Einlagen für Hufschuhe

temporärer Hufschutz
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Chicsy
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Re: Einlagen für Hufschuhe

Beitrag von Chicsy » So 12. Aug 2012, 11:27

Ich muss den Thread mal wieder hochholen...

Da mein Pony 4-fach beschuht immer noch sehr zögerlich auf Schotter (und Asphalt) läuft und dort schon gar nicht Traben oder Galoppieren mag, bin ich momentan am Experimentieren mit Einlagen. Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass er einfach mehr Dämpfung braucht.

Zuerst hatte ich ca. 3 mm dickes Textilfilz. Das Anziehen (Gloves) war super friemelig weil die Einlagen immer in die Zehe gerutscht sind. Nach einer halben Stunde Reiten (Pony lief leider nicht wirklich besser) hatten sich Tragrand und v.a. Strahl ordentlich in den Filz hineingedrückt und der Filz hat bis heute seine urspüngliche Form nicht mehr angenommen. Wie sind eure Langzeiterfahrungen mit dem Filz? In welcher Dicke verwendet ihr sie und in welchen Schuhen? Und klebt ihr die Einlagen - gerade beim Glove - hinein damit das Anziehen einfacher ist? Ich vermute mal mein Filz ist einfach nicht hochwertig genug gewesen.

Mein nächster Test war dann 2-3mm dickes "Dichtungsband" (Eigenschaften wie Neopren, nur vielleicht nicht ganz so hochwertig). Da das einseitig selbstklebend ist, habe ich es in die Gloves geklebt und hatte so die Probleme beim Anziehen nicht mehr. Pony läuft seither viiiiel besser (noch besser mit 2 Lagen "Dichtungsband") und Traben und Galoppieren auf normalen Waldwegen ist endlich möglich. Aber leider ist das nicht sonderlich haltbar und nach 3 normalen Ausritten im Trachtenbereich ganz schön kaputt. Das Zeug ist nicht teuer, aber ich habe eigentlich keine Lust jedes mal nach 3 Ritten die Einlagen zu wechseln, zumal ich nun auch eine Lösung für einen 1-wöchigen Wanderritt suche.

Habt ihr noch ultimative Ideen?

Ach ja, sollte maximal 6mm dick sein (lieber so um die 4mm) weil sonst die Gloves nicht mehr gescheit passen und natürlich bestmögliche Dämpfung und Haltbarkeit bieten. Insgesamt habe ich überhaupt keine Probleme mit dünnen Einlagen in Gloves. Die Gloves halten perfekt, sind noch nie abgeflogen und das größte Problem ist nach wie vor die dann wieder vom Huf herunter zu bekommen *gg*.
Zuletzt geändert von Chicsy am So 12. Aug 2012, 16:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Einlagen für Hufschuhe

Beitrag von Pat » So 12. Aug 2012, 15:16

Chicsy hat geschrieben:
Habt ihr noch untimative Ideen?
Glove glue on mit einem Sohlenpolster aus Equipak soft.
Oder, etwas preiswerter, Duplos drunter nageln oder kleben, ebenfalls mit Equipak soft auffüllen.

Es gibt leider Pferde, die so empfindlich sind, dass nur das hilft. Aber mit diesem "rundumsorglos Paket" laufen sie wie nie zuvor... :)

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Re: Einlagen für Hufschuhe

Beitrag von Chicsy » So 12. Aug 2012, 16:32

@Pat: Das Schalenkleben hatte ich mir auch schon überlegt, aber für mich als Gelegenheitsreiter spricht halt auch einiges dagegen, z.B. die Strahlfäule, die ich gerne auch weiterhin täglich behandeln würde (klar dafür gäbe es CS), das regelmäßige Nachraspeln und auch der Preis. Für den Wanderritt würde es sich dann aber evtl. lohnen.
Vorerst wäre mir eine Hufschuh-Polster-Lösung allerdings lieber.

