Zu kleine Hufe sind auch schlecht... Siehe die ganzen Quarterprobleme...
Und auch kleinere, zierliche und leichte Pferde können riesige Haufen kacken...

Wir haben eine Traberstute bei uns stehen, wenn die zwischen unseren Westernpferden steht erscheint ihr Po wie der eines unbemuskelten Fohlens im Wachstumsschub... Die macht Äppelhaufen, die passen nicht in den Mistboy!
Ich denke, wir driften mit dieser spannenden Bänder-Diskussion etwas ins OT, aber es ist einfach zu spannend.
Ich sehe die meisten Bändergeschichten bei Pferden, die nur weich und auf geraden, gepflegten ebenen Böde laufen dürfen. Wenn die dann im gelände mal über unebenen Boden abgehen, oder gar in ein Loch treten, dann ist das echt gleich dramatisch.
Es wird aus Angst vor Maulwurfshüeln Weidegang verboten, die reitplätze müssen schier sein... kein Wunder, dass die nicht trittsicher sind.
Meiner war auch ein Stolperheini.
Wir haben harte und unebene Böden in den Paddock gebaut. Sehnen brauchen im gegensatz zur Muskulatur mindestens zwei Jahre, bis sie sich angepasst haben, sagt man. Aufgemuskelt bekommt man ein Pferd viel schneller, vor allem, wenn da noch zielführend hingefüttert wird.

Grundausbildung dauert i.d.R. drei Monate.

Dann soll das Pferd Dinge können, für die es körperlich noch gar nicht aufgebaut ist.
Macht man zwei Jahre Aufbau über alle Böden draus, lässt das Pferd nicht nur auf weichen und ebenen Böden laufen, dann sind die relativ schnell und leistungsstark aufgebaut in den zwei Jahren.
Meine rennen wie irre auch über echten Schotter, wenn ich sie lasse. Wir suchen uns Wege, wo gerade geholzt wurde im Wald, auch das Treten in ein Loch hinterlies zum Glück noch nie ein Sehnenproblem. Und dass, obwohl unser einer Wallach mit einem bekannten Sehnenschaden ein Jahr vor Kauf aus der Grundausbildung gekommen ist - also ein anscheinend ja nicht so belastbaren Sehnenapparat hat durch das Narbengewebe. Haben den erst mal ein Jahr laufen lassen, bisserl Bodenarbeit, dann langsam in Arbeit genommen, Schrittausritte, Trabausritte... nie wieder Sehnenproblem.
Die sind aber auch beide Barhuf und fühlen den Boden. Ich denke, das macht auch sehr viel Lerneffekt aus, dass die Pferde auf den Böden gucken, wie sie wo hintreten. Und sie haben nicht diese Gleitphasen.
Selbst leichte Grätschen auf Glatteis hat noch keine Probleme gemacht. Unsere sind echt trittsicher.
Die Verschleißgeschichten sind ja meist Verkalkungen in Sehnen und Verknöcherungen, die durch zu viel Belastung auf hartem Boden entstehen. HKV usw.
Oft wurden diese Pferde übrigens auf Wandüberständen nur freizeitmäßig mal über harten Boden geritten, oder mit reingeschnittenem Gewölbe. Hartbodenhufe bauen sich ja anders aus als Weichbodenhufe.
Hochleistungspferde werden ja eh stärkeren Belastungen ausgesetzt, als es der Körper vielleicht naturgemäß leisten würde.
Das sind also für mein Empfinden zwei Paar Situationen.
Kaltis stehen oft auf zu langen Wänden, werden in den Sohlen und Strählen sehr zurückgeschnitten, damit es ja keine Plattfüße sind. da fehlt dann die Unterstützung im hinteren Hufbereich, es gibt zu viel Gewölbe für die Belastung.
Manche Araber und Spanier, Westernrassen, Traber stehen auf mediolateral verschobenen Hufen - Überbelastung auf einer Seite -> oft einseitig massive Verknöcherungen!
Rennpferde stehen oft auf weiten Platthufen. Dementsprechend sehen die Knochenenteile und Verknöcherungen aus.
Es gibt Pferde, die haben tatächlich 18-jährig keinen Röntgenbefund. Auch wenn das als sehr selten abgetan wird.

Meist sind das Pferde, die nicht aufgefüttert wurden, nicht super überzüchtet sind, und evtl. als Freizeitpferde barhuf belassen wurden und eher zu wenig als zu viel bearbeitet wurden. (nur meine Beobachtungen! Nicht allgemeingültig! Mich interessieren Eure Beobachtungen dazu, was das für Pferde sind, die im Alter noch Röntgenklasse 1 haben da unten an den Füßen.

)
Das Strahlhorn allein ist ja nicht der Stoßdämpfer, sondern leitet den Bodengegendruck ja ins Innere... da brauchen wir viele Adern und möglichst faseriges, festes Bindegewebe. Das ist dann ja die Stoßdämpfung.
Hartbodenhufe, die brauchen etwas mehr Schutz vor den spitzen Steinchen, also hartes Strahlhorn. Wie unsere Füße, wenn wir plötzlich mal ein paar Wochen die Schuhe und Strümpfe ausziehen. Es wird weniger empfindlich dadurch, der Druck bleibt doch ähnlich, der ins Innere weitergeleitet wird, nur eben nicht so punktuell, oder?
So, meine Ideen und Beobachtungen dazu...
LG