F-Balance

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Fjorda
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Re: F-Balance

Beitrag von Fjorda » Do 6. Jun 2013, 06:54

Leute, Ihr seid ja irre! Wenn nur Dinge gelehrt und Bücher veröffentlicht würden, deren Inhalt zu 100 % richtig ist, dann würden wir weder lesen noch lernen können!!!
Schreibt also ein Buch, nennt es "Auf dem Weg" und gut ist. :D

Korgur
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Re: F-Balance

Beitrag von Korgur » Do 6. Jun 2013, 08:04

Ich muss sagen ich fange ja erst an, das ich das gefuehl habe je mehr ich lese ich festelle wie wenig ich zu dem thema hufe doch eigentlich wusste.

Martin
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Re: F-Balance

Beitrag von Martin » Do 6. Jun 2013, 09:10

Ich habe nun ja ganz andere Erfahrungen in meinen Kursen gemacht. Ob ein Teilnehmer nachher komplizierte Pferde bearbeiten kann oder nicht, hängt ganz wesentlich von seinen individuellen Fähigkeiten und seiner Bereitschaft sich einzuarbeiten ab. (Und dann hängt es noch davon ab, wie gut ich bin. Nicht alle Pferde liegen mir.)
Es geht also gar nicht um die Vermittlung starrer Systematiken, es geht darum den Teilnehmern zu vermitteln, wie sich sich das Notwendige erarbeiten können.

Ich versuche also nicht zu vermitteln, dass eine High Low - Problematik immer so und so zu begegnen ist, sondern ich vermittle ein Grundgerüst mit dem man dann individuell pro Pferd sich vorarbeiten kann.
Aus dem Grund gibt es in meinen Kursen eigentlich keine Grund- und Aufbaukurse. Es gibt nur Pferde, die zu bearbeiten sind. Sind es komplizierte, müssen sie halt kompliziert, bearbeitet werden, sind es einfache, werden sie einfach bearbeitet. Sind sie gut bearbeitet, sage ich nur weiter so.

Selbstverständlich gibt es Pferde, bei denen ich die Beteiligung eines Profis empfehle, aber die sind oft gar nicht verfügbar. Dann muss es halt ohne gehen, was hat der Pferdebesitzer für eine andere Chance? Wieder zurück zum Schmied oder Hufpfleger, der alles erst verbockt hat?

Wir sollten die Amateure auch nicht unterschätzen. Viele davon können mindestens so denken wie wir, manche sogar besser. Sie brauchen nur den korrekten Einstieg, damit sie nicht erst alle Irrwege laufen, wie unser einer. Aber dann bringen sie erstaunliches zu Wege.
Das liegt zum einen daran, dass (Bar-)Hufbearbeitung in weiten Teilen banal ist und zum anderen daran, dass Pferd sich schon zu helfen wissen, wenn sie die Chance haben sich korrekt hinlaufen zu dürfen, auch die komplizierten.

Gibt es Kursteilnehmer, die ich ohne Bedenken nach einem Kurs bei mir als gewerbliche Hufpfleger losschicken würde? Ja , die gibt es. Das liegt aber nicht an meinen genialen Kursen, sondern daran, dass sie Talent haben, oftmals eine andere lange Ausbildung am Pferd vorweisen können und in der Lage sind an den Anforderungen wachsen.
Selbstverständlich müssen wir das alles unter der jetzigen desolaten Situation betrachten. Hätten wir ausreichend geniale Profis, wäre die Situation anders, haben wir aber nicht.

Martin

Lilli
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Re: F-Balance

Beitrag von Lilli » Do 6. Jun 2013, 09:23

Das ist wahr, Martin 8-)
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Re: F-Balance

Beitrag von Esther » Do 6. Jun 2013, 10:19

Also ich bin ja auch so ein "Laie" und hab den Anfängerkurs bei Martin gemacht.
Ich finde, dass man das - wie immer - so pauschal, weder in die eine noch in die andere Richtung, sagen kann.
Natürlich meine ich jetzt nicht, dass ich den totalen Durchblick habe. Und zum IG Treffen zu kommen war für mich eine riesen Überwindung.
Aber wenn man sich mit einem Thema (wirklich) auseinandersetzt und nicht den Anspruch hat Wissen eingetrichtert zu bekommen, sondern Denkanstöse zu bekommen und das Auge zu schulen, dann glaube ich schon, dass jeder der das Thema mit dieser Einstellung angeht auch weit kommen kann.
Außerdem finde ich ganz entscheidend, welche Art von Pferde-Mensch da am Pferd arbeitet.
Ganz ehrlich: Es gibt in allen Bereichen zum Thema Pferd Ignoranten, die nach Schema arbeiten. Das ist anerkannt und wird z.B. in der Dressur hoch bewertet und geschätzt.
Und dann gibt es eben die, die sich schon seit Jarhe mit ihrem oder auch anderen Pferden beschäftigen, sich mit Haltung, Fütterung, Reitweisen, Verhalten und entsprechender Arbeitsweisen, Gesundheit und Vorsorge auseinandersetzten und versuchen das best mögliche für ihr Pferd zu erreichen. Wenn das Thema Hufbearbeitung so präsent wäre wie diese anderen Theman, dann würden sich diese Leute auch damit mehr beschäftigen. Genau so wars bei mir. Ich hatte das Thema einfach nicht auf dem Schirm - und das hat mich am Ende selbst sehr erschreckt.