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Re: Einlagen für Hufschuhe

Beitrag von Wurzl » So 12. Aug 2012, 22:19

Was gut funktioniert, ist die 6mm Einlagen etwas kleiner zu schneiden, so dass sie den Tragrand nicht abdecken (da brauchen sie eigentlich eh keine Dämpfung bzw. das Polster drückt sich sowieso auf fast 0 zusammen. Dann die Einlagen an den Huf kleben, z.b. mit Teerklebeband. Dann Glove anziehen.

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Re: Einlagen für Hufschuhe

Beitrag von Silke & Abai » Mo 13. Aug 2012, 08:35

Das wäre jetzt auch meine Idee gewesen. Filz oder Neopren sollte gehen. Da du immer noch über Strahlfäule schreibst: könnte die Fühligkeit denn im Strahl liegen? Wie arbeitest du gegen die Fäule? Im Ernst, Abai hat damit auch immer Probleme, aber bei dem aktuell trockenen Wetter und mit regelmäßiger Behandlung sollte das aber doch jetzt wenigstens phasenweise mal gut sein???
Viele Grüße

Silke

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Re: Einlagen für Hufschuhe

Beitrag von Chicsy » Mo 13. Aug 2012, 14:19

@Silke: Na ja, es ist definitiv besser mit der Strahlfäule momentan, aber leider stehen die ja nun den ganzen Tag auf der Mistmatratze und nutzen nur nachts die Koppel. Und die tiefen mittleren Strahlfurchen werden halt auch ne Zeit lang brauchen bis sie zu sind (biss dahin ist es längst wieder feucht). Also das beobachte ich weiterhin und mach täglich wenigstens penibelst sauber und sobalds wieder schlimmer wird wieder was drauf.
Klar könnte der Strahl die bzw. eine Ursache für die Fühligkeit sein, aber ich glaube es eigentlich nicht so recht weil er auf Druck auf den Strahl (Zange, Hufauskratzer) überhaupt nicht reagiert. Wenn er jetzt speziell vorne links fühlig/lahm gehen würde, dann könnte es mit den Einblutungen in der Zehe zusammenhängen (woher auch immer die kommen mögen) die er schon seit Monaten hat, aber meine er läuft auf beiden Vorderhufen gleich schlecht. Joa, aber das ist nun wirklich OT.

@Gunnar: Polster auf den Huf kleben zum Anziehen habe ich mir auch schon überlegt. Klebst du da einfach nen Streifen Teerband auf die Sohle und pappst das Polster drauf? Ist halt nicht ganz so komfortabel wie ein Polster das im Schuh klebt aber gut, einen Versuch ist es wert. Was bringt eigentlich die Ausspaarung am Tragrand? Dass der Schuh besser passt? Tragrand wäre ja durch das Polster dann ja eh fast freischwebend und somit auch in gewisser Weise gedämpft. Werde das mal testen.

