Alleine aufhalten und raspeln

Bearbeitungstechniken
skywalker
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Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von skywalker » Mo 15. Jul 2013, 13:45

Ich eröffne noch einmal einen Thread mit einer simplen Frage (Suchfunktion hat nix ausgespuckt, falls es schon was gibt - sorry und bitte um Link!).
Also Frage: Wie hält man sich als Allein-im-Stall-Selbst-Raspler am besten selbst die Hufe auf? Ich rede mal von den Vorderbeinen....
Bei einem Hufkurs hab ich's so gelernt, dass wir uns den Huf zwischen die Knie klemmen sollten und ja immer mit beiden Händen raspeln und v.a. das Hufmesser bedienen. Nun muss man dazu aber dem Pferd das Karpalgelenk seitlich verdrehen, mittlerweile hab ich schon Leute gehört, die bei dieser Einklemm-Methode die Hände überm Kopf zusammenschlagen. Ob nun schädlich oder nicht, kann ich nicht sagen, aber ich tippe doch zumindest drauf, dass das unangenehm ist, mein Pferd schätzt es nämlich wenig.
Gibt es andere Methoden, sichere? Mein Pferd reißt leider auch gern mal den Huf weg (vielleicht würde er ihn aber bei anderer Aufhalte-Methode weniger wegreißen?), trotz immerwährendem Übens.. . Hufmesser oder auch Raspel mit nur einer Hand bedienen kann ich nicht.

Also: Wie macht ihrs? Was für Methoden gibt es?

Sorry falls blöd gefragt... aber ich grüble immer wieder, wie ich das besser machen könnte...

Andrea&Atila
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Re: Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von Andrea&Atila » Mo 15. Jul 2013, 13:56

meine kleine Stute mochte bein einklemmen auch nicht.

Vorn hab ich mir die locker aufs Knie gelegt. Vorwiegend mit dem Nipper gearbeitet und das raspeln auf ein Minimum reduziert. Und dann die Raspel gezogen und nicht geschoben. Damit ging es ganz passabel.

Man kann sie auch auf den Hufbock mit Beinauflage trainieren, dann schont es das eigene Knie. ;)
Prüfen Sie hier getätigte Hinweise zu Bildern vor dem Ansetzen des Werkzeuges genauestens vor Ort oder fragen Sie einen fähigen Hufmenschen.

xeide
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Re: Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von xeide » Mo 15. Jul 2013, 13:57

Ich mag das zwischen die Knie klemmen auch nicht. Ich halte den Huf, geh in die Hocke und bearbeite :) Wenn ich mit dem Messer arbeite, kann ich schon auch die 2. Hand zur Hilfe nehmen, weil die Hüfchen klein sind. Wenn ich unten rum rasple, rasple ich 1-händig.
Mein Pony ist brav, wenn ich mit dem Nipper arbeite und beide Hände brauche, dann leg ich mir den Huf aufs Knie, das geht zum Glück.
Und sonst hab ich bis jetzt nur 1 anderes Pferd bearbeitet und da hab ich mir beim Nippen aufhalten lassen, das ist natürlich angenehmer ...

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Lesley
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Re: Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von Lesley » Mo 15. Jul 2013, 13:58

Meine mag das Einklemmen auch nicht besonders.
Ich lege mir den Huf dann aufs Knie oder auf die Hufbockauflage. Mit ein bisschen Training klappt das gut. ;)
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde

„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“

skywalker
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Re: Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von skywalker » Mo 15. Jul 2013, 14:08

D.h. ihr steht 90° zum Pferd (also seht es an), geht in die Knie und legt den Huf drauf? Oder sitzt?
Ich trau mich das nicht, wegen dem vehementen und oft sehr überraschenden Wegziehen. Hab ein wenig Angst um meine Knie?

Mit einer Hand kann ich meine Raspel nichtmal anständig halten, geschweige denn irgendeine Art von Druck draufbringen. :roll: Meine Handgelenke sind leider etwas lädiert, vermute ich.

Hufbock mit schöner Ablage hab ich leider nicht. Außerdem würde der beim Wegreißen dann wohl fliegen gehen und ist mir zu gefährlich.

Ach je, ich seh, ich muss einfach noooch mehr üben,noooch mehr konditionieren. Damit er ruhig hält und ich mir den Huf auf den Oberschenkel legen kann (so meint ihr, oder?)

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Re: Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von Maxima » Mo 15. Jul 2013, 14:23

Kondition und Übung ist wirklich alles, es wird mit der Zeit immer besser.

