Pferd fühlig -->nu´ läuft´s und läuft...

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SilentDee
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Re: Pferd fühlig -->Hufe zu stark bearbeitet und nun?

Beitrag von SilentDee » So 2. Jun 2013, 22:11

Ich als Huf-Öko (im Gegensatz zum Schmiede-Chef ;) ) würde auch nett kühlen, denn das hilft immer erst mal dem Pferd, gern sogar mit etwas Eiswürfeln im Wasser..

Und dann Magic Cushion, Sole Pack oder so mit reinpatschen! Zieht nochmal Entzündungen.

Hätte wahrscheinlich auch eher ein Polster mit Cast genommen, kann man super Kühlen.

Hätte aber erst mal versucht, herauszufinden, was genau von diesen vielen, gleichzeitig invasiven Eingriffen nun am schlimmsten zum Aua geführt hat.

Ich fange mal an, zur Analyse, und für Mitleser, ein paar Gedanken runterzuschreiben.

Toe Rocker bei einer Ansenkung mit Hutkrempenbildung -> Bitte nie wieder! Das kann man nur machen, wenn man 100%ig sicher ist, wo sich genau das Hufbein befindet, es physiologisch hingestellt wurde, eine superdicke Schwiele da ist; das, was man dann macht, ist auch eher ein Lamellenkeilrocker anstatt eines Toe Rockers! :shock: Beim Toe Rocker geht man schon in die Zehenbereichssohle hinein.

Nach einem eh schon nur bei Bedarf angebrachten, lange drauf gelassenen Klebebeschlag überhaupt gleich invasive Maßnahmen zu machen, ist nicht gut, denn Du kannst ja davon ausgehen, dass der Huf durch die Überlänge und den Abriebschutz Maßnahmen ergreift, sich selbst zu kürzen... Man lässt die vorher schwebende Sohle sich erst mal wieder an den Boden gewöhnen! ;) Oft reicht ja das normale Kürzen und barhufbelassen schon für eine Fühligkeit aus. Zumal, wenn das Hufbein immer noch eine nicht auskurierte Absenkung zeigt...

Das innen "ordentliche gerollt haben", um die mehrbelastete Innenseite einzukürzen, wie stelle ich mir das vor?

Außen nur den Hebel abzumildern, wie stelle ich mir das vor?

Das vermehrt mit den Trachten auffussen, ist das so ein offensichtliches Trachtenfußen mit Zehenschonung? :cry: hach, Eiswürfeleimer, nasser, tiefer Sand, Hufbeinstabilisierungspolster und entweder Klebi oder Cast (oder Krankenschuh), was immer greifbar ist.

Evtl. schnell ein Blutegel-Rudel anlocken! ;)

je nachdem, wie schlimm, und ob das jetzt die Ursachen genügend abstellt, auch nen Entzündungshemmer, aber erst nach Abwägung der negativen Auswirkungen, denn Chemie muss der Körper ja auch verstoffwechseln, also abwägen, und schauen, ob Ursache wirklich abgestellt und ins Positive umschwenken kann allein. Die Lederhaut darf nicht durch die Entzündung an sich in der Entzündung gehalten werden!

Ich würde langfristig an der Absenkung arbeiten, das wäre für mich ein unbefriedigender Hufzustand, der ständig Gefahr läuft, zu kippen.

Und keine Experimente machen, die das nicht zum ersten Ziel haben.

Nicht ausgeschimpft fühlen, bitte, ist als Analyse mein erster Gedankenschwall. :lol:

LG und gute Besserung ans Pony

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Ramona1974
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Re: Pferd fühlig -->Hufe zu stark bearbeitet und nun?

Beitrag von Ramona1974 » Mo 3. Jun 2013, 12:27

War heute früh kurz vor der Arbeit da. Sie war heute Nacht mit Maulkorb auf einer Sumpfwiese und hat sich selbst gekühlt. Ich glaube ich habe Glück gehabt, sie lief wieder normal . Habe nochmal homöopathisch nach gespritzt. Mehr heute Abend, schreibe am Handy :-(

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SilentDee
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Re: Pferd fühlig -->Hufe zu stark bearbeitet und nun?

Beitrag von SilentDee » Mo 3. Jun 2013, 14:45

Puh, das klingt ja gut!

Vielleicht mit nem blauen Auge davongekommen! *freu für's Pony*

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Re: Pferd fühlig -->Hufe zu stark bearbeitet und nun?

Beitrag von Ramona1974 » Mo 3. Jun 2013, 18:26

So, war gerade nach der Arbeit am Stall. Auf hartem Boden ist´s noch etwas schlechter, nachdem der Huf jetzt über Tag ausgetrocknet war, dafür gab´s gerade nochmal Fußbad und kühlenden Angußverband für die Nacht.

