Rieddach initiierte Platthufe ?

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stormel
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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?

Beitrag von stormel » Sa 25. Mai 2013, 22:16

SilentDee hat geschrieben: Ist das Rieddach das "Erfolgsgeheimnis" des Huforthopädie, oder ist es nur ein gaanz kleiner Teil, oder ist es die Hauptwirkweise, es in gewissen Ausprägungen an gewissen Stellen des Hufes einzusetzen?
Ja, ist das wichtigste Instrument.

stormel
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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?

Beitrag von stormel » Sa 25. Mai 2013, 22:28

SilentDee hat geschrieben:
Wie behandelt man z.B. einen Bockhuf im Vergleich zum Platt-Flachhuf, und wie einen Rehehuf.
Gelernt habe ich noch das bei einem Bockhuf auf keinen Fall die Trachten gekürzt werden dürfen wegen der Sehnen.

Bei einem Platt-Flachhuf wird praktisch ringsum ein RD angebracht um ringsum die Hebel zu schwächen. Die Trachten werden je nach Ausprägung geschont.

Bei einem Rehehuf möglichst die Hebel beseitigen, notfalls sogar auf die Sohle stellen. Sohlenpolster anbringen. Weich stellen, Rehebett in der Box machen. Ideal ist es wenn sich das Pferd hinlegt. Daher nur wenn unbedingt nötig Schmerzmittel geben damit das Pferd seine Hufe schont.
Röntgenbilder. Ursachensuche!


Ist jetzt aber alles nur Kurzform.

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SilentDee
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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?

Beitrag von SilentDee » Sa 25. Mai 2013, 22:44

;)

Ich bearbeite anscheinend die Eckstreben nach der fast gleichen Methode. Allerdings nur, wenn sie nicht schon schön aufgerichtet sind. Denn wenn sie gesund sind, kürze ich sie nur in dem Maße, wie ich auch die Wand kürzen muss...
Wenn sie allerdings überlegen, dann mache ich es genauso. Allerdings lasse ich den Arbeitsschritt weg, bei dem dann die Sohle auf die Eckstrebe angepasst wird. Ich passe ja vorher die Eckstrebe an die Sohle an, warum sollte ich hinterher noch die Sohle an die Eckstrebe anpassen? ;)

Ich lasse die Sohle so dick, wie sie ist. Dünne sie nicht aus. Wenn da kollabierte Eckstreben sind, und ich sie zurückschneide, damit sie sich aufrichten können, dann ist das schon ein ganz schöner Unterschied im Laufgefühl für das Pferd, da lasse ich ihm dann den Sohlenhubbel (wenn er nicht höher als die Wand ist, natürlich), denn wenn dieser nicht mehr benötigt wird, wird er eh abgeschmissen... :D Und erleichtert oft dem Pferd den Übergang.

LG

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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?

Beitrag von Fjorda » Mi 5. Jun 2013, 21:33

Ich muss mal eben halb ab vom Thema schreiben, weil mich ein Gedankengang nicht los lässt.

Die Freundin eines Freundes meines Mannes ist HO. Also mit anderen Worten: Ich kenne sie, aber nicht sooo gut. ;-)
Sie hat selbst einen Hafi, der natürlich auch mit Rieddach usw. ausgerüstet ist. Sie sagt, er läuft sehr schlecht auf hartem Boden wegen starker Arthrose. Aber neulich ist sie mal eben mit ihm nach Neuwerk. Im Watt lief er wohl prima, an Land war es furchtbar.

Was ich mich gerade frage (ich hab selbst hier einen Arthrose-Hafi, der aber auf Asphalt viel besser läuft als in tiefem Boden), ist, ob das am Ende nur ne heftige Fühligkeit ist?!? Sagt mal, wie rum ist es für Arthrosepferde denn nun normal???? Wo laufen die besser???

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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?

Beitrag von Voegelchen » Mi 5. Jun 2013, 22:35

Fjorda hat geschrieben:Ich muss mal eben halb ab vom Thema schreiben, weil mich ein Gedankengang nicht los lässt.

Die Freundin eines Freundes meines Mannes ist HO. Also mit anderen Worten: Ich kenne sie, aber nicht sooo gut. ;-)
Sie hat selbst einen Hafi, der natürlich auch mit Rieddach usw. ausgerüstet ist. Sie sagt, er läuft sehr schlecht auf hartem Boden wegen starker Arthrose. Aber neulich ist sie mal eben mit ihm nach Neuwerk. Im Watt lief er wohl prima, an Land war es furchtbar.

Was ich mich gerade frage (ich hab selbst hier einen Arthrose-Hafi, der aber auf Asphalt viel besser läuft als in tiefem Boden), ist, ob das am Ende nur ne heftige Fühligkeit ist?!? Sagt mal, wie rum ist es für Arthrosepferde denn nun normal???? Wo laufen die besser???

:think: Meiner hatte 2004 zumindest schon mächtig Spat, vom karpalgelenk wusste ich da nix. Er tat sich in dem tiefen Sand sehr schwer, auf Schotter und Asphalt waren die Tritte auch deutlich kürzer, als im Watt. *flitz*
Allerdings musste man ihn damals schon gut kennen um das zu sehen/merken, denn Ehrgeiz macht alles wett. :evil:

Heutzutage läuft er weich aber nicht tief am Besten. Aber nu is er auch barhuf und fühlig. :think:
Wir lernen und lernen und lernen ....

