Negativer Palmarwinkel

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SilentDee
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Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von SilentDee » Mi 12. Mär 2014, 23:30

Sieht doch gut aus, die Entwicklung! :clap:

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Mascha
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Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von Mascha » So 27. Dez 2015, 23:20

Ich muss das Thema noch mal wieder hochholen. Ich kämpfe bei meinem Pferd immer noch mit dem npw. Nachdem ich mehrfach die Zehe, so wie früher in diesem Thema beschrieben gekürzt habe, wurde das Pferd fühlig. Ich habe dann aufgehört, die Sohle auszuschneiden und habe nur noch von unten geraspelt. Raspel ich nun wöchentlich die Zehe von unten, halten sich die Hufe in einem Zustand, wo es zwar nicht optimal aber auch nicht alarmierend aussieht. Nun war ich im September drei Wochen im Urlaub und als ich wiederkam, waren die Hufe wieder schön flach. :roll: Also Strahlfurchentiefe an der Strahlspitze gigantisch und an den Trachten quasi kaum vorhanden.

Seitdem bin ich wieder dran, die Zehe wöchentlich zu kürzen. Und es hält sich nun wieder auf einem Niveau, wo es nicht extrem wird. Ich hatte auch schon eine Physio, eine Osteo und zwei THP für Akupunktur da. Zwar aus anderen Gründen, aber alle habe ich auf das Problem angesprochen und sie haben sich Hüfte, Rücken, Zähne, Genick usw. angeschaut und keine Blockaden oder andere Ursachen dafür finden können. Sie stellt die Hinterbeine auch immer noch etwas mehr unter den Körper als normal ist.

Was kann man da denn noch machen, bzw. was könnte da die Ursache sein, dass das immer wieder kommt?
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von katiebell » So 27. Dez 2015, 23:57

Ist das denn auf Röntgenbildern abgesichert worden, oder bestätigt das nur die Strahlfurchentiefe?

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Mascha
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Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von Mascha » Mo 28. Dez 2015, 00:48

Nur die Strahlfurchentiefe, die konvexe Zehenwand und wie die Röhrbeine hinten stehen.
Viele Grüße, Mascha
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Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von kelte » Mo 28. Dez 2015, 08:55

Servus!

Gleich vorweg, in 3 Wochen entsteht, bzw verschlimmert sich ein NPW nicht. NPW ist ein sehr langwieriger Entstehungsprozess, der meist schon beim Aufwachsen des Pferdes entsteht. Ebenso lanwierig (bis unmöglich) ist seine Behebung.
Ich gehe also davon aus, daß sich in den 3 Wochen maximal die Optik etwas verändert hat.

Zur Behebung, bzw meist ist es nur eine Stabilisierung des Zustandes:
Ich hatte noch nie einen Fall, wo es ohne deutlichem Kürzen der Zehe von oben gegangen wäre. Hatte aber auch noch nie einen Fall, wo das zu Fühligkeit geführt hätte.
Ist im Zehenbereich genügend Sohle, dann auch vorsichtiges Kürzen von unten, event Toerocker anbringen (welcher auch nicht fühlig macht, wenn es so gemacht wird wie es sein sollte).
Aber das Wichtigste ist die Trachten so kurz wie möglich zu halten, damit die Trachtenauflagefläche so weit wie irgend möglich nach hinten wandert und somit das Hufbein, bzw dessen Äste und die HK unterstützen kann. Nur so kann der rotierend wirkende Hebel zwischen der physikalischen Kraftlinie von oben und der abstützenden Tachtenauflage ausgeschaltet werden.

Grüße

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Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von Mascha » Mo 28. Dez 2015, 11:52

kelte hat geschrieben:Gleich vorweg, in 3 Wochen entsteht, bzw verschlimmert sich ein NPW nicht. NPW ist ein sehr langwieriger Entstehungsprozess, der meist schon beim Aufwachsen des Pferdes entsteht. Ebenso lanwierig (bis unmöglich) ist seine Behebung.
Wieso meinst du das? Wenn ein Pferd an den Trachten viel und an der Zehe kaum Abrieb hat, dann kann innerhalb von drei Wochen locker 5mm mehr Material unter der Zehe aufgebaut werden als unter den Trachten und dann ist die Stellung des Hufbeins sicherlich negativ beeinflusst, was den npw angeht.
kelte hat geschrieben:Ich hatte noch nie einen Fall, wo es ohne deutlichem Kürzen der Zehe von oben gegangen wäre.
Was meinst du mit "von oben"? Ich kürze die Zehe von unten und von vorne. Von oben kann ich mir gerade nicht richtig vorstellen.
Generell wurde sie vom Kürzen der Zehe auch nie fühlig. Allerdings vom ausdünnen der Sohle im Zehenbereich (so wie es hier früher im Thema beschrieben ist) auf Dauer schon. Daher verzichte ich nun darauf. Was natürlich zur Folge hat, dass ich noch häufiger Kürzen muss, da ja nach der Bearbeitung mehr Material in der Zehenregion verbleibt.

