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Reiten mit Hufschuhe

Verfasst: Do 17. Mai 2012, 13:33
von Ponyschubser
Mir spukt schon lange der Gedanke im Kopf. Ich hoffe das Thema ist hier im richtigen Bereich, sonst bitte verschieben :) .
Meine Stute hatte vor etwa 5 Jahren einen Sehnenschaden. Letztes Jahr im Mai/ Juni hatte sie eine Belastungsrehe :( .

Wegen dem Sehnenschaden meide ich nach wie vor tiefen Boden. Wenn also der Reitplatz zu tief ist (was meistens der Fall ist) gehe ich ins Gelände. Da ist aber auf den ersten Wegen hin Schotter. Daher schnalle ich immer die Renegades drunter.
Ich traue mich noch nicht ohne auf dem Schotter. Kann man eigentlich zu viel mit Hufschuhen reiten? Ich meine jetzt nicht wegen Scheuerstellen oder so. Damit haben wir keine Probleme. Aber könnte es für die Hufe ein Problem werden wenn ich sie täglich mit Schuhen reite? Ohne Schuhe reite ich nur über glatten Asphalt (das regelmäßig) oder weiche Untergründe.

Re: Reiten mit Hufschuhe

Verfasst: Do 17. Mai 2012, 14:01
von Martin
Nö, das kann kaum schaden. Es reiten Leute 100-Meiler mit Hufschuhen und sie trainieren dafür mit Hufschuhen.
An diese Belastungen wirst Du kaum drankommen.

Übrigens, wenn ein Sehnenschaden komplett verheilt ist, dann kann man auch wieder alles reiten.
Hast Du mal Schallen lassen um zu erkennen ob die Sehenstruktur komplett wiederhergestellt ist?


Martin

Re: Reiten mit Hufschuhe

Verfasst: Do 17. Mai 2012, 14:10
von Lesley
Ich sehe das genauso.
Es gibt Phasen, da reite ich viel mit Hufschuhen, wenn ich z.B. am Testen bin, obwohl es bei uns bodentechnisch locker ohne geht (auch lang und viel). Negative Auswirkungen konnte ich nicht feststellen, auch das Laufverhalten ändert sich nicht.

Zu dem Sehnenschaden: Ich kann deine Angst verstehen, aber wenn die Sehne gut verheilt ist, kannst du alles wieder reiten. Meine Stute hatte vor 8 Jahren einen Fesselträgerschaden und läuft auch wieder alles - auch kleinere Hüpfer, tiefen Boden, harten Boden, Schotter, Longieren. Du musst evt. langsam an den tiefen Boden gewöhnen, aber an sich sollte das kein Problem sein.

Wir haben auch einen Reitplatz mit tiefem Sand - den nutze ich gerne zum Kraftraining. ;)

Re: Reiten mit Hufschuhe

Verfasst: Do 17. Mai 2012, 21:03
von Ponyschubser
Na das beruhigt mich dann ja doch mit den Hufschuhen :) .
Die Tierärzte in der Klinik sagten damals das sich Narbengewebe gebildet hatte. Ob sich das dann nochmal verändert hat, weiß ich nicht. Ich hatte das so verstanden, das dieses Narbengewebe bleibt.

Wir hatten mit dem antrainieren ein wenig pech. Nach der ersten Diagnose: Anriss an den gekreuzten Gleichbeinbändern wollte ich nach etwa 1 Jahr wieder anfangen. Nach ein paar Wochen Pferd wieder lahm. Gleiches Bein, Fesselträgerursprung angerissen :cry:
Dann, ich weiß auch nicht mehr genau war da noch die Huflederhautentzündung auf 3 Füßen..Da fing ich dann auch an, die Hufbearbeitung zu hinterfragen und der erste Kontakt zu einer Hufpflegerin kam zustande ;) ..Letztes Jahr der Umzug in den Offenstall und wegen des harten Bodens die Belastungrehe..Ach irgendwas war immer in den letzten Jahren. Habe den Überblick verloren :shifty:

Seit etwa 1/2 Jahr bin ich nun wieder dabei zu trainieren. Im Gelände läuft sie gut. Im tieferen Sand tritt sie kürzer mit dem "Sehenbein". Denke es wird wohl auch so bleiben? Also trotzdem auf dem Reitplatz? :think: So alle paar Tage für ein paar Runden?

