Rieddach initiierte Platthufe ?
- Mascha
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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?
Wenn ich stark berunde wirken an der stark berundeten Stelle weniger Kräfte als vor dem Berunden auf die Wand. Die Kraft ist natürlich dann nicht weg, sondern verteilt sich auf die übrige Fläche des Hufes, die den Boden berührt. Der Preis, dass man eine Stelle der Wand entlastet ist also immer, dass andere Bereiche des Hufes dadurch mehr belastet werden. Aber das ist ja logisch (und das ist auch beim Rieddach so). Habe ich also eine verbogene innere Wand und berunde diese stark, dann muss das Gewicht, das nun nicht mehr von der berundeten Wand getragen wird, von anderen Bereichen des Hufes getragen werden. Dabei achtet man natürlich darauf, das Gewicht so zu verteilen, dass die unverbogenen Teile des Hufes das Gewicht tragen. Ein Wandüberstand ist dafür eher kontraproduktiv.
Insgesamt verringert man natürlich die tragende Fläche (wie auch beim Rieddach).
Insgesamt verringert man natürlich die tragende Fläche (wie auch beim Rieddach).
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.
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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?
Grüß Euch!
Bei der MR (ohnen Wandüberstand) muß man sich vor allem die Kraftrichtung in BEWEGUNG ansehen, denn wenn sich der Huf zum vorwärtsschieben etwas aufstellt, dann wirkt die Kraft eher ans Hufbein anpressend. Und diese Kräfte, wenn sich das gesamte Pferd nur mit der Zehe weiterschiebt, sind die zu beachtenden Kräfte, weil ungleich höher, als beim stehenden Huf.
Schiebt ein Huf mit Rieddach-Überstand aber ein Pferd nach vor, dann ist die Kraftrichtung trennend vom Hufbein, denn der Überstand "hakt" sich ja im Untergrund fest.
Das "in Bewegung" betrachten/denken ist für mich wesentlich wichtiger, als darüber nachzudenken, wie sich die Kräfte beim stehenden Huf darstellen. Und genau darum ziehe ich die MR dem Rieddach deutlich vor.
Grüße
Bei der MR (ohnen Wandüberstand) muß man sich vor allem die Kraftrichtung in BEWEGUNG ansehen, denn wenn sich der Huf zum vorwärtsschieben etwas aufstellt, dann wirkt die Kraft eher ans Hufbein anpressend. Und diese Kräfte, wenn sich das gesamte Pferd nur mit der Zehe weiterschiebt, sind die zu beachtenden Kräfte, weil ungleich höher, als beim stehenden Huf.
Schiebt ein Huf mit Rieddach-Überstand aber ein Pferd nach vor, dann ist die Kraftrichtung trennend vom Hufbein, denn der Überstand "hakt" sich ja im Untergrund fest.
Das "in Bewegung" betrachten/denken ist für mich wesentlich wichtiger, als darüber nachzudenken, wie sich die Kräfte beim stehenden Huf darstellen. Und genau darum ziehe ich die MR dem Rieddach deutlich vor.
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- Mascha
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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?
Wenn ich das richtig sehe, wird bei der biernatschen Theorie besonderer Wert darauf gelegt, wie die Kräfteverteilung im Moment vor dem Abfußen (nach Biernat, der Zeitpunkt der höchsten Belastung) ist. Allein deswegen kann man die MR nicht wirklich mit dem Rieddach vergleichen. Was kelte angemerkt hat, kann ich voll unterschreiben, die MR wirkt sich auf den gesamten Bewegungsablauf aus und vor allem in der Phase des Abrollens über die Zehe. Die Kräfteverteilung im Stand zu analysieren, macht für die MR also eigentlich wenig Sinn. Vielleicht tun wir uns deshalb so schwer, das Prinzip der jeweils anderen Bearbeitungsweise zu verstehen, weil wir einfach ganz unterschiedliche Schwerpunkte in der Beurteilung der Wirkungsweise legen.
Viele Grüße, Mascha
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- SilentDee
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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?
Zumal ja auch die Hornröhrchen an sich einen mehrschichtigen Aufbau aus spiralig angelegten Hornzellen ist, in der Mitte ein weicheres Markhorn haben, und unterschiedlichen Aufbau in den unterschiedlichen Bereichen am Huf. So sind die Röhrchen im Trachtenwandhornbereich etwas anders aufgebaut als an der Zehe, und auch innere zu äußerer Wand unterscheiden sich - dadurch kommt in manchen Bereichen mehr Stabilität, in anderen mehr Flexibilität zustande.
Physikalische Modelle zu lebenden Körperteilen sollten also nicht nur die Bewegung (und auch die einseitige Belastung bei manchen Fehlstellungen, Körperbauten, Krankheiten) mit einberechnen, sondern auch die unterschiedliche Materialbeschaffenheit, und die ist gerade am Hufhorn beträchtlich und sehr spannend.
LG
Physikalische Modelle zu lebenden Körperteilen sollten also nicht nur die Bewegung (und auch die einseitige Belastung bei manchen Fehlstellungen, Körperbauten, Krankheiten) mit einberechnen, sondern auch die unterschiedliche Materialbeschaffenheit, und die ist gerade am Hufhorn beträchtlich und sehr spannend.

