Hufbearbeitung nach Biernat

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stormel
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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von stormel » So 27. Mai 2012, 12:44

Etwas Anderes weiß ich auch nicht von Biernat.

stormel
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Re: Difho Azubi aus Hesen

Beitrag von stormel » So 27. Mai 2012, 12:56

radieschen hat geschrieben:dafür entsteht mir jetzt der knoten im hirn - wird der untere Rand nicht erst durch das senkrechte anschneiden von innen "freistehend"? *grübel*...

Bei Pferden die zu wenig Abrieb haben werden die Hufe zu lang. Der relativ stabile Tragrand bleibt stehen und die morsche Sohle bricht aus. => Freistehender Tragrand

stormel
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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von stormel » So 27. Mai 2012, 13:23

SilentDee hat geschrieben: wie ein Rieddach wirklich die Wände daran hindern soll, wegzuhebeln
Unbenannt4.PNG
Unbenannt3.PNG
Bei Bild 1. habe ich mal grob ein Rieddach eingezeichnet. ( P.S.: Ein Rieddach heist bei Biernat eigentlich nur so weil es durch die sichtbaren Enden der Hornröhrchen eben wie ein Rietdach aussieht).
Den schraffierten Teil hätte ich weggefeilt. Dadurch kann dieser Bereich, wenn Druck von unten kommt, die Wand nicht mehr nach links weghebeln.
Ich muß so weit hochfeilen weil der schmale Tragrand natürlich schneller abgerieben wird als ein breiter. Wenn ich nur so feilen würde wie in Bild 2. ist der untere Teil des Tragrandes auch sehr schnell weg und es kommt schnell wieder Druck auf Wandteile die weiter aussen liegen und laut Hebelgesetz stärker hebeln können. Das passiert bei Bild 1. nicht.
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Zuletzt geändert von stormel am So 27. Mai 2012, 13:34, insgesamt 1-mal geändert.

stormel
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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von stormel » So 27. Mai 2012, 13:33

Übrigens bearbeite ich selbstverständlich jedes Pferd individuell.
Bei einem Pferd mit viel Abrieb arbeite ich anderst als bei einem mit wenig.
Auch erwarte ich von den Pferdebesitzern das sie mir sagen was sie mit Ihrem Pferd vorhaben.(Wanderrit, plötzliches mehr reiten in der Woche, Kururlaub des Pferdes auf der Alm,...)

Leider haben gut 80% meiner Kundenpferde zu wenig Abrieb!

Ponyschubser
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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von Ponyschubser » So 27. Mai 2012, 13:35

Ich habe früher auch die Wände von außen höher gestreckt. Mittlerweile raspel ich nur unten ca 1 cm senkrecht runter. Bis zum nächsten Termin ist die Wand so schnell nicht runter gewachsen, das wieder Hebel enstanden sind.

LG Tanja

saskia
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Re: Difho Azubi aus Hesen

Beitrag von saskia » So 27. Mai 2012, 14:22

stormel hat geschrieben: Bei Pferden die zu wenig Abrieb haben werden die Hufe zu lang. Der relativ stabile Tragrand bleibt stehen und die morsche Sohle bricht aus. => Freistehender Tragrand
Morsche Sohle? :o Ausbrechen? :shock: Wieso sollte die Sohle "morsch" werden? Und gibts Bilder von derartig ausgebrochener Sohle?

Also bei "wegbrechender Sohle" kann ich mir nur die Ablösung von Zerfallshornplättchen vorstellen. Das aber ist ja nun kein pathologischer Vorgang. Oder eine gezerrte weisse Linie, die den Tragrand "freistehend" werden lässt. Aber dass die lebende Sohle bei Tragrandüberstand "morsch" werden sollte und gar wegbricht, kann ich mir grad nicht vorstellen.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

Vita
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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von Vita » So 27. Mai 2012, 17:33

jepp gibts, hier ein Foto von einer Sohle die sich in erster Instanz schon verabschiedet hat, und eine zweite noch drüber liegt. Hier konnte ich mehr als ein cm Tragrand nehmen.
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stormel
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Re: Difho Azubi aus Hesen

Beitrag von stormel » So 27. Mai 2012, 20:09

saskia hat geschrieben: Morsche Sohle? :o Ausbrechen? :shock: Wieso sollte die Sohle "morsch" werden? Und gibts Bilder von derartig ausgebrochener Sohle?

