Akute Rehe - richtige Bearbeitung
- Feuerhuf
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Re: Akute Rehe - richtige Bearbeitung
@Juria
Ich möchte Deine Frage noch mal aufgreifen. Vorwegschickend auch betonen, es gibt leider nicht
d e n Huf mit d e r Reheausprägung bei dem d i e entsprechende Vorgehensweise richtig ist. Daher auch die weichen Antworten. Ich bin auch weit davon entfernt mich als Rehefachmann zu bezeichnen, eben weil es Gott sei Dank nicht jeden Tag vorkommt und meistens die gerufenen Ärzte (leider fast nur) mit ihren Schmieden zusammenarbeiten.
Nehmen wir mal die Frage: Aber wie geht man an den Huf ran?
An welchen Huf ? Eines Minishetties eines Kaltblutes eines Maultiers?
Was für ein Huf flache Sohle breit oder steil und schmal etc.
Und die primäre Frage wann ist die Rehe sicher diagnostiziert worden, ist die Ursache bekannt?
oder die Frage: Wie sieht das Ganze aus, wenn bereits eine Rotation vorliegt?
Gab es überhaupt eine Rotation oder war es wieder mal eine Fehlinterpretation des Röntgenbildes.
Oder kann man der Aussage einer Tierklinik glauben die sagt, mit jeder Rehe erfolgt eine röntgenologisch nachweisbare Rotation.
Trachten hoch oder runter? Wonach entscheidet man das?
Durch Beobachtung und Erfahrung, da gibt es keine allgemeingültigen Aussagen noch Bücher darüber
Rehegips – kann helfen oder auch Schaden verursachen – ich komme ohne ihn aus, andere haben andere Methoden.
@Martin
„Wir erklären ihr, dass sie das nicht versteht, weil das alles zu komplex ist und sie deshalb erst einmal die Pathologie der Hufrehe verstehen müssen. Aber was würde passieren, wenn sie sich die Pathologie aneignen würde und dazu noch die aktuelle funktionelle Anatomie?
Juria würde feststellen, dass die eingangs gestellte Frage auch danach nicht beantwortet wird. Kann es sein, dass wir Experten immer dann ein wenig arrogant und überheblich werden, wenn wir selbst nicht wissen was richtig ist?“
Die Fragen von Juria sind zu konkret als daß es sich nur „reine Wissensfragen handelt“
Das Buch würde ihr helfen eine fundierte Wissensgrundlage zu bekommen aufgrund deren sie Anfangen kann Erfahrungen zu sammeln.
Wir „Experten“ wissen sicher nicht was allgemeingültig richtig ist, jedoch was im konkreten Einzelfall wahrscheinlich zum Erfolg führt, jeder nach seiner Erfahrung. Mit Arroganz oder Überheblichkeit hat das nichts tun. Die meistens Threads handeln von konkreten Fällen, dieser hier von fiktiven Fragen.
Ich möchte Deine Frage noch mal aufgreifen. Vorwegschickend auch betonen, es gibt leider nicht
d e n Huf mit d e r Reheausprägung bei dem d i e entsprechende Vorgehensweise richtig ist. Daher auch die weichen Antworten. Ich bin auch weit davon entfernt mich als Rehefachmann zu bezeichnen, eben weil es Gott sei Dank nicht jeden Tag vorkommt und meistens die gerufenen Ärzte (leider fast nur) mit ihren Schmieden zusammenarbeiten.
Nehmen wir mal die Frage: Aber wie geht man an den Huf ran?
An welchen Huf ? Eines Minishetties eines Kaltblutes eines Maultiers?
Was für ein Huf flache Sohle breit oder steil und schmal etc.
Und die primäre Frage wann ist die Rehe sicher diagnostiziert worden, ist die Ursache bekannt?
oder die Frage: Wie sieht das Ganze aus, wenn bereits eine Rotation vorliegt?
Gab es überhaupt eine Rotation oder war es wieder mal eine Fehlinterpretation des Röntgenbildes.
Oder kann man der Aussage einer Tierklinik glauben die sagt, mit jeder Rehe erfolgt eine röntgenologisch nachweisbare Rotation.
Trachten hoch oder runter? Wonach entscheidet man das?
Durch Beobachtung und Erfahrung, da gibt es keine allgemeingültigen Aussagen noch Bücher darüber
Rehegips – kann helfen oder auch Schaden verursachen – ich komme ohne ihn aus, andere haben andere Methoden.
@Martin
„Wir erklären ihr, dass sie das nicht versteht, weil das alles zu komplex ist und sie deshalb erst einmal die Pathologie der Hufrehe verstehen müssen. Aber was würde passieren, wenn sie sich die Pathologie aneignen würde und dazu noch die aktuelle funktionelle Anatomie?
