Welcher Schuh für den Anfang/Übergang

temporärer Hufschutz
Gundel
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Welcher Schuh für den Anfang/Übergang

Beitrag von Gundel » Di 29. Sep 2015, 22:02

Hi ihrs,

nachdem ich bislang immer nur interessiert mitgelesen habe .. jetzt auch mal eine Frage von mir

Ich nenne ein ..sagen wir mal .. halbwildes Pferd mein eigen (oder ich gehöre ihr .. wie auch immer ;)) und sie hat in ihrem bislang 7 jährigen Leben noch nie eine Hufbearbeitung gehabt. Sie hat perfekt gestellte Beine/Gelenke etc. daher war das bislang und zum auf der Wiese herumlaufen o.k. die Hufe arbeiten sich eigenständig immer wieder in eine sehr gleichmäßig runde Form und immer passend zum Fesselstand und zu sonstigen Theorien ;) zurück - das ist auch gut denn ich komme noch nicht wirklich ernsthaft an die Hufe heran. hufe geben geht nach nur 4 Monaten ohne Hinwerfen o.ä. :D - auskratzen geht manchmal - raspeln geht noch nicht .. 7 Jahre Tibet eben :D

Das heißt, es steht immer mal was über (ich denk : upps du solltest mal - geht aber noch nicht ;)) und dann macht es knack - die Ecke bricht weg und es ist wieder alles perfekt rund .. mal unbedeutende Spältchen außen herum, die es nicht gäbe, wenn sie denn mal jemanden an die heiligen Füße ließe ...

Nun kommt aber der Winter und ich bin immer noch am Sozialisieren vor dem Anreiten - Halfter, Strick, Kappzaum, Führen, Gassi gehen, bissle longieren, Handpferd etc. ist alles kein echtes Thema mehr.. ABER an die Füße lässt sie mich nach wie vor nur bedingt (nicht/manchmal ein bisschen/mal mehr/mal weniger) das heißt das dauert noch

Unsere Waldwege sind teilweise recht gruselig geschottert .. sprich ich MUSS einen Hufschutz drauf machen, schon deswegen um kein Hufgeschwür zu riskieren, das ich aktuell nicht behandeln könnte - ich bin aber NOCH nicht in der Lage ihre Hufe zu bearbeiten/Bearbeiten zu lassen so dass ich die Größe nicht so wirklich genau feststellen kann UND die Hufform wird auch die nächsten Monate nicht immer perfekt sein, so dass Easyboot gloves und andere auf der glove glue on Schale basieren und solche wie Floatings Hufschuhe aus der engeren Wahl fallen (wobei die Gloves sonst noch vor Renegades meine erste Wahl sind)

jetzt aber die Frage (endlich :roll: ) welchen Hufschuh kann ich für die Übergangszeit verwenden, bei immer mal wieder unregelmäßigen Hufen ?

Bislang habe ich in meinem Repertoire gehabt (für meine bisherigen Pferde) :

SHB - fallen raus weil die quasi Hufe im Schweizer Gardemaß erwarten, ich keinen Anpasser habe und auf dem Ponyhuf hämmern definitiv noch NICHT geht
Marquis - zu schwer - zu aufwendig - zu viel Einzelteile die kaputt gehen könnten
Easyboot Standard - würde ich zwar drauf aber wohl nie wieder runter bekommen *zappelherumtanz* :mrgreen:
Easyboot gloves - müssen halt leider wirklich richtig gut sitzen um nicht fliegen zu gehen und selbst dann
Floating Boots - dito
Equine Fusion Jogging Schuhe - halten ca. 3 Monate auf unseren Wegen - wenn nicht vorher die Schnällchen kaputt gehen .. weswegen sie keine Option sind
Renedages - fangen an zu drehen, wenn der Huf unregelmäßig ist (wird)

So nun ?

- Ich brauche einen hufformtoleranten Hufschuh für runde ansonsten normale (weder steil noch flach) Hufe
- den man in Sekundenschnelle auf einen Huf montieren kann (viel länger hält sie noch nicht still)
- der mit möglichst wenig Aufwand zu schließen geht (Klett o.ä. denn hinknien zum Fummeln möchte ich mich noch nicht ;) *ichhängamLeben*)
- und mit noch weniger Aufwand und Gezerre auch wieder abgeht

Cavallo simple Boots ? andere Ideen

Viele Grüße
Gundel

saskia
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Re: Welcher Schuh für den Anfang/Übergang

Beitrag von saskia » Di 29. Sep 2015, 23:08

Cavallo hätte ich jetzt auch gesagt. Bin aber kein Hufschuhexperte, nur die Cavallos und die EQF hab ich selber, und daher find ich die Cavallos extrem easy zum Anziehen.

Aber mal was anderes : wo wohnt ihr denn (Region)? Was habt ihr für geniale Weiden, dass das Pferd 7 Jahre ohne Bearbeitung perfekte Hufe hat? Und dazu noch perfekte Beine - ich dachte, sowas gäb's gar nicht real? Und - was sich mir als nächste Frage aufdrängt : wenn das Pferd seine Hufe so gut selber managt, - wie sinnvoll ist es dann, einzugreifen und zu bearbeiten? Und wie nötig ist Hufschutz, wenn es lediglich spazierengehen und als Handpferd (?) gehen soll (also ohne Reitergewicht)? Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Hufe dann von selbst den abrasiveren Böden anpassen, wenn man es langsam genug aufbaut? Ein Hufgeschwür würd ich eher befürchten, wenn da jetzt überflüssigerweise (?) am Huf rumgeraspelt wird und die anscheinend zweckdienliche "Selbstbearbeitung" des Pferdes aus der Balance gebracht würde. Oder falls es von jetzt auf gleich ohne Gewöhnungsphase lange Touren auf den beschriebenen Wegen mitgehen soll.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

Gundel
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Re: Welcher Schuh für den Anfang/Übergang

Beitrag von Gundel » Di 29. Sep 2015, 23:51

Danke dir

.. dann warte ich noch bis sich ggf auch Hufschuhexperten melden.

