Wie sehen optimale Eckstreben aus?

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pamina123
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Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von pamina123 » Sa 23. Nov 2013, 14:12

Derzeit frage ich mich Folgendes: Wie sehen optimale Eckstreben aus?
Da ich bei meinen Pferden regelmäßig die Trachten kürze ist der bereich der Trachten und
Eckstreben auf Sohlenniveau und plan. Man sieht da keine Kontur mehr, so dass ich mir denke:
Das geht sicherlich besser, ich bin mir nur nicht so recht im Klaren wie?
Ist es in dem Bereich bei uns plan, weil sich Zerfallshorn ist den zwischenräumen befindet,
welches ich nicht wegkratze? Eigentlich sind Eckstreben doch gut sichtbar.
Aber ich bin mir nicht recht im Klaren: Wie muss es aussehen, um optimal zu sein?
Ist es von Nachteil, dass der Bereich bei uns mehr eine plane Fläche ist?
Es wäre klasse, wenn die Profis hier evtl mal ein paar Bilder von schönen und gesunden Eckstreben
einstellen könnten und sich kurz äußern würden zu meinen Fragen.
Wenn es hilft kann ich auch gerne mal Fotos von unseren Eckstreben fertigen.
LG Sonja
Liebe Grüße
Sonja

kelte
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Re: Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von kelte » Sa 23. Nov 2013, 14:39

Servus!

ES sind m.M.n. die am meisten missverstandene Struktur am Huf. Ich bin der Überzeugung, daß man mit richtigem ES-Management sehr viel mehr erreichen kann, als ohne. Das planschneiden ist für mich der Horror. Genau über den ES befinden sich doch die Hufknorpel und wenn die keine Stimulation durch die ES erfahren, verkümmern, bzw verknöchern sie.
ES sollten gerade stehende Wände sein, die mehr oder weniger deutlich über das Sohlenniveau ragen und von der Trachte gerade zur Mitte des Strahles gehen. So bieten sie auch einen sehr guten Rutschhemmer.
Ich habe in all meinen Jahren noch NIE eine GERADE stehende ES gesehen, welche gedrückt hätte. Probleme bereiten hingegen oft die umgelegten Teile, aber auch das nicht immer. Es kann auch sein, daß sie Schutz für eine zu schwache Sohle bieten. Das ist Ermessenssache.
Wie weit sie über die Sohle stehen sollten, kommt auf den Fall an. Erstens wie es das jeweilige Pferd verträgt und zweitens, was ich erreichen will. Also z.B. wenn ich eine Trachte nach außen regulieren will, dann schneide ich die Es etwas mehr zurück, denn sie dient ja u.A. auch als Begrenzung für das auffedern des Hufes.
In jedem Fall sind ES Strukturen, welche sehr gut zum mittragen geeignet sind, vor allem, wenn ich einen schwachen hinteren Hufbereich zum mittragen (Stichwort Trachtenlandung) bringen will. Ich werde nie verstehen, wie man eine Trachtenlandung erreichen will und die "Landezone" dadurch schwächt, indem man die ES auf Sohlenniveau schneidet.

Grüße

pamina123
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Re: Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von pamina123 » Sa 23. Nov 2013, 18:11

Hi Kelte,
danke Dir :)
Ungefähr so wünsche ich es mir auch, aber bei meinen beiden flüchten die Eckstreben immer nach außen weg, sobald sie über Sohlenniveau wachsen...
Mein Kleiner ist ein wachsender Shire mit entsprechend breiten Hufen und hohem Eigengewicht (trotz derzeit Idealgewicht). Das ist für mich
in der Beabreitung genau so eine Herausforderung wie für die Substanzen an sich.
Gibts es bearbeitungstechnisch eine Möglichkeit dem entgegen zu wirken?
LG
Liebe Grüße
Sonja

kelte
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Re: Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von kelte » Sa 23. Nov 2013, 18:44

Möglichkeiten gibts immer, man muß nur die Ursache finden, warum die ES machen, was sie machen.
Pferdegewicht sehe ich nicht als Grund, bei meinen beiden Norikern funktionierts auch.

Grüße

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bine_mn
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Re: Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von bine_mn » Sa 23. Nov 2013, 22:03

Hi.
Ich würde mich über ein Foto einer optimalen Eckstrebe freuen.

