hufdisaster mit Bockhuf, Hornspalt und Hufbeinsenkung

Beitrag von SilentDee » So 5. Jan 2014, 19:43

katiebell hat geschrieben:
SilentDee hat geschrieben:Es gibt erworbene und angeborene Bockhufe, das hat mit echt und unecht nichts zu tun.
Ich habe nur auf das geantwortet, was ich von dir zitiert habe. :) Du hattest in deinem Beitrag das als Definition angegeben. Aber ich glaube, ich habe dich nur missverstanden. :oops:
Oder ich habe mich unklar ausgedrückt! :lol: Und habe es deswegen noch mal ergänzt! :mrgreen:

LG

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Re: Hufdisaster mit Bockhuf, Hornspalt und Hufbeinsenkung

Beitrag von Mascha » Mo 20. Jan 2014, 15:13

Martin hat geschrieben:Ich gehe eher davon aus, dass im Sohlenbereich der Zehen zu massiv gearbeitet wurde und insgesamt die Sohle zu viel Druck bekommt, den das Pferd noch nicht verträgt. Da würde auch zu den Problemen des flachen Huf passen, denn wenn das ein Problem der Umstellung des Bockhufes aufgrund von Überlastungen des Sehnen- und Bandapparates wäre, dann müsste der Bockhuf Probleme machen.
Es kommt auch vor, dass der flachere Huf fühlig wird, obwohl man den steileren kürzt. Oft ist es ja so, dass dem Pferd der steilere Huf eh schon unangenehmer ist und es darum den flachen mehr belastet. Macht man den steileren Huf nun noch unbequemer für das Pferd, belastet es den flachen Huf noch mehr und ggf. überlastet es ihn so sehr, dass es dort noch schlechter läuft als auf dem steilen. Das sieht man dann daran, dass das Pferd auf beiden Hufen schlecht läuft und eigentlich gar nicht mehr laufen will. Falls das hier der Fall ist, würde ich ein Polster unter den hinteren Bereich des Steilen Hufes machen.

Das heißt nicht, dass ich der Meinung bin, dass das hier ein echter Bockhuf ist, der nicht gekürzt werden darf. Das kann ich so jetzt nicht beurteilen.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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Re: Hufdisaster mit Bockhuf, Hornspalt und Hufbeinsenkung

Beitrag von Martin » Mo 20. Jan 2014, 15:23

Luni hat geschrieben:Hallo Martin,

im Moment bekommt sie Verbände. Hufschuhe sind wohl für sie nicht zu finden :-(

Was ich komisch finde: dass sie im Moment so schlecht läuft, kann eigentlich nur eine Reaktion auf das massive Zehenkürzen sein (was anderes wurde gar nicht wirklich gemacht, soweit ich weiß).
Aber: sie lief vorher ja schon sehr schlecht - da wurde links aber gar nichts an der Zehe gemacht bzw nur sehr wenig und nicht mehr als sonst. (wobei.... diejenige, die die Hufschuhe angepasst hat, auch vorne die ungleich dicke Zehenwand ausgedünnt und angeglichen hat). wäre das dann die Ursache?
Wie ich schon sagte, ist die Korrektur solcher Hufsituationen eine Gradwanderung. Optisch sieht das so aus, als wäre man da zu weit gegangen und zwar sowohl im Bereich der Zehe als auch im Bereich der Seitenwände. Außerdem hast Du einen klaren Bezug "Zehe kürzen =lahm". Dem solltest Du vertrauen.
Gerade der flachere Huf ist bezüglich einer überlasteten Zehensohle im Rahmen einer Umstellung gefährdet. Man will ja, dass sich der flachere Huf aufrichtet und sich in Form und Winkel dem steileren angleicht.

Martin

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