Die Trachten sind eigentlich immer so kurz, dass ich mich schon sorge. Ihr Strahl ist sehr dick und ich glaube, dass ist eine Anpassung daran, dass der hintere Hufbereich so hohen Abrieb hat. Wäre der Strahl nicht so prominent, würde sie auf den Ballen laufen. Ich mach noch mal Bilder, aber ich sehe da echt keinen Spielraum zum Kürzen mehr.

Ich frage mich, wo das herkommt, dass der Abrieb an den Trachten so viel höher ist als an der Zehe. Ich dachte wie gesagt an Blockaden oder Zähne oder so etwas, aber bislang gibt es keinen Befund. Vom Körperbau her ist sie nun ausgewachsen, denk ich, also verwachsen wird sich das wohl auch nicht mehr. Es ist einfach nervig, dass ich ständig die Hufe raspeln muss. Korrigiere ich die Zehe mal nicht, wird der Abrieb an den Trachten auch direkt noch mehr als er eh schon war, weil sie die Füße dann noch weiter unter den Körper stellt. Ich dachte auch schon, dass sie vlt Schmerzen in der Zehenregion hat, aber da sieht alles gut aus und ich habe einen Hufschmied am Hof mal gebeten, die Hufe abzudrücken, und sie zeigte auch keine Reaktion.
Viele Grüße, Mascha
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Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von katiebell » Mo 28. Dez 2015, 11:57

Mascha hat geschrieben:Nur die Strahlfurchentiefe, die konvexe Zehenwand und wie die Röhrbeine hinten stehen.
Dann würde ich gar nichts mehr machen bevor es Röbis gibt. Alles andere ist einfach zu ungenau.

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Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von kelte » Mo 28. Dez 2015, 13:54

Servus!

Mit "von oben" meinte ich eh von vorne.

Wenn du die Trachten immer so kurz wie möglich hältst, dann wird der Zehenbereich ohnehin mehr belastet (siehe div. Untersuchungen bez. Druckplattenmessungen). Daher stellt sich dann ein Gleichgewicht im Abrieb ein.
Zehe von unten beraspeln geht auch nicht auf Dauer, das ist klar. Ab und zu einmal kann mans versuchen. Ein Toerocker jedoch geht auch etwas langfristiger und sollte (bei richtigem machen) das abrollen über die vorgezogene Zehe erleichtern und keine Fühligkeit verursachen. Kommt dann weniger Zug auf die Zehenröhrchen, dann wird sich auch der Trachtenbereich mit der Zeit aufstellen.
Aber wie schon geschrieben, das ist ein sehr langwieriger Prozess, der nicht immer vom Pferd angenommen wird/werden kann. Allerdings kann man so ein weiteres abkippen das Hufbeines verhindern und das Problem verstärkt sich nicht mehr.
Ein kräftiger Strahl ist übrigens nahezu klassisch für NPW.
Röbi kannst du dir m.E. ersparen, denn es nützt nicht viel, denn man weis ja nicht in welchem Winkel das Hufbein im jeweiligen Fall stehen möchte.

Grüße

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Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von katiebell » Mo 28. Dez 2015, 15:50

Ich habe mittlerweile schon etliche Röbis zu dem Thema gesehen, und kann wirklich nur dringend welche empfehlen.

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Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von kelte » Mo 28. Dez 2015, 17:25

@ katiebell

Ja aber was würdest du auf den Röbis sehen? Vielleicht ein Hufbein, welches bodenparallel steht, oder um 1 Grad nach hinten rotiert ist. Und was würde das sagen? Du weist ja nicht, wie das Hufbein dieses Pferdes stehen möchte. Vielleicht möchte es ja auf 0 Grad stehen, vielleicht auf 3, oder 5, man weis es nicht. Vielleicht steht das Hufbein bei diesem Pferd ja richtig und nur die Trachten sind untergeschoben und daher haben sie zu wenig Höhe. Es geht ja beim NPW nicht um die "Optik der Kapsel" sondern um die Relation zwischen Hufbein und Boden und die kennen wir nicht.

Grüße

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