Ich glaube, dass ihr eine sehr gute Chance habt vermehrt diese Leute zu erreichen - und weniger die Schema F Menschen.
Deshalb sollte so ein Kurs meiner Meinung nach auch genau das vermitteln: Es gibt ein Pferd, das steht so auf seinen Hufen, das hat eine solche Beinstellung, Bemuskelung, Haltungsform usw. ... Was seht ihr?
Für mich war der Kurs zum Auge schulen, nicht zum Technik lernen. Und das hat glaube ich ganz gut funktioniert.

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Re: F-Balance

Beitrag von kelte » Sa 29. Jun 2013, 15:13

Grüß Euch!

Gibts schon weitere Erkenntnisse in der Anwendung der F-Balance?
Weis man schon, wann das deutschsprachige Buch auf den Markt kommt?

Grüße

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Feuerhuf
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Re: F-Balance

Beitrag von Feuerhuf » Di 17. Dez 2013, 12:36

Die Studie wird ein erstaunliches Ergebnis zu Tage födern. Egal nach welcher Methode bearbeitet wurde; F-Balance, schmiedorientierte Fesselstandstheorie und DHG Huforthopädie sind marginale Unterschiede erkennbar. Die Hauptparameter sind Röntgenkontrollen der Gelenkspalten und Knochenachse sowie dynamische Druckmessung.
Im Zuge der Bearbeitung soll sich angeblich ein Teil der Hufe nach huforthopädischer Bearbeitung auch negativ verändert haben. Es wird jetzt schon die Aussagekraft und wissenschaftliche Wertigkeit angezweifelt bis hin zum Vorwurf der Ergebnisschönung. Bin mal auf die Komplettveröffentlichung im März gespannt. Zumindest wird eines wieder klar, es gibt keinen Königsweg der Bearbeitung.

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Re: F-Balance

Beitrag von Martin » Di 17. Dez 2013, 20:25

Feuerhuf hat geschrieben:Zumindest wird eines wieder klar, es gibt keinen Königsweg der Bearbeitung.
Das kann man aus solchen Untersuchungen nicht ableiten, denn dazu müsste mal ernst zunehmende Wissenschaft in größerem Umfang eingesetzt werden.
Es wird aber im Bereich Hufe nur wenig wissenschaftlich gearbeitet und von den paar wissenschaftlichen Untersuchungen, sind nur ganz wenige brauchbar.
(Was keine Kritik an der genannten Untersuchung sein soll. Man muss schon froh sein, dass überhaupt mal einer was untersuchen darf.)

Würde man mehr Geld in die Sache stecken und entsprechende wissenschaftliche Kompetenz einsetzen, dann gäbe es vielleicht keinen Königsweg, aber deutlich weniger sich komplett widersprechende Theorien und einige der angeblichen Wahrheiten wären schnell vom Tisch.

Aber da sind wir von einer auch nur halbwegs befriedigenden Situation noch sehr weit entfernt. Wir setzen ja noch nicht einmal die zur Verfügung stehende Diagnostik wie MRT ein, obwohl aus der Humanmedizin völlig klar ist, dass Röntgenbilder bei vielen Krankheitszuständen zur alleinigen Diagnoseerstellung völlig unzureichend sind.
Das wäre zwar noch keine Wissenschaft, aber wenigstens mal fundiertere Medizin.

Martin
Zuletzt geändert von Martin am Di 17. Dez 2013, 22:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: F-Balance

Beitrag von radieschen » Di 17. Dez 2013, 22:38

die C(r)avallo hat grad drei Seiten lang drüber berichtet - Hufschmiede und DHG stellen den Huf ehern steiler, wordurch sich der schwerpunkt der Gewichtsverteilung in den Zehenbereich verschiebt, bei FBalance eher in den Trachtennbereich.
FBalance begegnet mediolateralen Ungleichbelastungen am ehesten so, dass die Lastaufnahme wieder gleichmäßiger wird ... an den Rest kann ich mich grad nciht erinnern. war auch mega-aussagekräftig, weil sie die Daten von ganzen drei Pferden veröffentlicht haben. aber hauptsache, die Pferdebesitzer sind jetzt alle verwirrt :lol: 8-)

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Re: F-Balance

Beitrag von Pat » Mo 27. Jan 2014, 00:41

Ich hab's getan... ;)
Komme gerade aus dem verschneiten Thüringer Wald zurück, wo das 3-Tagesseminar mit Stephan Stich und Daniel Anz statt fand.
Bericht folgt! Und Stephan hab ich auch hier ins Forum eingeladen... ;)

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