Erster Winter als Barhufer

temporärer Hufschutz
Hammy
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Erster Winter als Barhufer

Beitrag von Hammy » Mo 7. Okt 2013, 09:43

Hey Zusammen,

nachdem ja mitte/ende Oktober der erste Schnee kommen soll, hat mein "Hufeisenhirn" gleich mal an grips gedacht. :doh:
Aber das brauchen wir ja nicht mehr... nur wären wir jetzt schon beim Problem bzw meiner Frage.

Kann ich im Winter mit Hufschuhen reiten? Oder geht ihr ohne?

Mein Dicker ist grundsätzlich schon trittsicher, aber jetzt im Sommer hätten wir im Gelände ohne Schuhe eine Chance gehabt. :?
Da frag ich mich eben, wir andere das so machen?!

Ich freu mich auf eure Antworten und schon mal vielen Dank.

LG
Hammy

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SilentDee
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Re: Erster Winter als Barhufer

Beitrag von SilentDee » Mo 7. Okt 2013, 11:47

Keine Sorge, diese Frage ist eine der häufigsten, die mir bei Barhufumstellungen Richtung Winter gestellt werden. :D

Also:

Bei tiefem Schnee laufen Barhufe wie auf Wolken! Da stollt eigentlich absolut nichts auf. Grip braucht man dann nicht, man reitet munter an den beschlagenen Pferden vorbei, lässt die überfüllte Halle links liegen und macht tolle Winterausritte! :dance:

Auch fester Schnee ist kein Problem, Barhufe haben natürlichen Grip. Allerdings ist natürlich immer die Frage der Nutzung. Lässt man das Pferd wetter- und bodenangepasst laufen, nie ein Problem.

Je nachdem, wie gut der Huf im ersten Jahr schon gewachsen ist, haben die Pferde nach 2-3 Tagen bis 2 Wochen bei Frostboden auch keine Probleme mit den harten gefrorenen Buckelpisten. Meine laufen schon ewig barhuf, und die sind 2-3 Tage etwas vorsichtig bei den gefrorenen Knubbelpisten im Paddock, bis sich die Sohle von Matschpaddock auf harter Knubbelpaddock umgestellt hat, dann traben und galoppieren die sogar da drüber. :shock: ich selbst balanciere da nicht so grazil drüber. :lol:
Wenn der Barhuf aber noch nicht eine gute Sohle aufgebaut hat, dann kann es sein, dass es länger dauert - und bei noch ganz dünnen Sohlen sollte man nett sein und für den Knubbelpaddock einen schutz drunter machen. Ist ja wie über feste Steine treten...
Gefrorene Weiden sind meist kein Problem.

Glatteis, also echte Glatteisflächen sind für alle gleich doof, da rutscht alles und jeder. Es gibt für solche Fälle ice-studed-versionen vom Renegade Hufschuh mit 12 gleichmäßig verteilten Spikes drunter, in die meisten Easyboot-Sohlen kann man auch solche Spikes reindrehen, in die Marquis kann man Widiastifte machen usw.

Den Schneegrip macht man ja aber meist gegen das Aufstollen rein. Barhufe haben eine Hornschicht über super durchblutete Lederhäute, das heisst, sie haben eine gewisse Temperatur. Meist floppt der Schnee als Hufabdruck einfach raus aus dem wärmeren Huf. Wenn sie durch tiefen, weichen Schnee laufen, und an eine gepflasterte Fläche kommen, gehen sie manchmal 1-2 Schritte wie auf Schneekugeln, als würden sie auf rohen Eiern balanzieren müssen, und dann fallen die raus.
Enge Zwanghufe z.B., oder Hufe mit langen Wandüberständen halten festgedrückten Schnee länger, da müsste man spätestens dann entgegenwirken. :mrgreen: Ist aber ein guter Indikator für evtl. eine nicht ganz natürliche Hufform.

LG

Hammy
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Re: Erster Winter als Barhufer

Beitrag von Hammy » Mo 7. Okt 2013, 12:05

Hey,

Wow, danke für die Antwort...

Also so dachte ich mir das auch... Das Schnee ne super Sache ist, dachte ich auch, aber das kann ich leider nicht gewährleisten im Gelände. Da komm ich doch bestimmt auf geräumten Straßen/Wegen vorbei, oder es ist auch schon alles etwas platt getrampelt von Fußgängern oder anderen Reitern.
Kann ich den Hufschuh dann sorgenfrei anziehen? Oder ist es mit dem Grip dahin? Haben sie dann halt mit den Schuhen? Ach ja, ich hab EasyBoot Epic '12, nur für vorn, hinten läuft er ohne.

Stimmt, die Bucklpiste im Rundgang..... Daran habe ich noch nicht gedacht, er steht in einem Offen-/Bewegungsstall, er läuft seit gut 5 Monaten Barfuss, gewöhnt sich die Sohle so schnell daran? Hier und Da tut es ihm schon recht weh, wenn mal Steine im Weg liegen....

So viele Fragen :whistle:

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pantoffeltierchen
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Re: Erster Winter als Barhufer

Beitrag von pantoffeltierchen » Mo 7. Okt 2013, 14:16

Für Neuschnee oder Sulz montiere ich in der Regel keine Schuhe, der Grip vom baren Huf reicht und von der Empfindlichkeit her braucht er dann auch keine Schuhe. Sobald es aber mal getaut und wieder gefroren hat oder eben Wege festgefahren, -getreten wurden, mache ich die gespikten Renegades drauf. Die geben für meine Begriffe super Haftung. Blankes Eis würde ich dennoch grosszügig umgehen...
Ungespikte Hufschuhe auf Schnee würde ich nicht machen, da hätte ich Schiss vor Ausrutschern...
Mit Aufstollen hatte ich barhuf bisher nie Probleme.

Ellie
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Re: Erster Winter als Barhufer

Beitrag von Ellie » Mo 7. Okt 2013, 15:09

Barhuf (Reiten) im Winter ist problemlos. Vorausschauend und mit angepasster Geschwindigkeit, wie immer. Und dran denken: unterm Schnee können auch Eisflächen sein, ohne Spikes eine böse Falle.

HenrikeBL
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Re: Erster Winter als Barhufer

Beitrag von HenrikeBL » Mo 7. Okt 2013, 19:23

Du kannst für den Winter Motoradspikes in deine Epic drehen. Ich reite immer mit Spikes - Null Problem :D

Maggi1
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Re: Erster Winter als Barhufer

Beitrag von Maggi1 » Di 8. Okt 2013, 10:00

Bekommt man die Spikes auch wieder heraus und kann die Easyboot im Sommer dann wieder ohne benutzen oder muss man dann ein extra Paar mit Spikes für den Winter und ein Paar für den Sommer haben?

kelte
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Re: Erster Winter als Barhufer

Beitrag von kelte » Di 8. Okt 2013, 16:50

Ich habe in den Schuhen, welche ich fürs kutschieren verwende die Spikes auch das ganze Jahr über. Die stören nicht einmal auf Asphalt, im Gegenteil, sie verhindern frühzeitiges ablaufen des Profils.

Grüße

Maggi1
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Re: Erster Winter als Barhufer

Beitrag von Maggi1 » Di 8. Okt 2013, 18:57

Wieviele Spikes hast du eingeschraubt? Hast du vielleicht ein Foto?

kelte
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Re: Erster Winter als Barhufer

Beitrag von kelte » Di 8. Okt 2013, 19:00

2 am Abrollpunkt, also im Zehenbereich und je eine unter den Trachten, also 4 pro Schuh.
Foto gibts keines.

Grüße

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