Evo Boot, neu 2017

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kelte
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Re: Evo Boot, neu 2017

Beitrag von kelte » Mo 21. Aug 2017, 14:43

Danke

Dianne
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Re: Evo Boot, neu 2017

Beitrag von Dianne » Mi 3. Jan 2018, 22:43

Fragen an die Praxiserfahrenen:

- stimmt die Größentabelle?

- ist der Ring seitlich auf dem Kronrand ein Knackpunkt bzgl. Druck/Scheuern?

- kommt viel Zug hinten in die Fesselbeuge oder liegt Ballenhalter auch unter Belastung der Fessel nur lose an?


Die Hufe meiner Isi-Stute haben sich so verändert, dass sie in Scoots versinkt. Scheuern am Kronrand und hinten am Ballen ist mittig das Fell abgescheuert.

Die Fesselbeugensehnenscheide ist frisch operiert, da will ich keinen starken Druck/Zug drauf haben.

Für die Winzhufe mit sehr prominenten Ballen ist’s schwer was zu finden.

diala
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Re: Evo Boot, neu 2017

Beitrag von diala » Sa 3. Feb 2018, 14:29

da ja bei mir die Rennies plötzlich nicht mehr funktionierten, bin ich immer noch auf der Suche nach dem perfekten Hufschuh. Der TK wäre derjenige welche gewesen, aber da hat das Material der Hufschale leider versagt (kaputt nach 200km in grobem Gelände). Die Ersatzschalen bewahre ich mir deshalb für den nächsten Wanderritt auf, und suche inzwischen weiter.

Bei der einen Stute bin ich beim Swiss Galopper angelangt, und recht zufrieden damit. Bei der andern ist immer VL der Knackpnkt; immer wieder leicht schief werdend, und da drehten und flogen bisher alle Kandidaten: Rennie, SG, und ScootBoot (eben, ausser dem Original-TK). So habe ich mir den Evo angeschaut, und gleich bei beiden Stuten vorne getestet (hinten noch nicht)

Stute A: Freiberger, leichtes Modell, leichtfüssig, eher steile Hufe, Tendenz zu zeheneng; dreht praktisch alle Schuhe um 3-5°, aber dann ist gut. Hier zeigt sich, dass die Steile der Hufwand zwingend passen muss, sonst ist unten Luft, der Abrollpunkt zu weit vorne, und das Pferd läuft nicht wirklich gut. Bei allen anderen Schuhen landet sie schön auf der Trachte, hier nicht; und wenn ich einen Schuh verloren habe und den zweiten auch abnehme, trabt sie danach deutlich freier. Hier werde ich den Versuch nicht weiter verfolgen, d.h. die Wand nicht anpassen, da sie ja schuhtechnisch nicht das Problempferd ist.

Stute B, Freiberger mittelschweres Modell, flacher Gang, ist am Anfang (nach dem Kauf, noch beschlagen) oft gestolpert. Das hat im Lauf der Barhufumstellung aufgehört, kann aber je nach Schuh wieder vereinzelt auftreten. Sie hat hohe Hufe mit voller Sohle, und eben, VL der immer wieder zu korrigierende Huf mit Tendenz zur Schiefe und zu drehenden und fliegenden Schuhen. Bei ihr habe ich die Wand heiss angepasst; seither kein Drehen mehr, und sie läuft sehr gut.

Ich habe die Schuhe seit anfangs Monat, und bin zwangsläufig öfters durch Sumpf und Geäst (Sturmholz), bisher vielleicht 100km. Das ist also noch kein abschliessender Bericht. Ich habe auf fast jedem Ausritt irgend einen Schuh verloren, aus verschiedenene Gründen: mehrmals Schrauben verloren (ich will die erst verleimen, wenn alles optimal eingestellt ist; das wird dieses Wochenende wohl der Fall sein); 1x im Sumpf stehen gelassen, 1x im Geäst die Strippe von der Schraube abgestreift, 1x beim Start zum Berggalopp stehen gelassen. Dabei waren beide Pferde beteiligt, aber nicht der VL der Stute B... 8-)

Ich habe inzwischen noch Halteriemen montiert; gestern lief alles nach Wunsch (allerdings ist viel Sturmholz jetzt weggeräumt, also keine Kletterpartie); ich bin erstmals mit 4 Schuhen an den Hufen nach Hause gekommen, und ich denke, so wird der Schuh für Pferd B funktionieren. Werde die von A heute oder morgen für die Hinterhufe von B umrüsten.

Grip: bisher einwandfrei, auf Teer wie im Nassen. Ergänzung 5.3.18: auf festgefahrenem Schnee sowie im Matschschnee überraschend gut, eine Stufe besser jedenfalls, als die Gloves nebenan.

