F-Balance

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Pferdefreund
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Re: F-Balance

Beitrag von Pferdefreund » Mi 29. Jan 2014, 14:10

Annette hat geschrieben:Dazu hat Pferdefreund auch mal etwas eingestellt, ich finde es nur nicht wieder. Bei ihr war eine Trachte mehr untergeschoben als die andere und damit stellt man das Pferd dann schief, wenn man mit der Zirkelmethode arbeitet.

Annette, ich hatte einen blog entry dazu geschrieben:
http://mollyshoofjourney.blogspot.com/2 ... eight.html

Ich finde die Zirkelmethode kann evtl einen ganz guten Anhalt geben, bei massiv ueberwachsenen Hufen, aber bei gesunden balanzierten Hufen ist es vollkommen unnoetig mit dem Zirkel zu messen, denn die Trachten balanzieren sich selber so aus wie sie zur Bein Anatomie passen.

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Pat
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Re: F-Balance

Beitrag von Pat » Mi 29. Jan 2014, 15:09

Vorab möchte ich euch bitten, diesen Thread nicht zu verblödeln. Dafür gibt's ja jetzt nen eigenen Thread.
Wen das Thema interessiert, der möge sich bitte die Mühe machen den ganzen Thread lesen. Ich werde nicht bei jedem Posting bei Adam und Eva anfangen.

Nupur, wenn du mit "Schema F" das Einhalten von bestimmten Trimmregeln meinst, ok, dann hast du recht.
Oberflächlich betrachtet scheinen viele Dinge "gleich" auszusehen. Chinesen z.B. Die Chinesen selbst finden das nicht.
Unser europäisches Auge dagegen muß schon etwas geschult sein um einen Chinesen vom anderen zu unterscheiden.
Bei der Hufbearbeitung ist das nicht anders.

Mascha, es ist doch unser täglich Brot, dass wir vergurkte Hufe zum Reparieren bekommen. Ich habe Hufe von drittklassigen Schmieden,
von NHC-Bearbeitern, von Biernatleuten und von Selbstrasplern bekommen, da hätte ich nächtelang in die Kissen schluchzen
können. Mir selbst sind auch schon Fehler passiert.
Man muß doch schauen, was Ursache und was Wirkung ist. Wenn eine Methode falsch angewandt wird, dann hat nicht die Methode schuld.
Wenn ich ein Pferd vernagle, sind nicht die "bösen Nägel" schuld, sondern ICH hab's falsch gemacht.

Und genau deshalb sollte man eine Methode schon genau studieren, üben und ausprobieren, bevor man sich ans Werk macht.
Vielleicht auch bevor man sie in Foren beurteilt... ;)

So, und jetzt schau ich den Thread nochmal durch, ob da nicht doch noch eine ernstgemeinte Frage unbeantwortet ist.

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Re: F-Balance

Beitrag von Pat » Mi 29. Jan 2014, 15:17

Annette hat geschrieben:Dazu hat Pferdefreund auch mal etwas eingestellt, ich finde es nur nicht wieder. Bei ihr war eine Trachte mehr untergeschoben als die andere und damit stellt man das Pferd dann schief, wenn man mit der Zirkelmethode arbeitet.
Ich konnte das genannte Beispiel nicht finden, aber du hast Recht, wenn man nur die Trachten kürzt, dann steht das Pferd schief.
Wenn eine Seite höher ist als die andere, und man kürzt die höhere Seite, dann kann der Huf dank seiner Flexibilität wieder gerade werden = ausbalanciert werden.

Auf Seite 4 sind übrigens sehr gute Fotos von diala, da kann man das schön sehen.
Und auf Seite 1 ist ein Foto, wo man die Streßpunkte der Trachten gut sehen kann.

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Re: F-Balance

Beitrag von Pat » Mi 29. Jan 2014, 15:25

Mascha hat geschrieben:
aniwa hat geschrieben:Ich kenne (nur) einen Schmied, der nach der F-Balance arbeitet. Der arbeitet aber bei jedem Pferd danach und nicht nur bei verschobenen Ballen
Vielleicht kann uns Pat ja mal aufklären, sie war ja grad bei einem Kurs. Wann genau wird F-Balance angewendet? Bei allen Hufen oder nur bei verschobenen Ballen?
Bei verschobenen Ballen ist die F-Balance natürlich sehr spektakulär, aber sie ist auch auf ganz "normale" Hufe, also solche, die geradestehen anwendbar. Da unterscheidet sie sich nicht sonderlich von NHC. Stresspunkte oder Zerfallshornlinie wird als Referenzpunkt zum Trachenkürzen verwendet. Die Wand schrägt er eher an, als dass er sie rollt, was aber mMn keinen wesentlichen Unterschied macht.

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Re: F-Balance

Beitrag von Mascha » Mi 29. Jan 2014, 15:30

Pat hat geschrieben:Man muß doch schauen, was Ursache und was Wirkung ist. Wenn eine Methode falsch angewandt wird, dann hat nicht die Methode schuld.
Wenn ich ein Pferd vernagle, sind nicht die "bösen Nägel" schuld, sondern ICH hab's falsch gemacht.
Ja, klar, ich wollte auch gar nicht sagen, dass die Methode immer schlecht ist. Nur eben, dass man differenzieren muss, wo man sie anwendet und dass sie schaden kann, wenn man sie als Schema-F einfach überall anwendet. Aber das ist natürlich bei jeder Methode so. Meiner Meinung nach werden bestimmte Methoden entwickelt um bestimmten Problemen zu begegnen. Keine Methode ist für alle Probleme geeignet.

