M-förmiges Schneidem vom Strahl...

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myriell
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Re: M-förmiges Schneidem vom Strahl...

Beitrag von myriell » Di 5. Feb 2013, 00:01

Aber beim Pony ist teilweise gar keine Furche da. Ist das nun schlecht? Nö, oder?

Und diese Kante, die bei meiner Schnitttechnik an den Hinterhufen entsteht, ist die "ungünstig"? Vorne ist die "Kante" immer deutlich abgerundeter.

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SilentDee
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Re: M-förmiges Schneidem vom Strahl...

Beitrag von SilentDee » Di 5. Feb 2013, 02:49

Guck mal, hier schält sich ein Strahl in breiter M-Form ganz allein.

Bild

Da ist ja eine Strahlfurche, und sie ist um so weiter und flacher, je weiter und flacher der Huf an sich ist. Trachtenzwanghufe haben ein mehr schmales, zusammengeschobenes M... ;)

LG

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Re: M-förmiges Schneidem vom Strahl...

Beitrag von TinaH » Di 5. Feb 2013, 08:56

Danke für die Bilders, so hatte ich es mir nach längerer Überlegung auch gedacht :D

Aber trotzdem noch ne Frage: Schneidest DU in einer so geschwungenen Linie? Wie soll das gehen? Beim Danny schneide ich ja nie viel weg, vielleicht muß ich mal ein Bild machen, wenn ich meinen alten Wallach frisch ausgeschnitten hab. Je nachdem wie schwarf meine Messer grade sind und wie hart der Strahl, schneide ich entweder zuerst eine flache Scheibe über die ganze Breite und breche dann mit einem Schnitt der Länge nach die so entstandenen schwarfen Kanten links und rechts. Es entsteht dann ein "kantiges M". Wenn die Messer zu stumpf oder im Hochsommer der (ja sehr große und breite) Strahl betonhart sind, dann schneide ich zuerst links und rechts der Länge nach die Kante ab und dann die Scheibe.

Ist mir so rein garnicht klar, wie man das so gerundet wie auf den Bildern machen sollte.
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Re: M-förmiges Schneidem vom Strahl...

Beitrag von Tic » Di 5. Feb 2013, 10:01

Meine frage is noch nicht beantwortet, kann die Stoßdämpfungsfunktion ohne mittlere strahlfurche funktionieren wie sie soll oder ist das unwichtig? Ich bleib da mal hartnäckig dran weil es mich interessiert. :mrgreen:

Und ja, optimalerweise bei optimaler Haltung schält sich der Strahl selbst. Sind ja aber nicht alle pferde so gehalten. Dann stellt sich doch die Frage, warum dem Strahl nicht helfen und ausschneiden (raspeln und abnutzung vorgaukeln tun wir ja auch)

Zum schnibbeln selbst, ich hab glernt nie flach von oben nach unten zu schneiden. Denn gerade wegen der W (oder M) Form kann man bei einem flachen schnitt die oberen falten der lederhaut erwischen. Der schnitt orientiert sich immer ganz genau an der form. Am liebsten nehme ich dazu ein loopmesser.
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Re: M-förmiges Schneidem vom Strahl...

Beitrag von TinaH » Di 5. Feb 2013, 10:50

@Tic: Das heißt, Du schneidest quer zum Strahl? Von linker Strahlfurche über die mittlere Strahlfurche in die rechte Strahlfurche (oder andersrum).

Ich hab noch niemals gesehen, daß jemand quer zum Strahl schneidet :oops:
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Re: M-förmiges Schneidem vom Strahl...

