HGE durch Umstellung auf Barhuf?

Bearbeitungstechniken
Shafira
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HGE durch Umstellung auf Barhuf?

Beitrag von Shafira » Sa 19. Okt 2013, 23:35

Hallo!

Eine Frage an die Experten:

mir ist aufgefallen,
- dass meine Maus einen sehr warmen Kronrand hat
- dass derzeit die Beine unnatuerlich angelaufen sind in der Frueh ( Boxenhaltung)
- dass sie beim ersten Trab a bissle "trippelt" bevor sie locker durchschwingt...

Nun habe ich den Verdacht, dass die Hufe sich evtl so schnell veraendert haben in der Umstellung, dass die Gelenke damit "ueberfordert" sind, und sie evtl eine Hufgelenksentzuendung, bzw. Reizung hat...

Kann das sein?
Alle 4 Beine sind betroffen, die vorderen evtl einen Tick mehr temperiert...

Hattet ihr das schon mal?

TA werde ich Montag hinzuziehen.

Direkt Lahm oder Taktunrein ist sie nicht. Hab sie heute an der Longe beobachtet, bzw. gestern beim Ausreiten war der erste Trab auch etwas stacksig.
Sie wird mit Easyboots geritten, in der Halle ohne Schuhe. Also davon ist das Trippeln unabhaengig...

GLG

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Mascha
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Re: HGE durch Umstellung auf Barhuf?

Beitrag von Mascha » Sa 19. Okt 2013, 23:50

Hallo,

theoretisch ist es möglich, dass das Pferd vorher mit Beschlag passender stand als jetzt ohne Beschlag. Dann ist die Bearbeitung am Barhuf nicht korrekt durchgeführt worden und das Pferd wurde verstellt. Das ist allerdings selten. Denn barhuf läuft sich das Pferd meistens seine korrekte Stellung schnell wieder selber hin. Es sei denn, es hat überhaupt keinen Abrieb oder wird regelmäßig durch falsche Bearbeitung erneut verstellt.

Hilfreich wären Fotos von den Hufen und dem gesamten Pferd im Stand. Daran kann man oft schon einiges erkennen.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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Re: HGE durch Umstellung auf Barhuf?

Beitrag von kelte » So 20. Okt 2013, 07:50

Servus!

Sein kann natürlich viel, aber ich denke, daß das alles ganz normal ist.

Ein Barhufpferd hat deutlich mehr Durchblutung und da kann es einem "eisengewöhnten" Besi schon sonderbar vorkommen, wenn die Hufe nun wärmer sind.

Durch diese starke Durchblutung, welche ja von barhufBEWEGUNG kommt, ist es dann auch klar, daß sich Flüssigkeit in den Beinen staut, wenn das Pferd in der Box steht. Sollte aber nach einiger Bewegung wieder verschwinden.

Auch daß sich das Pferd "eingehen" muß, ist nicht ungewöhnlich. Oft staut sich Flüssigkeit in den Hufen (besonders enges Gewebe verstopft leicht) und muß erst duch Gehen und den dadurch wirkenden Hufmechanismus abtransportiert werden. Besonders gut soll das laut einigen amerikanischen Hufmenschen auf hartem Boden funktionieren, daher empfehlen sie auch öfter vor einer Hallenarbeit das Pferd 10-15 Min auf hartem Boden zu bewegen und erst dann auf den weichen Hallenboden zu gehen.

Grüße

Carina
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Re: HGE durch Umstellung auf Barhuf?

Beitrag von Carina » So 20. Okt 2013, 09:43

kelte hat geschrieben:
Durch diese starke Durchblutung, welche ja von barhufBEWEGUNG kommt, ist es dann auch klar, daß sich Flüssigkeit in den Beinen staut, wenn das Pferd in der Box steht. Sollte aber nach einiger Bewegung wieder verschwinden.
Hallo,

heisst dass, dass bei Barhufern die Beine mehr anlaufen als unter Beschlag?
Puh, dass würde mir jetzt Sorgen machen und wäre mal ein Argument gegen Barhuf.

Wie sehen andere Experten das?

grüsse
Carina

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Re: HGE durch Umstellung auf Barhuf?

Beitrag von Annette » So 20. Okt 2013, 10:20

Ich bin zwar kein Experte, aber das wäre doch eher ein Argument gegen BOXENHALTUNG.
Annette

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Re: HGE durch Umstellung auf Barhuf?

Beitrag von FraukeBF » So 20. Okt 2013, 10:40

Wenn das Pferd vorher jahrelang mit Eisen beschlagen war, dann ist es durchaus möglich, dass die Hufe mit der nunmehr deutlich stärkeren Bewegung insbesondere in vertikaler Richtung und damit auch verstärkten Durchblutung innerhalb des Hufes erst einmal schlechter zurecht kommen. Du musst dir das so vorstellen, als wäre dir z.B. ein Bein eingeschlafen, das kribbelt super unangenehm zuerst einmal.

Manchmal hilft da der Umweg über einen geklebten Duplo für ein paar Wochen schon als Maßnahme und dann anschließend barhuf.
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Re: HGE durch Umstellung auf Barhuf?

Beitrag von Saskia & Facu » So 20. Okt 2013, 11:30

ich würd doch auch erstmal auf Boxenhaltung tippen.
aber nichts ist unmöglich.
aber mal ne Frage, wie lang ist denn die Umstellung her? bzw seit wann sind die Eisen runter?

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Re: HGE durch Umstellung auf Barhuf?

Beitrag von Shafira » So 20. Okt 2013, 12:54

Hallo!

Ja, dass die Hufe waermer sind, ist mir klar. Das alleine macht mir ja keine Sorge...
Die Umstellung war am 07. Septmeber diesen Jahres, also 5 Wochen her.

Als Nebenschauplatz haben wir ja auch leichte Phlegmonen durch Reibung der Gaiter gehabt... Deswegen bin ich erstmal nicht so arg auf die SChwellungen gegangen, da es ja zum Teil auch durch die Entzuendungen kam... Aber diese sind jetzt ausgeheilt... :cry: :cry: :cry:

Was fuer eine Gelenksreizung spricht, ist aber, dass es nach Ruhe in der Box besser war, als gestern abend. Von den Temperaturen her. Am Abend war das Bein waermer...
Was aber auch wiederrum fur den Hufmechanismus spricht...

:shock: :shock: :shock: :shock: Bin ratlos!!!
Das getrippel beim Warmreiten ist halt das, was mich am meisten dazu gebracht hat, anderes in Betracht zu ziehen... Denn bei Phlegmoenchen lahmt mein Hoppa nicht, bzw. trippelt nicht...
Und wenn sie von der Weide kommt, ich 10min schritt reite und antrabe trippelt sie auch! Es sind halt definitiv die ersten Trab-Tritte...

Roentgen war supi! Im Marz hatten wir die letzten Bilder gemacht. Da fehlt nix!

GLG

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Re: HGE durch Umstellung auf Barhuf?

Beitrag von Shafira » So 20. Okt 2013, 13:09

2 Tage nach dem abnehmen:

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heute:
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Re: HGE durch Umstellung auf Barhuf?

Beitrag von Pat » So 20. Okt 2013, 13:28

Ich würde das noch ein paar Tage beobachten und wenn keine Besserung eintritt, doch für 4-6 Wochen nen Duplo drunter basteln, mit deutlich zurückgelegtem Abrollpunkt.
Möglicherweise stresst ihn die lange Zehe mit dem Hebel.

Wie weit man die Zehe am Barhuf kürzen könnte, kann ich so nicht sagen.

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