Polster mit größtmöglicher Dämpfung?

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Laddie
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Polster mit größtmöglicher Dämpfung?

Beitrag von Laddie » Do 4. Sep 2014, 09:33

Mein Wallach trägt derzeit zum Ausreiten hinten Gloves (vorne Duplos). Ich überlege, da er sehr gerne auf harten Böden trabt, eine größtmögliche Dämpfung reinzutun. Zum Warum und Wieso nachher genaueres, muß gleich los, aber schonmal meine Frage, welche Einlage ihr für die mit der größtmöglichen Dämpfung haltet? Bestimmtes Material mit bestimmter Härt evtl.?
Viele Grüße, Ariane

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Laddie
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Re: Polster mit größtmöglicher Dämpfung?

Beitrag von Laddie » Sa 6. Sep 2014, 10:12

Zur Erklärung: Wir hatten vor 10 Jahren einen Sturz mit Überschlag, bei dem mein Pferd auf die rechte Kruppe gefallen ist. Zurückgeblieben ist eine, ich sage mal, Schwäche im rechten Hinterbein. Es kommt, da er jetzt eben auch älter ist, gelegentlich vor, daß er das Bein etwas schlechter durchschwingen kann als das andere. Es wirkt nicht so als hätte er Schmerzen und sei deshalb lahm, eher als sei das Bein dann etwas steif in der Muskulatur. Wo da genau die Schwachstelle liegt konnte in den vergangenen Jahren kein Therapeut genau ermitteln. Bleiben also nur Vermutungen. Irgendwas im Bereich ISG halt.

Neulich haben wir einige flottere Ritte gemacht, weil er ziemlich frisch war und guten Vorwärtsdrang hatte. Danach trat die Steifheit wieder auf. Da er wie gesagt gerne länger auf hartem Boden trabt und immer wieder dorthin strebt hatte ich die Idee, daß ich eine stoßdämpfende Einlage in die Gloves tun könnte.

Klar könnte ich alternativ
1. Duplos auch hinten drauf machen oder
2. ihn nur auf weichen Böden traben lassen.

Er braucht aber hinten keinen Dauerbeschlag, und die weichen Böden mag er nicht so. Wenns nicht anders gehen sollte muß er natürlich letztlich darauf laufen, sollte es sich für sein Hinterteil als besser erweisen.
Viele Grüße, Ariane

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Kathy71
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Re: Polster mit größtmöglicher Dämpfung?

Beitrag von Kathy71 » Sa 6. Sep 2014, 11:47

Warum vertraust Du nicht auf das Gefühl Deines Pferdes. Offensichtlich trabt er ja gerne auf hartem Boden (er strebt ja auch immer wieder dahin...und Pferde sind nicht blöd, wenn die die Wahl haben tun sie das, was ihnen gut tut...meiner zB trabt nichtmal richtig an, wenn er den Biden unpassend findet). Wenn er weiche Böden nicht mag, dann hat das vielleicht auch Gründe.

Ich denke auch, die Kombi Duplos/Gloves bietet schon ziemlich viel Dämpfung. Die Steifheit kommt mMn eher davon, dass Du (plötzlich?) mehr gemacht hast...ich nehm an Muskelkater. Mein Pferd war nach dem Frühjahrsritt (überwiegen Graswege und andere weiche Böden) auch 1 Woche lang sehr steif, Muskelkater und Verspannung...war dann eine Physio dran.

Wenn ich was machen würde, dann eher Physio/Osteo (ISG) und viel muskelaufbauende Gymnastizierung (am besten mit Unterstützung durch einen Profi)....

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Re: Polster mit größtmöglicher Dämpfung?