Beitrag von Tic » Di 5. Feb 2013, 13:15

quer ? ich denke, dann würde ich erst recht in die Lederhaut schneiden .... das hab ich auch noch nie gesehen - oder stopp.... höchstens am Kadaverhuf beim Lehrwoe um mal zu gucken wie viel (oder eher gesagt wie wenig!) Platz da eigentlich bis zur Lederhaut ist :) aber ich schneide auch nicht wie bei einer Salami, so hatte ich deine Beschreibung mit der „Scheibe abschneiden“ versatanden.

also, ich nehme mir mal den rechten Vorderhuf. Ich halte den Huf selbst, also stehe ich so wie beim Hufeauskratzen. Zuerst nehme ich mir die laterale Strahlfurche vor und schneide die von unten nach oben frei (wenn vorher das Ballenhäutchen entfernt wird, dann weiß man auch genau wie weit man schneiden kann). Dafür halte ich das Loop absolut senkrecht. Ich achte darauf nicht Richtung Strahl zu kibbeln – denn da sitzt ja irgendwo die Faltenspitze vom M der Strahllederhaut. Je näher ich der Trachtenecke komme, desto mehr hole ich das Messer aus der Srahlfurche nach oben (versteht ihr wie ich das meine?) In der Ecke kann man das Messer ein wenig drehen (nach lateral, nicht Richtung Strahl!) um eine ordentlichen Abschluss zu machen. Das gleiche dann in der medialen Strahlfurche nur seitenverkehrt.

Dann nehme ich das Loop und setzte in der mittleren Strahlfurche an und mache im Prinzip das gleiche, nur etwas kleiner und wieder mit senkrecht gehaltenem Messer. Natürlich ist bei der mittleren Strahlfurche in Richtung der Ballengrube hin besondere Vorsicht geboten, vor allem wenn Gammel da ist! Wenn ich die Form habe, breche ich noch die Kanten (Vorsichtig, aber jetzt habe ich ja eine Ahnung wie viel Strahl da ist) – fertig. Also furchtbar scharfkantig sieht das dann nicht aus… (vielleicht ganz am Anfang meiner Übungsreihe mal :P )

Ich bemühe mich auch, nicht zu viel wegzuschneiden – so viel wie nötig, sowenig wie möglich ! :)

Wies geht wenn man einen Aufhalter hat und ein normales Hufmesser nutzt wird – glaub ich – in jedem Schmiedebuch ganz gut beschrieben…

Verständlich erläutert?
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Re: M-förmiges Schneidem vom Strahl...

Beitrag von myriell » Di 5. Feb 2013, 13:20

Verständlich ja. Aber die mittlere Strahlfurche wird doch so relativ "steil", oder?

Macht es denn Sinn, die Kanten zu brechen? Hinten habe ich das ja, siehe Fotos, bisher kaum gemacht.

Wenn ich teilweise die tiefen Taschen in den Hufen sehe oder den sich schälenden Strahl, frage ich mich doch, wo da eigentlich noch Leben rumspukt. Scheint mir nicht sooo wenig "Raum" zum Schneiden zu sein. Aber im Zweifelsfall natürlich immer besser zu vorsichtig als zu forsch.

Hierdrauf muss ich auch nochmal zurück kommen..
SilentDee hat geschrieben: Bild
Ich hätte das ja nie so gerade geschnitten, wenn links nicht locker 5 6 mm mehr Material gewesen wären als rechts (wegen des geschälten Strahls). Ist denn nun meine Vermutung richtig, dass das Leben darunter relativ symmetrisch ist, oder darf ich nicht davon ausgehen, dass wenn sich der Strahl rechts geschält hat, dass ich dann links entsprechend fast (!) so tief schneiden könnte wie links?
Der Strahl ist auf der linken Seite nämlich immer noch locker 3 4mm höher. Sieht auf dem Foto etwas knapper aus als es ist.

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Re: M-förmiges Schneidem vom Strahl...