Laufverhalten: über die Dämpfung kann ich nichts sagen, weil beide Pferde auch öfters mal barhuf unterwegs sind und da gut laufen. Schöne Zehenrichtung. Mir gefällt die eingearbeitete Senke und die Flexibilität, und v.a. ist der Schuh wunderbar leicht. Stute B läuft sehr gut, Stute A aus oben genanntem Grund (Abrollpunkt) nicht.

Anpassung: da erachte ich die Steilheit der Zehenwand als matchentscheidend; wenn die nicht passt, muss zwingend heiss angepasst werden (da gibt's einen Coaching-Film im www). Ausprobieren und verwerfen, wenn der Winkel nicht passt, macht keinen Sinn. Wichtig: nicht fertig montiert anziehen und dann verstellen wollen, sondern zuerst nur die Schale, und genau schauen, welche Verstellung die richtige ist. Mit montiertem Ballenteil erkennt man gar nichts. Die Abstände der Verstellung würde ich mir ein kleines bisschen kleiner wünschen. Innen z.B. Position 2 und aussen Pos. 3 als Zwischenlösung ist keine Option, weil dann der Druck auf die Ballen deutlich asymmetrisch wird.

Hufform: da der Ballenteil beweglich ist, sind auch hohe Trachten kein Problem.

Befestigung: grenzwertig; für schöne Wege ok, aber nicht im coupierten Gelände. Aber dem ist leicht abzuhelfen.

Ballendruck: nach dem ersten Ritt hatte ich bei A leicht glänzende Stellen hinten, aber nicht schmerzhaft. Ich habe beiden 2x den Schuh über Nacht am Huf gelassen und bin am nächsten Tag, ohne Nachreinigung, geritten; ohne Problem. Nun sieht man gar nichts mehr am Ballen (bisher max. anderthalb Stunden / 12km am Stück). Braucht also etwas Gewöhnung, aber nicht mehr als andere Schuhe.

Handhabung: easy, wenn fertig und richtig angepasst. Ich bin mit dem Schnallenteil nicht so glücklich (hatte zuerst innen Strippen, aussen die "Schnallen"). Geöffnet haben sie sich nie, aber ich find's nicht so praktisch, weil man das kantige Teil nach vorne schieben muss zum öffnen und schliessen. Kann mir aber vorstellen, dass andere dieses System vorziehen - Geschmackssache. Die Spannung der Riemen ist nicht extrem (das grosse Oval soll immer noch leicht oval, nicht rund oder gar längsoval sein).

Abrieb: bisher kaum etwas sichtbar (ich habe die Schuhe nicht ganz neu gekauft).

Meine Befestigung:
Pferd A, aussen: die erste Variante der Befestigung, die habe ich inzwischen verworfen zugunsten der auf der Innenseite. Letztere kann mit allfällig zu ersetzenden Strippen problemlos wieder befestigt werden.
Bild

Pferd B (das Neopren bekommt noch einen Schlitz zum durchschlaufen, damit es nicht nach unten abrutscht)
Bild
Zuletzt geändert von diala am Mo 5. Mär 2018, 20:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Evo Boot, neu 2017

Beitrag von Hakon » Sa 3. Feb 2018, 18:17

Diala, vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Ich schaue immer, was sich grad auf dem Hufschuhmarkt tut, auch wenn ich selber zur Zeit sehr glücklich bin mit den SG. Schreibe dazu bei Gelegenheit ein Update. Die Evo Boots klingen für mich jetzt nach sehr vielen Einzelteilen, für rauhes Gelände offenbar auch nicht ideal. Die Fesselriemen hast Du selber dran gemacht? Anscheinend ist auch ein wenig handwerkliches Geschick gefragt. Also sicher nicht der allereinfachste Schuh. Eine Befestigung in der Art des TK Overlays würde mir auch besser gefallen. Vielleicht kann man da ja was umbauen!? Kurze Nebenfrage, hattest Du die Original-TK-Schale? Oder Glove? Hätte nicht gedacht, dass TK in Fribigrösse zu haben ist. Aber das gehört ja in ein anderes Thema...

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Re: Evo Boot, neu 2017

Beitrag von diala » Di 6. Feb 2018, 18:55

Viele Einzelteile ja, aber wirklich nicht dramatisch. Bloss die Schrauben nicht zu fest anziehen, bis die Einstellung stimmt, dann ist er einfach zu handhaben.