Darum ja meine Frage: Wird das Angleichen der Trachten (und Seitenwände) grundsätzlich empfohlen oder nur in speziellen Fällen (bei verschobenen Ballen)?

Wenn es grundsätzlich empfohlen wird, die Trachten anzugleichen, dann hat sie sich als Schema-F ja quasi qualifiziert und schadet damit sicherlich einigen Pferden, die ihre unterschiedlich langen Trachten brauchen.
Viele Grüße, Mascha
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Re: F-Balance

Beitrag von Pat » Mi 29. Jan 2014, 15:36

Grundsätzlich angleichen ??? ... :think:
Also, wenn ein Huf gerade ist, dann muß ich ja auch nichts angleichen. Dann ist er doch schon "angeglichen", da gibt's dann auch nichts zu korrigieren.

Das ist der Ponyhuf von Seite 9 vor der Bearbeitung. Das Foto ist jetzt nicht so gut, aber man doch erkennen, dass das ein gerader Huf ist. Er ist lediglich zu lang. Also wird einfach gleichmäßig gekürzt. Da kann man jetzt mit den Hilfsmitteln der F-Balance machen, also mit Zirkel und Stresspunkten oder mit dem geübten Auge eines erfahrenen Hufbearbeiters. Das Ergebnis sollte dann das gleiche sein.

Bild

Wenn es allerdings Situationen gibt, wo du die Trachten unterschiedlich lang lässt, sollte man schauen, ob sie vielleicht dennoch gleich hoch sind.
Das müßte man dann mal überprüfen.
Ich wüsste jetzt so spontan keinen Fall, wo es Sinn machen würde ein Pferd schief hinzustellen.

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Re: F-Balance

Beitrag von Mascha » Mi 29. Jan 2014, 16:03

Ein Huf kann ja auch mit unterschiedlich langen und hohen Trachten ausbalanziert sein. Das hängt dann von der Schiefe der Knochen ab (die ja jedes Pferd mehr oder weniger aufweist).

Wenn also die Trachten unterschiedlich hoch sind, die Ballen aber nicht verschoben, dann heißt das, dass die Trachten gleichmäßig belastet sind. Wenn man dann beide Trachten auf die gleiche Länge und/oder Höhe kürzt, bringt man den Huf aus der Balance. Das passiert sogar relativ häufig, ich würde sagen, bei über 50% aller Hufe, wo ich mal beratend tätig war, war es der Fall, dass die Trachten immer angeglichen wurden und die Pferde wieder gut liefen, nachdem einfach damit aufgehört wurde.
Viele Grüße, Mascha
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Re: F-Balance

Beitrag von Pat » Mi 29. Jan 2014, 16:24

Ich bin mir nicht sicher, ob wir aneinander vorbei reden oder doch das Gleiche meinen... :think:

Wenn ein Pferd von "oben" bzw von den Knochen her schief ist, oder auf Grund von Arthrosen sich umbaut, dann baut sich der Huf innerhalb kurzer Zeit ebenfalls um.
Wenn ein Pferd z.B. zehenweit steht, weil das von deinem Knochenbau eben so ist, dann stellt sich der Huf darauf ein, baut sich so um, dass er die Fehlbelastung tragen kann. Das sieht man dem Huf an, auch wenn man die Fehlstellung nicht sieht. Wir nennen das doch "den Huf lesen" und bearbeiten ihn so, wie er es braucht und vorgibt.
Korrekturen im Sinne von "wieder gerade biegen" machen wir nicht, weder bei F-Balance, noch der Vorgehensweise der meisten Foris (was immer das auch für ne Lehre ist... ;) )
Wenn ich also die Vorgaben des Hufes respektiere, kann es schon sein, dass der Huf dann "schief " aussieht, am Ende aber doch wieder gerade ist, weil er an die Schiefe des Pferdes angepasst ist.
Vielleicht solltest du mal die "schiefen Hufe" mit dem Zirkel nachmessen, ob sie am Ende dann nicht doch gleich hoch sind, so wie auf dem Bild von Seite 4.

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Re: F-Balance

Beitrag von Pat » Mi 29. Jan 2014, 16:48

Vielleicht hilft uns dieses Beispiel etwas.

Bild

Dieser Hinterhuf hat sich medial "hochgestellt", d.h. die Innenseite ist höher als die Außenseite. Das Pferd hat damit eine Fehlstellung kompensiert. Es wäre fatal, die innere Seite zu kürzen. Leider habe ich kein brauchbares Foto von der Sohle, aber ich kann euch versichern, dass die Sohle und die Wände auf einer Höhe waren. Da gab's nichts zu korrigieren, das wird einfach so erhalten und die Trachten gleichmässig gekürzt.
Also ein schiefer Huf, der am Ende doch wieder passend gerade ist.

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Re: F-Balance

Beitrag von Mascha » Mi 29. Jan 2014, 16:59

Also wären bei dem Huf, nachdem der nach Anz bearbeitet würde, die Trachten noch unterschiedlich lang oder nicht?
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