Viper drehen mit Geleinlage????

temporärer Hufschutz
Sabine
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Viper drehen mit Geleinlage????

Beitrag von Sabine » Sa 13. Aug 2016, 08:35

Folgendes Problem habe ich seit kurzem:

Pferd: VA, 16 J., Diagnose: Arthrose vo li im Fesselgelenk. Folge: laterales Ablatschen besagten Hufes; dasselbe Fußungsverhalten zeigt sich hinten rechts. Ob und wenn ja wo er anderswo auch A. hat, weiss ich nicht gesichert.

- nutze seit Jahren erfolgreich Viper und seit ein paar Monaten mit Renegade-Ballenhalter; 's Pferdle kommt mit denen besser zurecht als mit Viper-BHs. HS saßen bisher immer bombenfest. Ausnahme: hatte Ende 2015/Anfang 2016 zwei Mal konventionellen Hufschmied am Pony; bearbeitungsbedingt drehte mein Viper am Arthrosefuß stark, was sich aber mit nachwachsendem Huf wieder gegeben hat

-kürzlich Martin's Geleinlagen reingeklebt (wegen Arthose). 's Pferdle geht wie auf Wolken damit

aaaaaaaaaaaaber

- leider zeigt diese Kombination eine starke Tendenz, den Hufschuh zu verdrehen. Im Schritt geht's, aber schon nach wenigen 100 m Trab fängt's an zu drehen
- auch habe ich das Gefühl, dass sich mit dieser Kombi die Drähte leichter aus den Quetschhülsen lösen; sie werden auf jeden Fall immer länger :think:

Ich habe vorgestern nochmals alles komplett neu eingestellt und richtig richtig festgeschraubt. Gestern hat's leider wieder gedreht + bei dem einen HS vo li hatte ich auch das Gefühl, dass die Drähte schon wieder 'n Tucken länger sind; bin mir aber nicht sicher. Habe unterwegs dann mit verschieden stark angezogenen BH-Klettriemen getestet; bringt [natürlich] alles nix, aber ein Versuch war's Wert.

Hat jemand eine Idee dazu? Hat jemand diese Kombi schon probiert? An was könnte es liegen? Gibt es eine vertretbare Lösung? I-wie beschleicht mich der grässliche Gedanke, dass diese Kombination SO nicht funzt????

Arbeite nicht zum ersten Mal mit Einlagen, aber zum ersten Mal mit Geleinlagen. Mit Viper + Viper-BHs + Vibram oder Teppich hat's immer gefunzt???

Vielleicht hat jemand ja eine Idee?

VG

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myriell
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Re: Viper drehen mit Geleinlage????

Beitrag von myriell » Sa 13. Aug 2016, 08:59

Bei meinem Pony drehen die Backcountrys mit Geleinlage auch.
Wobei ich sie neulich mal festgeklebt habe und damit war das Problem deutlich schwächer. Bei uns drehen sie allerdings im Schritt und im Trab/Galopp werden sie wieder gerade.

Ich habe bisher nur 6mm Geleinlagen genutzt. Ich hoffe, dass sich das Problem verringert mit dünneren Geleinlagen oder ich bei dünneren Geleinlagen noch die Möglichkeit habe, da eine dünne Schicht "irgendwas" draufzukleben.

Ohne Geleinlage drehen sie idR nicht.

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Anne & Shabou
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Re: Viper drehen mit Geleinlage????

Beitrag von Anne & Shabou » Sa 13. Aug 2016, 10:44

Ich wollte ja mal SockStop probieren :D Das hilft bei der Satteldecke, dass sie nicht nach hinten rutscht, vielleicht hilft es auch bei den Schuhen.

Könnte mir vorstellen, dass die Noppen dann nicht sehr haltbar sind, aber ich habe noch eine fast volle Tube zum rumprobieren. Nur leider momentan nicht so recht die Testmöglichkeit, hinten geht ohne und vorne sind gerade Duplos drauf.

Sabine
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Re: Viper drehen mit Geleinlage????

Beitrag von Sabine » Sa 13. Aug 2016, 18:10

myriell hat geschrieben:....Ohne Geleinlage drehen sie idR nicht.
dito!

Und: auch hier bisher nur 6mm Geleinlage und auch hier Hoffnung auf Besserung bei dünneren Gelos? "irgendetwas drauf" war auch meine Idee :arrow: Vibram; gibt es in versch. Variationen: dick-dünn, hart-weicher-weich, genoppt-gesonstwas usw.usf. Aber das geht halt definitiv NUR mit dünneren Einlagen.


Gibt es die dünneren Gelos denn schon? Weissdawerwas?

Anne & Shabou hat geschrieben:Ich wollte ja mal SockStop probieren...
coole Idee :D .......allerdings glaube ich, dass der SockStop nicht soooo belastungsresistent sein wird, dass er den enormen Kräften, die bei ~ 500 kg v.a. auch im T + G da wirken!? *nursodenk* :think:

Ich werde jedoch vor meinem nächsten Ritt mal mit Filzgleitern und/oder Gelresten probieren; diese werde ich i-wie/i-wo an den Seiten fixieren. Mal sehen. Mit Filzgleitern habe ich durchaus in anderen Situationen schon gute Erfahrungen gemacht; ob's in "dem" Fall auch was bringt??????

Noch wer Erfahrungswerte/Ideen?

VG, Sabine

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Re: Viper drehen mit Geleinlage????

Beitrag von Martin » Mo 15. Aug 2016, 01:37

Das 6 mm Gel ist als Rehepad entwickelt worden, also für Pferde, die sich ersteinmal nicht so wirklich bewegen wollen und können.
Bei diesen Pferden treten solche Dreheffekte eher weniger auf bzw. sind nicht so tragisch.

