Wie sehen optimale Eckstreben aus?

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myriell
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Re: Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von myriell » Mo 25. Nov 2013, 16:03

Ich hab ein paar Fotos von "langen" und geraden Eckstreben.. was meinst du kelte? Wären die dir auf dem Foto zu lang oder würdest du sie so lassen?

Am Vorderhuf

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Am Hinterhuf

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aswat
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Re: Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von aswat » Mo 25. Nov 2013, 16:43

oooh schöne hufe!
allerdings würde ich persönlich die trachten bis zum strahl herunternehmen und die eckstreben natürlich mit,
die wären dann ein bisschen höher noch als die sohle. alles was sich rüberbiegen will würde bei mir wegkommen.
Liebe Grüße, Lena


"Dumm ist der, der Dummes tut." Forest Gumpp

pamina123
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Re: Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von pamina123 » Mo 25. Nov 2013, 16:56

Ich glaub ich hab grade wieder ein AHA-Erlebnis.
ich dachte immer, die Eckstreben müssen halbwegs grade sein. Aber hier bei Myriells Bildern sind die ja schon auf schräg gewachsen quasi mit leichter Flucht nach außen,
und die Oberfläche dann einfach bodenparallel abgelaufen.
Vielleicht sollte ich doch mal den Mut haben, die Eckstreben wachsen zu lassen und gucken was passiert?
ich schnibbel immer alles, was eine Flucht nach außen hat eiskalt weg aus Angst es drückt.
Hm... Vermutlich ein Fehler?
Liebe Grüße
Sonja

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myriell
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Re: Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von myriell » Mo 25. Nov 2013, 17:04

Die Fotos sind ein halbes Jahr alt, könnte mal aktuelle machen. Im Juni hatte ich das Gefühl, dass die Trachten vorher zu stark gekürzt worden waren. Die aktuelle Trachtenlänge wurde abgesegnet.. die haben immer noch ganz gut Überstand über der Sohle. Falls ich nochmal bei akzeptablen Lichtverhältnissen im Stall bin und die Kamera dabei habe, dann mach ich nochmal Fotos ;). Habe zuletzt nicht darauf geachtet, wie die Eckstreben derzeit aussehen.

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Pferdefreund
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Re: Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von Pferdefreund » Mo 25. Nov 2013, 17:14

ich hatte letztens auch mal ein AHA Erlebnis bzgl Eckstreben, und habe das in meinem blog festgehalten:

http://mollyshoofjourney.blogspot.com/2 ... -pool.html

Vielleicht hilft das was. Fuer mich sind diese Eckstreben ideal. Aber sie sind auch von Pferd zu Pferd unterschiedlich, oder sogar von Huf zu Huf. Meine Stute hat einen VR eher Zwanghuf und einen VL ganz normalen Huf. Beim Zwanghugf stehen die Eckstreben sehr viel senkrechter als beim normalen Huf. Oder manchmal unterscheiden sich auch die medialen und lateralen Eckstreben, besonders bei Hinterhufen, je nach Bein Anatomie. Es gibt leider keine allgemeingueltige Formel.

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Re: Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von kelte » Mo 25. Nov 2013, 17:50

Mir würden diese Hufe und deren ES gefallen. Über die Höhe des Trachten/ES Bereiches kann man nur etwas sagen, wenn man das Pferd gehen sieht. Mir wäre es auch etwas zu hoch, aber wenn das Pferd gut damit geht und nichts hebelt, dann passt das schon.

Ob die Es mehr oder weniger aufrecht stehen, empfinde ich als nebensächlich. Schwierig ist nur, die jeweilige Stellung beim jeweiligen Huf herauszufinden. Da muß man eben probieren und gut beobachten.