Neuigkeiten vom Krummbein hier: https://picasaweb.google.com/101126478638499918145

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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?

Beitrag von Helga » Do 6. Jun 2013, 12:44

Fjorda hat geschrieben:Ich muss mal eben halb ab vom Thema schreiben, weil mich ein Gedankengang nicht los lässt.

Die Freundin eines Freundes meines Mannes ist HO. Also mit anderen Worten: Ich kenne sie, aber nicht sooo gut. ;-)
Sie hat selbst einen Hafi, der natürlich auch mit Rieddach usw. ausgerüstet ist. Sie sagt, er läuft sehr schlecht auf hartem Boden wegen starker Arthrose. Aber neulich ist sie mal eben mit ihm nach Neuwerk. Im Watt lief er wohl prima, an Land war es furchtbar.

Was ich mich gerade frage (ich hab selbst hier einen Arthrose-Hafi, der aber auf Asphalt viel besser läuft als in tiefem Boden), ist, ob das am Ende nur ne heftige Fühligkeit ist?!? Sagt mal, wie rum ist es für Arthrosepferde denn nun normal???? Wo laufen die besser???
Normalerweise auf weichem, federndem aber nicht zu tiefem Boden.

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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?

Beitrag von Silke & Abai » Do 6. Jun 2013, 13:16

Also meiner läuft mittelmäßig gut auf hartem, ebenen Boden, deutlich besser auf nachgiebigem, relativ ebenen Boden, schlechter auf tiefem, daher auch meist unebenen Boden und am schlechtesten auf hartem, unebenen Boden.

Konkret:
gut: nicht zu tiefer Sand, Filzschnitzel, feuchte Graswege
mittel: Asphalt, trockenere Graswege
schlechter: ganz trockene Graswege (Lehmboden)
grottenschlecht: Asphalt oder ganz trockene Graswege mit Schotter

Fazit: ihn stört vor allem, wenn der Huf kippt (da Gelenkspalte nicht mehr so groß), statt sich "einbohren" zu können.
Viele Grüße

Silke

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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?

Beitrag von Fjorda » Do 6. Jun 2013, 16:14

OK. Danke für Eure Antworten :-)

Yvonne
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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?

Beitrag von Yvonne » Di 2. Jul 2013, 14:57

Schaut mal hier bin ich durch Zufall auf eine Difho Bearbeiterseite mit Fallbespielen gestoßen.

http://www.barhufpferde.de/fallbeispiele.php

http://gutzuhuf.de/huforthopaedie-fallbeispiele/rondo/

Noch was gefunden :) ich finde es interessant zu sehen wie vorgegangen wird und was die Hufe damit machen.

saskia
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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?

Beitrag von saskia » Di 2. Jul 2013, 22:24

Hab mir bei dem ersten Link bei den Fallbeispielen mal diverse Sachen angeschaut, und ich würd sagen, man sollte den Leuts mal erklären wie man beurteilbare und vergleichbare Huffotos macht. Z.T. sind die Fotos aus einer Perspektive, die hier im Forum als nicht beurteilbar gilt, z.T. scheinen die Pferde nicht so zu stehen dass man die Belastungssituation beurteilen kann (wenn z.B. ein Bein seitlich ausgestellt wird, kann man auf dem Frontalfoto kaum die Fesselachse oder Belastungssituation beurteilen. Z.T. verschwinden auch essentielle Details auf den Fotos dezent im Schatten, und noch so etliches mehr.

Fallbeispiel-Seite "diverse Stellungskorrekturen" : Erstes Bildpaar : auf dem Nachher-Foto kann man eine eventuell verbesserte Belastungssituation überhaupt nicht erkennen, da sämtliche Wandstrukturen weggeraspelt sind. Weder sieht man die senkrechten Linien der Hornröhrchen, noch die waagerechten Belastungslinien. Hauptsache es sieht von der Gesamtform "schön" aus?

Zweites Bildpaar : Vorher waren die Ballen zumindest noch halbwegs gleichmässig, - Nachher ist der linke Ballen deutlich verschoben. Tolle "Korrektur". Dass die mittlere Strahlfurche auf den Vorher-Bild "seitlich versetzt" sein soll, kann ich nicht erkennen - für mich sieht's relativ symetrisch aus. Auf dem Nachher-Bild ist derart dran rumgeschnitzt, dass man die natürliche Form gar nicht beurteilen kann, weil nicht mehr vorhanden, sondern nur noch künstliche Form.

Drittes Bildpaar : vermutlich hab ich 'nen knick in der Linse, aber die Trachten sehen für mich auf dem Nachher-Bild noch exakt genauso aus wie auf dem Vorher-Bild. Von Aufrichtung seh ich absolut rein gar nix. Nach 14 (!) Monaten sollte ein Profi doch sehr, sehr viel mehr erreicht haben.

Von den anderen Seiten (soweit ich sie bisher angeschaut hab) will ich gar nicht erst anfangen. Und sowas fällt sogar mir - als "immer noch" Laie - schon auf.... ihr Profis habt da sicher noch viel detailliertere Anmerkungen.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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