Lesley hat geschrieben:Aber wie macht man das, wenn einfach nciht genug Abrieb da ist?
Ist es nicht gerade so, dass sich Hartbodenhufe durch
abreiben kurz halten (keine Chance da was aufzubauen was wegbrechen könnte), und Weichbodenhufe dagegen bauen Wandüberstände, die sich dann durch wegbrechen kürzen? Dazu muss das Pferd allerdings ausreichende Bewegung haben (wobei ich nicht weiss ob es Untersuchungen gibt, wie viel oder wenig Wander-Kilometer freilebende Weichbodenherden haben (Chincoteague, Camargue usw), da die ja vermutlich ein grösseres Nahrungsangebot in Reichweite haben, im Gegensatz zu Steppen-/Gebirgsherden.
Allerdings würde ich mein Pferd auch nicht 2 cm Wandüberstand (scheint es bei den Wildherden ja manchmal was in der Grössenordnung zu geben) aufbauen lassen und warten bis da was wegbricht
Aber wenn im Millimeterbereich was wegbricht, denke ich nicht, dass da gleich die Gelenke Schaden nehmen durch die "Schiefstellung", sondern dass das Ausbrechen vielleicht (?) eine notwendige Selbstkorrektur gewesen sein könnte? Wenn was wegbricht, was der Huf eigentlich noch gebraucht hätte, wird sich evtl an der Stelle eine Sohlenschwiele bilden? Also ich würd nicht gleich panisch eingreifen. Ausbrüche sind optisch auffälliger als "saubere" Imbalancen, aber letztere sind schlimmer als erstere, denke ich.
Zu dem Huf von den Fotos : so wie ich es verstanden habe soll noch mehr Wand auf Sohlenniveau (hab da mal eine Linie eingezeichnet was noch weg kann), und im Bereich der kurzen Strichelchen würd ich noch beveln. Ich meine, auch diese "rim" zu erkennen, die Sohlenschwiele, die anzeigt bis wohin man beveln kann (orange Pünktchen, müsste man aber am Huf prüfen, ob das wirklich diese Wall-artige Erhebung ist), aber nur bis AN diese Schwiele beveln, nicht da REIN. Hab nochmal ein paar Bevel-Strichelchen dazu gemalt. Auf der lateralen Hufseite natürlich genauso. Und für diejenigen, die sich noch nicht durch die Bevel-Anleitung gelesen haben : nicht drauflosschrubben beim Beveln, sondern Strich für Strich, dazwischen immer wieder hinschaun und nachdenken, damit man nur das wegmacht was weg kann. Lieber zu wenig als zuviel. Notfalls kann man ja nochmal nacharbeiten, aber weg ist weg. Und noch ein Tip aus den Videos : wenn man versehentlich 'ne Macke in den Tragrand gesäbelt hat - so lassen. Nicht noch mehr wegmachen um die Macke zu egalisieren.
Und dann 3-4 Wochen nichts mehr machen, ausser Strahlbehandlung (Mittelfurche, - falls da noch nix ist, würd ich präventiv Kelte's Essigwasser reintun), und 1-2 Tage nach Wandkürzen schaun was da an Zerfallshorn raus will. Geht bei uns leichter wenn ich es entsprechend später mache, - anscheinend kommt durch das Kürzen mehr Bewegung un den Huf und das sprengt dann Zerfallshornplättchen los. Auf extremen Weichboden funktioniert das evtl nicht, aber ich denke mal, auf echtem Weichboden pappt das eh nicht sooo fest, sodass man es schon bei der eigentlichen Bearbeitung leicht rauskriegt?
Was die "platte" Sohle angeht : das haben meine Pferde (besonders einer der Beiden) auch immer wieder, und immer wenn ich anfange mir da richtig Sorgen drum zu machen, ist die Wölbung wieder da.... entweder durch die nächste Regenzeit, oder dass nach Bearbeitung mehr Bewegung in den Huf kam (s.o.) und der Huf überflüssiges Zeugs weggesprengt hat. Muss natürlich nicht bei jedem Pferd so sein, - ich beziehe mich dabei ausdrücklich nur auf meine Beiden. Ich hab übrigens gestern anhand der Beschreibung von Silent Dee (in einem anderen Thread) mal versucht, die Sohle einzudrücken (laut SD : bei dünner Sohle kann man fast den Hufbeinrand palpieren, bei 10 mm ist das gar nicht so einfach.) Also "gar nicht so einfach" ist untertrieben - ich krieg trotz grösster Anstrengung Null Bewegung in die Sohle. Kann aber auch an meinen schlappen Fingern liegen
Sollte mir vielleicht doch endlich mal eine Untersuchungszange bestellen und dann so richtig zukneifen *ggg*
Fortsetzung folgt später.
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