Trockene Hufen

Bearbeitungstechniken
Antworten
Aik
Beiträge: 81
Registriert: Do 14. Jun 2012, 12:26

Re: Trockene Hufen

Beitrag von Aik » Mo 8. Sep 2014, 15:01

Ich würde jetzt bei beiden Hufen, wenn man die Frontansicht betrachtet, rechts und links etwas weg raspeln. Und dann würde ich noch die Eckstrebe bearbeiten.

Aik
Beiträge: 81
Registriert: Do 14. Jun 2012, 12:26

Re: Trockene Hufen

Beitrag von Aik » Do 11. Sep 2014, 07:54

Ich habe heute Morgen mal die Hufen bearbeitet. Wie soll ich die Feile am besten setzen. Schräg geht ja nicht, dann bekomme ich ja den Überstand nicht weg.
Also müsste ich eigentlich fast Senkrecht die Feile ansetzen oder nicht?
Und noch eine Frage, müssen die Eckstreben eigentlich immer bis auf Sohlenniveau runter geschnitten werden?

Benutzeravatar
Sani
Beiträge: 318
Registriert: Mo 23. Jul 2012, 17:23
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Re: Trockene Hufen

Beitrag von Sani » Fr 12. Sep 2014, 20:03

Schade, daß Dir hier niemand mehr weiterhelfen will oder kann.

Ich bin nur Laie, sage Dir mal, wie ich die Hufe bearbeiten würde - vielleicht kommt dann wieder "Schwung" in Deinen Thread.

Links vorne würde ich den Tragrandüberstand bis fast auf Sohlenniveau kürzen, die Trachten entsprechend angleichen. Die Seitenwände hebeln beide stark weg, außen fällt der Kronsaum ab, die innere Wand ist kürzer als die äußere. Beide Tragränder seitlich würde ich berunden, vorher den Huf "rund" machen. Also die Tragränder seitlich gerade ein wenig kürzen. Die Zehe würde ich gerade ein Stück zurück setzen und dann bis zur Sohle stark anschrägen, um den Abrollpunkt zu optimieren.

Huf rechts: Trachten + Tragrandüberstand kürzen, Zehe kürzen und anschrägen. Ich habe Dir mal Linien gemacht, die rote Linie zeigt, was ich vorerst mal an Trachten + Tragrandüberstand wegnehmen würde.

Bild

Meines Erachtens will der Huf wesentlich steiler stehen und kompakter werden, d. h. regelmäßig Trachten + Tragrandüberstand sowie Zehe kürzen. Falls das Foto von vorne nicht täuscht, passt der Huf nicht zum Bein. Die Belastungslinien steigen von außen nach innen nach oben, die Hornröhrchen (vertikal) verlaufen nicht passend zum Bein. Huf "rund" machen und die seitlichen Tragränder berunden.

Das ist nur das 08/15-Programm fürs Erste, erst mal alle Hebel möglichst ausschalten.

Zur Bearbeitung der Eckstreben kann ich Dir diesen Artikel http://www.hufnet.de/Wissen/Eckstrebe/b ... trebe.html empfehlen.

Zum Berunden des Tragrandes seitlich setze ich die Raspel in einem Winkel von ca. 45 Grad an, bei den Zehen setze ich schräger an, ca. 60 Grad.

Alles Gute, Sani
Barbie und Nepomuk, Haflinger, 17 Jahre, LAG-Stall, Sommer: Magerweide, Futterstroh/Heu
Winter: Bio-Heu
Zusatzfutter: Grünhafer, Barbie: Magnokollagen

Benutzeravatar
Feuerhuf
Beiträge: 603
Registriert: Fr 13. Dez 2013, 20:17
Service: Funktionelle Barhufbearbeitung, Hufschuhe, Klebebeschläge, Thermografie, "schwierige Pferde", Lehrgänge mit und ohne Bearbeitung

Re: Trockene Hufen

Beitrag von Feuerhuf » Sa 13. Sep 2014, 10:48

@Sani
Wie Du selbst sagst, der Huf will steiler stehen, bzw. die tiefe Beugesehne zieht das Hufbein in den für das Pferd individuellen Winkel. Sobald du den Trachten die Höhe nimmst, wird der "Schwung" in der Zehe noch stärker.
Also Raspel weg von den Trachten , dafür die Zehe einkürzen. Durch das Einkürzen der Zehe wird der Abrieb in diesem Bereich, auch der Sohle erhöht. D.h. nicht gleich bis an die weiße Linie raspeln, sondern sich herantasten, wieviel Kürzen Aik verträgt ohne durch Druck auf den vorderen Hufbeinrand fühlig zu gehen.

Aik
Beiträge: 81
Registriert: Do 14. Jun 2012, 12:26

Re: Trockene Hufen

Beitrag von Aik » Mo 15. Sep 2014, 07:09

Also dann jetzt nur die Zehe kürzen und den Überstand rechts und links etwas feilen? Den Tragrand erstmal lassen wie er ist?

Benutzeravatar
Feuerhuf
Beiträge: 603
Registriert: Fr 13. Dez 2013, 20:17
Service: Funktionelle Barhufbearbeitung, Hufschuhe, Klebebeschläge, Thermografie, "schwierige Pferde", Lehrgänge mit und ohne Bearbeitung

Re: Trockene Hufen

Beitrag von Feuerhuf » Mo 15. Sep 2014, 09:02

@ Aik
ja, versuch es mal so. Achte darauf das der Huf nicht anfängt zu kippen. D.h. Rasple von außen auf der mehr belasteten Huffhälfte weniger stark als auf der weniger belasteten Huffhälfte. Ich würde die Zehe nicht viel mehr dünner Raspeln sondern mehr ab der Mitte nach unten um den "Schwung" der Zehenwand etwas zu glätten.