Grüße

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Re: Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von Sille » Di 26. Nov 2013, 09:41

Oh, spannendes Thema! Ich hab früher immer gelernt, dass die Eckstreben gekürzt werden müssen, also weg müssen und hab das irgendwie nie verstanden :oops:
Deshalb hab ich die immer nur gekürzt und dann stehen lassen ... Scheint also durchaus Sinn zu machen?
Bei unserem Plattfuß sind sie ziemlich umgelegt, das kürz ich weg. Bei dem Araber, der besser dasteht, stehen sie gerade.
Ich versuch auch mal Fotos zu machen ...
LG Sille

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Re: Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von saskia » Di 26. Nov 2013, 14:25

Psst : hier gibt's noch einen Thread zu dem Thema ;)
http://forum.keinhorn.de/viewtopic.php?f=18&t=219
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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Re: Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von anneav » Di 26. Nov 2013, 15:36

Kann es sein, daß bei den Vorderhufen durch die (leicht umgelegten?) Eckstreben die Wand im Bereich der Eckstreben nach außen gedrängt wird und die weiße Linie aufreißt?

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Re: Wie sehen optimale Eckstreben aus?

Beitrag von Feuerhuf » So 15. Dez 2013, 17:47

Statt optimaler Form der Eckstreben würde ich eher den Begriff der individuellen Eckstrebengestaltung verwenden.
Die Eckstrebe stellt für mich eine Strukturunterstützung des hinteren Hufbereichs dar, denn die Hufkapsel ist ja nach hinten „offen“.
Ein Hauptproblem liegt oft in der mangelhaften Abnutzung und dem Zusammentreffen von 2 unterschiedlichen Materialien nämlich Sohlen und Eckstrebenhorn. Häufig wandern im Bereich der Blättchenschicht, die im Zuge des Wandverlaufs in die Eckstrebe umschlägt, hornzersetzende Bakterien und Pilze in die Tiefe, sobald die Eckstrebe anfängt sich auf die Sohle zu legen.
Bzw. bei sehr steilen Hufen können die Eckstreben nach innen umkippen und so auch den Erregern den Weg bahnen.
Umgelegte auf der Sohle liegende Eckstreben können Einblutungen in der darunter liegende Sohle hervorrufen, denn die Sohle wächst auch weiter trotz Deckel.
Sehr schräge Eckstreben können mir den Huf auseinander drücken und die Trachten ausbeulen.
Da Hauptaugenmerk bei der Eckstrebenbearbeitung sollte in erster Linie auf dem Kürzen der Eckstreben bis auf das saubere Darstellen der Blättchenschicht erfolgen. Das gilt für schräge als auch für steile Eckstreben. Damit vermeidet man evtl. sich in die Tiefe vorarbeitende Hufgeschwüre.
Ob man dann mit dem Messer über die Eckstrebe zieht um sie anzuschrägen oder eine Stufe am Rand anbringt muss man individuell entscheiden.
Wichtig dabei sind ein scharfes Messer und die entsprechende Technik, denn die Dicke des Eckstrebenhorns kann von 1 – bis mehreren mm variieren, ebenso die Sohlendicke darunter.
Die Aufwulstung von Sohlenhorn rund um den Strahl dient oft zum Schutz der noch dünnen Sohle. Kann jedoch nach Dickenzunahmne der Sohle auf Sohlenniveau gekürzt werden.
Die Eckstreben der Hufe von Myriell würde ich des Fäulnisproblems wegen auf die intakte Blättchenschicht kürzen.
Die Eckstreben der Wallachhufe von Pamina123 etwas anschrägen und die der Stutenhufe so belassen, da gut abgerieben und die Blättchenschicht zu erkennen. Zudem braucht die Stute bei diesem Abrieb jeden mm Horn.

Nachfolgend: das Pferd nahm seit Monaten kein Gewicht auf der Hinterhand auf. Nach Eckstrebenentfernung und Geschwürfreilegung links und rechts ging’s bergauf. Die Sohle im Geschwürbereich war mit dem Finger eindrückbar. Um so etwas zu vermeiden ist eine kontrollierende Darstellung der Blättchenschicht mit dem Messer hilfreich.
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