Hoof guided Method

Bearbeitungstechniken
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saskia
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Re: Hoof guided Method

Beitrag von saskia » Mi 4. Sep 2013, 11:34

myriell hat geschrieben:[
Wie würde das jetzt bewertet werden? Also das Wegbrechen von Tragrandüberstand in Trachtennähe bei weniger als 1/4" Überstand?
1/4" sind gute 6mm.. ich find das ganz schön viel.
Müsste mal den Überstand bei der Frieserine messen.
Nur kurz (hab nicht viel Zeit heute) : der Wandüberstand an den Trachten darf niedriger sein als 1/4 inch, wenn sich das Pferd den selber anläuft. Am restlichen Huf soll der Wandüberstand auf Sohlenniveau sein (von den Trachten her natürlich angeglichen, keine "Absätze" an den Trachten). Eine Mustangroll ist auch okay wenn sich das Pferd die selber anläuft.

Also wenn bei dir Wandüberstand wegbricht, war der da zu lang. Ist ja quasi Selbstkürzung von zu langen Wänden, also genau das was bei in der Natur ohne Bearbeitung passiert. Das kann man so halten dass man nichts dran macht und dem Pferd die Kürzung überlässt, oder dass man es zwecks netterer Optik nachraspelt. Aber wie gesagt : evtl sollte in dem Bereich eh Sohlenniveuau sein, je nachdem wie weit oder nah es an den Trachten war.

(Das gibt also nur die HGM-Theorie wider, nicht unbedingt meine persönliche Meinung, denn die schwankt noch :? Allerdings rasple ich schon länger nicht mehr jedem "Ausbrecher" hinterher, sondern warte erstmal ab und schau, ob da noch mehr wegbricht und warum, um daraus Tips für das weitere Vorgehen zu entnehmen.)
SilentDee hat geschrieben:
Nee, bitte Saskia, schreib unbedingt Deine Meinung. Immer und überall, egal, wie sie abweicht.
...
LG
Okay, ich versuche es heute abend nochmal neu zu tippen. Ich kann zwar weder grossartig Erfahrung beitragen noch grossartig Vorbildung, ich kann lediglich ein bisschen nachdenken und überlegen. Dabei muss nix Sinniges bei rauskommen, aber vielleicht kann ja jemand anders das als Aufhänger nutzen, um auch wieder weiter nachzugrübeln und irgendwann kommt dabei vielleicht doch noch ein Nutzeffekt bei raus. Und wenn nicht, haben wir uns zumindest unterhaltsam die Zeit vertrieben :lol:
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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Re: Hoof guided Method

Beitrag von Lesley » Mi 4. Sep 2013, 11:48

Aber wie macht man das, wenn einfach nciht genug Abrieb da ist?
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Re: Hoof guided Method

Beitrag von TinaH » Mi 4. Sep 2013, 12:09

Lesley hat geschrieben:Aber wie macht man das, wenn einfach nciht genug Abrieb da ist?
Dann raspelt man halt.

Also so hab ichs verstanden: Bei genügend Abrieb ist fast kein Raspeln nötig, bei wenig Abrieb raspelt man so, wie sich der Huf abnutzen würde, wenn er Gelegenheit dazu hätte.

Oder?
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Re: Hoof guided Method

Beitrag von Mascha » Mi 4. Sep 2013, 12:13

Lesley hat geschrieben:Aber wie macht man das, wenn einfach nciht genug Abrieb da ist?
Ich empfehle mit gesunden Hufen einfach ein paar km Schotter oder ähnliches zu traben, wenn die Hufe zu lang werden. Bei Hufen, die nicht verbogen sind, ist das in Kombination mit ab und zu die Kanten zu brechen meistens das einzige, was man für die Hufe tun muss.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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Re: Hoof guided Method

Beitrag von Lesley » Mi 4. Sep 2013, 13:02

Schotter? Was ist das? :lol:
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Re: Hoof guided Method

Beitrag von TinaH » Mi 4. Sep 2013, 13:14

Vielleicht findest Du einen Isihof, wo Du mal auf die Ovalbahn darfst :? 8-)

Mein Pferd läuft schon im Schritt nicht über Schotter, aber wir haben ja auch glücklicherweise so gut wie keinen...
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Re: Hoof guided Method

Beitrag von myriell » Mi 4. Sep 2013, 13:17

Böse Brandenburger mit ihrem Sandboden anstelle von Lehm :snooty: :lol:.

Ich lad die Fotos gleich mal hoch. Habe eigentlich ein schlechtes Gewissen, die Hufe noch nicht wieder berundet zu haben.

Edit:

Die Fotos.. wie gesagt, nur der linke Vorderhuf

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Bei der "3D-Aufnahme" hätte ich besser mal die Blende noch ein wenig geschlossen.. aber ich denke man kann ganz gut erahnen, wieviel (oder wenig) Überstand in der Trachtenregion ist. Würde ich jetzt nach HGM einfach die Finger für weitere zwei bis vier Wochen von den Hufen lassen, quasi? :lol:

Die geringe Strahlfurchentiefe an der Spitze liegt vermutlich an Unmengen komprimiertem Zerfallshorn auf Grund der Trockenheit?

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Re: Hoof guided Method

Beitrag von xeide » Mi 4. Sep 2013, 15:44

myriell hat geschrieben:
Die geringe Strahlfurchentiefe an der Spitze liegt vermutlich an Unmengen komprimiertem Zerfallshorn auf Grund der Trockenheit?
Ich wäre da eher wieder bei dem Graben nach der Strahlspitzenbasis ... (wobei ich das Zerfallshorn nicht wegreden will, das evtl. da ist ...)