Juria würde feststellen, dass die eingangs gestellte Frage auch danach nicht beantwortet wird. Kann es sein, dass wir Experten immer dann ein wenig arrogant und überheblich werden, wenn wir selbst nicht wissen was richtig ist?“
Die Fragen von Juria sind zu konkret als daß es sich nur „reine Wissensfragen handelt“
Das Buch würde ihr helfen eine fundierte Wissensgrundlage zu bekommen aufgrund deren sie Anfangen kann Erfahrungen zu sammeln.
Wir „Experten“ wissen sicher nicht was allgemeingültig richtig ist, jedoch was im konkreten Einzelfall wahrscheinlich zum Erfolg führt, jeder nach seiner Erfahrung. Mit Arroganz oder Überheblichkeit hat das nichts tun. Die meistens Threads handeln von konkreten Fällen, dieser hier von fiktiven Fragen.
- Juria
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Re: Akute Rehe - richtige Bearbeitung
Hallo, vielen Dank für eure Antworten.
Die Intention meiner Frage, war eigentlich genau das, was hier jetzt z.T. schon passiert ist, nämlich eine Diskussion und einen Meinungs-/ Erfahrungsaustausch anzuregen. Ich lerne und verstehe auf diese Art häufig viel mehr, als wenn ich für mich alleine ein Buch lese. Dennoch habe ich das Buch jetzt noch mal über die Bibliothek bestellt und werde es lesen. Es wird mir wohl in jedem Fall helfen, erforderlich Grundlagenkenntnisse auszubauen.
Mir ist bewusst, dass nicht jeder Huf gleich ist und es demnach kein Patentrezept für alle Hufe geben kann. Dennoch sind Hufe anatomisch ja gleich aufgebaut und daher stellt mich eben insbesondere das höher/flacher stellen vor ein Rätsel. Und damit bin ich wohl nicht alleine
Die Intention meiner Frage, war eigentlich genau das, was hier jetzt z.T. schon passiert ist, nämlich eine Diskussion und einen Meinungs-/ Erfahrungsaustausch anzuregen. Ich lerne und verstehe auf diese Art häufig viel mehr, als wenn ich für mich alleine ein Buch lese. Dennoch habe ich das Buch jetzt noch mal über die Bibliothek bestellt und werde es lesen. Es wird mir wohl in jedem Fall helfen, erforderlich Grundlagenkenntnisse auszubauen.
Mir ist bewusst, dass nicht jeder Huf gleich ist und es demnach kein Patentrezept für alle Hufe geben kann. Dennoch sind Hufe anatomisch ja gleich aufgebaut und daher stellt mich eben insbesondere das höher/flacher stellen vor ein Rätsel. Und damit bin ich wohl nicht alleine

- Juria
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Re: Akute Rehe - richtige Bearbeitung
Kennt das jemand? Physikalische Auswirkungen der Trachtenhochstellung am Huf des Pferdes von Klunder, Pascal? Empfehlenswert? Oder nicht?
- Feuerhuf
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Re: Akute Rehe - richtige Bearbeitung
@Juria
das Höherstellen der Trachten und die Auswirkungen sind kein wirkliches Rätsel. Wenn man keine Ahnung hat was richtig ist, geht man empirisch vor wie die Mediziner, d.h man probiert und beobachtet und verkauft es dann als neue Erkenntnis.
Ich kann für mich behaupten unter Vernachlässigung aller Veröffentlichungen, das ich mehr Pferde durch Wegnehmen von Keilen gerettet habe, als durch Anbringen derselben. Das ist was Kunden honorieren und sich herumspricht.
Als Anlage 2 Fälle. Ein Tinker versorgt durch die Klinik mit 2 cm Trachtenhöherstellung. Schleppender Gang unter Schmerzmittel. Nach Abnahme der Krücke und etwas Heranraspeln der Zehe (die sohlenseitige Bearbeitungsspuren stammen nicht von mir) sowie Absetzen der Schmerzmittel noch etwas vorsichtiger Gang. Nach 8 Wochen wieder Bearbeitung der Zehe und ein paar Kleinigkeiten. Der Tinker gallopiert wieder.
Röbis von einem Shetty mit Gipsverband und Höherstellung, übernommen vom Klinikschmied mit Beschlag. Beschlagsentfernung und knappe 10 Monate später. Sofort nach Beschlagsentfernung war das Shetty für Kinder wieder reitbar.
Auf Bilder von Pferden die aus meiner Obhut an die Klinik verwiesen wurden und trotz Spezial beschlag verstarben verzichte ich hier.
Dazu gehört vor allen anderen Maßnahmen Konsequenz in der Fütterung und Haltung. Wenn der Besitzer nicht mitarbeitet versagt jede Kunst.
das Höherstellen der Trachten und die Auswirkungen sind kein wirkliches Rätsel. Wenn man keine Ahnung hat was richtig ist, geht man empirisch vor wie die Mediziner, d.h man probiert und beobachtet und verkauft es dann als neue Erkenntnis.