Re: Reiten mit Hufschuhe

Verfasst: Do 17. Mai 2012, 21:29
von Martin
Ponyschubser hat geschrieben:Na das beruhigt mich dann ja doch mit den Hufschuhen :) .
Die Tierärzte in der Klinik sagten damals das sich Narbengewebe gebildet hatte. Ob sich das dann nochmal verändert hat, weiß ich nicht. Ich hatte das so verstanden, das dieses Narbengewebe bleibt.

Wir hatten mit dem antrainieren ein wenig pech. Nach der ersten Diagnose: Anriss an den gekreuzten Gleichbeinbändern wollte ich nach etwa 1 Jahr wieder anfangen. Nach ein paar Wochen Pferd wieder lahm. Gleiches Bein, Fesselträgerursprung angerissen :cry:
Dann, ich weiß auch nicht mehr genau war da noch die Huflederhautentzündung auf 3 Füßen..Da fing ich dann auch an, die Hufbearbeitung zu hinterfragen und der erste Kontakt zu einer Hufpflegerin kam zustande ;) ..Letztes Jahr der Umzug in den Offenstall und wegen des harten Bodens die Belastungrehe..Ach irgendwas war immer in den letzten Jahren. Habe den Überblick verloren :shifty:

Seit etwa 1/2 Jahr bin ich nun wieder dabei zu trainieren. Im Gelände läuft sie gut. Im tieferen Sand tritt sie kürzer mit dem "Sehenbein". Denke es wird wohl auch so bleiben? Also trotzdem auf dem Reitplatz? :think: So alle paar Tage für ein paar Runden?
Wenn Du eine Defektheilung hast, dann sieht die Sache oft anders aus. Dann haben Deine Tierärzte recht und Du solltest vorsichtig sein. Eine Komplettheilung eines Sehnenschadens kann bis zu 14 Monaten dauern. Das wird leider oft nicht akzeptiert, so dass viele Sehnenschäden nie die Chance haben komplett auszuheilen.

Martin

Re: Reiten mit Hufschuhe

Verfasst: Fr 18. Mai 2012, 11:50
von SilentDee
Ich hatte gestern ein langes Telefonat mit einer Klinikärztin, die riet mir dringend vom Reiten mit Hufschuhen ab, favorisierte das starre Eisen für jedes Pferd. Als ich hinterfragte, warum sie mir z.B. von Hufschuhen abrät, denn die würden ja dem Pferd ein gesundes Barhufleben ermöglichen, und nur während der Nutzungszeit einen Hufschutz bieten, wurde irgendwie deutlich, dass sie gar nicht genau wußte, warum sie mir abriet.
Meinem Argument, dass der Strahl und die Sohle unter Beschlag meist arbeitslos und funktionslos herumhingen und atrophierten in ihrem inneren Aufbau konnte sie nur mit einer Symptombehandlung bei fühligen Pferden mit dem Argument, dann liefe das Pferd ja schmerzfrei, ansonsten fühlig, entgegenwirken - kläglich gescheitert und wieder der Beweis, dass es der Schulmedizin anscheinend nicht um Heilung der Ursachen, sondern lediglich um Ausschaltung der Symptome geht. echt traurig, wo es sich doch in Wirklichkeit um einen Heilberuf handelt.

Contra Hufschuhe brachte sie dann noch vor, wenn die nicht richtig passen, gäbe es Druck- und Scheuerstellen. :D Ja, da stimmen wir überein.

Wobei die Passform ja eine Frage der Kaufberatung ist, die negativen Langzeitschäden eines Eisenbeschlages auf die Huf- und auch Beingesundheit ja nun nicht komplett vermieden werden können. Und das Risiko, an nicht perfekten beschlag zu geraten, was die negativen Auswirkungen massiv erhöht, ist ja auch leider sehr hoch.

Und wieder plädiere ich dafür, an den Tierärztlichen Hochschulen mal die Ausbildung bezüglich Huferkrankungen zu überdenken, und den Fokus auf Heilung der Strukturen und nicht auf Symptombehandlung zu legen. In der Anatomie (schon im Nickel) lernen die angehenden Tierärzte alles, was sie dazu theoretisch brauchen... Warum vergessen sie das hinterher?

