Equicast?

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SilentDee
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Equicast?

Beitrag von SilentDee » Mo 2. Apr 2012, 11:15

Hallihallo!

Habt Ihr schon mal die Equicast (oder andere Gipsbandagen) benutzt?

Wenn ja, für welche Problematiken? Und wie angewendet? War der Erfolg gut? Im welche Situationen würdet Ihr sie wieder so nutzen, in welchen anders oder gar nicht?

Irgendwelche Anregungen, Ideen, Handlinghinweise, Erfahrungen, die Ihr vielleicht weiter geben könntet?

Ich denke über diese casts nach bei meinem einen Rehefall und einem anderen Pferd, dass echt Schmerzen hat aufgrund chronischer Rehehufe, die sich nun erst mal beruhigen sollen. Er steht im OS und am Fressplatz sind Pflastersteine, wie auch bei uns. (Ist aber nicht bei uns, das wäre einfacher, könnte dann täglich draufschauen - also bin ich auf Erfahrungen angewiesen...)

Und habt ihr Fotos?

Und sonst alles, was es zu dem Thema zu sagen gibt, dürft Ihr jetzt hier loswerden...

Lieben Gruß

Marina

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greenorest
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Re: Equicast?

Beitrag von greenorest » Mo 16. Apr 2012, 23:10

Hallo Marina,

noch keiner, schade!

Ich denke nach, es auszuprobieren. Testkandidat: Engl. Vollblut mit extrem dünnen Sohlen- auf der Rennbahn (war da bis 9 jährig) huftechnisch vollständig versaut. Läuft mit Renegades unter dem Reiter auf jedem Boden, Barhuf auf Asphalt und auf weichem Boden unaufällig, auf grobem Schotter geht aber GAR NICHTS (wird auch tunlichst gemieden). Innere Strukturen: Quasi nicht vorhanden, insbesondere hinten nicht.

Ich habe die Idee, der Sohle mal eine Abriebspause zu gönnen, um substanziell Dicke aufzubauen. Die Hufform an sich verbessert sich stark (Pferd hat zusätzlich noch Bockhuf und Flachhuf...)

Wenn die Besitzerin möchte, werde ich mal testen, ob das was bringt.

Wickeln und Kleben üben werde ich an meinem Shetty (da braucht man nicht soviel Material :D ) und dort mal sehen, wie viele km das Zeug so aushält, bevor es durchgelaufen ist.

Eine Frage: Pete Ramey empfiehlt, vor dem Wickeln Vettec auf die Hufwand aufzutragen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das was bringt, da der Cast ja mit Wasser getränkt ist und das Vettec auf allem feuchten so rein überhaupt gar nicht klebt. Vielleicht eher ein bisschen Sekundenkleber zur Sicherung?

Bei meinem Shetty könnte ich auch ein kleines Schräublein zur Sicherung in die Wand drehen, bei dem xx mache ich das aber lieber nicht, da die Wände zu dünn sind... (Herr Shetty mit 80 mm Hufdurchmesser hat weit dickere Wände als das 160cm-Vollblut...)

Gruß Tina
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charlsey
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Re: Equicast?

Beitrag von charlsey » Di 17. Apr 2012, 08:16

bei christoph haben wir einen seiner wallache zum abriebschutz gecastet (auch mit equicast - wir haben gelernt, es geht auch billiger) bei ihm haben wir vom eckstrebenwinkel eine linie zur wand gezogen, die dann der hörnchenrichtung nach 1 cm nach oben auf die trachtenwand erlängert und ein mini-schräubchen eingedreht - ganz rein und eine halbe umdrehung zurück. dort haben wir den cast angehängt und dann gewickelt. vorher cast nass gemacht ca.4 mal im wasser wie einen schwamm gedrückt (am wochenende wurde trocken gewickelt und der huf hinterher in einen eimer wasser getaucht. eine viel angenehmere methode, da der cast ja rasend schnell hart wird und wenn mann das noch nicht so richtig kann....)

christophs wallach hat den cast 5 wochen drum gehabt, bei regelmäßigem training.... das mag vielleicht einen anhaltspunkt dafür geben, wie haltbar die dinger sind.

allerdings: ICH habe bei den dingern immer ein wenig diesen bitteren nachgeschmack, dass ich das gefühl habe, der abrollpunkt wird dabei ganz schön verändert, also nach vorne verlegt aufgrund der vielen lagen die man drum wickelt.

ach so, dass mit dem vettec kann man sich sparen, wobei es sinn macht den kronrand mit melkfett, vaseline etc. einzureiben, weil in den haarbereich darf das zeug nicht kommen, bzw. nicht verbleiben!
Viele Grüsse,

Claudia

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Re: Equicast?