Ich kann für mich behaupten unter Vernachlässigung aller Veröffentlichungen, das ich mehr Pferde durch Wegnehmen von Keilen gerettet habe, als durch Anbringen derselben. Das ist was Kunden honorieren und sich herumspricht.
Als Anlage 2 Fälle. Ein Tinker versorgt durch die Klinik mit 2 cm Trachtenhöherstellung. Schleppender Gang unter Schmerzmittel. Nach Abnahme der Krücke und etwas Heranraspeln der Zehe (die sohlenseitige Bearbeitungsspuren stammen nicht von mir) sowie Absetzen der Schmerzmittel noch etwas vorsichtiger Gang. Nach 8 Wochen wieder Bearbeitung der Zehe und ein paar Kleinigkeiten. Der Tinker gallopiert wieder.
Röbis von einem Shetty mit Gipsverband und Höherstellung, übernommen vom Klinikschmied mit Beschlag. Beschlagsentfernung und knappe 10 Monate später. Sofort nach Beschlagsentfernung war das Shetty für Kinder wieder reitbar.
Auf Bilder von Pferden die aus meiner Obhut an die Klinik verwiesen wurden und trotz Spezial beschlag verstarben verzichte ich hier.
Dazu gehört vor allen anderen Maßnahmen Konsequenz in der Fütterung und Haltung. Wenn der Besitzer nicht mitarbeitet versagt jede Kunst.
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Zuletzt geändert von Feuerhuf am Mo 27. Apr 2015, 08:58, insgesamt 1-mal geändert.
- Nupur
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Re: Akute Rehe - richtige Bearbeitung
Natürlich.Juria hat geschrieben:Kennt das jemand? Physikalische Auswirkungen der Trachtenhochstellung am Huf des Pferdes von Klunder, Pascal? Empfehlenswert? Oder nicht?
Das Trachtenhochstellen ist, soweit ich weiß, eine deutsche Erfindung. Daher ist es möglicherweise in anderen Teilen der Welt weniger verbreitet oder sogar unbekannt. Hier, in Deutschland, ist es allerdings allgemein anerkannt und wird nur von Einzelnen angezweifelt. Zum Beispiel Dr. Strasser - wer sich mit der ins Bett legen möchte, bitteschön...
Das die TBS am Hufbein zieht ist nicht ernsthaft diskutabel. Jeder kann es am toten Bein selber ausprobieren. Das ein Höherstellen diesen Zug verringert, ebenso. Durchtrennungen des Unterstützungsbandes oder der Sehne selbst sind unbestritten effektiv - dies wird wiederum (aus ethischen Gründen) hier selten, in USA etc. öfter durchgeführt.
Natürlich wäre es wünschenswert, wenn die wissenschaftliche Basis noch besser wäre. Aus diesem Mangel heraus aber alles, was wir aus der Praxis wissen, anzuzweifeln, ist albern. Wir wissen, daß Hufbeinrotationen sehr gut auf Trachtenerhöhung ansprechen, kapsuläre und Absenkungen dagegen schlechter. Man kann einen Keil zwischen einem und vier Zentimeter anbringen. Schweregrad, Zeitpunkt und individuelle Schmerzhaftigkeit der Rehe sind völlig verschieden. Stellung, Hufform, Vorbefunde, Aktivität, Haltung etc. des Pferdes können eine Rolle spielen.
Deshalb ist das ja auch nichts für Laien.
Unabhängig von der Hufbeindiskussion ist es Fakt, daß eine Erhöhung (die nicht kompensatorisch ausgeglichen wird, was beim Dauergebrauch ja ein großes Probelm ist, im Rehefall aber unwahrscheinlich ist - bevor wieder jemand meckert) den hinteren Hufbereich mehr belastet und die Zehe entlastet. Dies sollte das Ziel einer jeden Rehemaßnahme sein, die Zehe zu entlasten.
Also kann man sagen, eine Trachtenerhöhung kann helfen, muß sie in manchen Fällen aber nicht. Im schlimmsten Fall bringt sie nichts.
Ein Belassen der Stellung oder ein Kürzen der Trachten hingegen bringt im besten Fall nichts, bedeutet ansonsten aber ein unverantwortbares Risiko.
@Feuerhuf
Deine Beispiele gehen - wie immer, wenn Huforthopäden irgendwas demonstrieren wollen - von Zuständen aus, die auch für jeden guten klassischen Bearbeiter indiskutabel wären. Also für die Diskussion wertlos.
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Re: Akute Rehe - richtige Bearbeitung
Juria meinte, ob die Arbeit von Pascal Klunder empfehlenswert ist. Nicht ob jemand die physikalischen Auswirkungen kennt. 

