Negativer Palmarwinkel

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Voegelchen
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Re: Bin Anfänger im Hufebearbeiten und bitte um Feedback!

Beitrag von Voegelchen » Fr 5. Jul 2013, 13:08

katiebell hat geschrieben:. Ich habe halt lieber was wo man schnell und problemlos total viel verbessern kann. :oops:
*tröst*
Ich auch und mein nächstes Pferd wird grade Beine und gesunde Füße haben, aber derzeit hab ich nur das eine wo eben nix einfach ist.
Wir lernen und lernen und lernen ....

Neuigkeiten vom Krummbein hier: https://picasaweb.google.com/101126478638499918145

katiebell
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Re: Bin Anfänger im Hufebearbeiten und bitte um Feedback!

Beitrag von katiebell » Fr 5. Jul 2013, 13:21

Voegelchen hat geschrieben:Naja, wie Frage war, wie du bei untergeschobenen Trachten vorgehen würdest, dann sagtest du du brauchst Bilder.

Es gibt mehrere Threads zu meinem Pferd und hunderte Fotos in meinem Picasa Album, aber da fokussieren immer nur alle auf die Vorderhufe. Da hab ich noch nie wirklich viele Kommentare zu hinten bekommen.
Ah, okay! Kannst du dir die Hinterhufe mal in Ruhe angucken? Besonders würde ich um die Strahlspitze herum gucken, ob du da Wölbung hast, und vielleicht mehr, als du denkst (vorsichtig nach der lebenden Sohle gucken).
Hast du Röbis von hinten, dass du sehen kannst, wieviel zu lang die Zehe ist?
Und aktuelle Fotos von den Hinterhufen?
Aber Fotos finde ich immer nur begrenzt aussagekräftig, was die Sohlenwölbung usw. angeht. Am besten wäre es, du guckst dir mal in Ruhe an, wie es bei den Hinterhufen aussieht. Ich finde es immer sehr hilfreich, wenn man sich ein paar richtig prima Hinterhufe anguckt, da spiegelt sich dann der Winkel Hufbein zum Boden von der Sohle her betrachtet richtig gut wieder. Und wenn man sich dann den betroffenen Hinterhuf beim Problemkind anguckt, hat man auf einmal einen Ahamoment.

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Pat
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Re: Bin Anfänger im Hufebearbeiten und bitte um Feedback!

Beitrag von Pat » Fr 5. Jul 2013, 13:31

Hast du irgendwo ein Foto von einem Hinterhuf, den du für ideal hältst? Dann wäre es etwas anschaulicher,

Martin
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Re: Bin Anfänger im Hufebearbeiten und bitte um Feedback!

Beitrag von Martin » Fr 5. Jul 2013, 13:36

katiebell hat geschrieben:Tut mir leid, da sind wir verschiedener Meinung aufgrund von verschiedenen Erfahrungen. Ich sehe auch keinen Zusammenhang zur Fesselstandstheorie.
Bei einem normalen Huf fordere ich nicht, die Trachten zu erhöhen.
Ja, aber Du bezeichnest Huf als anomal, die viele andere als völlig normal einstufen.

Und Du verschiebst die Fußungsfläche, was nachweislich massive Auswirkungen auf den Bewegungsablauf von Pferden hat. Ich scheue mich immer etwas davor nur einen Knochen zu betrachten und dem alles andere unterzuordnen.

Wie schon oben geschrieben. Wenn dem so wäre, dann könnte man anhand der Stellung des Hufbeins alles andere ausmessen.

Martin

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Re: Bin Anfänger im Hufebearbeiten und bitte um Feedback!

Beitrag von katiebell » Fr 5. Jul 2013, 16:27

Martin hat geschrieben:
Und Du verschiebst die Fußungsfläche, was nachweislich massive Auswirkungen auf den Bewegungsablauf von Pferden hat. Ich scheue mich immer etwas davor nur einen Knochen zu betrachten und dem alles andere unterzuordnen.

Wie schon oben geschrieben. Wenn dem so wäre, dann könnte man anhand der Stellung des Hufbeins alles andere ausmessen.