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Re: Hoof guided Method

Beitrag von katiebell » Mi 4. Sep 2013, 17:12

myriell hat geschrieben: Die geringe Strahlfurchentiefe an der Spitze liegt vermutlich an Unmengen komprimiertem Zerfallshorn auf Grund der Trockenheit?
Ich würde das mal ohne Haare sehen wollen- hätte da eher eine recht geringe Zehenhöhe im Verdacht. Sprich, die müsste sich etwas aufbauen, dann käme auch mehr concavity usw. Ich kann aber auch total falsch liegen. :oops:

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Re: Hoof guided Method

Beitrag von saskia » Mi 4. Sep 2013, 18:59

Lesley hat geschrieben:Aber wie macht man das, wenn einfach nciht genug Abrieb da ist?
Ist es nicht gerade so, dass sich Hartbodenhufe durch abreiben kurz halten (keine Chance da was aufzubauen was wegbrechen könnte), und Weichbodenhufe dagegen bauen Wandüberstände, die sich dann durch wegbrechen kürzen? Dazu muss das Pferd allerdings ausreichende Bewegung haben (wobei ich nicht weiss ob es Untersuchungen gibt, wie viel oder wenig Wander-Kilometer freilebende Weichbodenherden haben (Chincoteague, Camargue usw), da die ja vermutlich ein grösseres Nahrungsangebot in Reichweite haben, im Gegensatz zu Steppen-/Gebirgsherden.

Allerdings würde ich mein Pferd auch nicht 2 cm Wandüberstand (scheint es bei den Wildherden ja manchmal was in der Grössenordnung zu geben) aufbauen lassen und warten bis da was wegbricht :lol: Aber wenn im Millimeterbereich was wegbricht, denke ich nicht, dass da gleich die Gelenke Schaden nehmen durch die "Schiefstellung", sondern dass das Ausbrechen vielleicht (?) eine notwendige Selbstkorrektur gewesen sein könnte? Wenn was wegbricht, was der Huf eigentlich noch gebraucht hätte, wird sich evtl an der Stelle eine Sohlenschwiele bilden? Also ich würd nicht gleich panisch eingreifen. Ausbrüche sind optisch auffälliger als "saubere" Imbalancen, aber letztere sind schlimmer als erstere, denke ich.

Zu dem Huf von den Fotos : so wie ich es verstanden habe soll noch mehr Wand auf Sohlenniveau (hab da mal eine Linie eingezeichnet was noch weg kann), und im Bereich der kurzen Strichelchen würd ich noch beveln. Ich meine, auch diese "rim" zu erkennen, die Sohlenschwiele, die anzeigt bis wohin man beveln kann (orange Pünktchen, müsste man aber am Huf prüfen, ob das wirklich diese Wall-artige Erhebung ist), aber nur bis AN diese Schwiele beveln, nicht da REIN. Hab nochmal ein paar Bevel-Strichelchen dazu gemalt. Auf der lateralen Hufseite natürlich genauso. Und für diejenigen, die sich noch nicht durch die Bevel-Anleitung gelesen haben : nicht drauflosschrubben beim Beveln, sondern Strich für Strich, dazwischen immer wieder hinschaun und nachdenken, damit man nur das wegmacht was weg kann. Lieber zu wenig als zuviel. Notfalls kann man ja nochmal nacharbeiten, aber weg ist weg. Und noch ein Tip aus den Videos : wenn man versehentlich 'ne Macke in den Tragrand gesäbelt hat - so lassen. Nicht noch mehr wegmachen um die Macke zu egalisieren.

Und dann 3-4 Wochen nichts mehr machen, ausser Strahlbehandlung (Mittelfurche, - falls da noch nix ist, würd ich präventiv Kelte's Essigwasser reintun), und 1-2 Tage nach Wandkürzen schaun was da an Zerfallshorn raus will. Geht bei uns leichter wenn ich es entsprechend später mache, - anscheinend kommt durch das Kürzen mehr Bewegung un den Huf und das sprengt dann Zerfallshornplättchen los. Auf extremen Weichboden funktioniert das evtl nicht, aber ich denke mal, auf echtem Weichboden pappt das eh nicht sooo fest, sodass man es schon bei der eigentlichen Bearbeitung leicht rauskriegt?

Was die "platte" Sohle angeht : das haben meine Pferde (besonders einer der Beiden) auch immer wieder, und immer wenn ich anfange mir da richtig Sorgen drum zu machen, ist die Wölbung wieder da.... entweder durch die nächste Regenzeit, oder dass nach Bearbeitung mehr Bewegung in den Huf kam (s.o.) und der Huf überflüssiges Zeugs weggesprengt hat. Muss natürlich nicht bei jedem Pferd so sein, - ich beziehe mich dabei ausdrücklich nur auf meine Beiden. Ich hab übrigens gestern anhand der Beschreibung von Silent Dee (in einem anderen Thread) mal versucht, die Sohle einzudrücken (laut SD : bei dünner Sohle kann man fast den Hufbeinrand palpieren, bei 10 mm ist das gar nicht so einfach.) Also "gar nicht so einfach" ist untertrieben - ich krieg trotz grösster Anstrengung Null Bewegung in die Sohle. Kann aber auch an meinen schlappen Fingern liegen :lol: Sollte mir vielleicht doch endlich mal eine Untersuchungszange bestellen und dann so richtig zukneifen *ggg*

Fortsetzung folgt später.
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