IG Hufe im Fokus

Wo ist denn eigentlich Deine Gegend? Vielleicht gibt es ja Jemanden in der Nähe... Und es gibt auch einen youtube-Film vom Wickeln, ohne die Sohle komplett abzudecken. Zur Not kann man ja auch was rausschneiden.

LG

Südlich des Weißwurst-Äquators, zwischen Karlsruhe und Stuttgart.

Was mich inzwischen maßlos ärgert - wir haben hier total viele Schmiede und alle sind Pfeifen. Ich habe letztes Jahr nach meinem gescheiterten Barhuf-Versuch 10 (!) Schmiede angerufen, bis überhaupt mal jemand bereit war, einen neuen Kunden zu nehmen. VB kalt beschlagen mit dünnen Nägeln? Nö, nur ein aufgebrannter Beschlag ist ein richtiger Beschlag (Zitat eines Schmiedes). Alternativen wie Kunststoff oder Kleben? Kein Interesse. Inzwischen habe ich auf Kosten meines Pferdes festgestellt, dass unser Schmied wohl auch nicht der Knaller war. Und das war einer mit gutem Ruf.

Inzwischen habe ich dank Euren Tipps soviel im Interent recherchiert und gelesen, dass ich nun weiß, dass es Alternativen gibt. Mein Pferd steht seit 3 Wochen mit einem ausgebrochenen Huf samt Lederhautentzündung da. Man könnte hier einen Cast anbringen und darauf beschlagen, habe ich gelernt. So hätte ich die Zeit der Buckelpisten überbrücken können. Ich habe in den letzten Wochen wieder soviele Schmiede und Hufbearbeiter bei uns am Stall angebettelt. Aber niemand hat Interesse, sich mal einem Problem anzunehmen. Man könnte fast meinen, ich verlange Almosen. Dabei möchte ich nur, dass meinem Pferd gegen Bezahlung geholfen wird. Und mir geht's dabei wirklich nicht ums Geld. Es ist echt entwürdigend.

Die HO, die jetzt mein Pferd bearbeitet, hat einen Anfahrtsweg von 80 km. Näher habe ich niemanden gefunden. Wenn sich also mal jemand von Euch beruflich verändern will - wir haben hier Bedarf bis zum Abwinken.

Mach einen Hufkurs, dann kannst Du alles was Du willst selber machen. Vielleicht bietet Tina (greenorest) was in Deiner Gegend an.

Martin

Martin, ich habe bereits 2 Hufkurse gemacht, das Buch von Armin Kasper und das Werk von Tina habe ich quasi verinnerlicht. Die Bearbeitung von einem mehr oder weniger problemlosen Barhuf-Pferd traue ich mir zu. Mein letztes Pferd, ein AV mit gesunden Beton-Hufen, habe ich bis zuletzt selbst bearbeitet. Und die 2x jährlichen Kontrollen durch einen fähigen Huftechniker haben auch nie Beanstandungen ergeben. Meine Kenntnisse reichen außerdem aus, dass ich erkenne, wenn irgendwas total schief läuft, denke ich.

Nichtsdestotrotz fehlen mir Übung und Erfahrung, so wie vermutlich den meisten, die immer nur ihr eigenes Pferd bearbeitet haben. Mit dem Umgang von richtigen Problemfällen, wie meinem neuen Pferd, bin ich überfordert bzw. lerne gerade wieder unheimlich viel dazu, allerdings leider auf Kosten meines Pferdes. Auch habe ich für die rein private Hufbearbeitung nicht das Equipment, über das ein Hufpfleger oder Schmied verfügt.

Unabhängig davon bin ich nicht mehr so taufrisch und auch gesundheitlich nicht in bester Verfassung, so dass es mir körperlich einfach sehr schwer fällt. Dazu kommt dann noch ein berufliches Zeitproblem.

Klar wäre es mir lieb, wenn ich Euer Wissen hätte und nicht auf andere angewiesen wäre. Aber schlußendlich muss es ja schon einen Unterschied geben zwischen einem privaten Hobby-Raspler wie mir und einem Hufpfleger mit Ausbildung.

Kassiopeia hat geschrieben: Aber schlußendlich muss es ja schon einen Unterschied geben zwischen einem privaten Hobby-Raspler wie mir und einem Hufpfleger mit Ausbildung.

Ich wollte Dich nicht persönlich infrage stellen. Es sollte nur ein Tipp sein, für den Fall, dass wirklich keine qualifizierte Leute erreichbar sind.

In einem Punkt möchte ich Dir allerdings widersprechen. Du wirst hier im Forum eine Menge exzellenter Hobbyraspler finden, die weit besser arbeiten als viele Profis. Das mag traurig sein, ist aber so. Es ist ja auch ein wesentlicher Grund für dieses Forum. Wenn wir ausreichend gute Profis hätten, dann brauchten wir dieses Forum nicht, sondern nur eine Liste mit qualifizierten Ansprechpartnern.

Martin

Martin hat geschrieben:Ich wollte Dich nicht persönlich infrage stellen.

Das habe ich auch überhaupt nicht so aufgefasst. Unabhängig davon wäre ich auch nicht böse, wenn Du's getan hättest. Ich stelle mich ja selbst auch permanent in Frage, sonst würde ich ja hier nicht soviel fragen.

Martin hat geschrieben:In einem Punkt möchte ich Dir allerdings widersprechen. Du wirst hier im Forum eine Menge exzellenter Hobbyraspler finden, die weit besser arbeiten als viele Profis. Das mag traurig sein, ist aber so.

Da hast Du wohl Recht. Auch damit, dass es traurig ist.

Ich habe mir jetzt mal so einen 5 er Pack besorgt, solch blaue Kunstoffbandagen, die die bei uns im Krankenhaus in der Ambulanz für die Gips-Casts an Armen und Beinen verwenden.

Wie hoch wickelt ihr das?
Bis knapp unter den Kronrand, zu hoch darf man gewißt nicht, damit das nicht den Kronsaum und Ballenbereich beschädigt.

Wickelt ihr das nur bis zum Ballen oder bis drüber?

Ich habe jetzt mal eine solche Bandage tesweise an unseren lädierten, kurzen und sehr flachen linken Vorderhuf gemacht.

Ich habe allerdings ein superdickes (2cm) Polster aus Zellkautschuk unter die Sohle gemacht und das ganze dann drüber gewickelt.
War nicht allzu kompliziert, allderdings hat man mir in der Ambulanz gesagt, dass man die Bandage komplett in Wasser eintauchen und richtig in Wasser drücken soll, damit sich das vollsaugt.

Dann erst wickeln und nach 2 Minuten ist das hart gewesen.

Allerdings war mir das dann doch zu hoch und ich habe die ausgehärteten Ränder mit dem Nipper rundherum etwas gekürzt.

Es hält jetzt den 3. Tag ohne Probleme, obwohl die Herde derzeit mal wieder " in unserem Canyon" steht und man da allabendlich wie die wilden Mustangs durch galoppiert.

Ich hätte gerne ein Foto davon?

LG
Sabine

So sieht es von außen aus.
Und innen drin ist so ein Polster.
Hoffe, dass wir dadurch mehr Sohlendicke und Gewölbe bekommen können.

Sieht doch schon ganz gut aus Von dem Ramey Film habe ich behalten daß man nur bis unter den Kronrand wickeln darf. Auch nicht zu hoch über die Ballen. Was übersteht einfach abschneiden.