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Re: Einlagen für Hufschuhe

Beitrag von Silke & Abai » Mo 13. Aug 2012, 15:00

Wie oft bist du denn am Stall? Täglich?
Ich habe einen Riesenfortschritt erzielen können, indem ich anfangs fest tamponiert habe (bei mir hielt die Tamponade leider nicht gut im Strahl, daher habe ich dann tageweise Hufschuhe angezogen, natürlich nur lose geschlossen). Als keine Tamponade mehr zu stopfen war, habe ich zweimal ein Strahlpolster gespritzt (einmal Vettec CS, einmal Scheibenkleber). Beides hatte wie ich finde enorme Wirkung. Beide Strahlpolster haben ohne Beschlag oder Bekleb oder Schuhe 10-14 Tage gehalten. Ich weiß, das Vettec ist echt teuer, aber versuch es doch mal mit dem Scheibenkleber. Den kann man mit einer normalen Silikonspritze auftragen. Ich habe den Strahl super gründlich gereinigt, ein Strahlmittel aufgetragen und bin dann mit Hufschuhen und Filzeinlagen spazieren gegangen. Dabei konnten die Hufe komplett trocknen. Dann am Stall nochmal gut abgebürstet und dann das Polster eingefüllt. Das Vettec ist ja ruckzuck hart, bei dem Scheibenkleber habe ich den Huf anschließend einfach mit Sand bestreut, ein Papiertuch aufgelegt und den Huf auf Asphalt absetzen lassen. Dort habe ich ihn dann ca. 1 Stunde am Heu angebunden fressen lassen. Kleinere Bewegungen hält das Polster schon aus. Danach war der Scheibenkleber soweit ausgehärtet, dass er auf die Wiese durfte. Vorteil wäre: Druck fördert Strahlwachstum, Mist muss draußen bleiben und Polsterung im Hufschuh. Also 3 Probleme auf einen Schlag beseitigt. Und mit so einer Kartusche kann man ne Menge Polster spritzen. Die gekauften Einlagen kosten auch Geld und sind meist schnell durchgelaufen und bringen auch nicht soooo viel, weil man sie halt nur mal ne Stunde pro Tag benutzt.
Viele Grüße

Silke

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Re: Einlagen für Hufschuhe

Beitrag von Chicsy » Mo 13. Aug 2012, 15:23

@Silke: Ja, momentan bin ich täglich im Stall weil das Pony leider gerade Medikamente braucht. Bei den Einlagen ging es mir allerdings eher darum meinem Pony bei dem allwöchentlichen Ausritt (mehr als 1-2x pro Woche kommt der momentan leider nicht wirklich raus) mehr Komfort beim Laufen zu ermöglichen und weniger um den Strahl. Nemos mittlere Strahlfurchen sind sehr breit (wenn es dich interessiert, es gibt recht aktuelle Fotos in Nemos Beurteilungssthread), daher hält Tamponade ja leider nicht. Beim Scheibenkleber habe ich Bedenken, dass es darunter weitergammelt - so unter Luftabschluss wirds ja dann wieder leicht feucht. Momentan ist das für mich keine Option da der Huf ja doch nachts immer die Chance hat richtig schön auszutrocknen (ich bin abends da und mach die Hufe nochmal richtig sauber, die Pferde sind zu dem Zeitpunkt schon auf der Weide und ich bringe Nemo nach der Medikamentengabe und Hufsäuberung auch direkt dort hin. Behalte das aber für feuchtere Zeiten im Hinterkopf :) .

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Re: Einlagen für Hufschuhe

Beitrag von Lunalina » Mi 15. Aug 2012, 22:05

nach vielen Versuchen mit verschiedenen Materialien bin ich auf
Elastomer (z.B. Eladur) für sehr haltbare Hufschuh-Einlagen gestoßen,
gibt es in verschiedenen Härten und Stärken, aber es
läßt sich nur mit Spezial-Werkzeug schneiden/bearbeiten.
Müßt Ihr Werkzeugbauer um Hilfe bitten... und eine genaue Schablone
zur Vfg. stellen, denn nachträgliche Änderungen sind schwierig.
Nicht mal meine alles-an-den-Hufen-schrottende große Stute hat
diese Einlagen zertrampeln können.

LG
Karin

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Re: Einlagen für Hufschuhe

Beitrag von Chicsy » Do 16. Aug 2012, 06:48

Klingt interessant, aber wo bekommt man solche Spezial-Kunststoffe als Privatperson und in kleinsten Mengen her?

Habe jetzt mal Neopren in 4 und 6 mm Dicke bestellt und das werde ich am WE mal in verschiedenen Variationen testen. Wenn das auch nach 3 Ausritten im Trachtenbereich durchgescheuert ist, werde ich mal schauen ob ich doch irgendwie an Eladur oder ähnliches herankomme.

Ach ja, hier hatte auch mal jemand "Mustad No Shock" Einlagen in Hufschuhen. Wie sind die denn so von den Eigenschaften her?

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