Martin
Die Fußungsfläche ist verschoben, wenn das Hufbein nach hinten abkippt. Warum sollte ich es so belassen. Es führt schlimmstenfalls zu Problemen weiter oben. Und klar finde ich einen Huf anormal, bei dem das Hufbein im normalen Stand schon bodenparallel ist. Ich weiß, Strasser und einige andere finden genau das erstrebenswert, und es ist eine von verschiedenen Meinungen. Ich habe halt eine andere. Ich möchte nach Möglichkeit irgendwas zwischen 3 und 5°.
Man kann anhand der Stellung des Hufbeins alles andere in etwa ausmessen, ja. Bzw. die Stellung des Hufbeins weitgehend ausmessen. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

@Pat: ich hätte früher wohl einen Hinterhuf von Pferdefreund's Wallach gezeigt, aber wie sich ja herausstellte war auch da der Winkel nicht ideal.
http://mollyshoofjourney.blogspot.de/20 ... -rays.html
Hier den "nachher" finde ich schon ganz gut:
http://blog.easycareinc.com/blog/insigh ... e-negative

Erklärungen hier sind auch gut:
http://heikebean.com/hoof.htm (Auf Healthy Hooves clicken. Da gibt's auch klasse Aufnahmen von Hufbeinen)
Marina hat hier prima Arbeit geleistet, aber das kennst du ja:
http://keinhorn.de/phpBB-3/phpBB3/viewt ... 6&start=50
Das Problem ist wohl, dass die auffälligen Beispiele eher mal erkannt werden als die, die sich verhältnismässig unauffällig verhalten, und die dann erst eine negative Entwicklung durchmachen müssen, anstatt dass man rechtzeitig gegenarbeitet.

Martin
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Re: Bin Anfänger im Hufebearbeiten und bitte um Feedback!

Beitrag von Martin » Fr 5. Jul 2013, 16:58

katiebell hat geschrieben:
Martin hat geschrieben:

Die Fußungsfläche ist verschoben, wenn das Hufbein nach hinten abkippt. Warum sollte ich es so belassen. Es führt schlimmstenfalls zu Problemen weiter oben. Und klar finde ich einen Huf anormal, bei dem das Hufbein im normalen Stand schon bodenparallel ist.
Kann sein, aber dann bedarf es eigentlich untergeschobener Trachten und wenn, dann ist die Fußungsfläche ohnehin nach vorn verschoben. Du schiebst sie nun mit einer Trachtenerhöhung jetzt noch weiter nach vorn.

Unter der Annahme, man könne wirklich von außen sehen, wie ein Hufbein steht, dann kann man meines Erachtens gerne die Zehe, klassisch wie ein Hufschmied, von unten kürzen, aber wenn man dann die Trachten erhöht, ist das kontrapoduktiv.

Martin

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Re: Bin Anfänger im Hufebearbeiten und bitte um Feedback!

Beitrag von katiebell » Fr 5. Jul 2013, 17:27

Ich verstehe nicht, woher die Idee mit dem Trachten Erhöhen kommt. Dass man sie stehen lässt und die Zehe kürzt, damit der Huf wieder in Balance kommt, ist logisch. Dass dann wenn nötig, die Trachten in Ruhe gelassen werden und zu einer angemessenen Länge wachsen, ist auch klar. Das ist ja auch nötig, sollten sie vorher zu kurz gewesen sein, was ja oft der Fall ist, wenn nicht einfach nur die Zehenhöhe zuviel ist.
Aber dieses Erhöhen, wie soll das gehen und wer macht das ausser Schmieden? Nimmst du da einen Cast für, oder...? Ich stehe da gerade auf der Leitung. Wenn du glaubst, ich mache das so, hast du irgendwas durcheinander geworfen.

Martin
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Re: Bin Anfänger im Hufebearbeiten und bitte um Feedback!

Beitrag von Martin » Fr 5. Jul 2013, 20:03

katiebell hat geschrieben:Ich verstehe nicht, woher die Idee mit dem Trachten Erhöhen kommt. Dass man sie stehen lässt und die Zehe kürzt, damit der Huf wieder in Balance kommt, ist logisch. Dass dann wenn nötig, die Trachten in Ruhe gelassen werden und zu einer angemessenen Länge wachsen, ist auch klar. Das ist ja auch nötig, sollten sie vorher zu kurz gewesen sein, was ja oft der Fall ist, wenn nicht einfach nur die Zehenhöhe zuviel ist.
Aber dieses Erhöhen, wie soll das gehen und wer macht das ausser Schmieden? Nimmst du da einen Cast für, oder...? Ich stehe da gerade auf der Leitung. Wenn du glaubst, ich mache das so, hast du irgendwas durcheinander geworfen.