Beitrag von saskia » Sa 6. Sep 2014, 11:48

Also ich bin ja kein Anatomie-Experte, aber was mir so beim Lesen im Kopf rumgeht : warum trabt das Pferd so gern auf hartem Boden? Warum zieht er von weichem Boden immer wieder auf harten? Wahrscheinlich weil es im recht angenehm ist - aus welchen Gründen auch immer. Soll man es ihm dann gezielt "unangenehm" machen indem man ihm den harten Boden dann auch noch (via Dämpfungseinlage) "weich, federnd" macht? Offenbar will er gerade dies nicht? Wenn er auf hartem Boden zuviel Abrieb hat, dann Abriebschutz, aber keine Dämpfung, wenn er die anscheinend nicht möchte. - Soweit meine intuitiven Gedanken dazu.

Wenn danach die Steifheit wieder deutlicher wird : evtl jeweils kürzere Trabstrecken, mit ausreichend Entspannungsmöglichkeiten dazwischen, evtl spezielle Aufbaugymnastik der betreffenden Muskeln, Massagen zur Lockerung derselben u.ä.?

Wenn ich es recht verstanden habe, sind eure flotten Ausritte neulich die Ausnahme und nicht die Regel gewesen? Dann war die anschliessende Steifheit vielleicht nur sowas wie "Muskelkater" untrainierter, weil normalerweise (aus welchen Gründen auch immer, da Ursache ungeklärt) geschonter Muskeln. Dem kann man ja mit entsprechendem vorherigen Aufbautraining begegnen.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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Re: Polster mit größtmöglicher Dämpfung?

Beitrag von Kathy71 » Sa 6. Sep 2014, 13:54

Mein Pferd trägt im Training rundum die Gloves (beim Ritt dann rundum Duplos) und trabt damit sehr zufrieden auch längere Strecken auf Asphalt...auf feuchten Graswegen mag er mit den Gloves gar nicht traben, das ist ihm zu rutschig...trockene Graswege hatten wir ja dieses Jahr noch nicht so richtig...

Ich glaube die Dämpfung Deiner Kombi Duplo/Glove reicht vollkommen aus. Am Duplo kannst Du eh nicht viel machen, ein Vettec-Polster würde maximal Schutz gegen Steine für die Sohle bringen. Und Einlagen in die Gloves, mhm, da passen ja max. die dünnen rein und die bringen jetzt auch nicht soooo viel mehr als der ohnehin weiche Gummi der Glove-Sohle.

Alternativ zu den Gloves habe ich noch Renegades mit Geleinlage, die ich allerdings bei Nässe gerne verliere, denn da wird das Gel flutschig. Mein Pferd trabt mit denen nicht so gerne über harten Boden wie mit den Gloves.

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Re: Polster mit größtmöglicher Dämpfung?

Beitrag von Laddie » So 7. Sep 2014, 08:05

Danke für eure Ideen! Sehr interessant :D

Ich denke auch, daß es etwas zu viel auf einmal für ihn war. Wir haben solche Ritte länger nicht mehr so häufig gemacht. Er hatte halt solchen Spaß und brauchte die Bewegung. Er hat vor Jahren schon, man mag es kaum glauben, als Quarter Horse die Gangart Trab für sich entdeckt und möchte gar nicht mehr aufhören :D

Im letzten halben Jahr habe ich auch die Gymnastizierung etwas schleifen lassen, weil ich durch meine viele Arbeit oft platt und unmotiviert war. Ich denke aber gerade auch die braucht er für sein Hinterbein. Die Kombination zwischen Gelände (das hier auch super zur körperlichen Fitness beiträgt) und Platzarbeit tut dem Pferd sehr gut, ist sehr vital mit seinen 21 Jahren. Muß halt alles nur regelmäßig und ausgewogen vor sich gehen :oops:

Gestern an der Longe hatte ich auch den Eindruck, daß es ihm nur unbequem war, das Bein mehr zu belasten, aber nicht schmerzhaft oder unmöglich. Ich konnte ihn überreden, und dann lief er wieder ganz schön und auch zufrieden.

Danke nochmal für eure Beiträge!
Viele Grüße, Ariane

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