Beitrag von TinaH » Di 5. Feb 2013, 14:26

Tic hat geschrieben: also, ich nehme mir mal den rechten Vorderhuf. Ich halte den Huf selbst, also stehe ich so wie beim Hufeauskratzen. Zuerst nehme ich mir die laterale Strahlfurche vor und schneide die von unten nach oben frei (wenn vorher das Ballenhäutchen entfernt wird, dann weiß man auch genau wie weit man schneiden kann). Dafür halte ich das Loop absolut senkrecht. Ich achte darauf nicht Richtung Strahl zu kibbeln – denn da sitzt ja irgendwo die Faltenspitze vom M der Strahllederhaut. Je näher ich der Trachtenecke komme, desto mehr hole ich das Messer aus der Srahlfurche nach oben (versteht ihr wie ich das meine?) In der Ecke kann man das Messer ein wenig drehen (nach lateral, nicht Richtung Strahl!) um eine ordentlichen Abschluss zu machen. Das gleiche dann in der medialen Strahlfurche nur seitenverkehrt.
Naja, so mach ich das auch - mehr oder weniger...

Da der Strahl ja meist über Tragrandniveau raus steht, schneide ich dann noch flächig (über den Spitzen vom M) was weg (nicht beim Danny, weil ja Pienze-Strahl). So wie es sich auch löst, wenn sich ne Scheibe löst.

Oder wie reduziert Ihr die Höhe des Strahls? Garnicht?
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Re: M-förmiges Schneidem vom Strahl...

Beitrag von myriell » Di 5. Feb 2013, 14:34

Ich habe das nur mal gemacht, als ich den Strahl bewusst vom Boden wegholen wollte, um die Wirkung auf die Strahlmilchtaschebildung zu beobachten. Sonst eigentlich nicht, nein. Der Strahl wird ja net länger als Tragrandniveau. Außer natürlich, da ist Gammel.. das schneid ich dann schon weg ;).

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Re: M-förmiges Schneidem vom Strahl...

Beitrag von Tic » Di 5. Feb 2013, 15:01

myriell hat geschrieben:Verständlich ja. Aber die mittlere Strahlfurche wird doch so relativ "steil", oder?
kommt drauf an wie tief sie ist und wie sehr die Kanten gebrochen werden... würd ich sagen...
myriell hat geschrieben: Macht es denn Sinn, die Kanten zu brechen? Hinten habe ich das ja, siehe Fotos, bisher kaum gemacht.
ich finde ja, so macht man den Strahl ja auch etwas niedriger (wenn man das will)

in deinem Beispiel sehe ich keine Möglichkeit weiter zu schneiden, ich denke an der (von uns aus gesehenen) rechten Strahlseite unter diesem fizzelrand, da ist das Leben. Da würde ich jedenfalls auf keinen Fall reinschneiden.
myriell hat geschrieben: Wenn ich teilweise die tiefen Taschen in den Hufen sehe oder den sich schälenden Strahl, frage ich mich doch, wo da eigentlich noch Leben rumspukt. Scheint mir nicht sooo wenig "Raum" zum Schneiden zu sein. Aber im Zweifelsfall natürlich immer besser zu vorsichtig als zu forsch.
du hast ja auch einen Haffi - :mrgreen: die haben viel Strahl zum schnibbeln – ich finde trotzdem, wenn man beim toten Fuß mal guckt, ist da nicht soooo viel Platz (zum verschnibbeln)
myriell hat geschrieben: Ist denn nun meine Vermutung richtig, dass das Leben darunter relativ symmetrisch ist, oder darf ich nicht davon ausgehen, dass wenn sich der Strahl rechts geschält hat, dass ich dann links entsprechend fast (!) so tief schneiden könnte wie links?
Ich glaube auch, dass es so ist…. (und ob es Ausnahmen gibt … ? :))
TinaH hat geschrieben: Da der Strahl ja meist über Tragrandniveau raus steht, schneide ich dann noch flächig (über den Spitzen vom M) was weg (nicht beim Danny, weil ja Pienze-Strahl). So wie es sich auch löst, wenn sich ne Scheibe löst.

Oder wie reduziert Ihr die Höhe des Strahls? Garnicht?
Doch… das geht automatisch beim „Kanten brechen“… wahrscheinlich gehen wir sehr ähnlich vor, ich hatte es nur anders interpretiert :D

myriell hat geschrieben: um die Wirkung auf die Strahlmilchtaschebildung zu beobachten.
Und….? Wurden sie weniger?
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