Na gut, dann fasse ich zusammen:

Deine These: Trachten werden oft zuweit gekürzt, deshalb steht das Hufbein zu flach.
Meine These: Das Hufbein steht nur dann zu flach, wenn die Trachten unterschieben und eine zu lange Zehe zugelassen wird. (Sehen wir mal von extremen Kürzungsaktionen a la Strasser ab, aber die führten ja immer auch zur langen Zehe.).

Deine These: Korrektur heißt, die Trachten stehen lassen und die Zehe, wenn möglich von unten kürzen.
Meine These: Trachten immer gemäß Sohle kürzen, auch und gerade wenn sie untergeschoben sind ggf. sogar bis in die Sohle und dann, wenn möglich, die Zehe von unten kürzen. Wenn nicht möglich, dann von vorn.

Deine These: Man sieht anhand des Winkel Kronrades die Stellung Hufbeins.
Meine These: Von Extremhufen abgesehen, sieht man nichts.

Martin

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Re: Bin Anfänger im Hufebearbeiten und bitte um Feedback!

Beitrag von katiebell » Fr 5. Jul 2013, 21:08

Gut, dann sind wir uns ja einig, dass wir verschiedene Meinungen haben.
Die erste These, die du mir zugeschrieben hast, ist allerdings unvollständig. Meiner Meinung nach passiert das nicht nur, wenn die Trachten zu stark gekürzt werden, sondern auch, wenn die Zehe zu hoch belassen wird, und sich die Trachten zu stark ablaufen. Das Hufbein steht immer dann zu flach, wenn hinten Höhe fehlt oder vorn zuviel Höhe da ist.
Das ist aber nicht meine Meinung, sondern rein anatomisch bedingt.

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Re: Bin Anfänger im Hufebearbeiten und bitte um Feedback!

Beitrag von Vanessa » Fr 5. Jul 2013, 23:39

Hallo ihr Lieben,

katiebell hat geschrieben:
Fila hat geschrieben:Hab grad schon bisschen rumgelesen über negativen Palmerwinkel, über den hab ich nämlich bis jetzt noch nie was gehört! Hab verstanden was es ist, aber noch nicht so genau, wie man das jetzt von außen sieht? Bzw. was kann ich dagegen tun? WIe soll ich den Huf bearbeiten, damit der WInkel positiver wird?
Die Trachten an den Hinterhufen nicht kürzen, aber wenn genügend Wölbung an der Strahlspitze da ist, die Zehe von unten leicht kürzen. Und zwar sehr regelmässig.
Bei den Trachten nur ausbalancieren, falls eine höher ist. Ansonsten in Ruhe lassen. :)
Von aussen sieht man es sehr leicht, weil der Kronrandsaum 30° oder mehr hat. Sollte knapp darunter sein. Bei den Hinterhufen auf den Fotos kippt der Huf leicht nach hinten. Der Winkel des Kronenrandes der Hinterhufe sollte nicht steiler sein als der der Vorderhufe.
Sehe ich ganz ähnlich.


Ich nutze den Kronrand, bzw. den Verlauf der Haarlinie (orange), ebenfals als ein mögliches Hilfsmittelt die innere Anatomie zu "sehen". Vögelchen, ich hoffe es ist in Ordnung das ich deine Bild als Beispiel heranziehe. Vieleicht könnte man auch sagen das die Höhe der Trachte (güne Linie) im Verhältnis zur Höhe der Zehe auf einen negativen Winkel hinzeigt? Ich hab noch nicht versucht eine Regel oder Methode daraus zu entwickeln, so eine herangehensweise scheitert spätestens an der Ausnahme. Anhand dieses Bildes würde ich dem Huf die Zehe von unten noch kürzen,wenn möglich.
beispiel.jpg
Bei einem Rehehuf kann eine zu geringe Höhe der Zehe und eine nach vorn unten gezogene Haarline ein Hinweis auf ein abgebautes deformiertes Hufbein sein. Leider finde ich den Hufrehefall, der den langen Tread über die Behandlungsmöglichkeiten bei Hufrehe nach sich zog, nicht wieder. Dort konnte man es gut sehen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Liebe Grüße
Vanessa

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