Habe noch einen Knetpolster unter den Klebebeschlag gemacht und das bleibt jetzt erstmal 2 Wochen drunter bevor ich mal neue Fotos mache.

Dann kann ich nochmal Tipps für weitere Vorhaben annehmen ;-)

Hier übringens mal ein paar Fotos von den Hufen, als ich das Stuti "als huftechnischen und stocklahmen Schrotthaufen" übernommen habe.

Ist allerdings jetzt schon etwas her.

Leider hat der TA damals keine vollständigen Aufnahmen gemacht.
Wenn man drauf klickt, kann man die Bilder ganz sehen, weiß nicht warum das hier nicht ganz angezeigt wird.

Trotzdem, sowas sieht man gewiß nicht alle Tage:
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Leider hat der TA damals keine vollständigen Aufnahmen gemacht.
Wenn man drauf klickt, kann man die Bilder ganz sehen, weiß nicht warum das hier nicht ganz angezeigt wird.

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Re: Pferd fühlig -->Hufe zu stark bearbeitet und nun?

Beitrag von Quarter1995 » Mi 5. Jun 2013, 14:09

Wie sehen die hinteren denn jetzt aus? Gibt es altuelle Fotos?

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Ramona1974
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Re: Pferd fühlig -->Hufe zu stark bearbeitet und nun?

Beitrag von Ramona1974 » Mi 5. Jun 2013, 19:25

Hatte gestern sicherheitshalber doch noch den TA da. :roll:
Ist zum Glück vorne "nur eine Huflederhautentzündung".
Sie wurde gespritzt, einige Tage Phenylbutazon und dann hoffentlich wieder ganz vorbei. Hufbeinspitze läßt sich normal lokalsieren und ist völlig unempflindlich bei der Zangenprobe gewesen.

Ich lasse den Klebebeschlag vorerst mal drauf und mache für euch mal neue Fotos, wenn ich das nächste mal bearbeite und die Klebi´s runter sind.

@Quarter1995 : Bist Du die A.A. mit den beiden Fuchsquartern und Kutsche? :think:

Die Hinterhufe haben inzwischen eine recht gute Form. Erste Maßnahme vor Korrekturbeginn war damals eine Beckenkorrektur durch die Osteopathin, denn wie die Hufstellung vermuten ließ, lag da eine erworbene Beckenfehlstellung vor ;-)

Hier mal von dem schlimmen rechten Hinterhuf zwei Fotos kurz nach der Beckenkorrektur und der nachfolgenden Veränderung der Hufstellung:


26.Januar

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02.März

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Zuletzt geändert von Ramona1974 am Mi 5. Jun 2013, 20:45, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Pferd fühlig -->Hufe zu stark bearbeitet und nun?

Beitrag von Ramona1974 » Mi 5. Jun 2013, 19:58

Hinten links

02.März

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WAs ich allerdings sagen muß:

Von außen hat sich die Hufstellung und Hufform bei den Hinterhufen recht schnell verbessert.
Aber an der Hufunterseite konnte man diese starke "Seitkippung" der Hufe noch lange sehen.
Der Strahl war an beiden Hufen zur Seite geneigt, genau passend zu der Beckenschiefstellung, beide
"Strähle" zu der gleichen Seite hin.
Das hat sehr lange gedauert, bis das annähernd verschwunden war. Auch heute ist da noch so ein geringer Rest von zu bemerken, denn die Strahlfurche ist an beiden Hinterhufen auf der gleichen Seite geringfügig tiefer.

Quarter1995
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Re: Pferd fühlig -->Hufe zu stark bearbeitet und nun?

Beitrag von Quarter1995 » Mi 5. Jun 2013, 21:23

Ja bin ich :dance:

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Re: Pferd fühlig -->Hufe zu stark bearbeitet und nun?

Beitrag von Yvonne » Do 6. Jun 2013, 08:44

Ramona1974 hat geschrieben: Sie wurde gespritzt, einige Tage Phenylbutazon und dann hoffentlich wieder ganz vorbei.

Phenylbutazon bei einem Pferd mit Lederhautreitzung? :shock:

Ich drücke die Daumen das es ihr wirklich schnell besser geht.

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Re: Pferd fühlig -->Hufe zu stark bearbeitet und nun?

Beitrag von Shiny2007 » Do 6. Jun 2013, 08:56

@Yvonne

Was würdest du geben, unser TA gibt da auch immer Phenyl!

LG Marion
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