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von Liese_Lotte » Mo 27. Jan 2014, 23:46
So, auch wenns etwas OT ist, und ich hier in diesem Forum eigentlich nichts mehr schreiben wollte, weil ihr mich erfolgreich vergrault hattet:
Ich finde es immer wieder wenig nachvollziehbar, wie mit den hilfesuchenden Pferdebesitzerinnen umgegangen wird. Einigen hier scheint nicht klar zu sein, das hinter jedem Pferd ein Besitzer steht, der das Tier liebt, sich Sorgen macht, sich kümmert, unhd wahrscheinlich schon recht verzweifelt ist, wenn er auf die Idee kommt sich hier Hilfe zu suchen. Ottonormalpferdebesitzer nennt sein Hobby "reiten" (und nicht Pferdehalten und Hufe machen) und ruft den Hufschmied an wenn die Hufe lang sind und fertig. Dann melden sich hier Leute, die sich Gedanken machen, gemerkt haben das es dem Pferd nicht gut geht, suchen Hilfe, und bekommen Ratschläge. Was aber wenns aus irgendwelchen Gründen nicht klappt, sei es, weil es der Besitzer nicht oder nicht richtig umsetzen konnte, sei es, weil es schlicht die falschen Ratschläge waren? Dann steht da jemand ohne Plan B, mit einem Pferd das unglücklicher ist als vorher. Mir wird hier zu schnell und zu lapidar allgemein zu etwas geraten ohne über die Konsequenzen nachzudenken und zu informieren. Mir hat das Befolgen des Ratschlags aus dem Forum (probier die Duplos doch einfach aus, wird schon gutgehen) dicke Tierarzt Rechnungen, schlaflose Nächte und eine Menge Sorgen beschert, mein Pony war lahm und unglücklich. Und ich hatte in meiner Frage nach den Duplos bereits erwähnt das das Pony mit Kusto bisher nie gut gekaufen war, und ich befürchte es liegt an der Verformbarkeit. Hätte mir nur einer von euch geschrieben, ja, kann sein das die Dinger sich unter einem schweren Pferd mit großen weiten Hufen verformen, hätte ich meinem Pony diesen Versuch erspart. Jetzt ist es mit Alu beklebt, und glücklich, die Hufe tun nicht mehr weh- und das seit dem ersten Tag mit Alus!
Ich würde es begrüßen, wenn hier nicht nur gesagt würde mach mal so oder so, wird schon klappen, ist gar nicht schwer, sondern auch auf mögliche Konsequenzen hingewiesen würde. Auch wenn den Leuten mit viel Erfahrung und Routine vielleicht die Vorstellung fehlt was alles schwierig sein könnte, wenn man anfängt, oder es mit komplizierten Hufen, oder empfindlichen Pferden zu tun hat.
Übertragen aufs reiten (da kenne ich mich besser aus): wenn ich jemandem sage, "wenn Dein Pferd nicht vorwärts laufen mag, haue mit der Gerte auf den Po, das ist ganz einfach und hilft immer" dann sollte ich auch erwähnen das das Pferd dann möglicherweise etwas mehr Gas gibt als erwartet oder den Hintern lupft- auch wenn mir das sehr egal wäre, weil ich damit ja kein Problem habe, und natürlich schon wüsste wie ich dann reagieren müsste.
In der Trainerausbildung habe ich gelernt, das egal wie schlecht jemand reitet ich honorieren sollte das der Mensch sich bemüht. Es reitet niemand mit Absicht schlecht, also hat er es verdient das ich mich nach Kräften bemühe ihm zu helfen besser zu werden, und das sollte wertschätzend und konstruktiv sein, anders funktioniert lernen nicht.
Ich denke bei den Hufen ist es ähnlich, kein Pferdebesitzer bearbeitet "einfach so" die Hufe schlecht, Niemand will ein lahmes Pferd, oder eines das nicht komfortabel steht. Ich denke es ist auch sinnvoll klarzustellen, das Hufebearbeiten nicht einfach ist, und man es auch nicht mal einfach so lernen kann. Auch wenn man sich als etwas routinierterer Mensch das eben nicht vorstellen kann. Mir fällt es auch nicht schwer eine Galopptraversale zu reiten, trotzdem weiß ich, das es Leute gibt, die das schwierig finden, und denen sollte ich schon sagen, das es schwierig aber machbar ist. (Wenn reiten einfach wäre, würde es ja "Fußball" heißen).
So, und jetzt bin ich wieder weg- mich habt ihr ja schon vergrault.
bei allen Verallgemeinerungen ist mir, und hoffentlich auch allen Lesern klar, das es natürlich immer Ausnahmen gibt