gestern hat mir meine Stallbesi beim Hufemachen meiner Stute mal über die Schulter geschaut.
Dazu muss ich sagen, dass sie vor allem von Speckmaier, teils Strasser und v.a. klassische Hufschmiede beeinflusst worden ist, und sehr nach "veralteten" Methoden denkt, auch in anderen Bereichen des Reitsports.
Ich denke sie schmunzelt ein bisschen über meinen Informationsdurst, und v.a. meine Bemühungen mich selbst so intensiv weiterzubilden, v.a. was Hufe angeht. Sie ist immer der Meinung man kann nur von den sogenannten Profis was lernen, und das ist auch immer das gelbe vom Ei. Sich selbst zu informieren ist für Sie ein NoGo, auch z.B. der Longenkurs von Teschen.
Nun ja, kleine Abschweife, jedenfalls meinte sie, dass ich unbedingt die Trachten öffnen muss durch einen tiefen V-Schnitt, weil sonst von oben (ich denke sie meint die Ballen)) und der Strahl dagegendrückt, wenn das Pferd auffusst.
Ich habs mal in 2 Bildern von unseren Hufen eingezeichnet:
Hier mal der Bereich, den sie meint:

Und hier rechts, wie ich das Messer halten müsste um diesen Bereich herauszu"schneiden", und links nochmal was dann alles weg wäre:

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ich war einmal Zeuge, wie eine Strasser-Bearbeiterin ein Pferd hier durch dieses "Ausgraben" der Furche blutig geschnitzt hat, und hab dies auch nie getan. Mein Pferd läuft gut über alle Böden, sie wird aber auch bisher nur am Sandplatz gearbeitet, einen "steinigen" Ausritt mit mir oben drauf musst sie noch nicht machen.
Als ich meine Stallbesi fragte, was denn da drücken sollte, murmelte sie nur irgendwas ja das und das, konnte es aber auch nicht genau beschreiben. Nur dass der Huf sich nicht weiten könne, wenn hier keine tiefe Furche ist. Sie wollte es mir dann zeigen was sie meint und griff schon zu meinem Messer (Sie ist die Züchterin meines Pferdes und meine Tante, daher bei sowas immer recht flott), ich habs ihr aber verboten.
Sie meinte dann nur, "wirst schon sehen wenn die Abszesse hinten dann raus kommen und dein Pferd nicht mehr laufen kann...."
Dummerweise hatte mein Pferd vor 2 Wochen wirklich am Hinterhuf am Kronrand direkt hinten am Ballen einen kleinen Abszess, der nach 1 Tag Aua aufging und nun problemlos runterwächst. Allerdings kamen SIe gerade in dieser Woche auf eine neue Weide, alles ist durchnässt, und die Pferde müssen dauernd durch knöcheltiefen Schlamm, wenn sie von der Weidehütte zu Tränke und Weide wollen. Bei uns läuft einfach nichts mehr ab.
Dieser Zustand ist aber ein anderes Thema, ich wechslle in 4 Wochen den Stall....
Nun meine Frage: Wer von euch kennt diese Methode? Warum hier gesundes Hufmaterial wegschneiden? Bei Pete Ramey habe ich bisher dazu noch nichts gefunden, lasse mich aber gerne belehren.
Danke für eure Hinweise,
Lena und Djassrah