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von Feuerhuf » So 15. Dez 2013, 17:47
Statt optimaler Form der Eckstreben würde ich eher den Begriff der individuellen Eckstrebengestaltung verwenden.
Die Eckstrebe stellt für mich eine Strukturunterstützung des hinteren Hufbereichs dar, denn die Hufkapsel ist ja nach hinten „offen“.
Ein Hauptproblem liegt oft in der mangelhaften Abnutzung und dem Zusammentreffen von 2 unterschiedlichen Materialien nämlich Sohlen und Eckstrebenhorn. Häufig wandern im Bereich der Blättchenschicht, die im Zuge des Wandverlaufs in die Eckstrebe umschlägt, hornzersetzende Bakterien und Pilze in die Tiefe, sobald die Eckstrebe anfängt sich auf die Sohle zu legen.
Bzw. bei sehr steilen Hufen können die Eckstreben nach innen umkippen und so auch den Erregern den Weg bahnen.
Umgelegte auf der Sohle liegende Eckstreben können Einblutungen in der darunter liegende Sohle hervorrufen, denn die Sohle wächst auch weiter trotz Deckel.
Sehr schräge Eckstreben können mir den Huf auseinander drücken und die Trachten ausbeulen.
Da Hauptaugenmerk bei der Eckstrebenbearbeitung sollte in erster Linie auf dem Kürzen der Eckstreben bis auf das saubere Darstellen der Blättchenschicht erfolgen. Das gilt für schräge als auch für steile Eckstreben. Damit vermeidet man evtl. sich in die Tiefe vorarbeitende Hufgeschwüre.
Ob man dann mit dem Messer über die Eckstrebe zieht um sie anzuschrägen oder eine Stufe am Rand anbringt muss man individuell entscheiden.
Wichtig dabei sind ein scharfes Messer und die entsprechende Technik, denn die Dicke des Eckstrebenhorns kann von 1 – bis mehreren mm variieren, ebenso die Sohlendicke darunter.
Die Aufwulstung von Sohlenhorn rund um den Strahl dient oft zum Schutz der noch dünnen Sohle. Kann jedoch nach Dickenzunahmne der Sohle auf Sohlenniveau gekürzt werden.
Die Eckstreben der Hufe von Myriell würde ich des Fäulnisproblems wegen auf die intakte Blättchenschicht kürzen.
Die Eckstreben der Wallachhufe von Pamina123 etwas anschrägen und die der Stutenhufe so belassen, da gut abgerieben und die Blättchenschicht zu erkennen. Zudem braucht die Stute bei diesem Abrieb jeden mm Horn.
Nachfolgend: das Pferd nahm seit Monaten kein Gewicht auf der Hinterhand auf. Nach Eckstrebenentfernung und Geschwürfreilegung links und rechts ging’s bergauf. Die Sohle im Geschwürbereich war mit dem Finger eindrückbar. Um so etwas zu vermeiden ist eine kontrollierende Darstellung der Blättchenschicht mit dem Messer hilfreich.
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