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Re: Welcher Schuh für den Anfang/Übergang

Beitrag von kelte » Mi 30. Sep 2015, 07:33

Servus!

Auf einen runden Huf passen die OldMac sehr gut. Das sind extrem robuste Schuhe, die praktisch nicht verloren gehen können, sind halbwegs einfach anzuziehen und sehr tollerabel, was Hufveränderungen angeht.

Grüße

PS.: Die neueren Modelle des Equine Fusion haben keine Schnällchen mehr und halten bei meinen schweren Norikern bereits ettliche 100km.

Gundel
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Re: Welcher Schuh für den Anfang/Übergang

Beitrag von Gundel » Mi 30. Sep 2015, 08:43

ah super - danke :) dann werde ich mir die auch noch anschauen :)

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Re: Welcher Schuh für den Anfang/Übergang

Beitrag von Juria » Mi 30. Sep 2015, 10:19

Mich würden die Hufe ja total interessieren. Was habt ihr für Böden im Stall? Vielleicht magst du uns mal Fotos zeigen? Zumindest die Perspektiven, die halt möglich sind ;)

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Re: Welcher Schuh für den Anfang/Übergang

Beitrag von Kathy71 » Mi 30. Sep 2015, 10:56

Ich frage mich, wie Du Hufschuhe anziehen willst, wenn nichtmal auskratzen zuverlässig funktioniert.
Die meisten Hufschuhe haben ja schon eher aufwendig Verschlussmechanismen....

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Re: Welcher Schuh für den Anfang/Übergang

Beitrag von diala » Mi 30. Sep 2015, 12:10

abgesehen davon, dass ich hier die Renegades probieren würde (die haben recht viel Spielraum von der Grösse her), nur eine kleine Bemerkung am Rande: ich habe ein Mal ein Pferd völlig ausflippen gesehen, als man ihr Hufschuhe montierte, und sie den ersten Schritt damit machte (das waren noch die SHB, aber das ist wohl unwichtig). Das war richtig lebensgefährlich für alle Beteiligten. Bitte rechne auch mit sowas, riskier nichts, arbeite lieber noch ein paar Wochen länger mit touchen und Sehnen massieren, bis du den Huf auch sicher aufnehmen kannst.

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Re: Welcher Schuh für den Anfang/Übergang

Beitrag von Lesley » Mi 30. Sep 2015, 12:39

Ich stimme diala zu: ich habe auch schon komische Reaktionen gesehen, wenn Pferde das erste Mal Schuhe tragen. Sei vorsichtig!
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde

„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“

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Re: Welcher Schuh für den Anfang/Übergang

Beitrag von Gundel » Mi 30. Sep 2015, 13:47

hi ihrs

keine Sorge ich bin sehr vorsichtig - weswegen sie auch z.B. noch nicht fest angebunden wird und ich neue Sachen IMMER auf dem kleinen Reitplatz ausprobiere und nicht am Anbindeplatz damit wir Platz drumherum haben. Ich habe durchaus auch Kopfkino (weil ich bei anderen schon so viele unschöne Dinge erlebt habe) , deswegen darf auch noch niemand anderer mit ihr umgehen, weil da so schnell was versaut ist (ist aber kein Problem, kleine Offenstallgruppe mit halbwegs vernünftigen Einstellern)

Deswegen gehe ich bei ihr - weil sie so durchweg misstrauisch und immer auf der Flucht ist - sehr kleinschrittig vor. Nicht umsonst brauchte ich jetzt 4 Monate für zuverlässig Halfter, Strick, überall anfassen lassen, Gassi gehen (Autos, Traktoren, Fahhräder...) Wurmkur geben, frei laufen, longieren etc... wenn sie mal was verstanden hat, ist sie supercool (!!) .. aber ihr grundsätzliches Misstrauen steht ihr beim Lernen oft mal ein bisschen im Weg ..

deswegen hab ich auch so lang gebraucht um überhaupt in die Nähe der Hufe zu kommen - die Beine anfassen zu dürfen - die Hufe anzuheben ... es sind immer Miniminischritte mit viel Lob, positiver Bestärkung etc.

ich möchte schon auch für mich eine Lösung ohne grosses Gefummel - am liebsten Klett (das Geräusch kennt sie schon und fürchtet sich nicht mehr davor) An "da ist etwas um den Huf" und "auf komischen Sachen stehen" sind wir gerade dran .. dauert also alles noch .. und ich habe es nicht eilig .. nur wäre halt mehr als 1x die Woche Gassi gehen auch für sie schon schöner

gelebt hat sie bislang ausschliesslich auf riesigen hügeligen Wiesen - wenig Rasengittersteine - jetzt Lehmboden mit eingeschlossenen Felsen und zum Teil befestigter Paddock und Wiesen (im Winter nix mehr Wiese) - Gelände mit ausschliesslich scharfkantigen Schotterwegen von halbwegs fein (1-1,5 cm Körnung) bis sehr grob (4 - 6 cm Körnung ) :-x deswegen ist Hufschutz schlichtweg Pflicht .. auch für die, die schon Jahre hier leben - die Böden draussen sind grottig :(

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