Gruß Sabine

pamina123
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Re: Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von pamina123 » Sa 23. Nov 2013, 22:31

Kelte, schau mal :)
Unsere sehen momentan so aus, hab nur Beispielbilder gemacht, die anderen Hufe sind weitgehend identisch.
Kann man so etwas erkennen, oder muss man dafür anderes knipsen?
Woran kann es liegen, dass die Eckstreben nach außen flüchten?
Die Wände vom außen hebeln noch etwas, bei der Stute wirds aber schon besser.
Beim Wallach dauert es noch ein bisschen, da hebelts immer so schnell wieder.
Da raspel ich viel gegen und nehme aus der Last. Was kann ich noch tun, muss man die Eckstreben
anders oder irgendwie besonders bearbeiten?

Wallach:

Bild

Bild


Stute:

Bild

Bild
Liebe Grüße
Sonja

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Re: Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von kelte » So 24. Nov 2013, 08:53

Leider sieht man auf Fotos nicht, wo die ES anfängt, wo übergelegte Teile sind und wo Sohlenmaterial beginnt. Selbst vor Ort sehe ich es meist nur beim schneiden selbst. Man erkennt es an der Materialstruktur, was es ist. Ebenso gibt die Weiße Linie Auskunft.
ES sind ja Röhrchenhorn, daher erkennt man liegendes ES-Material oft an den "Streifen". Ich schneide dann paralell zur vermuteten Sohlenebene und belasse den stehenden Teil der ES in dem Bereich, bei dem ich denke daß sie dort sein sollte. Meist ergibt es sich von selbst, wie hoch das Ganze dann ist, aber praktisch immer ÜBER Sohlenniveau. Der nächste Trimm zeigt mir dann, ob ich richtig lag. Ist viel nachgewuchert, dann habe ich entweder an der falschen Stelle geschnitten, oder der Huf braucht das umgelegte Material als Schutz. Wobei man bei "nachwuchern" auch aufpassen muß, denn das kann auch "richtiges" Material sein, daß boden/bewegungsbedingt einfach zu wenig abgenutzt wurde. Oder weil eben der Huf in sich ein Ungleichgewicht hat, welches die ES verzieht.

Grüße

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Re: Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von Wurzl » So 24. Nov 2013, 09:32

@ Pamina
Zu Foto 1 - hier scheint die eine ES zu lang, die andere kurz.
Ich würd die lange noch weiter bis hinten zur Trachtenecke schneiden, immer im Winkel sodass du eine Rutschbremse hast.
Und die Seitenwandschweben kannst auch noch etwas stärker machen.
Dann sollten die evtl. nicht mehr so stark rausflügeln.

Manchmal kann man bei grossen flachen Hufen nicht ganz verhindern, dass sie verbiegen.
Und - Shire Hufe sind was anderes als Noriker-Hufe.

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Re: Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von kelte » So 24. Nov 2013, 13:17

Ich schrieb auch nicht, daß die Hufe gelich sind, ich schrieb, daß Gewicht ansich für mich kein zwingendes Problem darstellt.

Grüße

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Re: Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von pamina123 » So 24. Nov 2013, 21:35

Kelte, ich glaube ich verstehe. Das heisst du entfernst dann quasi nur den äußeren Bereich, der Richtung Wand außen liegt und lässt die innere Hälfte, die halbwegs aufrecht ist stehen. Ohweia, ob ich da so filigran mit dem Messerchen arbeiten kann? Wohl reine Übungssache und eine gute Herausforderung für mich, hm? :lol:
Ich werde es versuchen und schauen ob sich dann am Wachstum etwas ändert.
Sag mal, wäre es dir möglich eventuell von deinen Norikern mal eine Sohlenansicht einzustellen?
Das fände ich super spannend :) Man sieht ja so selten wirklich schöne und gesund bearbeitete Kaltblutfüße.

Wurzl, danke auch dir :) Ich werde mir die ES nochmal in aller Ruhe anschauen, theoretisch habe ich sie letzten Samstag beidseits wieder
komplett zurück geschnitten, weil sie wieder nach außen drifteten. Nächsten Samstag ist er wieder fällig, dann werde ichs mal so versuchen wie ich es meine bei Kelte verstanden zu haben. Sprich den inneren, zur äußeren Strahlfurche gelegenen Teil stehen lassen und den äußeren wegnehmen, sofern ich das koordinativ mit dem Messerchen gebacken bekomme. Und dann beobachte ich mal was danach passiert.
Prinzipiell sehe ich es so wie Kelte, nämlich dass auch schwere Kaltis schöne Hufe haben können, immerhin sollten die Hufe ja dem potenziellen
Pferdegewicht adäquat angepasst sein. Allerdings glaube ich auch, dass Kaltihufe schwieriger in Form zu halten sind als zarte VB-Hüfchen.
Da fehlt mir aber ein wenig die Vergleichsmöglichkeit :)
Liebe Grüße
Sonja

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