Ich lehne das Einklemmen des Hufs zwischen die Knie auch strikt ab, das würden sich die beiden Pferde die ich mache auch nie gefallen lassen.

Da ich leider zwei kaltblütige Zappler bearbeite, ist es (bisher) auch noch nix mit Hufbock, daran arbeiten wir aber. Mit Hufbock wäre es wirklich super bequem.
Ich kann Raspel und Messer inzwischen gut einhändig führen, beim Messer kommt auch oft zur Sicherung der Daumen der zweiten Hand dazu. Die Raspel ziehe ich wo es geht auch statt zu schieben. Es ist und bleibt aber ein immenser Kraftakt wenn man den Huf nicht auflegen kann.

An guten Tagen kann ich auch seitlich in die Hocke gehen und mir den Huf aufs Knie legen, man merkt ja vorher schon gut wie der Kandidat grad nervlich drauf ist.
Liebe Grüße
Ulla

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Re: Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von radieschen » Mo 15. Jul 2013, 14:27

hm, ich steh vorne etwa 45 grad zum pferd, das dem oferd zugewandte bein quasi etwas unterm pferd und hake da das aufgehobene vorderbein in mein gebeugtes knie ein. Mit meinem anderen bein stabilisier ich das, wenn nötig. Dadurch zieh ich das pferdebein nicht so schräg raus.
Alternativ: vors pferd stellen, bilck zum schweif,vorderbein zwar wie zum auskratzen nach vorn, dann aber nach vorn zwischen die eigenen beine. Ist nicht sooo stabil, man hat aber die hände frei.

War das verständlich? Sonst muss ich mal kunden um fotos bitten...

Hinterhufe lege ich immer auf dem hufbock ab. Umbauen auf hinterhufauflage tu ich fast nie, mein vorderhufteil ist recht groß und gepolstert, da liegt der huf gut drauf. Zusätzlich stabilisier ich wieder mit meinen beinen

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Re: Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von TinaH » Mo 15. Jul 2013, 14:27

Ich glaube, da muß jeder seinen eigenen Weg finden und gehen. Ich hab den Huf in der Auflage vom Bock oder auf dem Schoß oder auf dem Knie oder ich arbeite so:

Bild


Aber das sollte man in jedem Fall nur, wenn das Pferd gut erzogen ist und man sich seiner Sache sicher ist!

Einklemmen zwischen den Knien mach ich manchmal, je nachdem wie das Pferd es toleriert. Meist arbeite ich irgendwie anders.
Oft lege ich den Huf in die Auflage vom Bock und stelle dann mein Bein nach medial drüber, um ihn etwas zu stabilisieren.

Ganz wichtig: eine gute Raspel! Sie muß Horn abnehmen, ohne daß Du drücken mußt!
Gesendet von meinem verkabelten Computer mit echter Tastatur!

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Re: Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von skywalker » Mo 15. Jul 2013, 14:45

radieschen hat geschrieben:hm, ich steh vorne etwa 45 grad zum pferd, das dem oferd zugewandte bein quasi etwas unterm pferd und hake da das aufgehobene vorderbein in mein gebeugtes knie ein. Mit meinem anderen bein stabilisier ich das, wenn nötig. Dadurch zieh ich das pferdebein nicht so schräg raus.
Kann ich mir jetzt nicht ganz vorstellen. Schräg mit Blick Richtung Schweif, oder? Klemmst du dir den Huf dann in die Kniekehle, hab ich das so richtig verstanden?
Alternativ: vors pferd stellen, bilck zum schweif,vorderbein zwar wie zum auskratzen nach vorn, dann aber nach vorn zwischen die eigenen beine. Ist nicht sooo stabil, man hat aber die hände frei.
Ja, so mache ichs ja (glaub ich?)

Andrea&Atila
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Re: Alleine aufhalten und raspeln

Beitrag von Andrea&Atila » Mo 15. Jul 2013, 14:51

wenn es das eigene Pferd ist, hilft üben ungemein. Meine hat anfangs nicht mal die Hufe ansatzweise bearbeiten oder auskratzen lassen. Es hat so 4-5 Monate mit fast täglichem Üben gedauert, bis ich mehr oder weniger entspannt an die Hufe durfte. Aber zwischen Knie spannen, hat dann ihr Vertrauen in mich gesprengt. ;)
Prüfen Sie hier getätigte Hinweise zu Bildern vor dem Ansetzen des Werkzeuges genauestens vor Ort oder fragen Sie einen fähigen Hufmenschen.

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