LG
- Sannlu
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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?
Hallo , bin neu hier - ein gutes Forum
Rieddach , meine Erfahrung blos nicht zu hoch anlegen , sonst wird der Huf instabil . Ausflairungen eher mal kräftig wegnehmen aber nicht wesentlich höher wie drunter die Hufsohle ist .
Ich vergleiche es mit Haus . Wenn ich die Wand anschabe bis auf die Tapete wird s kritisch. an der Stelle wo die Kellerdecke ist kann man s wagen.
So bekommt man breite Hufe wieder schmäler - vorausgesetzt man lässt die Sohle drin und die Eckstrebenwände aufrecht auf Sohlenniveau.
Rieddach , meine Erfahrung blos nicht zu hoch anlegen , sonst wird der Huf instabil . Ausflairungen eher mal kräftig wegnehmen aber nicht wesentlich höher wie drunter die Hufsohle ist .
Ich vergleiche es mit Haus . Wenn ich die Wand anschabe bis auf die Tapete wird s kritisch. an der Stelle wo die Kellerdecke ist kann man s wagen.
So bekommt man breite Hufe wieder schmäler - vorausgesetzt man lässt die Sohle drin und die Eckstrebenwände aufrecht auf Sohlenniveau.
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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?
Hallo Sannlu,
magst du im Vorstellungsthread noch kurz was über dich erzählen?
lg Mareike
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lg Mareike

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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?
Zunächst entfernt man im Sohlenwinkel alles Zerfallshorn bis zur lebenden Sohle. Das ist dann das Niveau der Eckstrebe dort ( 2 ).SilentDee hat geschrieben: Wie werden z.B. Eckstreben behandelt? Die können ja auch zur Hufbeinabsenkung führen, wenn man da was unphysiologisch macht, das lassen sich ja manche Strasser-Leute sogar schriftlich erlauben wegen diesem Risiko....![]()
Dann sucht man in der seitlichen Strahlfurche den Punkt wo die Eckstrebe endet ( 1 ) .
Von Punkt 1 bis Punkt 2 macht man nun einen geraden Schnitt der rechtwinklig zur Eckstrebenwand verlaufen sollte.
Rechtwinklig deshalb um zu verhindern das eventueller Druck auf die Schnittfläche (z.B. durch Bodenkontackt) die Eckstrebe noch mehr schräg drückt.
Danach wird der Rest der Sohle an die Eckstrebe angepasst.
Dabei wird die Länge der Hornröhrchen der Eckstrebenwand auf der mehrbelasteten Seite als Maß genommen für die Eckstrebe auf der weniger belasteten Seite.
Wie funktioniert das mit der Hufbeinsenkung und den Eckstreben? Davon habe ich noch nie gehört.
Und wie bearbeitet Ihr die Eckstreben?
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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?
Diese Probleme hatte ich in meiner Anfangszeit leider gelegentlich auch. Muss ich leider zugeben.SilentDee hat geschrieben:
Ich kenne allerdings auch nur Platthufe, Hufe, die plötzlich Hufgeschwüre und Einblutungen bekommen haben in den Wänden, und ein paar Pferde, denen ich ca ein 3/4 Jahr vorher vorausgesagt habe, dass sie in eine mechanische Hufrehe gearbeitet werden... und leider behielt ich jedes Mal Recht. Was ich echt blöde finde.Für die Pferde. Aber man sah es deutlich am Gangbild, jedes mal wurde es schlechter... und die Hufe haben sich echt negativ verändert gehabt.
Dann kenne ich Rieddachhufe, die nach 3 Jahren doch nicht mehr barhuf laufen konnten, wo dann die HO auf Kunststofbeschlag gekommen ist und/oder den Fall abgab mit der Begründung, es sei halt nicht jedes Pferd geeignet, barhuf zu laufen.
Und welche, wo nach 1 Woche die Besis mit dem Berunden anfangen, weil die Tragränder wegbrechen...
Und welche, wo die Pferde erst gut laufen, dann aber doch immer mehr Probleme mit hartem Boden und Steinchen bekommen...
Aber seit ich die Sohle mehr schone und weniger TR-Überstand lasse nicht mehr.
Ich habe auch den Eindruck die Hufe verändern sich schneller seit ich meine Bearbeitung umgestellt habe.
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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?
Hat zwar keinen schönen Hintergrund, aber sehr schön gesagt.SilentDee hat geschrieben:
Und das ist das, was mich stört. Ich habe noch keinen Huf gesehen, der jahrelang in Rom geblieben ist. Wenn doch viele Wege nach Rom führen, muss man auch dort ankommen und dort bleiben können, oder? Auf diesem Weg habe ich leider noch kein langfristigen Romaufenthalt erleben dürfen. Leider. Schade.
LG

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Re: Rieddach initiierte Platthufe ?
SilentDee hat geschrieben:An was für Hufen arbeitet man denn nicht mit Rieddach?
Vermutlich an den gleichen an dehnen Ihr auch keine MR mehr anbringen würdet.
An den "perfekten" Hufen.

Da aber kein Lebewesen perfekt gebaut ist, gibt es praktisch immer irgendetwas zu korrigieren.