*traurigbin*

Ich reite viel mit Hufschuhen. Sie sollgten natürlich passen! ;)

Und meine Kunden reiten auch viel und ausdauernd mit Hufschuhen. Egal, ob normaler Ausritt, Wanderritt, Distanz, sogar Vielseitigkeit mit Geländesprüngen machen welche. Strandritte (ich hätte da z.B. keine Hufschuh an) und norddeutsches Gebirge! :lol:

Nie Probleme damit!

Re: Reiten mit Hufschuhe

Verfasst: Fr 18. Mai 2012, 21:12
von Ponyschubser
@ Martin
Sogar 2 Jahre? Und ich dachte das ich mit dem 1 Jahr Pause schon gut dabei wäre :oops: . Die Empfehlung von den Tierärzten lag bei etwa ein 1/4 Jahr !

@SilentDee
Ja, manchmal denke ich dass manche TÄ sich nach ihrer Ausbildung weder weiterinformieren noch weiterbilden wollen. Mal Erfahrungen von jem anderen anhören oder überdenken? Nö..
Das macht mich auch sehr traurig.

Re: Reiten mit Hufschuhe

Verfasst: Fr 18. Mai 2012, 22:27
von Heike4
Da zeigt sich mal wieder, wie wenig TAs sich mit der Materie rund um den Huf auskennen. Sie können Erkrankungen erkennen, doch leider bleibt der Heilungsprozess ihnen fremd. Sie können passende Medikamente verordnen, doch ob sie dann auch das bringen wie gewünscht, erfahren sie auch oft nicht. Ich will das nicht unbedingt verurteilen, denn man darf auch nicht vergessen, dass wenn sie nicht selbst Pferde halten, nicht selbst ganz nah an dem Geschehen dran sind, die Erkrankungen an den eigenen Pferden erleben, so wie wir Pferdehalter letztendlich, dann können sie diese Erfahrung nicht machen und urteilen nur aus dem Erlernten von ihrer Ausbildung. Gerade deshalb ist es ja auch wichtig, dass wir kritisch mit unseren Tieren und der Behandlung umgehen und auch diskussionsbereit mit dem TA sind. Ihn nicht als Halbgott ansehen und hinnehmen, dass wenn er a sagt auch a gemacht werden muss. Und als Erfahrungsaustausch ist dies Forum und auch anderen Foren für uns doch sehr sinnvoll und wichtig.

Beim einem Reheschimmelchen meinte der TA: Hufeisen drauf und der muss laufen, jaja, armes Hottilein, mochte aber nicht laufen, wie auch, die Hufe taten doch weh und da sollten dann noch Eisen dran an diese Hufe, die fast 2 cm breite weiße Linie hatten, eine Hufbeinabsenkung sowie leichte Rotation hatten?? Ne, ne, der kam dann auf die Weide, weicher Boden mit Maulkorb und bekam Hufverbände und nach längerer Zeit, deshalb hab ich auch mitgelesen, bekam er Hufschuhe mit Einlagen und auch heute trägt er Hufschuhe noch zu Ausritten, denn er ist und bleibt im gewissen Maße ein wenig fühlig. Geritten wurde er mehrere Monate nicht, doch ein Jahr nach dem Reheschub wurde er wieder vollgeritten und den Hufen sieht man jetzt nach 3 Jahren nichts mehr an.

Re: Reiten mit Hufschuhe

Verfasst: Sa 19. Mai 2012, 20:38
von Martin
Ponyschubser hat geschrieben:@ Martin
Sogar 2 Jahre? Und ich dachte das ich mit dem 1 Jahr Pause schon gut dabei wäre :oops: . Die Empfehlung von den Tierärzten lag bei etwa ein 1/4 Jahr !
Ich schrieb 14 Monate nicht 24!! :D

Damit meine ich bei einem schweren Sehenschaden die komplette narbenfreie Wiederherstellung. Bewegen, auch reiten, kann und sollte man das Pferd schon früher, aber eben nicht maximal, sondern kontrolliert.

Martin

Re: Reiten mit Hufschuhe

Verfasst: Sa 19. Mai 2012, 22:06
von Ponyschubser
:doh: Stimmt. Wer lesen kann ist oft im Vorteil :D

Bin halt spazieren gegangen und sie hatte von morgens bis Abends Wiese. Naja, heute würde ich eh einiges anders machen. Die anfangs wochenlange Boxenhaft z.B. Aber da wusste ich es nicht besser und habe auf die TA gehört.