Ich bin inzwischen 3 Ritte und 40km weiter: die Vorderschuhe bei Stute B scheinen jetzt wirklich einwandfrei zu funktionieren. Kein Verlieren mehr, und kein Drehen (die hinteren habe ich noch nicht angepasst), obwohl es immer noch hie und da Geäst und Sumpfstellen hat. Ich habe sie nochmals eine Nacht am Huf gelassen; heute, nach dem Ritt, null Veränderungen an den Ballen - also: die Verträglichkeit scheint sehr gut zu sein. Ich habe in der Zeit bei der anderen Stute 2x gerötete Stellen produziert: zuerst mit den SG (18km, mehrheitlich Schritt, mit Neopren-Gaitern), und heute (8km, schnell) mit der mittleren Rippe der ScootBoots, wo allerdings der Fesselriemen etwas zu eng war. Will damit sagen, die beiden sind jetzt, am Anfang des Konditionsaufbaus nach der Winterpause, noch überhaupt nicht an Hufschuhe adaptiert.

Den Fesselriemen beim Evo werde ich irgendwann noch durch einen unterlegten Biothane-Riemen ersetzen; das geflochtene Sporenriemchen zeigt bereits erste Verschleisserscheinungen.

ein TK-ähnlicher Umbau: das sehe ich beim Evo nicht; allenfalls dass man die Gummistrippen durch echte Schnallen ersetzen würde. Aber die stören mich vorerst nicht, und man würde sich einiges mehr an Gewicht einhandeln. Dafür wäre man mit dem Hufwachstum zwischen den Bearbeitungen um einiges flexibler. Hm. :think: Ich lass das vorläufig mal...

zum TK: ja, ich hatte die Original-TK-Schalen. Wir waren in wirklich hässlichem Gelände unterwegs, von Kalkschotter bis zu geschrotetem Basalt. Die Rennies haben das aber seinerzeit ausgehalten... Vom TK werden/wurden weitaus bessere Leistungen berichtet (über 1000km); ich bin daher geneigt zu glauben, dass das eine beim Vulkanisieren verunglückte Charge war. Und meine Fribis haben da die Grösse 3, nämmmlich... praktisch, handlich, gut! 8-)

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Re: Evo Boot, neu 2017

Beitrag von diala » Mi 21. Feb 2018, 11:57

meine aktuellen Versionen:
a) bisher auf einigen schnellen Ritten zur vollsten Zufriedenheit:
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Die Version ist, v.a. mit klammen Fingern, wesentlich angenehmer an- und auszuziehen als das Original, und hat im Gegensatz zu jenem auch etwas Spielraum, wenn der Huf wächst. Keine Drücke, kein Verlieren.

b) optimaler Komfort zum an- und ausziehen:
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Dies ist eigentlich mein Favorit, ebenfalls keine Drücke. Aber ich habe ihn in dieser Version doch einmal (im starken Trab bergauf) stehengelassen und musste seitlich noch eine leichte Verstrebung anbringen; damit scheint er nun tatsächlich nahezu perfekt zu sein.
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Zuletzt geändert von diala am Mo 5. Mär 2018, 20:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Evo Boot, neu 2017

Beitrag von Hakon » Fr 23. Feb 2018, 15:11

Diala, Deine Varianten gefallen mir beide sehr gut, viel besser als der Original Evo Boot. Ich freue mich darauf, die Schuhe bald live zu Gesicht zu bekommen:-)
Wenn ich nicht momentan zufrieden wäre mit den Swiss Galoppers, wäre ich wohl auch auf der Suche...

Letztes Jahr um diese Zeit hatte ich übrigens bei den SGs auch kurzfristig Probleme mit aufgeriebenen Stellen im Bereich der Dichtlippe. Das war nach einer schuhlosen Phase (Schnee) und zu Beginn des Fellwechsels. Kann also wieder besser werden! Die Gaiter haben geholfen. Davor waren wir immer ohne unterwegs.

Ich studiere immer noch an einer Variante meiner Gloves herum (a la TK-Overlay), frage mich aber, ob ich es schaffe, dass der Schuh nicht dreht, da hinten nur wenig Stabilität gewährleistet ist. Was mir beim Evo gefällt ist der coole Ballenteil.

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Re: Evo Boot, neu 2017

Beitrag von diala » Mo 26. Feb 2018, 10:24

Ich kann Dir TK-Overlays mitbringen zum testen - aber ich will sie wieder haben!☺

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Re: Evo Boot, neu 2017

Beitrag von Hakon » Mo 26. Feb 2018, 10:45

Das wäre cool! Welche Grösse hast Du denn? Müsste wahrscheinlich Grösse 3 sein für Hakon...

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Re: Evo Boot, neu 2017

Beitrag von diala » Mo 26. Feb 2018, 12:05

Die Schuhe habe ich Gr.3; ich meinte, damals war noch Einheitsgrösse 2/3 für's Overlay. On verra!

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