Beitrag von SilentDee » Di 17. Apr 2012, 11:16

Hmm, da so ein Cast ja so fest wird, denke ich momentan darüber nach, ob man doch etwas weiches von außen auf den hinteren Hufbereich aufbringen könnte, um den Hufmechanismus nicht herabzusetzen. Da wäre Vettev vielleicht gar nicht so schlecht...

Und vielleicht vor allem für die Pferde, bei denen eine Problematik im Huf dafür sorgt, dass es am liebsten den Huf total ruhig stellt, also wo man den Hufmechanismus extra einschränken möchte, so z.B. Hufbeinastbrüche, evtl. sogar Sehnen und Bandgeschichten...
Polster rein, Cast rum, und schwups, Mechanismus adé?!

Lieben Gruß

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Re: Equicast?

Beitrag von Silke & Abai » Di 17. Apr 2012, 12:15

Claudia, was ist denn die billigere Alternative zum Equicast?
Viele Grüße

Silke

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Re: Equicast?

Beitrag von charlsey » Di 17. Apr 2012, 12:48

ich muß nochmal schaun bei strohm, sämtliche anderen PU casts, die nicht "equi" heißen :D
Viele Grüsse,

Claudia

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Re: Equicast?

Beitrag von greenorest » Di 17. Apr 2012, 20:06

Hallo,

super, danke für den Bericht.

Bei dem Blüter wäre ich für einen gewissen Stabilisierungseffekt ganz dankbar. Dieses Pferd hat nämlich so schwache Hufe, dass sie übermäßig flexibel sind.

Braucht man das Schräubchen, damit der Cast hält? Pete Ramey macht das nicht. Bei dem Blüter habe ich da wirklich Angst, ins Leben zu schrauben!

Den Abrollpunkt kann man doch sicher durch geschicktes Wickeln halbwegs passend halten, oder?

Sind die günstigen Alternativen bei Strom genauso zu verarbeiten und genauso haltbar? 5 Wochen finde ich echt beeindruckend. Ich bin mal gespannt, wie lange es bei Schwarzwaldschotter hält. Ich wäre mit 100km schon zufrieden, für Kurzwanderritte mit dem Shetty.

Die xx-Besitzerin will sich übrigens auf das Experiment einlassen, ich werde daher in jedem Fall berichten.

Gruß Tina
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Re: Equicast?

Beitrag von greenorest » Di 17. Apr 2012, 20:12

PS:

Eignen sich die Cast Gipsbandagen von Strom (die günstigsten in weiß, blau und pink) ebenso wie die Equicast?

https://www.strohm.de/de/productgroup,75.html

Gruß Tina
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Re: Equicast?

Beitrag von charlsey » Di 17. Apr 2012, 21:35

huhu,
ja, so wie ein paar schmiede meinten, ist das kein unterschied (sind zumindest alle aus PU) ... aber zum üben sollte das ja erstmal reichen, oder? wegen des abrollpunktes: da das zeug ja richtig hart wird, kann man vielleicht einen abrollpunkt anraspeln. müßte man mal probieren. ich glaube, die schräubchen BRAUCHT man nicht, die sind nur für so doofis wie uns ein prima anker, denn das wickeln mit dem feuchten cast fordert dir schon eine menge geschicklichkeit und schnelligkeit ab :-) mein erster versuch sah dann auch so aus... ich würde es heute wirklich versuchen schön eng im trockenen zustand zu wickeln, denn da kann man noch prima korrigieren. am wochenende wurde erst ein polster angepasst und das dann angecastet, wobei dann schön unter der sohle gewickelt wurde. ich glaube, ich wäre da der wickel-legastheniker...
Viele Grüsse,

Claudia

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Re: Equicast?

Beitrag von greenorest » Di 17. Apr 2012, 21:44

Hallo,

so, dann bestelle ich mal Casts (aber nicht in pink :lol: ) und übe am Pony, bevor ich an den Blüter gehe. Ich berichte dann über die Ergebnisse meiner Experimente und meinen Fortschritten in Geschicklichkeit ;-)

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