Ich wollte euch mal nach euren Erfahrungen / Vorgehen befragen bei einem "Typ" Huf befragen, der eine permanente Gratwanderung bedeutet:
Alle Hufe haben eins gemein:
Sehr flach, Tendenz schnell unterschiebende Trachten, sich schnell überlegende Eckstreben, sehr flache Winkelung der Hufwand. Der Strahl ist in allen Fällen sehr mickrig und es bestehen die Tendenzen, dass die seitlichen Strahlfurchen zuwuchern. Schnell fühlig. Gerne immer wieder Ansätze zu doppelter Sohle.
Aktuell:
ein Kundenpferd. Vor 10 Tagen bearbeitet. Alles soweit alles ok, bis auf die grundsätzlich bescheidene Qualität der Hufe.
Seit ca. 5 Tagen sind die Pferde nun halbtags auf einer Hangweide (durch Trockenheit knochenhart), Rest der Zeit auf Lavapaddock. Seit 2 Wochen ist ca. angeweidet. Nun begann die Fühligkeit mit dem Stellen auf die Weide, wo die Herde wohl ziemlich abgegangen ist. Wir vermuten eine Überanstrengung in Kombination mit der häufig anzutreffenden vermehrten Fühligkeit nach Anweiden. Da die Hufe nun ansich schon sehr flach sind, wird es ordentlich "Bodengegendruck" auf dem unebenen Boden gegeben haben.
Die TÄ war wohl da und meinte, mit Rehe hätte das rein gar nichts zu tun, wäre kein Wendeschmerz vorhanden... Nun, eine Lederhaut zumindest ist ja entzündet... Ich persönlich bin da nicht so ganz davon überzeugt, dass die Stute GAR KEINE Reheproblematik hat.
Jetzt wird mal erst die akute Lederhautreizung ausgestanden (Schmerzmittel/Entzündungshemmer/Easy Epic) und dann ist die Frage, wie gehen wir weiter vor??? Das ist bei diesen Füßen immer ein ziemlicher Drahtseilakt. Hat die Stute ein wenig mehr Wandüberstand, läuft sie unfühliger. Aber aufgrund der flachgewinkelten Wände/Zehe besteht immer ein Hebel, welcher es diesem Huf nicht gestattet steiler zu werden. An der Zehe ist die weiße Linie derzeit wieder stärker gezerrt. Nur setze ich die Zehe zu weit zurück, gibt's Probleme mit der Fühligkeit. Ach ja, die Besitzerin raspelt tapfer mit und hält die Zehe im Zaum ... trotzdem wird's nicht wirklich schön.
Hinzu kommt, dass ich eine Schwäche auf der Stoffwechselseite des Pferdes vermute. Es gibt viele Ringe, die zwar immer wieder irgendwelchen Anlässen zuzuordnen sind, doch ich empfinde es als zu heftig. Es kommt einfach keine "glatte" Phase zustande.
Nun denke ich doch mit Gloves zu kleben. Heikel könnte immer noch sein, dass die Stute das Polster gar nicht wirklich verträgt, zuviel Gegendruck auf die Sohle

Oder wir kleben Duplos, wobei ich finde, das dient zwar jetzt zur Beruhigung der Lederhaut, was ja auch wichtig ist, aber zum Umstimmen auf eine bessere Hufform wird's kaum zielführend sein.
Bitte brainstormt mal mit mir, vielleicht stehe ich auch einfach auf dem Schlauch.