Alleine aufhalten und raspeln

Bearbeitungstechniken
nautschi
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Re: Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von nautschi » Mo 15. Jul 2013, 14:55

radieschen hat geschrieben:hm, ich steh vorne etwa 45 grad zum pferd, das dem oferd zugewandte bein quasi etwas unterm pferd und hake da das aufgehobene vorderbein in mein gebeugtes knie ein. Mit meinem anderen bein stabilisier ich das, wenn nötig. Dadurch zieh ich das pferdebein nicht so schräg raus.
Alternativ: vors pferd stellen, bilck zum schweif,vorderbein zwar wie zum auskratzen nach vorn, dann aber nach vorn zwischen die eigenen beine. Ist nicht sooo stabil, man hat aber die hände frei.

War das verständlich? Sonst muss ich mal kunden um fotos bitten...

Hinterhufe lege ich immer auf dem hufbock ab. Umbauen auf hinterhufauflage tu ich fast nie, mein vorderhufteil ist recht groß und gepolstert, da liegt der huf gut drauf. Zusätzlich stabilisier ich wieder mit meinen beinen
das ist cool, ich habe eine hufpflegerin, die auch bei detlev urban gelernt hat, die machts genau so! echt tolle variante, bei wenig schulterfreiheit.
das ist dann quasi die "urbane" aufhaltetechnik ;)

skywalker
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Re: Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von skywalker » Mo 15. Jul 2013, 15:09

TinaH hat geschrieben: Bild


Aber das sollte man in jedem Fall nur, wenn das Pferd gut erzogen ist und man sich seiner Sache sicher ist!
:shock: Mutig! Obwohl meiner ja prinzipiell brav genug ist, was herumhampeln betrifft, dass ich mich das trauen würde. Könnte höchstens während der Fliegenzeit eine abkriegen, wenn er mit dem Hinterhuf selbige vom Bauch verjagen will. Sonst würde ich ihm trauen. Ihm den Hintern zuzudrehen (um eben den Huf zwischen die Knie zu klemmen) ist wesentlich riskanter ;-).
Ganz wichtig: eine gute Raspel! Sie muß Horn abnehmen, ohne daß Du drücken mußt!
Hm, hab glaub ich eh eine ganz gute, Dick? Aber die ist lang und so schwer, dass ich sie eben kaum am Griff einfahc nur halten kann. Geschweige denn kontrolliert führen. Soll ich mir eine kurze besorgen? Beim Hufkurs haben wir eben gelernt, sie mit der einen Hand am Griff zu führen und die andere (behandschuhte) Hand an der Spitze, so hat man auch als ungeübter Laie einen kontrollierten Strich. Einhändig sehe ich keine Chance für mich. Mein Handgelenk ist leider eben auch ein bissl lädiert vom vielen Tippen (sitz im Büro und hab 8Std. Minimum PC-ARbeit.... )

Martin
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Re: Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von Martin » Mo 15. Jul 2013, 15:16

Wenn Pferde das "Rausziehen des Beins" nicht mögen oder nicht mehr können, ist der Winkelschleifer total super. Den kann man(n)/frau mit einer Hand bedienen. Es lässt sich super gut unter dem Pferd arbeiten und es muss gar nichts eingeklemmt werden.

Martin

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Laddie
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Re: Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von Laddie » Mo 15. Jul 2013, 15:21

Ich klemme mir die Vorderbeine auch zwischen die Knie. Mit der einen Hand halten und der anderen arbeiten halte ich nicht lange durch. Schon gar nicht wenn 8 Pferde auf der Liste stehen. Allerdings mache ich es ähnlich wie Radieschen, ziehe das Bein nicht wirklich seitlich raus sondern stelle mein inneres Bein eher unter das Pferd.
Bei den Kleinen hocke oder knie ich, bei den großen langbeinigen stelle ich mich unters Pferd ;)

Klar habe ich auch Pferde, die aus irgendwelchen Gründen vorne oder hinten z.B. nicht mehr richtig anwinkeln können. Für die mach ich mich natürlich krumm, aber so kann ich nicht alle machen.
Zuletzt geändert von Laddie am Di 16. Jul 2013, 09:43, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße, Ariane

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Re: Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von skywalker » Mo 15. Jul 2013, 15:25