Wie so Reiter aber nunmal sind, probierten sie gleich mal, ob man damit nicht auch reiten kann und stellten dann erstaunt fest, dass dieses Pad die Schotterfestigkeit immens erhöht. :o ;) ;) ;) Jetzt wollen sie natürlich genau diese positive Eigenschaft zusammen mit allen anderen positiven Eigenschaften aller anderen Pads dieser Welt. :lol: :lol:

Ich kann noch nicht beurteilen, ob es die Aufbauhöhe ist, die das Drehen begünstigt oder das Material oder andere Faktoren. Allein die Aufbauhöhe verändert die Position des Hufes im Schuh stark. Im Prinzip liegt der Huf zu hoch. Da unsere Gele nicht kollabieren, wie z.B. Schäume, nach dem Motto, "die Luft ist raus" wird der Huf konsequent in der eigentlich falschen Position gehalten, was allein das Drehen begünstigen könnte. Es könnte aber auch die Flexibilität des Material sein. Der Huf arbeitet halt viel mehr mit einem so dicken Gel, weil er je nach Drucksituation sich umlagern kann.
Das ganze wird sich klären, wenn wir die 3 mm Pads haben. Alle neuen Gele, egal ob 6 oder 3 mm kommen aber erst im September. Vorher bin ich nicht mit der Produktion dran. Außerdem musste ich noch die Entscheidung treffen, ob die Oberfäche geändert wird. Die jetzige Folie erscheint mir etwas zu empfindlich. Die neue Folie wird wesentlich abriebstabiler sein und ist von der Oberfläche auch anders.

Da ich selbst keine Gel mehr habe, alles verkauft, kann ich im Moment auch nicht mehr testen. :oops:

Martin

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Re: Viper drehen mit Geleinlage????

Beitrag von myriell » Mo 15. Aug 2016, 13:25

Ach, September ist doch schon bald. Ich reserviere schonmal ein Stück 3mm 8-). Bis dahin nutze ich eben die 6mm. Die Reheponys haben wir auf das zu weiche Gel gestellt.. das ist halt nur schneller kaputt, aber ordentlich eingeklebt in die Schuhe hat es soweit funktioniert.

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Re: Viper drehen mit Geleinlage????

Beitrag von Juria » Mo 15. Aug 2016, 13:27

Ich bin mit dem 6mm Gel auch geritten. Hatte gar keine Probleme damit. Habe es allerdings reingeklettet.

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Re: Viper drehen mit Geleinlage????

Beitrag von Sabine » Di 16. Aug 2016, 08:54

@Martin: nun, wenn man ein Problem hat, dann sucht man nach einer Lösung. Oder nicht? Und da arthrosegeplagte Hüs bekanntlich mit weich besser zurecht kommen als mit hart ist man geneigt, alles Mögliche auszutesten bis man ein gutes Ergebnis hat, das dem Pferdchen entgegenkommt. Oder nicht? Ich persönlich fange da lieber beim ausgefeilten Hufschuhsystem an bevor ich die Wege neu anlege :lol: Alternativ könnte man das Ross auch einfach nicht mehr nutzen und warten, bis es vollkommen verfettet ist oder ignorieren, dass es hart nicht so mag wie weich + es da einfach "durchprügeln", was meiner Grundidee jedoch widerspricht. Von daher experminetiere ich lieber ....... ;)

Spass beiseite........... mein Pferd geht mit Deinen Gelos wirklich richtig gut! Sehr locker und flockig mit gutem Schwung und großer Gehfreude. Dass Du die Polster grundsätzlich als Rehepolster gedacht hast, weiss ich. Auch, dass 6 mm natürlich ein Klops sind. Nichts desto trotz habe ich entschieden, die Pads zweck zu entfremden und mit dem Ergebnis grundsätzlich sehr zufrieden.

Ich freue mich nun auf die dünnere Geleinlage, die vorzugsweise mit Noppen o.ä. ausgestattet sind :mrgreen: Bis diese erscheinen teste ich weiter mit Sock Stop und Filznoppen, die ich an der HS-Seitenwand anbringe und berichte denn vom Ergebnis - wenn Ihr wollt.

@Juria: ich habe die Gelos eingeklebt + sie sitzen bombenfest; daran kann's also nicht liegen.

VG, Sabine

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Re: Viper drehen mit Geleinlage????

Beitrag von Martin » Di 16. Aug 2016, 09:18

@Sabine

Ich kann Dich gut verstehen. Mein Beitrag war auch eher scherzhaft gemeint. Ich habe neulich sogar das Gel unter einen Beschlag genagelt, wofür es nun wirklich nicht geeignet ist. Aber für eine Woche erfüllte es seinen Zweck.

Das Problem ist, dass sich diverse Ansprüche einfach widersprechen. Diese Gele sind dynamische Werkstoffe, die nicht kollabieren, deshalb funktionieren sie so gut. Aber Dynamik bedeutet in diesem Fall eben auch Bewegung und die wird dann ggf. auf die Umgebung übertragen und das Gel schubst den Hufschuh rum.

Ob Noppen, rauhe Oberflächen etc. helfen, weiß noch noch nicht. Vielleicht verschlimmert es das alles noch. Das wird ein nächster Testschritt sein.

Ich bin selbst gespannt, was die 3 mm Gele bringen.

Martin

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Re: Viper drehen mit Geleinlage????

Beitrag von Juria » Di 16. Aug 2016, 09:36

Mit Noppen fänd' ich auch sehr interessant. Da würde ich mich direkt als Tester anbieten :D

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