- Feuerhuf
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Re: Akute Rehe - richtige Bearbeitung
@ Nupur
„Deine Beispiele gehen - wie immer, wenn Huforthopäden irgendwas demonstrieren wollen - von Zuständen aus, die auch für jeden guten klassischen Bearbeiter indiskutabel wären. Also für die Diskussion wertlos.“
1. Ich bin kein Huforthopäde und fühle mich dieser sog. Fraktion nicht zugehörig.
2. Ich habe nichts demonstrieren wollen, schon gar nicht allgemeingültig, sondern nur meine private Meinung aus der Erfahrung heraus dargelegt. Mag sein das Du in Deinem Einzugsbereich ganz andere Erfahrungen gesammelt hast. Insbesondere, das gute klassische Hufbearbeiter immer gerne Neukunden mit Problemhufen aufnehmen.
3. Die beiden gezeigten Zustände wurden von renommierten Kliniken ausgeführt und der Schmied arbeitete auf ärztliche Anweisung.
„Deine Beispiele gehen - wie immer, wenn Huforthopäden irgendwas demonstrieren wollen - von Zuständen aus, die auch für jeden guten klassischen Bearbeiter indiskutabel wären. Also für die Diskussion wertlos.“
1. Ich bin kein Huforthopäde und fühle mich dieser sog. Fraktion nicht zugehörig.
2. Ich habe nichts demonstrieren wollen, schon gar nicht allgemeingültig, sondern nur meine private Meinung aus der Erfahrung heraus dargelegt. Mag sein das Du in Deinem Einzugsbereich ganz andere Erfahrungen gesammelt hast. Insbesondere, das gute klassische Hufbearbeiter immer gerne Neukunden mit Problemhufen aufnehmen.
3. Die beiden gezeigten Zustände wurden von renommierten Kliniken ausgeführt und der Schmied arbeitete auf ärztliche Anweisung.
Zuletzt geändert von Feuerhuf am Sa 25. Apr 2015, 18:29, insgesamt 1-mal geändert.
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- Beiträge: 684
- Registriert: Fr 19. Aug 2011, 11:57
Re: Akute Rehe - richtige Bearbeitung
Oh, der war gut, FeuerhufFeuerhuf hat geschrieben: Mag sein das Du in Deinem Einzugsbereich ganz andere Erfahrungen gesammelt hast. Insbesondere, das gute klassische Hufbearbeiter immer gerne Neukunden mit Problemhufen aufnehmen.

"Alles wird gut" (Anna und TinaH)
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Re: Akute Rehe - richtige Bearbeitung
zum gucken, ich fands ganz gut, das Webinar: https://pferdegesundheitonline.edudip.com/w/133674
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Re: Akute Rehe - richtige Bearbeitung
So wie Du das beschreibst, folgt man hier einfach einer deutschen Tradition, so wie die Australier aus Tradition kühlen.Nupur hat geschrieben:Natürlich.Juria hat geschrieben:Kennt das jemand? Physikalische Auswirkungen der Trachtenhochstellung am Huf des Pferdes von Klunder, Pascal? Empfehlenswert? Oder nicht?
Das Trachtenhochstellen ist, soweit ich weiß, eine deutsche Erfindung. Daher ist es möglicherweise in anderen Teilen der Welt weniger verbreitet oder sogar unbekannt. Hier, in Deutschland, ist es allerdings allgemein anerkannt und wird nur von Einzelnen angezweifelt. Zum Beispiel Dr. Strasser - wer sich mit der ins Bett legen möchte, bitteschön...
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Ein sinnvoller Umgang wäre es aber, die Wirkung der beiden Verfahren zu prüfen, sie gemäß ihrer Priorität einzustufen und dann darauf ein Bearbeitungsregime zu entwickeln, z.B. in Abhängigkeit von Zeit, Hufform, klinischem Befund usw. Ich nenne da immer das Beispiel der Schwellung. Wenn der Druck der Flüssigkeitseinlagerung das Gewebe zerstört und erst dann der Zug der tiefen Beugesehen überhaupt relevant wird, dann ist klar, was Priorität hätte. Wenn es umgekehrt wäre, wäre anders zu handeln. Wir haben aber welche die kühlen und nicht hoch stellen, wir haben welche die nur hochstellen und wir haben welche die kühlen und hochstellen und welche die nichts von dem ganzen machen.
Das ist meine Kritik an der momentanen Situation. Tierärzte, Hufschmiede und noch weniger die Hufpfleger sind nicht bereit sich Standards zu erarbeiten, an denen sie ihre Arbeit ständig messen müssen, bei denen sie begründen müssen, warum sie vom Standard abweichen. Sie wurschteln einfach rum, wie es ihnen passt. Und fragt man sie nach entsprechenden Systematiken, dann kommt sehr häufig, dass der Huf so kompliziert sei, dass diese nicht festzulegen seien.
Martin