Andrea&Atila hat geschrieben:wenn es das eigene Pferd ist, hilft üben ungemein. Meine hat anfangs nicht mal die Hufe ansatzweise bearbeiten oder auskratzen lassen. Es hat so 4-5 Monate mit fast täglichem Üben gedauert, bis ich mehr oder weniger entspannt an die Hufe durfte. Aber zwischen Knie spannen, hat dann ihr Vertrauen in mich gesprengt. ;)
Ja ich weiß *seufz*.
Als ich das Pferd bekam, hat es mir den ersten Schmied und den Stallbesitzer halb durch die Wand gedroschen, da die der Meinung waren, "da musst du ja nur einmal richtig festhalten"... Dann kamen meine (jezttigen immer noch) Barhufpfleger und haben drauf bestanden, das Pferd zu sedieren, damit ich beim üben nicht immer Rückschläge bekomme (im wahrsten Sinne des Wortes *haha*). Soll heißen: Früher: Pferd gab Hufe endlich halbwegs manierlich, Schmied kam, hielt fest beim Zappeln, kawumm, flog an die Wand, und ich durfte ab dem nächsten Tag bei Null oder Minus-Eins beginnen. Durchs Sedieren konnte ich nachher wenigstens dort weiterüben, wo ich vorher schon war.
Ich glaub ich hab fast ein Jahr kaum was anderes gemacht als Hufe geben zu üben...
Da werden wir eine andere Methode auch noch lernen.

Interessant, wie viele mit negativen Erfahrungen durch das Einklemmen zwischen die Knie berichten. ich bemüh mich eh immer, das bein nicht zu weit zur seite zu ziehen, das hat dann aber zur Folge, dass ich die Raspel unterm Bauch schwinge und mangels Übung dann mal mit dem Ellbogen in den Bauch boxe, das findet Pferd auch nicht so toll :shifty:

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Re: Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von radieschen » Mo 15. Jul 2013, 16:13

nautschi hat geschrieben:
radieschen hat geschrieben:hm, ich steh vorne etwa 45 grad zum pferd, das dem oferd zugewandte bein quasi etwas unterm pferd und hake da das aufgehobene vorderbein in mein gebeugtes knie ein. Mit meinem anderen bein stabilisier ich das, wenn nötig. Dadurch zieh ich das pferdebein nicht so schräg raus.
Alternativ: vors pferd stellen, bilck zum schweif,vorderbein zwar wie zum auskratzen nach vorn, dann aber nach vorn zwischen die eigenen beine. Ist nicht sooo stabil, man hat aber die hände frei.

War das verständlich? Sonst muss ich mal kunden um fotos bitten...

Hinterhufe lege ich immer auf dem hufbock ab. Umbauen auf hinterhufauflage tu ich fast nie, mein vorderhufteil ist recht groß und gepolstert, da liegt der huf gut drauf. Zusätzlich stabilisier ich wieder mit meinen beinen
das ist cool, ich habe eine hufpflegerin, die auch bei detlev urban gelernt hat, die machts genau so! echt tolle variante, bei wenig schulterfreiheit.
das ist dann quasi die "urbane" aufhaltetechnik ;)
das wär allerdings neu, uns hat er vehement davon abgeraten, das Bein zwischen die Knie zu klemmen oder irgendwie einzuhaken. hab ich mich auch immer dran gehalten, bis ich mal ne alte stute hatte, die das doof fand und nur ruhig stand, wenn ich sie einhakte. seither müssen die meisten Hotties "dran glauben" ;-)

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Re: Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von Andrea&Atila » Mo 15. Jul 2013, 16:20

Früher: Pferd gab Hufe endlich halbwegs manierlich, Schmied kam, hielt fest beim Zappeln, kawumm, flog an die Wand, und ich durfte ab dem nächsten Tag bei Null oder Minus-Eins beginnen. Durchs Sedieren konnte ich nachher wenigstens dort weiterüben, wo ich vorher schon war.
Ich glaub ich hab fast ein Jahr kaum was anderes gemacht als Hufe geben zu üben...
meine kleine Stute war EINmal beim Schmied, als das nicht ging, hab ich abgebrochen. Hab das alleine geübt und dann auch allein bearbeitet. Hatte dann eh den Huf ständig in der Hand. Ich bin mir sicher, die hätte sich auch später nicht von den Jungs bearbeiten lassen. ;) Dabei sind die ganz nett, setzen sich aber eben durch. Bei 99% der Pferde ist das auch ok.

