Warmblüter in der Barhufumstellung

Bearbeitungstechniken
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Pat
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Re: Warmblüter in der Barhufumstellung

Beitrag von Pat » Di 22. Okt 2013, 20:55

Warum hast du die Trachten stehen lassen?
Die Stresspunkte zeigen an, wo sie gekürzt werden können.

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Voegelchen
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Re: Warmblüter in der Barhufumstellung

Beitrag von Voegelchen » Di 22. Okt 2013, 20:57

Mh, ok. Der Braune hier hat ja zudem in dem einen Huf (VR) so einen Riss, der bis oben hin reicht. Ich frage mich halt, in wie weit der damit zusammenhängt und ob der spezielle Therapie braucht. Oder gibt der sich mit der Zeit?
Solche Risse kenne ich eher von breiten Tellerhufen mit hebelnden Seitenwänden. Hier sind die Seiten ja eher steil, nur die Zehe hebelt. :?
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Voegelchen
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Re: Warmblüter in der Barhufumstellung

Beitrag von Voegelchen » Di 22. Okt 2013, 21:00

Pat hat geschrieben:Warum hast du die Trachten stehen lassen?
Die Stresspunkte zeigen an, wo sie gekürzt werden können.
:eusa-think: :scared-shocked: :shock:
Ich hatte das Gefühl ich hab schon ganz viel Trachte weggemacht. Hab immer wieder geguckt und nochmal.... Der Besitzer jedesmal "warum machst du da mehr weg?". :think: Bin wohl einfach zu feige. :-(
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Martin
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Re: Warmblüter in der Barhufumstellung

Beitrag von Martin » Di 22. Okt 2013, 21:54

Voegelchen hat geschrieben:
Pat hat geschrieben:Warum hast du die Trachten stehen lassen?
Die Stresspunkte zeigen an, wo sie gekürzt werden können.
:eusa-think: :scared-shocked: :shock:
Ich hatte das Gefühl ich hab schon ganz viel Trachte weggemacht. Hab immer wieder geguckt und nochmal.... Der Besitzer jedesmal "warum machst du da mehr weg?". :think: Bin wohl einfach zu feige. :-(
..und Du hast vergessen die äußeren Strahlfurchen freizuschneiden und die Ballhäutchen. Dann würdest sehen, dass Pat vermutlich Recht hat.

Martin

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bergziege
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Re: Warmblüter in der Barhufumstellung

Beitrag von bergziege » Sa 2. Nov 2013, 11:26

War auch mein Gedanke, die Trachten können noch weiter zurück. Evtl. kombiniert mit eine Beraspelung der Zehe von unten, also sohlenseitig. Hier aber vorsichtig. Hast Du eine Abdrückzange? Dann kannst Du Dich da vorsichtig heranarbeiten. Zweimal raspeln, dann abdrücken.
Mit den Klebebeschlag kannst Du etwaige Fühligkeit wegen zu dünner Sohle ausgleichen. Der Abrieb ist ja manchmal nach der Eisenabnahme erst mal sehr stark, weil der Huf noch nicht an den Abrieb gewöhnt ist und die Hornproduktion noch nicht soo doll läuft. Das wird mit der Zeit besser. also immer wiedr barhufpausen einlegen und evtl. mit Hufschuhen arbeiten.

Die gammeligen Strahlfurchen kommen vom geqetschten Strahl:
Ich vermute mal, dass die Trachten vor Deiner ersten Bearbeitung deutlich untergeschoben und vermutlich auch eingerollt waren. Das passiert, wenn unter Eisen nicht richtig bearbeitet wurde. Sehr veinfacht gesagt, drückt dann das Eisen den Huf im hinteren Bereich immer mehr zusammen und der Strahl wird geqetscht. Die Ballen "schieben sich nach hinten raus" Das "System Huf" kann dann nicht mehr vollständig funktionieren.

Der Riss Könnte ein Spannungsriss infolge der Hebel, evtl. kombiniert mit den Aufzügen am Eisen sein. Wenn Du den Huf intakt hälst (Niedrige Trachten, kurze Zehe, Hebel wegnehmen, sollte der Riss weg gehen. Du siehst dann in nach ein paar Bearbeitungen - je nach Wachstum) dass vom Kronrand aus geschlossenes Horn nachwächst. Und mit der Zeit wächst der Riss nach unten raus.

Zu den Löchern kann ich leider nicht viel sagen, ausser das ich sie auch immer wieder sehe.

Du bist auf dem richtigen Weg.
LG
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Re: Warmblüter in der Barhufumstellung

Beitrag von Feuerhuf » Di 17. Dez 2013, 11:01

Hast Du mal aktuelle Bilder von vorn, der Seite und unten der Vorderhufe.
Die mittige Spalte entsteht durch die Wandhebel links und rechts. Durch das hohe Beraspeln Zehenmitte schwächst Du diesen Bereich, den Spalt zum Verschwinden bringst Du nur wenn Du links und rechts der Zehe die Wandverbiegungen Stück für Stück beraspelst. Sohlenseitig links und rechts der Zehe die Wand mit der Raspel auf gleiche Dicke mit den Seitenwänden bringen. Auf den Bock gestellt von oben nach unten ausschleichend beiraspeln. Mit dieser sog. Rieddachstruktur schaffst Du Dir eine zwar dünnere, aber durch das Überlappen der Hornröhrchen stabilere Wand.
Bitte die Wand nicht "rollen" nur gerade zum Boden stehende Hornröhrchen können Last aufnehmen. Von unten bitte nicht kürzen bis sich der erste Tragrand gebildet hat. Soweit ich verstanden habe läuft das Pferd noch unbequem. Der sohlenseitig mittige Punkt and der Zehe kann von Hufbeinveränderungen während des Beschlags kommen (häufig), man findet ihn aber auch bei permanenten Barhufläufern. Eine mittige Spalte und der kleine Fäulnisherd leisten u.U. aufsteigenden Hufgeschwüren Vorschub.

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