Benutzeravatar
TinaH
Beiträge: 2525
Registriert: Mi 9. Jan 2013, 12:50
Service: reine private Selbstversorung von 12 zarten Hüfchen
Wohnort: Kreis Gießen
Kontaktdaten:

Re: Trockene Hufen

Beitrag von TinaH » Mo 15. Sep 2014, 22:15

Aik ich bin im Urlaub und nur sehr beschränkt online.
Ab Oktober gucke ich gerne wieder Bilder - ich verfolge Deine Bearbeitung immer sehr gerne :clap:
Gesendet von meinem verkabelten Computer mit echter Tastatur!

Aik
Beiträge: 81
Registriert: Do 14. Jun 2012, 12:26

Re: Trockene Hufen

Beitrag von Aik » Di 16. Sep 2014, 07:05

Feuerhuf hat geschrieben:@ Aik
ja, versuch es mal so. Achte darauf das der Huf nicht anfängt zu kippen. D.h. Rasple von außen auf der mehr belasteten Hufhälfte weniger stark als auf der weniger belasteten Huffhälfte. Ich würde die Zehe nicht viel mehr dünner Raspeln sondern mehr ab der Mitte nach unten um den "Schwung" der Zehenwand etwas zu glätten.

Ich muss da doch noch mal doof fragen. D. h. ich soll außen weniger raspeln und innen mehr, weil innen weniger belastet wird? Ich hätte das genau umgekehrt gemacht. Warum soll
ich dort wo weniger belastet wird mehr raspeln als umgekehrt? Und wie bekomme ich den Schwung hin mit der Raspel, wie soll ich die halten?

Super TinaH, da freue ich mich drüber.

Guckt mal, dies habe ich gefunden. Das ist ein Video, wo man wohl einiges lernen könnte. Meint ihr, das wäre etwas für mich. Ich brauche irgendwie ein Video, wo ich sehen
kann, was ich machen muss, das wäre für mich viel einfacher. Leider gibt es so etwas immer noch nicht auf dem Markt. Auf jedenfalls habe ich noch nichts gefunden.

http://www.pferdeinsider.com/hufe-raspe ... ign=130914

Benutzeravatar
Feuerhuf
Beiträge: 603
Registriert: Fr 13. Dez 2013, 20:17
Service: Funktionelle Barhufbearbeitung, Hufschuhe, Klebebeschläge, Thermografie, "schwierige Pferde", Lehrgänge mit und ohne Bearbeitung

Re: Trockene Hufen

Beitrag von Feuerhuf » Di 16. Sep 2014, 09:05

Auf der weniger belasteten Seite ist der Hornabrieb geringer als auf der mehr belasteten Seite.
Daher hebelt die weniger belastete Seite weg, weil sie sich nicht abreiben kann.
Durch das mehr Beraspeln erhöhst du den Hornabrieb und die Seite wird wieder steiler herunter wachsen. Die mehrbelastete Seite ist steiler und der Abrieb und das Nachwachsen hält sich die Waage.
Vor dem Raspeln 2-3 Striche mit der feinen Seite waagerecht über den Hufrand, so siehst Du gut wied er Rand wirklich aussieht; Dicke, Einrisse etc.
Der „Schwung“ oder „Biegung“ in der Zehenwand wird durch fast waagerechtes Halten der Raspeln beseitigt. 1 . Schritt ist das Ausdünnen der Wand im Zehenbereich, jedoch nicht weiter als an die die unpigmentierte innere Hornschicht und 2. Schritt das Raspeln von außen bis der Absatz der durch das Ausdünnen der Zehe entstanden ist nicht mehr sichtbar ist. Höhe des Raspelns ist im linken Vorderhuf die Höhe des Risses.
Bei Beraspeln der Außenwand ist die halbe Hufhöhe das Maximum. sobald die Wand gerade nachwächst kann weniger hoch Beraspelt werden.
Die Eckstreben etwas zurückschneiden.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
TinaH
Beiträge: 2525
Registriert: Mi 9. Jan 2013, 12:50
Service: reine private Selbstversorung von 12 zarten Hüfchen
Wohnort: Kreis Gießen
Kontaktdaten:

Re: Trockene Hufen

Beitrag von TinaH » Mi 8. Okt 2014, 11:23

So, hab jetzt endlich mal wieder die aktuellen Beiträge gelesen.
Feuerhuf hats ja schön erklärt. Hast Du das verstanden und konntest es umsetzen?
So allgemein denke ich, daß Du zu lange Abstände beim Raspeln hast. Solange die Risse noch nicht komplett rausgewachsen sind würde ich persönlich öfters Raspeln, um alle Hebel zu minimieren.

Und die nächsten Fotos bitte besser beschriften. Ich blicke da null durch, was Vorder- und was Hinterhuf ist. Es steht da immer nur links oder rechts dabei.

Vielleicht hat Feuerhuf ein Bild oder Foto parat, wo man die Handhabung der Raspel sieht? Du raspelst nämlich offenbar immer mit den Ende der Raspel im oberen Bereich des Hufs die Wand an. Bitte darauf achten, daß das NICHT passiert ;) Ich kann das leider schlecht erklären. Ich denke, Du müßtest die Raspel "schräger" halten.


Aber bzgl. der Risse finde ich, daß die Hufe wirklich auf dem Weg der Besserung sind :clap:
Gesendet von meinem verkabelten Computer mit echter Tastatur!

Antworten