Blöderweise hat sie mich mit dem Hufvirus damit infiziert. Nun brauch ich eigentlich keinen Schmied mehr. :lol:

Aber vll. solltest Du wirklich mal über Technik bzgl. Schleifwerkzeuge nachdenken, das ist sicher besser für kaputte Gelenke. Ich kann auch nur meine 3 Zausels machen, da ich ein kaputtes Gelenk hab. Ich kompensier das aber mit dem Nipper.
Prüfen Sie hier getätigte Hinweise zu Bildern vor dem Ansetzen des Werkzeuges genauestens vor Ort oder fragen Sie einen fähigen Hufmenschen.

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Re: Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von Mascha » Mo 15. Jul 2013, 16:38

Ich finde diese Hufböcke mit der Ablage für die Beine ziemlich toll. Wenn ich so einen hätte, würde ich mit Clickern meine Pferde dazu dressieren, ihre Hufe da drauf zu lassen. Leider ist mir so ein Ding ein wenig zu teuer um es mir selber zu kaufen. Daher mache ich bevor ich Hufe raspel immer einen Schotter-Trab-Ausritt. Danach muss ich nur noch von oben raspeln. Wenn das nicht geht, dann klemm ich mir die Beine wie ein normaler Schmied zwischen die Knie. Meine Ponys haben sich da noch nicht beschwert, aber ich mache es auch höchst selten (vlt ein Mal im Jahr), denn meistens findet sich irgendwie ein Weg, die Hufe reitenderweise zu kürzen.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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Re: Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von skywalker » Mo 15. Jul 2013, 16:42

Schleifwerkzeug trau ich mich nicht :shifty: . Schwupps abgerutscht und es ist noch mehr hin als mit der mechanischen Raspel. Ich muss eher mein Handgelenk ein bissl stärken. Das ist vermutlich einfach verkümmert vom ständigen PC-Maus-Halten.

Was für Raspeln habt ihr, mit denen ihr einhändig raspelt? Meine ist eben vorn sehr schwer, der Griff ist kurz, die Raspel selbst sehr lang, das ist, wenn man nicht vorn mit der 2. Hand stabilisiert, einfach total unausbalanciert. Stabilisiert man mit der 2. Hand, gefällt sie mir allerdings sehr gut vom Gewicht und so her. Scharf ist sie eigentlich auch (und wäre noch schärfer, würde ich sie nicht ständig auf Steinboden ablegen und in den Holzhufbock reinraspeln :lol: )

Hm, tja, also wenn ich überlege, meine einhändigen Versuche waren mehr als ungelenk - ich konnte einfach die Raspel nicht kontrolliert führen :?

Nipper würd ich auch niemals selbst bedienen trauen. Ich verwend auch ausschließlich die feine Seite der Raspel. Bin ein übervorsichtiger Selbstraspler ;-). Wird vielleicht auch noch.

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Re: Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von saskia » Mo 15. Jul 2013, 17:04

skywalker hat geschrieben: ...
Meine ist eben vorn sehr schwer, der Griff ist kurz, die Raspel selbst sehr lang, das ist, wenn man nicht vorn mit der 2. Hand stabilisiert, einfach total unausbalanciert. ...
Meine Raspel hat gar keinen Griff (wollte ich nicht, denn wenn ich da anpacken würde, hätte ich sicher die gleichen Probleme mit den gelenken wie du. Meine Gelenke sind auch nicht so dolle.). Ich hab an beiden Händen Handschuhe und pack die Raspel dann da an, wo ich sie am besten halten kann. Also nicht unbedingt am Ende, sondern auch mal mittendrin oder so.

Bei den Beschreibungen "Raspel nur ziehen statt schieben" frag ich mich, wie ich z.B. vl medial raspeln soll, wenn ich das Ding ziehen sollte? Egal ob der Huf auf'm Bock liegt oder auf'm Knie. Ich könnt mit das lediglich bei Tina's Haltung vorstellen, aber dazu muss man ein Pferd haben wo man drunterpasst :lol: (Abgesehen davon finde ich schieben statt ziehen leichter. Aber das geht halt auch nicht überall (z.B. vl lateral schaff ich's nur mit ziehen).

Aber ich mach inzwischen eh selten mit der Raspel von unten. Hab da die Makita, und mit der Raspel geh ich nur zum Schluss zur Kontrolle mal ran, um zu schaun ob irgendwo noch ein Eckstrebchen oder so übersteht, und dann geh ich da ggf nochmal kurz mit der Feilenseite drüber.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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