Also bei "wegbrechender Sohle" kann ich mir nur die Ablösung von Zerfallshornplättchen vorstellen. Das aber ist ja nun kein pathologischer Vorgang. Oder eine gezerrte weisse Linie, die den Tragrand "freistehend" werden lässt. Aber dass die lebende Sohle bei Tragrandüberstand "morsch" werden sollte und gar wegbricht, kann ich mir grad nicht vorstellen.

Mit der morschen Sohle meine ich die nicht mehr"lebende" Sohle.
Das passiert wenn die Hufe zu lang werden und das Pferd nur auf der Wiese steht. Tragrand wächst und wächst aber bricht nicht aus wegen weichem Boden.Das "tote" Sohlenhorn fällt aber bei genügend Feuchtigkeit raus. Ich meine also genau das Horn das du auch meinst, nur andere Worte.
Der Tragrandüberstand ist nicht die Ursache sondern die Folge der "morschen" Sohle.

Vita's Photo zeigt das sehr schön.

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Voegelchen
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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von Voegelchen » So 27. Mai 2012, 21:14

stormel hat geschrieben:....Ich muß so weit hochfeilen weil der schmale Tragrand natürlich schneller abgerieben wird als ein breiter. Wenn ich nur so feilen würde wie in Bild 2. ist der untere Teil des Tragrandes auch sehr schnell weg und es kommt schnell wieder Druck auf Wandteile die weiter aussen liegen und laut Hebelgesetz stärker hebeln können. Das passiert bei Bild 1. nicht.
Das bedeutet also, wenn man häufig, also alle 7 bis 14 Tage an dem Huf arbeitet ist ein so hohes Raspeln nicht notwendig, sondern nur längeren Bearbeitungsintervallen geschuldet?

Wie viel Tragrand würdest du wegnehmen auf dem von Vita gezeigten Bild? Also wieviel würde dann über die jetzt freigelegt funktionale Sohle stehen bleiben?
Wir lernen und lernen und lernen ....

Neuigkeiten vom Krummbein hier: https://picasaweb.google.com/101126478638499918145

stormel
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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von stormel » So 27. Mai 2012, 22:26

"Das bedeutet also, wenn man häufig, also alle 7 bis 14 Tage an dem Huf arbeitet ist ein so hohes Raspeln nicht notwendig, sondern nur längeren Bearbeitungsintervallen geschuldet?"

Das kann ich ehrlich nicht sicher sagen. :shifty:
Wenn ich mir in der Bearbeitung nicht sicher bin, ziehe ich das Rieddach nicht so hoch um mehr Material zu haben falls ich in der Bearbeitung umschwenken muß.
Aber mein Gefühl und das was ich im Physikunterricht gelehrnt habe, sagen mir, das harmonische Rundungen stabiler sind als Ecken. Und bisher hat es so gut geklappt.
Mit deiner Methode würde man aber sicher auch zum Ziel kommen.




"Wie viel Tragrand würdest du wegnehmen auf dem von Vita gezeigten Bild? Also wieviel würde dann über die jetzt freigelegt funktionale Sohle stehen bleiben?"

Das kann ich anhand des Fotos nicht sagen. Ich bräuchte mehr Info. Sohle abdrücken, wie wird das Pferd gehalten, was macht der Besitzer mit dem Pferd,...

Vita wird da mit dem einen Zentimeter wegnehmen schon richtig liegen.

Aber so wie der Huf aussieht wird das Pferd wohl nicht geritten und steht auf weichem Boden. Da könnte man (wahrscheinlich) mutig sein und den Tragrand bis auf das Sohlenniveau in der Zehe kürzen. Ich habe aber NICHT die nötigen Informationen. Bei diesem Huf Vita fragen.

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